Windows 8/8.1: Probleme mit USB-Sticks

Im heutigen Blog-Beitrag möchte ich auf ein etwas leidiges Thema eingehen: USB-Sticks und deren Lebensdauer bzw. Haltbarkeit. Hintergrund: Im Rahmen der Windows To Go-Artikel habe ich mir ja auch einige geeignete USB-Sticks angeschaut. Im Laufe der letzten Monate sind mir aber Berichte von Nutzern zugegangen, die darauf hindeuten, dass solche USB-Sticks eine recht kurze Lebensdauer haben können und dann streiken. Ich habe daher beschlossen, einen kurzen Blog-Beitrag über das Thema zu machen – vielleicht gibt es ja noch weitere Nutzer mit ähnlichen Erfahrungen.


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Für Windows To Go braucht man spezielle USB-Sticks, die sich unter Windows als "Fixed"-Media ausgeben – nur dann können die erforderlichen zwei Partitionen auf den USB-Stick geschrieben werden.

Probleme mit Kingston Datatraveler-USB-Sticks

Im Artikel Windows To Go zertifizierter USB-Stick hatte ich Sticks von einigen Herstellern genannt, die für Windows To Go zertifiziert sind. Diese USB-Sticks sind aber nicht ganz preiswert – und da ist es dann doppelt ärgerlich, wenn ein Medium bereits nach kurzem Gebrauch streikt. Ich habe einen frühen Datatraveler USB 3.0-Stick von Kingston für meine Versuche, der bisher funktioniert, aber sehr heiß wird.

In einem Kommentar zum Artikel Windows To Go zertifizierter USB-Stick meldet sich schon Blog-Leser Tyson, der bei zwei Kingston Datatraveler-Sticks nach kurzer Zeit Fehlfunktionen feststellte. Den Hintergrund kann ich nicht ganz nachvollziehen, muss aber zur Kenntnis nehmen, dass es da Probleme gab. Der Blog-Leser hat dann den im folgenden Werbeblock aufgeführten Super Talent RC 8 50 MB USB-Stick von einem anderen Hersteller mit offenbar größerem Erfolg eingesetzt.


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Probleme mit Transcent-USB-Sticks beim Flashen

Vor einigen Wochen erreichte mich dann eine Mail von Blog-Leser Wolfgang S., der den Support von Transcend wegen Problemen kontaktiert und mich auf cc gesetzt hatte. Hier die Mail von Wolfgang an den Herstellersupport.

Eigentlich war ich bisher mit Ihren USB-Sticks recht zufrieden. Ich habe ca. 20 Sticks 2.0 und 3.0 im Einsatz.

Diese Sticks habe ich meistens zur Speicherung genutzt, aber auch mit Hilfe von diskpart als Bootmedium, zuletzt mit Windows 8.1 64 Bit.

Die neuesten USB-Sticks 3.0 Jet Flash 700  melden Fehler beim Flashen und können nicht mehr bootfähig gemacht werden. Weder diskpart noch diverse Tools funktionieren in dieser Hinsicht.

Getestet wurden 4GB- und 8GB-Sticks (806236 0706, 806236 0707, 8066158 1705).

Warum ist das jetzt so? Muss ich deshalb wirklich die Marke wechseln?

Ziel der Mail war es, herauszufinden, ob es irgend ein Problem mit diesen Sticks in der Fertigung gibt oder ob diese bestimmte Behandlungen wie Formatieren mit schreiben des Boot-Records nicht vertragen. Die Antwort des Transcend-Supports hat mich persönlich erstaunt.

Sehr geehrter Herr S.,

vielen Dank für Ihre Kontaktaufnahme mit dem technischen Support von Transcend. Wir werden uns bemühen, Ihr Anliegen zu Ihrer Zufriedenheit zu bearbeiten.

Die meisten uns bekannten USB Sticks, inclusive unserer eigenen Produktpalette "JetFlash" sind grundsätzlich nur "removable" und sind deshalb zumindest unter reinem Windows 7 oder älter tatsächlich nicht bootfähig einzurichten.

Hinzu kommt, dass es sehr vom Mainboard und seinen BIOS Einstellungen abhängt, ob überhaupt ein Boot von USB mit dem einzelnen Rechner machbar wäre oder nicht, weshalb wir "bootfähig" schon seit vielen Jahren nicht als zugesicherte Eigenschaft anbieten, da wir die vielen tausend unterschiedlichen möglichen Rechner-BIOS Einstellungen nicht supporten können.

Andere Betriebssysteme, z.B. Linux,  kümmern sich nicht darum und starten trotzdem vom USB Stick. Daher sind fast alle unsere JetFlash USB Sticks bedingt bootfähig nutzbar. Es kommt also nur auf die Programme an und die BIOS Einstellungen, ob ein USB Stick zumindest prinzipiell bootfähig einzurichten wäre.

Unter Windows scheiterte es zumindest bis Windows 7 auch nicht so sehr an der Einstellung "removable" sondern daran, dass beim Laden der USB Treiber die Verbindung zum USB Stick verloren geht und dass Windows an USB keine Partitionierung / Aufteilung in mehrere Laufwerke akzeptieren will.

"garantiert nicht bootfähig" sind lediglich unsere "Security Serie" JetFlash 200, 220, 620. Indirekt nicht bootfähig sind u.U. unsere JetFlash für USB 3.0, da viele USB 3.0 taugliche Mainboards den USB 3.0 Chip erst durch das Laden des Betriebssystems initialisieren und daher bei solchen Systemen lediglich an USB 2.0 Anschlüssen bootfähige Geräte angeschlossen werden dürfen.

Das liegt dann aber nicht am USB Stick selbst sondern an der "Verdrahtung" der internen USB Anschlüsse des Rechners. Trotzdem bleibt "bootfähig" weiterhin eine schon seit langem nicht mehr zugesicherte Eigenschaft und wird sicher auch von allen uns bekannten Mitbewerbern ähnlich wie bei uns nicht offiziell unterstützt.

Das Thema "Removable" Bit hatte ich ja in den Windows To Go-Artikeln thematisiert – aus dieser Sicht ist die Aussage von Transcend klar. Das Thema USB 3.0 sollte sich bei Windows 8/8.1 entspannen, da das Betriebssystem entsprechende USB 3.0-Treiber enthält (wenn es auch noch einen Fehler im Windows USB 3.0-Treiber gibt). Aber dass ein normaler Stick mit einer Partition nicht mehr bootfähig gemacht werden kann, ist mir so noch nicht untergekommen.

Das heißt also, dass man z.B. einen USB-Stick nicht mehr für ein Installationsmedium oder für eine Windows PE-Umgebung verwenden kann. Dürfte die Besitzer von Netbooks und Ultrabooks interessieren, die dann natürlich im Zweifelsfall von einer Betriebssysteminstallation ausgesperrt wären.

In diesem Zusammenhang fällt mir eine etwas anders gelagerte Forendiskussion ein, wo ein Nutzer ein Netbook besitzt und bei der Windows-Installation einen KMODE_EXCEPTION_NOT_HANDLED Bluescreen erhielt. Scheint also eh recht kritisch bei manchen Geräten zu sein, was wieder für die Transcend-Aussagen spricht.

Ich selbst hatte hier auf meinen Rechnern noch keine derartigen Schwierigkeiten mit USB-Sticks. Aber ich fand, dass ich den Beitrag im Blog einstellen könne – vielleicht habt ihr ja ähnliche Erfahrungen gemacht oder möchtet Informationen beitragen. Die Diskussion ist eröffnet.


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5 Antworten zu Windows 8/8.1: Probleme mit USB-Sticks

  1. Peter sagt:

    Ich habe drei Sticks, die ich bei ALDI gekauft hatte. Alle funktionieren wunderbar und sind entweder per Software oder von Hand mit Diskpart bootfähig gemacht worden.

    Die Aussage vom Support ist für mich sehr überraschend.

  2. Stephan Krause sagt:

    Guten Morgen und ein frohes Neues –
    Ich selbst benutze nur einen 64GB großen Emtec S550 USB 3.0 -Stick für eine Windows to go 32-Bit-Installation, die in einer VHD läuft. Der Stick ist als Multi-Boot eingerichtet. Neben einer zweiten VHD, auf der eine Systemsicherung liegt, wird der restliche Speicherplatz für portable Anwendungen benutzt, die sich zur Systemrettung eignen.
    Selbst das Zurückspielen eines Image mit dem USB-Image-Tool brachte weder dem Stick noch Software irgendwelchen Schaden zu.
    Der Stick läuft in dieser Konstellation seit über einem Jahr und hat seitdem mit einigen PC's Bekanntschaft gemacht.
    Ich hatte nie Probleme und bin schwer begeistert.

    VG

  3. Pingback: Windows 8/8.1: Probleme mit USB-Sticks - TechBloggers

  4. franz99 sagt:

    G. Born
    « Für Windows To Go braucht man spezielle USB-Sticks, die sich unter Windows als "Fixed"-Media ausgeben – nur dann können die erforderlichen zwei Partitionen auf den USB-Stick geschrieben werden »

    Wolfgang S.
    « Die neuesten USB-Sticks 3.0 Jet Flash 700 melden Fehler beim Flashen und können nicht mehr bootfähig gemacht werden. Weder diskpart noch diverse Tools funktionieren in dieser Hinsicht.
    Getestet wurden 4GB- und 8GB-Sticks (806236 0706, 806236 0707, 8066158 1705) »

    Ich möchte gern wissen ob diese neuesten USB-Sticks 3.0 Jet Flash 700 von Transcend
    – sich unter Windows als "Fixed" Media ausgeben
    – und dann die erforderlichen zwei Partitionen auf diesen USB-Sticks geschrieben werden können

    so das diese Jet Flash 700 von Transcend dann wirklich für Windows To Go verwendbar sind !

    • Günter Born sagt:

      @Franz: Die Frage kann ich dir nicht beantworten – gehe aber vor aus, dass dem nicht so ist. Im Zweifel gelten immer die Produktbeschreibungen des Herstellers – und bei Amazon.de kann ich nichts zu "To Go-Kompatibilität" finden – zumal der Stick nur 16 GByte besitzt.

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