Daten aus Europa sicher vor US-Behördenzugriffen?

Wer Daten in der Cloud oder auf Servern speichert, möchte natürlich nicht, dass diese an die US-Behörden zum Durchsuchen weiter gereicht werden. Gilt natürlich speziell für Firmendaten. Ein neues Urteil eines US-Gerichts zwingt Microsoft und andere US-Anbieter Daten ausländischer Kunden an US-Behörden herauszugeben.


Anzeige

Gesprochen hat dieses Urteil, welches noch nicht rechtskräftig ist, ein Bundesgericht in New York. Microsoft will gegen die Entscheidung vor einem Berufungsgericht vorgehen. Das Ganze ist äußerst pikant, ging es im Verfahren doch um einen Durchsuchungsbeschluss der US-Justizbehörden für E-Mail-Daten, die auf irischen Servern liegen. Die EU-Kommission hatte Microsoft kürzlich bestärkt, in den US gegen den Zwang zur Herausgabe von Daten zu klagen.

Damit sind die Datenschutz- und Privatsphäre-Regeln, die US-Konzerne ihren Nutzern einräumen, Schall und Rauch. Auch die Ansätze, Cloud-Speicher in Europa zu halten, dürfte für US-Konzerne demnächst nicht mehr ziehen. Bei der US-Site neowin.net geht man in diesem Artikel von aus, dass das die Geschäfte von US-Firmen in Übersee stark behindern dürfte. Dem stimme ich zu – denn die Antwort für jeden, der seine Daten halbwegs sicher halten will, muss lauten "Finger weg von der Cloud". Microsoft Azure, Office 365, die ganzen Microsoft und Google-Dienste, Amazons Cloud etc. sind als "kompromittiert" durch die US-Behörden zu betrachten. Da aber einige Nutzer in die Cloud drängen, dürften europäische Anbieter möglicherweise Oberwasser bekommen – obwohl ich nicht sicher bin, was hinter den Kulissen mit deutschen Behörden und Geheimdiensten abgeht und ob nicht über die Schiene aus Pullach die Daten doch wieder in die USA gehen.


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Onlinespeicher abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Daten aus Europa sicher vor US-Behördenzugriffen?

  1. Thomas sagt:

    Ich habs nur noch etwas in Erinnerung, aber ging es da nicht um einen US Bürger dessen Daten auf einen irischen Server gespeichert sind? Wenn eine US Behörde Daten über einen US Bürger will ist das was anderes als ob diese Zugriff auf deine oder meine Daten wollen.

  2. Eintracht sagt:

    Es handelte sich um einen vermeintlichen Drogendealer. Aber trotzdem hätte das Urteil weitreichende Folgen. Wenn eine US-Behörde gegen einen Deutschen oder eine deutsche Firma ermittelt, könnte MS ebenso zur Herausgabe der in Irland gespeicherten Daten gezwungen werden. Damit wäre für jede amerikanische Firma das Cloudgeschäft, zumindest in Europa, kaputt. Sollte das Urteil bestätigt werden (es wurde sofort außer Kraft gesetzt für eine Revision), kommt MS in die lustige Situation, entweder gegen amerikanisches oder europäisches Recht zu verstoßen.

    Mein Tipp: wichtiges gehört überall hin, aber nicht in die Cloud.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.