Simvalley SP-140 Hands-on – Teil 3

In Teil 1 und Teil 2 hatte ich ja das Simvalley SP-140 beim Auspacken vorgestellt und einen Hinweis auf das Innenleben (Akku, SIM-Slots und microSD-Slots) geliefert. Erst musste ich den Test nach dem Verfassen von Teil unterbrechen, da das Testexemplar permanent abstützte. Pearl hat sofort reagiert und mir ein Ersatzgerät aus der ersten Lieferung geschickt – und nun leide ich (Windows 8-bedingt) unter Zeitmangel. Daher kommt Teil 3 erst verspätet.


Anzeige

Vorinstallierte Apps und Android Market

Auf dem simvalley SP-140 die üblichen Google-Apps wie Browser, E-Mail, Galerie, Google Mail, Kalender, Kamera, Latitude, Maps, Google Play Store,  Musik, Navigation, Places, Rechner etc. sowie die Einstellungen installiert. Hier eine Auflistung der Apps auf den App-Seiten.

Zusätzlich hat der Hersteller noch einige Zusatztools wie GPS-Status, Dolphin Browser HD, News & Wetter, den Flash Player und einen Dateimanager vorinstalliert.

Auch eine Radio-App ist wegen des FM-Chips vorinstalliert und ermöglicht Radio-hören mit dem Smartphone.

Über Google Play Store lassen sich aber weitere Apps installieren. Ich habe z.B. den Google Chrome-Browser und ein paar Zusatz-Apps zum Testen installiert.

Geräteparameter mit Android Status angesehen

Da es bei früheren Pearl Geräten immer mal wieder Probleme gab, habe ich als erstes die App Android Status installiert und einen kurzen Blick in die Geräteparameter geworfen.


Anzeige

Es ist eine 1 GHz ARMv7 Single Core CPU verbaut, mit der das SP-140 extrem flott daherkommt. Bezüglich Surfen im Web oder bei anderen Funktion gibt es wirklich nichts zu meckern – Android reagiert fix, die Webseiten werden sehr schnell aufgebaut, da bin ich schon irgendwie begeistert.

Von den 512 MByte RAM sind meist noch 100 bis 150 MByte frei – der 3 GByte NAND-Speicher weist 2,7 GByte für Android aus (300 KByte sind für das System) und es sind noch 2,4 GB frei. Das ist in Ordnung, zumal ja eine microSD-Karte eine Aufrüstung bis 32 GByte externen Speicherplatz zulässt. Da ist dann Platz für Mediendateien und mehr.

Mein erster Blick galt aber dem WiFi-Signal, gab es dort doch mit einigen Geräten in der Vergangenheit unangenehme Überraschungen. Der angezeigte Signalwert von –44 dBa ist ok und liegt besser, als das, was ich teilweise von anderen Geräten her kenne.

Radio, Audiobuchse und Lautsprecher

Das simvalley SP-140 besitzt einen FM-Radioempfänger und kann über UMTS/WLAN natürlich auch YouTube-Videos sowie von der microSD-Karte auch Musik wiedergeben. Die Klangqualität der internen Lautsprecher war für mich in Ordnung – im Gegensatz zum Huawei Ascend G 300 war die Lautstärke auch nicht zu leise.

Die Radio-App funktioniert nur mit Kopf- oder Ohrhörern, letztere sind aber im Lieferumfang enthalten. Da es beim simvalley SPX-5 Probleme gab (es waren keine Ohrhörer im Lieferumfang und meine verfügbaren Ohrhörer passten mechanisch vom Klinkenstecker nicht sauber in die 3,5 mm Audiobuchse – ein generelles Problem, was viele Nutzer bemängelten), war ich natürlich neugierig, wie das beim SP-140 gelöst ist. Ergebnis: Alle hier getesteten Headsets funktionierten einwandfrei – die mechanischen Probleme des SPX-5 mit der zu tief im Gehäuse versenkten Audiobuchse sind beim SP-140 nicht gegeben.

Zum Radio-Empfang lässt sich noch positiv vermerken, dass der FM-Empfänger wohl ein besseres Antennensignal als bei anderen Android-Geräten, die ich hier so zum Testen hatte, erhält. Jedenfalls reagierte die Radio-App sehr fein und ich konnte plötzlich sehr gut Radiostationen auswählen und bekam Sender mit bisher unerreichter Klarheit rein. Subjektiv machte die Radio-App zum ersten mal an einem Android-Gerät wirklich Spass (das Huawei Ascend G 300 schlug sich da aber auch nicht viel schlechter).

Spiele und Flash

Ich bin nicht so der Gamer und meide Flash, wo es geht. Aber ich habe mal kurz zwei Tests gefahren. Das obligatorische Angry Birds ließ sich problemlos installieren und lief auch ruckelfrei – ich hatte da auch nichts anderes erwartet.

Bei Flash muss man beachten, dass die Unterstützung meist nur im Stock-Browser gegeben ist. Ich hatte mir Google Chrome installiert, konnte dort aber kein Flash verwenden. Die im Stock-Browser aufgerufene Flash-Testseite zeigte die abgerufenen Beispiele mit Flash-Animationen.

Ob es da Einschränkungen gibt, müsst ihr in Feldtests selbst herausfinden – die Basisfunktionalität ist jedenfalls gegeben.

GPS-Empfänger kurz angetestet

Das SP-140 verfügt über einen GPS-Empfänger und mittels einer App wie GPS Status lässt sich auch schnell überprüfen, ob Signale empfangen werden. Da ein Kommentar im Blog ein fehlendes GPS-Signal bemängelte, habe ich das Ganze mal kurz angetestet.

Nachdem ich den GPS-Empfänger über die Statusleiste (vom oberen Rand nach unten wischen – dann erhält man Zugriff auf die Schaltflächen, um Funktionen ein-/auszuschalten) aktiviert hatte, wurde die App GPS Status aufgerufen.

In geschlossenen Räumen bekam ich erwartungsgemäß kein SAT-Signal. Sobald ich aber das SP-140 in den Fensterrahmen des geöffneten Bürofensters legte, war binnen Sekunden der erste GPS-Satellit gefunden und nach ca. 1 Minute war ein SAT-Fix mit mehreren Satelliten erfolgreich ausgeführt.

Was wohl nicht funktioniert (ist an obigem Screenshot zu sehen), ist die Erfassung der Neigung. Und auch der Kompasswert ist wohl eine Hausnummer (kein Magnetsensor) – eine Kompass-App zeigt einen Sensorfehler.

microUSB-Buchse zur Rechnerkopplung und zum Laden

Das Gerät besitzt eine microUSB-Buchse, an der ein mitgeliefertes USB-Kabel zum Datenaustausch mit einem Windows-PC angestöpselt werden kann.

Was ich persönlich wiederum gut gelöst finde, ist die Tatsache, dass dieser USB-Stecker (wie beim iPad) an ein Steckernetzteil angeschlossen werden kann und dann zum Aufladen dient.

Dieser Ansatz zur Verwendung einer microUSB-Buchse geht auf eine freiwillige Selbstverpflichtung der Smartphone- und Handy-Hersteller gegenüber der EU-Wettbewerbsbehörde zurück. Außer Apple halten sich wohl alle Smartphone-Hersteller daran. Ich finde das so was von praktisch, dass ich mir so was auch für die Tablet PCs wünschen würde (diese kommen meist mit miniUSB-Buchse). Ich habe daher einen entsprechenden Adapter im Einsatz.  Selbst für den Dock des iPad 1 habe ich zwischenzeitlich einen Adapter, der mir das Leben erleichtert. Den Krampf mit dem Apple-Lightning-Dingens werde ich mir daher ersparen.

Die microUSB-Buchse ist allerdings nicht für USB-to-Go (OTG) geeignet – es ist kein aktiver USB-Hub-Chip verbaut. Die microUSB-Buchse ist auch nicht MHD- bzw. HDMI-fähig – entsprechende Adapter sind also nutzlos.

Sobald das simvalley SP-140 an einen Windows-Rechner angeschlossen wird und die USB-Zugriffe unter Android freigegeben sind, erkennt das Betriebssystem das Smartphone als Wechseldatenträger – Treiber werden automatisch durch Windows 7 installiert.

Anschließend lässt sich auf die Ordner der microSD-Karte zugreifen. Da das SP-140 verschiedene Optionen (MTP-Freigabe) aufweist, sind weitere nette Sachen machbar – ich nutze das Smartphone momentan bei meinem aktuellen Windows 8-Buchprojekt als externes Mediengerät. Zudem braucht das SP-140 beim Betrieb als MTP-Gerät nicht explizit ausgeworfen zu werden. Aber da werde ich wohl bei etwas mehr Zeit separat drüber bloggen.

Akkulaufzeit

Ich habe bisher keine Messungen durchgeführt, aber die Akkulaufzeit war bisher kein Problem. Stundenlange Videowiedergabe oder Surfen im Internet waren kein Problem. Im Standby-Modus war das Gerät auch nach 2 bis 3 Tagen noch aufgeladen. Wenn ich mal Zeit finde, werde ich gezielt testen, wie lange der Akku bei WLAN und Videowiedergabe hält.

Fotos und Kamera-App

Die 5 MPixel Rückseitenkamera und eine 0,3 MP Frontkamera sollen sich für Fotos oder für Videochats verwenden lassen. Ich habe die Rückseitenkamera bei ein paar Testschüssen ausprobiert. Hier ein paar (verkleinerte) Testaufnahmen.

Für die meisten Gelegenheitsknipser wohl in Ordnung – mich hat die Kamera aber nicht überzeugt. Der Auto-Fokus macht gelegentlich Probleme mit der Scharfstellung des Motivs und viele Aufnahmen wirkten bei Vergrößerung auf dem Monitor verwaschen. Auch fand ich in hellen Umgebungen die Bedienung der Kamera-App kaum handhabbar. Auf dem Display lässt sich so gut wie nichts erkennen. Gefühlt war das Huawei Ascend G 300 kameramäßig einen Ticken besser – die Fotos haben einfach mehr Schärfe und Detailreichtum. Von daher werde ich auch weiterhin meine Digitalkameras für Fotos einsetzen.

Die Frontkamera überträgt eine Bild, was für einen Videochat in Ordnung ist – aber auch nicht für mehr taugt. Die Steuerung erfolgt über die Kamera-App – wobei das hier im unteren rechten Teil sichtbare Kamera-Icon zwischen Front- und Rückseitenkamera umschaltet. Nett finde ich die Zoomleiste am unteren Bildrand, die eine schnelle Anpassung des Zoomfaktors ermöglicht (wenn das Display denn ablesbar ist).

Medienwiedergabe und Youtube

Der Hersteller hat bereits eine YouTube-App vorinstalliert, die auch problemlos den Zugriff auf die Clips dieser Plattform bereitstellt. Ich habe das SP-140 zwischenzeitlich einige Male verwendet, um auch längere Konzertmitschnitte über YouTube abzurufen.

Auch im Wohnzimmer (durch eine Stahlbetondecke vom WLAN-Router getrennt) ließen sich Clips problemlos empfangen und ruckelfrei wiedergeben. Durch das verbaute Display ist auch eine gute Seitenablesbarkeit gegeben – Kopfhörer aufgesetzt, dann macht das Ganze einfach Spass.

Einige MP3-Dateien, die ich auf der microSD-Karte abgespeichert hatten, ließen sich im Player wiedergeben. Bei Videodateien ergibt sich ein differenziertes Bild. Eine WMV-Datei ließ sich nicht wiedergeben (ich habe nicht getestet, ob da Playerzusätze dieses Manko beheben). Von mir angefertigte Testvideos im MP4-Format wurden beim Kopieren von Windows auf das SP-140 zwar als "möglicherweise nicht abspielbar" bemängelt, konnten aber problemlos wiedergegeben werden. Bei einer AVI-Testdatei kam nur der Ton, aber kein Bild – auch hier fehlte der entsprechende Decoder. Falls ich mal Zeit und Motivation habe, schaue ich mir dieses Thema nochmals an.

Fazit und abschließend Wertung

Einige Sachen wie Bluetooth, die zwei SIM-Kartenslots etc. habe ich aus Zeitmangel noch nicht getestet. Wenn ich die Tage die FAQ zusammen stelle, werde ich da ggf. noch einen Blick drauf werfen. Unter dem Strich muss ich sagen, dass mich das mir nun vorliegende 2. Testexemplar des simvalley SP-140 schon begeistert. Das Teil ist extrem schnell beim Surfen, Eingaben auf der Bildschirmtastatur werden durch vibrieren haptisch zurückgemeldet und das Display ist gut von der Seite ablesbar. Nur bei der Bildhelligkeit lässt es zu wünschen übrig (in der Sonne macht das keinen Spaß). Haptisch gefällt mir das Smartphone, es liegt gut in der Hand, die glänzende Gehäuserückseite stört mich (überraschenderweise) nicht und es fühlt sich auch nichts rutschig an. Auch das 4,5-Zoll-Display liegt von der Größe so an der Untergrenze dessen, was ich persönlich noch (im Hinblick auf Tastatureingaben) als "gut benutzbar" empfinde – ich bin daher Fan der Phablets mit 5,3-Zoll-Displays. Fazit: Ich würde mir das Teil wohl kaufen, wenn ich ein neues Android-Smartphone benötige.

Pearl hat mir das Testexemplar für einige Wochen zugestanden. Neben einer FAQ zum SP-140 plane ich das Gerät auch als Testplattform für verschiedene Sachen einzusetzen. Zudem verwende ich das Gerät beim Schreiben meiner Windows 8-Bücher als Testplattform. Ich denke, auch da werden noch ein paar Blog-Beiträge entstehen. Einige Features, wie die Unterstützung des Media Transport Protocol (MTP) haben mich da extrem positiv überrascht – das ist mir bei den bisher vorhandenen Android-Smartphone noch nicht aufgefallen. Ein geplanter Beitrag wird auch noch auf die Frage eingehen, wie man den Android ADB-Treiber installiert (wird gebraucht, wenn man per Android SDK über den Dalvik Debug Monitor auf's Gerät zugreifen will).

Artikelreihe:
i: Simvalley SP-120/140 Android 4-Handy von Pearl
ii: Pearl simvalley SP-140 im Unboxing Teil 1
iii: Simvalley SP-140 Hands-on  – Teil 2
iv: Simvalley SP-140 Hands-on  – Teil 3
v: Simvalley SP-140 FAQ – Teil 4

vi: Simvalley SP-140: Dateiaustausch mit Windows
vii: Simvalley SP-140: Screenshots anfertigen
viii: Simvalley SP-140: Foto-Import in Windows 8
ix: Simvalley SP-140 mit dem Windows Media Player synchronisieren

Ähnliche Artikel:
a: simvalley Smartphone & Tablet-PC "SPX-5 UMTS"
b: Pearl simvalley SPX-8 ICS-Smartphone im Anflug
c: Simvalley Android Dual-SIM-Smartphone "SP-60 GPS"
d: Pearl liefert simvalley SP-120 aus
e: 7 Zoll Pearl Touchlet Tablet PC X7G Teil 1
f: Dateiaustausch zwischen Android und Windows I
g: MyPhoneExplorer: Zugriff auf Android-Geräte
h: simvalley SP-60: Speicher als Wechseldatenträger
i: simvalley SP-140 zum Test eingetroffen

Links zu Pearl-Seiten
1: Produktseite SP-140
2: Android-Quellcode des SP-140
3: Schnellstartanleitung im PDF-Format
4: Bedienungsanleitung im PDF-Format
5: 2000 mAh Reserveakku
6: Faltbare Bluetooth-Tastatur
7: Prepaid-SIM-Karte discoTEL 7,5 Cent
8: Prepaid-SIM-Karte winSIM 6 Cent
9: SIM-Karte mit Datentarif "discoSURF M" 1 GB
10: Ersatz-Stereo-Headset für Smartphone SP-140
11: 230V-Ladegerät für Smartphone SP-140 (NUR € 9,90)
13: Displayschutzfolie
14: Navi-Kit für SP-140
15: Navi-Upgrade-Kit für SP-140

Weitere Links:
16: Diskussion bei Android-Hilfe.de
17: Diskussionsthread bei Chinamobiles
18: Technische Daten bei heise.de


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Android, SmartPhone, Test abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Simvalley SP-140 Hands-on – Teil 3

  1. Pingback: [BLOCKED BY STBV] Simvalley SP-120 und SP-140 - Seite 44 - Android-Hilfe.de

  2. Günter Born sagt:

    Ein (für meinen Geschmack) etwas sehr launiger Test findet sich bei Fokus.de. Einen Teil der Aussagen kann man "in die Tonne treten", da sie sich auf Standard Android-Apps beziehen. Aber ich möchte euch diesen "Test" auf keinen Fall vorenthalten – obwohl ich einen Vergleich eines 3,5 Zoll Huawei Ascend Y200 (Android 2.3) mit einem 4,5 Zoll Dual-SIM (Android 4.0.4) für schon "sehr gewagt" erachte. Wo ich zustimme, ist das Einschieben der microSD-Karte – Lesefehler habe ich hier aber keine feststellen können. Und dass die meisten Androiden so konfiguriert sind, dass die Kamera-App eine microSD-Karte verlangen, halte ich auch für sinnvoll. Aber da haben die Fokus-Tester wohl einen anderen Geschmack – obwohl so eine micro-SD-Karte für ein paar Euros zu haben ist. Egal – lest bei Bedarf dein Artikel und bildet euch eine eigene Meinung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.