Haben Phablets eine Zukunft?

Als Phablet bezeichnen Marktforscher Smartphones mit Bildschirmdiagonalen von 5 Zoll und mehr, die eine Art Zwischending zwischen Smartphone und Tablet PC darstellen. Bereits beim Samsung Galaxy Note, welches in die Kategorie fällt, spotteten manche Foristen, wie man sich so eine Platte zum Telefonieren ans Ohr halten könne. Und die Geräte hatten bisher nur einen Auftritt in der Nische. Spannende Frage: wird dieses Segment unterschätzt und gibt es für diese Gerätekategorie einen Markt?


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Mein Bauchgefühl sagt ja, denn seit ich das Simvalley SPX-5 von Pearl als Teststellung habe, stelle ich fest, dass dieses 5,3 Zoll Gerät häufig dabei ist. Ich nutze es zwar selten zum Telefonieren – um aber mal ein paar Sachen im Internet nachzuschauen, zum Navigieren bei Wanderungen etc. ist das Teil ideal: klein und leicht in der Tasche zu verstauen, aber trotzdem vom Display groß genug, um halbwegs vernünftig Webseiten oder eBooks zu lesen. Und es gibt auch Leute, die vom Samsung Galaxy Note begeistert sind. Pearl wird die kommenden Tage das SPX-8 als Nachfolger ins Rennen schicken.

Aber nicht jeder teilt diese Ansicht. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit Lars-Christian Weisswange, Vicepresident Vice President Terminals Western Europe bei Huawei, anlässlich der CeBit 2012. Er führte mir diverse Smartphones (u. a. das Huawei Ascend G300 mit 4 Zoll Display) und das MediaPad Tablet vor. Auf meine Frage, ob Huawei ein 5 Zoll Smartphone in Planung habe, meinte er, dass niemand das brauche. Er würde das Ideos X3 als Smartphone verwenden und habe zusätzlich das 7 Zoll MediaPad als Tablet PC dabei – das würde ausreichen. Mir persönlich ist ein 7 Zoll Tablet aber unterwegs häufig etwas zu groß, während das Ideos X3 vom Display zu klein geraten ist. Zudem möchte ich bei Wanderungen oder auf Reisen eigentlich kein Smartphone und ein zusätzliches Tablet mitschleppen.

Nun bin ich u. a. bei heise.de auf eine Meldung gestoßen, in der die Marktchancen der Riesen-Smartphones vom Marktforschungsunternehmen Abi Research beleuchtet werden. Die haben Phablets als Smartphones ab 4,6 Zoll-Diagonale definiert und prognostizieren bereits für 2012 eine Verzehnfachung  des Absatzes. Bis 2015 sollen über 200 Millionen Phablets verkauft werden (10 % Marktanteil).

Überraschen würde mich dies nicht, stelle ich doch in den letzten Monaten fest, dass neue Smartphones wie das Samsung Galaxy Nexus, das Galaxy S3 und weitere Geräte mit 4.x Zoll Displays daherkommen. Bei den ersten Generationen an Smartphones waren die Displays aus Preisgründen noch viel kleiner – die Telefonfunktion stand im Vordergrund. Zweiter Grund: Zumindest in Europa sind viele potentielle Nutzer bereits deutlich über 30 – und mir geht es so, dass ich mit 3,5 Zoll Displays einfach nicht klarkomme. Ohne Lesebrille geht nix, Tastatureingaben werden zum Geduldsspiel und eine Webseite lesen ist auch grauselig.

Interessant für mich die Aussage bei heise.de, dass die Marktforscher die Phablets vor allem als Konkurrenz zu 7 Zoll Tablets sehen. Huawei scheint zumindest ein wenig gegensteuern zu wollen. In meinem vor ein paar Tagen veröffentlichten Beitrag zum ICS-Update für das Media Pad ist zu lesen, das auch Sprachtelefonie und SMS bzw. MMS unterstützt würden. Bleibt interessant, die Entwicklung zu verfolgen.


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