Disk-Doktor – Teil I

Gelegentlich steht man als Benutzer vor der Situation, dass ein Windows-Rechner massiv Probleme hat und sich die Festplatte als Problembär herauskristallisiert. Da ist es mitunter ganz hilfreich, wenn man eventuell Diagnose- und Reparaturmöglichkeiten kennt.


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Ich habe bereits vor längerer Zeit ein paar Ansätze in meinem Windows 7-Titel "Erste Hilfe für den PC" skizziert. Aber ich komme erst jetzt dazu, etwas zu diesem Thema zu bloggen.

Sollte jeder Disk-Doktor kennen: S.M.A.R.T

Das Kürzel steht nicht für den englischen Begriff clever, sondern ist die Abkürzung für Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology – also eine Selbstüberwachungstechnik, die von aktuellen Festplatten unterstützt wird. Um also auf die Schnelle herauszufinden, ob die Festplatte bereits am Sterben ist, lassen sich die S.M.A.R.T.-Werte mit geeigneten Tools auslesen.

Welche Tools zeigen die S.M.A.R.T.-Werte an?

Es gibt verschiedene Tools, die S.M.A.R.T.-Werte auslesen und anzeigen. So leistet das Tool System Information for Windows (SIW) diese quasi "nebenbei". Auch das Tool GSmartControl ermöglicht den Zugriff auf die S.M.A.R.T.-Werte. Ein anderes, freies Tool ist Crystal Disk Info, dessen Anzeige hier zu sehen ist. Vorteil des Tools ist, dass es kostenlos heruntergeladen und ohne Installation eingesetzt werden kann.

Und, ist die Festplatte jetzt krank oder kaputt?

Ein Problem ist es, die zurückgelesenen S.M.A.R.T.-Werte richtig zu interpretieren. Wie in der Wikipedia bereits ausgeführt ist, liegt es an den Hardware-Herstellern, welche Parameter überwacht werden. Für jeden Parameter legt der Hersteller eigene Grenzwerte fest. Übersteigt der überwachte Wert diese Schwelle, ist von einem Problem auszugehen.

Doof für den Anwender – denn nicht jeder hat zum Testen eine kranke Festplatte als Referenz. Als ich mir jetzt Gedanken zu diesen Blog-Beitrag machte, fiel mir ein, dass ich noch eine Festplatte besitze, die irgendwann unter Windows XP Probleme (Hänger, Blue Screens) verursachte. Ich hatte die Festplatte seinerzeit auf die Schnelle geclont und durch eine andere Platte ausgetauscht. Seitdem fristete die Festplatte in einem USB-Gehäuse ihr Dasein (war mein Notnagel, falls ich doch noch auf irrtümlich ungesicherte Daten dieses Mediums zugreifen müsste). Also die Festplatte an einen PATA-Controller gehängt und mal mit CrystalDiskInfo auswerten lassen.

Das Ergebnis ist eindeutig – die Festplatte liegt im "Sterben". Die überwachten Grenzwerte und die als "schlecht" deklarierten Werte werden überschritten. CrystalDiskInfo zeigt dies deutlich durch das gelb eingefärbte "Vorsicht"-Zeichen an. Bei einer solchen Festplatte bleibt also nur noch, die Daten nach Möglichkeit sichern und dann die Hardware austauschen.


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So siehe GSmart-Control die Festplatte

Statt CrystalDiskInfo kann man auch das kostenlose Tool GSmart-Control verwenden. Dieses scannt beim Start alle Festplatten und ermöglicht dann die Auswahl der gewünschten Festplatte.

Nach Analyse der S.M.A.R.T.-Werte erscheint ein Eigenschaftenfenster mit diversen Registerkarten. Auf der Registerkarte Attribute werden die Werte der S.M.A.R.T.-Attribute als Tabelle aufgeführt.

Im aktuellen Screenshot sind zwei Attributwerte rot hervorgehoben – die Festplatte hat also ein gravierendes Problem (es mussten Sektoren verlagert und anderen Speicherstellen neu zugewiesen werden).

Interessant ist auch die hier oben gezeigte Registerkarte Error Log, zeigt diese doch die "Lifetime hours", also die Betriebszeit an. CrystalDiskInfo meldet dagegen die Zahl der Ein-/Ausschaltvorgänge. Bei obiger Festplatte kommen gerade mal 2 Jahre Betriebszeit (allerdings mit über 4000 Einschaltvorgängen) zusammen. Eigentlich auch kein so großer Wert, liegt doch ein ca. 3 Jahre altes (kaum genutztes) Vergleichssystem bereits bei 1600 Einschaltvorgängen.

Aber egal: Die Analyse der S.M.A.R.T.-Werte mittels der obigen Tools zeigte ganz klar (was ich aber vorher schon wusste), dass die Festplatte nur noch als "Demo" dienen kann. Die Hardware ist auch nicht mehr das, was sie mal war – fliegen hier doch Festplatten mit einem Alter von 10 und mehr Jahren herum, die nach wie vor klaglos ihren Dienst verrichten.


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2 Antworten zu Disk-Doktor – Teil I

  1. Pingback: USB-Stick wird als RAW angezeigt – Disk-Doktor II « Borns IT- und Windows-Blog

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