Wenn Aero Ärger macht …

Viele Umsteiger fluchen, weil die Benutzeroberfläche Aero Glass nicht abrufbar ist. Hier ein paar Tipps, welche Voraussetzungen für Aero vorliegen müssen und wie man die Oberfläche ggf. zum Laufen bringt.
Zuerst die gute Nachricht: Aero wird von allen Windows Vista-Versionen (außer Home Basic) unterstützt. In der Home Basic-Version steht Aero definitiv nicht zur Verfügung.


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Die schlechte Nachricht: Aero Glass läuft nur auf Systemen, wenn die Grafikkarte dies auch unterstützt. Voraussetzung ist, dass diese Grafikkarte DirectX 9.0c und das Shader-Modell 2.0 sowie 128 MByte RAM unterstützt Zudem muss ein WDDM-Treiber für die Grafikkarte vom Hersteller bereitgestellt werden. Hier scheint es bei einigen Treibern noch kräftig zu hakeln.

Wer noch ein Motherboard mit AGP-Port besitzt, kann z.B. bei Pearl Agency (www.pearl.de) einige preiswerte Grafikkarten mit nVidia-Chips erwerben. Die nVidia GeForce FX 5200 ist für Aero Glass ausreichend und wird direkt durch Windows Vista mit Treibern unterstützt. Die MSI NX6200AX besitzt sogar 256 MByte Turbo Cache RAM und läuft ebenfalls unter Vista – hab beide Karten selbst getestet. Beide Karte von Pearl werden mit DVI-Ausgang und AGP-Steckerleiste angeboten.
Wenn nach Einbau der Grafikkarte Aero immer noch nicht will, führen Sie eine Aktualisierung des Leistungsindex durch.

  1. Rechtsklick auf das Startmenüsymbol Computer, Kontextmenü Eigenschaften. Im Fenster System auf den Hyperlink Windows Leistungsindex klicken.
  2. Im Folgefenster Bewertung und Verbesserung der Leistung des Computers auf Bewertung aktualisieren klicken.

Die Desktop-Grafikleistung für Aero sollte besser als 2.0 sein, um Glass nutzen zu können.

  1. Dann ggf. Rechtsklick auf den Desktop und den Kontextmenübefehl Anpassen wählen.
  2. Im Folgedialog Anpassung auf Fensterfarbe und Darstellung klicken.

Auf der Registerkarte Darstellung sollte dann das Farbschema "Windows-Aero" in der Liste aufgeführt sein. Falls nicht, prüfen, ob wirklich der aktuellste WDDM-Treiber und eine unterstützte Grafikkarte vorhanden ist.

Weiterhin lässt sich der für Aero benötigte Dienst über die beiden folgenden Befehle:

net stop uxsms
net start uxsms

aus- und auch wieder einschalten. Falls Aero also nicht als Schema auftaucht, mal prüfen, ob der net start uxsms-Befehl in der Eingabeaufforderung den Aero-Modus hervorzaubert. Wichtig ist aber, dass die Eingabeaufforderung über den Befehl Als Administrator ausführen aufgerufen wird.

Weiterhin gibt es bestimmte Programme, die Aero abschalten (z.B. JAVA-Anwendungen) (siehe support.microsoft.com/kb/934561/de).


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Und hier noch ein Link zur Hardwarekompatibilitätsliste.
Hier finden Sie die Anforderungen an Vista.

Anmerkung: Das Kürzel Turbo Cache oder Shared Memory bei Grafikkarten bedeutet, dass diese nicht die angegebene Arbeitsspeichergröße auf dem Board haben, sondern einen Teil des RAMs vom Motherboard abgreifen. Dadurch werden die Karten billiger, wer aber mit 512 MByte Arbeitsspeicher auf der Hauptplatine unter WIndows Vista werkelt, wird mit einer solchen Lösung nicht so richtig glücklich. Beim Test der oben erwähnten zwei AGP-Karten wunderte ich mich, dass Windows Vista mit der NX6200AX irgendwie deutlich langsamer wurde, obwohl der Grafikleistungsindex höher als bei der FX 5200 lag. Ich hab's schon auf den Avast-Virenscanner geschoben, bis ich wieder eine FX 5200 einbaute und der Speed zurückkam. Da fiel mir das Thema "Turbo Cache" wieder ein – und mein Testsystem war leider nur mit 768 MByte Ram bestückt. Also ggf. zu einem Speicherriegel greifen oder eine Grafikkarte mit 128 MByte RAM einsetzen. Abseits der Extremzocker reichen die beiden oben erwähnten Grafikkarten zum Arbeiten aus. Abschließend noch ein Tipp: Schauen Sie gelegentlich auf den Webseiten der Grafikkartenhersteller nach aktualisierten Treibern. Mein Deja vue-Erlebnis kam, als ich einen inoffiziellen nVideo-Treiber für die FX 5200-Grafikkarte installierte und dann eine neue WinSAT-Bewertung durchführte. Der Leistungsindex von Aero stieg von 2.0 auf 3.0 – für eine Diashow mit Designs mehr als ausreichend.

Allerdings gibt es auch diverse Tricks, um die WinSAT-Bewertung des Systems zu faken und so Funktionen freizugeben. Details finden sich u.a. in dem Markt+Technik Titel "Magnum Windows Vista Home Premium Tricks" aus meiner Feder, der vieles Interna des Betriebssystems lüftet und einige nette Sachen enthält.


Der Tipp stammt aus den von mir bei Pearson (Markt+Technik) publizierten Magnum-Titeln Windows Vista Home Premium Tricks, Windows Vista Ultimate Tricks und Windows Vista Businesss Tricks.


Günter Born (c) 2007

www.borncity.de
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