Selfie: Ein Blick hinter die Kulissen des Blogs

Nachdem 2015 fast vorbei ist, dachte ich, es ist der richtige Zeitpunkt, euch mal einen kleinen Blick hinter die Kulissen des Blogs zu gewähren, Nabelschau zu betreiben und vor allem Danke zu sagen. Es war für mich persönlich ein schwieriges Jahr – und der Blog wäre um ein Haar im digitalen Nirvana verschwunden … tl;dr;


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Meine Blog-Leser sind Klasse – ein fettes Danke!

Stammleser erinnern sich, dass ich im März 2015 einen schweren Sportunfall mit Quetschung des Rückenmarks erlitten habe und dann bis Mai quasi komplett weg vom Fenster war. Dachte dann "das war's" und der Blog wird besuchermäßig in den Keller rauschen (8 Jahre bloggen für die Katz).

Seitenabrufe borncity.com für 2015
(Seitenabrufe für borncity.com in 2015)

Aber ich hatte die Rechnung ohne die Blog-Leser gemacht. In obiger Grafik sieht man, dass die Besucherfrequenz für April bis Juni nur wenig eingebrochen ist. Ab August ging es (dank Windows 10) wieder hoch. Ach ja, und die Kommentare hier haben Mut gemacht, als ich nach den mehrfachen OPs in der Klinik lag und zeitweise nicht mal mehr meine Arme bewegen konnte. Kurzum: Ihr habt mich sinnbildlich (im positiven Sinn) umgehauen – Danke.

Zahlensalat – und der täglicher Blogger-Wahnsinn

Mit dem Bloggen habe ich 2007 auf blogger.de angefangen, weil ich einmal für Forenarbeit (waren damals noch Newsgroups) nicht immer den ganzen Schmonsens an Handlungsanleitungen tippen – sondern auf Artikel verweisen können – wollte. Und weil ich auch ein wenig Promotion für meine Bücher geplant hatte. War eine wilde Zeit, weil die Formatierung gänzlich in HTML-Code erfolgen musste. Ach ja, Linux kam auch mehr in Blog-Themen vor (war die Zeit des Eee PC 701). Nachdem die Plattform blogger.de aber häufiger für viele Stunden stand und die Hinweise auf die Bücher mit Link zu Amazon.de auch ungerne gesehen wurden, habe ich dann mit WordPress experimentiert und den Blog bei HostEurope (die mich dankenswerter Weise mit dem Hosting-Paket ein kleines bisschen sponsoren – Domain-Kosten etc. trage ich selbst) aufgesetzt.

Seit 2009 blogge ich also mit WordPress unter eigener Domain. Warum? Ich sag's mal so: Ich war naiv, ich war jung und ich brauchte das Geld – ist die Antwort, wenn die Rede auf Jugendsünden von Schauspielern kommt. Das jung und das Geld streichen wir, bleibt nur naiv übrig. Zuerst war ich begeistert, was dieses WordPress alles konnte – nachdem ich 2009 die Einrichtung des Pakets gemeistert und den Windows Live Writer zum Verfassen der Beiträge entdeckt hatte…

Nun bin ich 6.511 Blog-Beiträge weiter (gut, es waren eine Menge mehr, vielleicht 7.000 – aber ich habe letztens eine Menge Beiträge der Art "ein Sack Reis ist in China umgefallen und nebenbei geht das Gerücht um, dass eine neue Build von Windows 8 in Redmond compiliert wurde" wegen nicht mehr relevant gelöscht habe) und verhafte im Bloggerwahnsinn.

Der Windows Live Writer werkelt hier immer noch als Arbeitspferd – und das ist auch gut so. Aber WordPress macht mir Sorgen – die Entwickler schieben immer mal wieder neue Versionen raus, die das Frontend rigoros verschlimmbessern. Früher konnte ich gebrochene Bildverweise direkt über die URL in einem komfortablen Formular ändern – seit geraumer Zeit muss ich diese Korrekturen direkt im HTML-Quellcode im WordPress-Editor vornehmen. Links im WP-Frontend einfügen ist ein Drama, wenn man per Cut & Paste schafft (da wird dann eine neckische Leiste eingeblendet, deren "Schließen"-Schaltfläche den Link entfernt – was bin ich zu Beginn oft drauf reingefallen, weil ich diese blöde Leiste schließen wollte). Beim letzten WP-Update sind ein paar Links im Frontend weggefallen, so dass ich nicht mehr direkt auf Blog-Beiträge oder Kommentare zugreifen kann, um diese als Vorschau anzusehen – oft (nicht immer) lande ich im Editiermodus und muss noch einen Klick machen, um zur Vorschau zu gelangen. Kurzlinks lassen sich auch nicht mehr abrufen – da wurde der betreffende Frontend-Link im Editor ebenfalls weg-optimiert. Und so geht es weiter – ganz schlimm ist es im Frontend der mobilen Version, wo plötzlich Links fehlen.

Ansonsten laufen hier einige Plug-Ins mit, die den Blog auf Viren überwachen, bestimmte Aktivitäten monitoren, täglich tausende von Spam-Kommentaren löschen und auch gebrochene Links detektieren. Wegen des Kommentar-Spams schalte ich Kommentare von unbekannten Nutzern nach wie vor nur manuell frei. Bei Trackbacks prüfe ich manuell, ob da nicht eine verkappte Linkschleuder im Spiel ist.


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Wenn dann Dr. Windows wegen eines DDoS steht, eine Site abgeschaltet wurde oder Microsoft seine KB-Artikel-Datenbasis bereinigt hat und mir plötzlich 1.000 gebrochene Links gemeldet werden, kommt schon mal Hektik auf. Gut, Dr. Windows habe ich mittlerweile im Griff – Trackbacks lösche ich, und den Rest stelle ich per Massenänderung auf "später überprüfen". Aber gelegentlich bin ich hier tagelang beim Korrigieren solcher Links (Fluch der über 6.000 Beiträge).

Angriffe auf den Blog, die die Administratoranmeldung per Brute-Force-Angriff knacken wollen, habe ich ebenfalls erlebt. Da gibt es eine spezielle Sicherungsmaßnahme, die ich seinerzeit nach einiger Recherche eingeführt habe. Habe ich diesen täglichen Wahnsinn gewuppt, kommt mal wieder ein WP- oder Plug-In-Update – also Datenbank sichern und hoffen, dass die Update-Installation reibungslos läuft. War oft der Fall – aber wenn ein Plug-In die Installation killt und Du plötzlich nicht mehr auf dein WordPress-Dashboard zugreifen kannst, ist Hektik angesagt. Zwischenzeitlich weiß ich, wie ich das per FTP durch Löschen von Dateien beheben kann.

Ein gewisses Problem sind auch "nicht mehr supported Plug-Ins", die man so bei Recherchen im Web als "ultimative Lösung" beschrieben findet – dann aber feststellen muss, dass das Zeugs seit Jahren nicht mehr gepflegt wird und zur aktuellen WP-Version unkompatibel ist. Ich versuche daher, die Zahl der Plug-Ins zu minimieren.

DDoS-Angriffe auf den Server, wo das Hosting-Paket mitläuft, werden von HostEurope ganz gut abgefangen (der Blog ist dann mal kurzzeitig langsamer). Ansonsten läuft hier ein Cache-Plugin, um die Seitenabrufzeiten tolerabel zu halten (musste ich auch erst lernen, wie man so was einrichtet – viele Cache-Plug-Ins funktionierten bei mir nicht – liegt aber an meiner Unfähigkeit). Dann gibt es so nette Sachen, wie der vor ein paar Tagen berichtete "false positive" Malware-Alarm (danke an die Leser, die es gemeldet haben) oder der Fehler, das geplante Blog-Beiträge plötzlich vorzeitig veröffentlicht werden (Grund kenne ich noch immer nicht).

Der tägliche Blogger-Wahnsinn halt eben. Dabei war ich mal ursprünglich, so in 2007 angetreten, um "einfach ein bisschen frei Schnauze" zu bloggen. Gut: Ich war noch jünger, ich war naiv und ich habe von vergoldeten Rolls Royces geträumt …. Zwinkerndes Smiley.

Trotz dieses Wahnsinns gelingt es mir, täglich mindestens einen Blog-Beitrag aus dem Maschinenraum rauszuschieben – oft sind es sogar mehr. Und der Blog erfreut sich eines gewissen Erfolgs in der Nische. Die Nominierung von borncity für "Bester Tech Blog 2015" (auch wenn Nils im Kommentar Recht hat, aber voten könnt ihr noch bis 6. Januar), das Ranking in diversen Vergleichsseiten etc. zeigen, dass es "aufwärts" geht.

(Besucher/Seitenabrufe Oktober 2015)

Obige Grafik zeigt mal eine interne Statistik vom Oktober. Aktuell segele ich bei 16.000 bis 20.000 Besuchern und 60.000 bis 80.000 Seitenabrufen täglich. Klein aber fein – die Beiträge werden also – dank einer treuen Stammleserschaft und dank Google & Co. gefunden und teilweise sogar gelesen.

(Besucher/Seitenabrufe für borncity.com in 2015)

Insgesamt habe ich in 2015 so knapp 31 Millionen Besucher (30.959.363) und über 142 Millionen Seitenabrufe (142.430.833) verbuchen können. Ich schreibe also nicht nur (aber auch) für die Tonne – danke auch hier an Euch.

Werbung, Ad-Blocker und ein weiteres Danke!

Hier im Blog habe ich ja einige Werbeanzeigen geschaltet – wobei ich Lichtjahre davon weg bin, damit wirklich Geld zu verdienen oder vom Blog leben zu können. Aber ein wenig Querfinanzierung ist schon ein feiner Zug. Ein vor Jahren mal eingeführter Flattr-Button brachte in 3 Monaten genau 0 Euro an Donation. Nett fand ich, dass 2015 eine Handvoll Nutzer kleine Spenden über PayPal geschickt haben (ist in Summe kleiner 100 Euro), aber die Geste zählt. Auch hier bitte nicht missverstehen – die Info ist k e i n Spendenaufruf!

Klasse finde ich auch das Verhalten der Stammleser, die immer mal wieder über die Amazon-Anzeigen hier im Blog bestellen. Ich hatte diese mal eingeführt, damit Leser meine Bücher bei Amazon.de bestellen können. In richtig guten Monaten nehme ich auch schon mal einen Euro an Werbekosten für Bestellungen meiner Bücher ein. Aber die Bestellung anderer Sachen wie Speicherkarten, Schuhe, Werkzeug etc. ist ein nettes Sponsoring meines Blogs. Auch hier zählt die Geste – brauchte ich vor Jahren so 3 – 4 Monate, bis ich die Mindestauszahlungssumme von 25 Euro bei Amazon.de erreicht habe, überspringe ich das im Mittel jetzt regelmäßig. Dann gibt's eine Runde Pizza für die Familie mit dem Hinweis "hat der Herr Amazon bezahlt, gesponsort von den Blog-Lesern" – mit dem Herrn Schäuble bzw. seinen Mannen muss ich dann verhandeln, dass die steuerliche Seite aus anderen Quellen beglichen wird.

Bei Google Adsense ist mir bewusst, dass das (in der Außenansicht) immer ein schmaler Grat zwischen "dat nervt" und "der verdient sich eine goldene Nase" ist. Popups oder ähnliche Sauereien setze ich nicht ein und unternehme auch diverse Klimmzüge, um möglichst unpassende Werbung rauszufiltern. Leider habe ich keine Option, um z.B. gezielt Flash-Filme oder ähnliches zu unterbinden. Auch hier winkt keine goldene Nase, aber dreistellige Beträge kann man einnehmen.

Was mich besonders verblüfft hat: Eure Reaktion bzgl. Adblockern. Das ist ja ein heißes Thema im Web. Hier im Blog läuft ein Plug-In, welches die Zahl der Seitenabrufe mit Adblocker erfasst. Der allgemeine Vergleichswert im Web liegt wohl bei 17,6 %, für die Kategorie des Blogs sind es 24,4%. Lag der Adblocker-Wert meines Blogs vor einem Jahr noch bei um die 30 %, stelle ich fest, dass die Zahl der Besucher mit Anzeigenblocker stetig sinkt – aktuell bin ich bei 19,2 %. Auch hier ein fettes Dankeschön für das Abschalten der Adblocker auf borncity.com – denn neben dem Blocken von Ads gibt es noch einen weiteren unerwünschten Nebeneffekt. Ich setze hier Zählpixel der Verwertungsgesellschaft Wort (VGWort) für Beiträge mit mehr als 1.800 Zeichen ein. Wird ein Beitrag mehr als ein jährlich zu definierender Schwellenwert abgerufen, gibt es eine kleine Vergütung (so ca. 8 Euro pro Artikel). Ist Kleinvieh, bringt bei 100 Artikeln, die den Mindestabruf erreicht haben, aber einen kleinen Bonus. AdBlocker verhindern da natürlich das Zählen – so dass mich der sinkende Wert von Besuchern mit Anzeigenblockern freut (gibt dann am Jahresende durch die Mehreinnahmen vielleicht einen Salat zur Pizza). Aber die Geste zählt auch hier und macht Mut, weiter zu machen.

So viel aus dem Maschinenraum, was mich abseits des eigentlichen Bloggens so beschäftigt. Im Hinblick auf das Bloggen an sich kriege ich hier in letzter Zeit öfters die Krise. Ich hinterfrage mich ja ständig, aber die Zahl der negativen Beiträge ist hier im Blog irgendwie schon angestiegen. Mag mit dem Alter zusammen hängen – kann aber auch an meiner Grundhaltung hängen. Ich würde ja gerne bloggen, wie toll das alles mit diesem und jenem doch ist. Aber irgendwie kriege ich die Philosophie moderner SW-Produkte nicht mehr gebacken – die zwischenzeitlich meilenweit von dem weg ist, was ich mir so vorstelle. Manchmal frage ich mich: Warum tust Du dir das eigentlich an. Du hast doch andere Blogs, wo Du über Reisen, Japan etc. schreiben kannst. Und als ich in der Klinik, quasi dem Teufel gerade von der Schippe gesprungen, lag, hatte ich mir fest vorgenommen: "Junge, sieh alles lockerer, ist alles nicht so wichtig – das Leben kann binnen einer Sekunde vorbei sein". Aber dann juckt's doch, was im IT-Bereich zu bloggen. Und wenn Du schmerzgebeutelt so um 1:00 Uhr vor dem Rechner sitzt und irgend ein Joe Belfiore, seines Zeichens Microsoft Vice President, da irgend einen Bullshit zum neuesten Produkt absondert und Du dich fassungslos fragst "was hat der für ein Gras geraucht" – ja, dann ist es mit der Gelassenheit vorbei. Mir platzt dann einfach die Hutschnur und es wird schon mal ein Blog-Beitrag rausgehauen, den ich bei Lichte betrachtet mit mehr Altersmilde verfasst hätte.


(Quelle: Microsoft Windows 10 Werbeanzeige)

So ganz im Sinne der obigen Werbeanzeige bin ich gelegentlich auch als Aluhut-Träger unterwegs – Wohlmeidende sagen "er lässt seiner Fantasie freien Lauf". Und es gibt die täglichen Fehlerchen, die mir beim Bloggen immer wieder unterlaufen. Aber … ich habe zum Glück meine Leser als Korrektiv (bin hier ja One Man Show: Redakteur, Textchef, Korrektor und Endkontrolle). Ihr fangt mich ein, wenn es zu stark entgleist – die Kommentare werden von mir aufmerksam gelesen und  führen dazu, dass ich die Position immer wieder überdenke. An manchen Stellen kann ich aber nicht aus meiner Haut – wenn ich auch häufiger aus dieser "herausfahre". Andererseits lebt bloggen auch etwas aus dem Impuls heraus, schnell was frei Schnauze rauszuhauen. Mit der Schere im Kopf "das kannst Du nicht bringen, weil …" möchte ich eigentlich nicht unterwegs sein – wäre der Zeitpunkt, das Bloggen an den Nagel zu hängen …

Wie geht's nach dem Sportunfall?

Es wurde oben ja schon erwähnt, im März hat es mich bei einem schweren Sportunfall fast aus dem Leben gehauen. Da der Blog weiter geführt wird, erreichen mich auch immer wieder Mails der Art "ich hoffe, es geht dir wieder gut" – oder "wie geht's dir eigentlich". Daher ein kleines Bulletin – in der Kurzfassung: Beschissen, aber die Lage ist nicht hoffnungslos.

Die längere Fassung: Ich habe großes Glück gehabt, laut meinen Ärzten müsste ich querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzen. Dieses Schicksal ist mir bisher erspart geblieben, die Chirugen haben mich in drei OPs zusammen geflickt (danke an dieses Team – zum Glück habe ich meine MRT-Aufnahmen erst 3 Monate später gesehen). Eiserner Wille, eine Reha und ständige Übungen haben mich ein Stück weit ins Leben zurück gebracht.

Es geht aufwärts. Die Zeit, wo ich zum Rasieren den linken Ellenbogen auf eine Waschtischablage stützen und den Kopf am Rasierer vorbei bewegen musste, sind vorbei. Ich habe meine Arme wieder, kann Zähne putzen, selbst essen, die Haare waschen und theoretisch kriege ich sogar zwei 2 Kg Handeln gestemmt. Praktisch ginge das auch – habe ich zwei mal gemacht. Beim ersten Mal im Sommer setzten nach 15 Minuten tierische Spasmen ein, die mich zwei Tage ins Bett gezwungen haben. Beim zweiten Mal im Oktober gab es keine Spasmen mehr, aber nach einer viertel Stunde tierische Nerven- und Muskelschmerzen, die mich tagelang arg gebeutelt haben. Bisher habe ich mir weitere Experimente diesbezüglich verkniffen – ist aber eine Frage der Zeit, bis mein innerer Schweinehund wieder "quäl dich Du Sau, probiere mal, was geht" flüstert und das Ratio nicht mehr gegen ankommt.

Laufen kann ich glücklicherweise auch wieder – die Zeiten, wo ich nach dem Aufstehen erst ein paar Minuten gehen musste, damit mein Zentralnervensystem lernte, die zwei Füße gezielt aufzusetzen, dann aber nur 500 Meter weit gekommen bin, bis "der Pudding in den Beinen" mich gestoppt hat, sind auch vorbei. Momentan versuche ich, nach Möglichkeit, täglich zwischen 4 und 7 km zu gehen – manchmal schaffe ich auch 8 – 12 km (je nach Tagesform). Aber es bleibt schwierig. Was ich nicht auf dem Radar hatte (die Ärzte haben mir das nicht gesagt): Die ständig auftretenden Nerven- und Muskelschmerzen mit (neuronal bedingten) tierischen Verspannungen im Nacken-/Schulter- und Armbereich. Es gab schon mal bessere Zeiten, und eine Schönwetterperiode Anfang Oktober ließ mich schon spinnen "noch zwei Wochen und Du kannst mal wieder diesen und jenen Sport versuchen".

Sollte nicht sein: Eine Regenfront mit Temperatursturz, warf mich um Monate zurück. Und das hält leider an – jede Regenfront, jeder Schneeschauer oder Kälteeinbruch verändert die Gefäßsituation und damit auch den Zustand meines Zentralnervensystems. Die vergangene Nacht war heftig – ein Blick aus dem Fenster zeigte mir heute morgen "es regnet" und ich habe eine Erklärung für mein aktuelles "Zipperlein". Ich weiß jetzt, was es heißt "das geht mir auf die Nerven". Bedingt durch die schlechtere Nervenleitfähigkeit bin ich dann von den Nerven her 'bis in die Haarspitzen sensibilisiert', selbst ein Hemd auf der Haut, eine kalte Fliese oder ein Waschbeckenrand lösen Missempfindungen aus. Den Arm mit einem schweren Teller heben geht dann (schmerzmäßig) nicht. Geht irgendwann alles vorbei, sagen die Ärzte – aber man kann nicht sagen wann – 2 Jahre ist der Zeithorizont.

Wirkt sich natürlich auch auf das Bloggen aus. Es gibt Tage, wo ich nichts auf die Reihe bekomme und Beiträge "aus der Konserve" online gehen müssen. Andere Beiträge entstehen Nachts, wenn ich mal wieder schmerzgebeutelt aus dem Bett falle. Dann hilft eine halbe oder ganze Stunde konzentriert vor dem Bildschirm sitzen, recherchieren und schreiben, um die Welt um mich herum zu vergessen. Aber es läuft auf "scattered blogging" hinaus – einfach mal anfangen, wenn der Körper (manchmal nach 10 Minuten) alles auf Stopp stellt, muss ich unterbrechen. Aufmerksame Blogleser erkennen dann die Beiträge mit argen Flüchtigkeitsfehlern (oder Stellen, wo man hätte besser recherchieren sollen) oder arg verkürztem Text, wo ich nur auf Fundstellen im Web verweise. Aber es gibt auch die guten Phasen, wo ich mal eine Stunde konzentriert an einem Thema arbeiten und einen Troubleshooting-Artikel verfassen kann.

Also viel Licht und Schatten. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen – ist jetzt nicht jammern "oh wie schlecht es mir geht" (da habe ich noch keinen Gedanken dran verwendet – ist passiert, ich lebe und bin dem Deubel 3 Mal von der Schippe gesprungen, also feste nach vorne schauen und versuchen, gut durch den Tag oder die Woche zu kommen) – ich weiß, dass es Blog-Leser gibt, die gesundheitlich wesentlich stärker gebeutelt sind. Aber ich hatte ja Insights versprochen und da gehört auch ein kurzer Blick auf den aktuellen Status hinzu.

Rückwärts nimmer, vorwärts immer: 2016 fest im Blick

Ansonsten habe ich 2016 fest im Blick – die Zeit wird vieles verbessern, es wird wieder Frühling mit steigenden Temperaturen – und ich bin wild entschlossen, mich weiter ins Leben zurück zu kämpfen.

Ab März 2016 könnte ich mit Abschlägen in vorgezogene Altersrente – möchte ich aber nicht und versuche das zu vermeiden. Das Gleiche gilt für Erwerbsunfähigkeitsrente. Regulär wäre der Ruhestand im Sommer 2020 angesagt gewesen – ich kann aber 2019 abschlagsfrei den Abflug machen. Wäre also noch Zeit, viele Blog-Beiträge zu verfassen. Aber ich habe es, aus obigen Gründen, möglicherweise nicht in der Hand. We will wait and see …

Ich bin auch optimistisch, im Frühjahr vielleicht wieder Bücher schreiben zu können. Wenn Du im Keller bist, kann es über die Treppe zum Erdgeschoss eigentlich nur aufwärts gehen. In den ganz bescheidenen Tagen ist mir der folgende – von Born to be wild abgewandelte – Clip unter die Augen gekommen (die Werbung am Ende ignoriert ihr). Born to be wild hat eine besondere Bedeutung für mich, da es – seit der Jugend – so immer ein Stück weit den Ansatz im Hinterkopf "grenzenlose Freiheit, mal was neues auszuprobieren" (Looking for adventure, in what ever comes away) spiegelt. Hier also die modifizierte Fassung.

(Quelle: Youtube)

Ich bin noch weit davon entfernt, nach einer Anhängerkupplung und einem Anhänger Ausschau zu halten. Aber der Clip hat mir gezeigt: Es kommt immer darauf an, was Du aus der Situation machst.

In diesem Sinne: Ich bleibe euch auch in 2016 aller Voraussicht nach als Blogger erhalten. Material und Ideen habe ich hier Säcke weise – ich muss es nur gebacken kriegen und die Artikel schreiben. Ist jetzt ein doch recht langer Bericht aus dem Maschinenraum geworden. tl;dr;

Guten Rutsch und Happy New Year 2016

Allen Blogleserinnen und –lesern ein herzliches Danke schön, einen guten Rutsch und ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2016. Man liest sich hoffentlich wieder …

Feuerwerk - Bonassola/Italien
(Aufnahme Bonnassola/Italien – Sommer 2002)


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19 Antworten zu Selfie: Ein Blick hinter die Kulissen des Blogs

  1. Ingo sagt:

    Dann auch von mir einen guten Rutsch und komm gut ins neue Jahr! :-)

  2. 1ei sagt:

    Hi, von mir auch! Und ich wünsch dir ein gutes Jahr 2016 – und noch viele, viele weitere gute Jahre!!!

  3. deo sagt:

    Ich wünsche auch einen guten Rutsch ins neue Jahr und dass es mit der Gesundheit weiter bergauf geht, wobei man aber trotzdem älter wird.

    Ich zähle mich zu den Stammlesern und empfehle manche Artikel in Foren, wenn entsprechende Probleme gelöst werden sollen. Das tun auch immer mehr im Umkreis. Der Blog steckt an.
    An sich bin ich hier nur rein gestolpert, weil ich mich über Windows 10 informieren wollte und Begleitung bei der eigenen Installation gesucht habe. Es ist eine wahre Fundgrube an wertvollen Tipps und besonders freue ich mich, da auch Windows 7 hier nicht zum alten Eisen gehört, sondern als mindestens gleichwertig behandelt wird. Woanders kriegt man nur zu lesen, wie toll Windows 10 sei und sonst nichts. Da mach ich gleich kehrt. Hier bleibe ich.

    Ich weiß allerdings, dass der beste Blog irgendwann geschlossen wird, da sich meist nur eine Person redlich abrackert und an der hängt alles und ein Sportunfall ist da eine Warnung, dass es schnell mit der Pracht vorbei sein kann.
    Deshalb bitte ich darum, dass sich nicht verausgabt wird, damit alle noch lange hiervon etwas haben.

  4. Mirko Heilmann sagt:

    Ich schließe mich an, wünsche auch einen guten Rutsch und alles Gute für 2016.

  5. Torsten sagt:

    Guten Rutsch und weiter so!

    Habe deinen Blog dieses Jahr entdeckt und schaue nun täglich für News vorbei.

  6. Fred sagt:

    Danke, Günter, für deinen kompetenten Blog!

    "Es kommt immer darauf an, was Du aus der Situation machst." Anders gesagt:
    "Es geht im Leben nicht darum, was einem widerfährt, sondern, wie man damit umgeht." Und keiner hat gesagt, dass das einfach ist.

    Alles Gute zum neuen Jahr!

  7. Nobody sagt:

    Hallo Günter
    Ich habe mir mal die Zeit genommen und den recht umfangreichen Beitrag gelesen. Man merkt, dass du eine leidenschaftliche Plaudertasche bist. ;-) Ich wünschte, mir würde das schreiben und reden nur annähernd so leicht fallen. Erst seit einigen Wochen schaue ich hier regelmäßig rein und gebe meinen mehr oder weniger unqualifizierten Senf dazu. Ich bin eher interessierter Laie und lese deshalb auch nicht alles, was der unglaublich kenntnisreiche Autor hier auf die Weltöffentlichkeit loslässte. :-) . Was Spenden betrifft so sei Dir versichert, dass meine finanzielle Situation erheblich schlechter als Deine ist und daher kaum Spielraum besteht. Den Werbeblocker habe ich auf Deiner Seite auch deaktiviert. Das hat zur Folge, dass sich da für mich völlig neue Welten auftun. Es wird beispielsweise heute für eine Seite geworben, die erotische Abenteuer in meiner Umgebung mit handgeprüften Mitgliedern anbietet. Anm liebste würde ich sofort losziehn. :-) .
    Was Deinen Unfall betrifft, so hast Du anscheinend Glück im Unglück gehabt. Ich wünsche jedenfalls weiter Fortschritte auf dem Weg der Genesung. Für mich bleibt in dem Zusammenhang die Erkenntnis, dass es keinesfalls selbstverständlich ist, wenn man einigermaßen gesund ist.
    Ein gutes Jahr 2016 wünsche ich Dir und allen Blog-Lesern.

  8. RaReis sagt:

    Danke für deine Arbeit!!!
    Dir und allen Lesern wünsche ich ein gesundes, erfolgreiches 2016.

  9. Ralf sagt:

    Alles Gute für das nächste Jahr!! Und ein ganz herzliches Danke für all die Beiträge 2015. Und ein großes Danke für das Durchhalten. Ist auch ein großes Vorbild, wenn man selbst wegen Nichtigkeiten ins Jammern kommt :-)

    Allso Prosit auf das neue 2016 :-)) Microsoft hat versprochen, mit allerlei wilden Aktionen auch im neuen Jahr für genug Gesprächsstoff in Deinem Blog zu sorgen.

  10. fred59 sagt:

    Alles Gute auch von mir für das Jahr 2016. Du hast Dich hart durchbeissen müssen und ich wünsche Dir die Kraft, das auch beibehalten zu können. Denn, Deine Seite steht und wird auch weiterhin auf der Favoritenliste ganz oben stehen.
    Einen guten Rutsch ins neue Jahr!

    fred59

  11. Pater sagt:

    Bleibe weiter willensstark und übungswillig und denke noch nicht an die Rente.Ich – einundsiebzig Jahre alt – leide seit drei Jahren an einer unheilbaren Krankheit und versuche es immer mich wieder ins Leben zurück zu kämpfen.Es lohnt!
    Deine Beiträge sind gerade für mich als so nicht erfahrenen Computernutzer tägliche Hilfe.Aber auch Deine Tipps in "Günnis Seniorentreff" sowie Deine für Senioren geschriebenen Bücher sind SPITZE.Vielen Dank dafür!!!
    Guten Rutsch und bleibe uns noch lange als Blogger ( und Mensch) erhalten!

  12. Ralf Lindemann sagt:

    Auch von meiner Seite: Einen guten Rutsch und alles Gute im neuen Jahr!

  13. schae sagt:

    Auch von meiner Seite einen guten Rutsch ins neue Jahr 2016
    verbunden mit den besten Wünschen für die weitere Genesung.
    Ich besuche Deinen Blog seit ca. 2 Jahren und habe schon sehr viele
    für mich hilfreiche Artikel gefunden. Dafür herzlichen Dank!

  14. Ralf F. sagt:

    Hallo Herr Born, auch von mir als relativ neuem Leser Ihres doch sehr informativen Blogs alles Gute zum Jahreswechsel ! Möge Ihnen die Gesundheit wieder besser mitspielen bzw. die Genesung fortschreiten, so dass Sie doch noch Kraft, Lust und Laune für den Weiterbetrieb Ihres Blogs aufwenden können !
    Freue mich schon auf weitere "bissige" Kommentare …
    Grüße aus der nordhessischen Provinz ! Ralf F.

  15. Pixelkrieger sagt:

    Ihnen auch einen guten Rutsch und alles Gute für 2016. Danke das es Ihren informativen und stets aktuellen Blog gib. Eine Bereicherung für das Netz und meinen Virenschutz: "brain.exe" …

  16. Paule21 sagt:

    Weiterhin alles Gute Günter!

  17. Thomas Bauer sagt:

    Dank Günters wahrer Wissensfundgrube habe ich endlich den Sprung von XP auf ein aktuelles System geschafft. Dafür herzlichen Dank und alle Daumen hoch.
    Allen einen guten Rutsch und vor allem Gesundheit fürs neue Jahr. Bleibt uns ja noch lange erhalten. 2016 wird bestimmt wieder ein spannendes Jahr mit all den Hakeleien rund um Microsoft, Google und Apple.

  18. Ich wünsche dir und allen anderen Lesern auch einen guten Rutsch in neue Jahr 2016

    "Wir Packen daß"

  19. Peter sagt:

    Hallo Günter,

    der Artikel war sehr informativ. Auch wenn die Artikel teilweise aus der Konserve stammen, lese ich sie trotzdem. :-)

    Ich wünsche dir eine schnelle Genesung und auch die Geduld, wenn es länger dauert.

    Viele Grüße
    Peter

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