Windows 10 RT – lebt das noch?

Noch ein wenig Spekulation am Morgen, es geht um Windows RT, was ja eigentlich tot ist! Aber es gibt ja Zombies, und ein Windows 10 RT ist ein Vertreter dieser "Untoten".


Anzeige

Windows RT, im Jahr 2012 vorgestellt, gehört imho zu den klassischen Flops, die sich Microsoft in der Unternehmensgeschichte geleistet hat. Die Idee, ein Windows auf ARM-Plattformen zu haben, hätte genial sein können. Mit dem CLI (Common Language Interface) und dem .NET-Zwischencode hätten .NET-Anwendungen auf den Kisten laufen können und Windows RT hätte die Vorteile (stromsparender) der ARM-Plattform nutzen können.

Hätte, hätte, Fahrradkette … wären da nicht ein paar Dumpfbacken im Microsoft Management gewesen, hätte das ja klappen können. Stattdessen wurde Windows RT kastriert, es liefen nur Apps und Microsofts eigenes Office. Wer will schon so eine Gurke? Und es gab unzählige Anfragen in Foren, wo Leute ein richtiges Windows auf ihren Surface-Tablets installieren wollten – und lernen mussten, dass sie von Microsoft beschissen wurden – ich drücke es mal so drastisch aus.

Die Story ist bekannt: Die Surfaces lagen wie Blei in den Regalen und es wurden Millionen-Beträge von Microsoft dafür abgeschrieben. Andere Hersteller, die sich auf das Abenteuer einließen, gingen daran fast zu Grunde und es dürften intern einige Köpfe gerollt sein. Viele Sachen kann Microsoft einfach nicht!

Für mich war Windows RT 8.1 daher bereits eine Totgeburt und den letzten Beitrag zu diesem Teil gab es im September 2015, wo ein "Startmenü" erklärt wurde. Denn Microsoft hatte ja durchklingen lassen, dass es ein Windows 10 RT für die "letzten Mohikaner" nicht geben wird.


(Quelle: Petri.com)

Jetzt gibt es das Gerücht, dass der Zombie "Windows 10 RT" wiederbelebt werden könnte (so für 6-Zoll-Tablets gab es ja Gerüchte, dass da ein Windows 10 Mobile-Abklatsch genutzt werden könnte). Die Info findet sich in diesem Petri.com-Artikel und kommt von Brad Sams. Jemand ist aufgefallen, dass Microsofts Device Guard "Windows 10 RT" unterstützt (siehe Screenshot). Device Guard ist eine Funktion, die Microsoft vor einem Jahr für Windows 10 vorgestellt hat. Hier ein Auszug aus dem Technet-Artikel Device Guard – Überblick:

Beim Device Guard handelt es sich um eine Kombination aus unternehmensbezogenen Hardware- und Softwaresicherheitsfeatures, mit denen ein Gerät bei der gemeinsamen Konfiguration gesperrt wird, damit darauf nur vertrauenswürdige Anwendungen ausgeführt werden können.

Der Device Guard ist also was für Windows 10 Enterprise und nix für Heimanwender (siehe auch Device Guard-Bereitstellungshandbuch). Und: Es scheint also wohl noch ein paar Feierabend-Entwickler bei Microsoft zu geben, die an einem Windows 10 RT schnitzen. Möglicherweise einige People, die im Windows 10 Mobile-Zweig zu wenig zu tun haben – aber das ist Spekulation meinerseits. Man hebt das Zeugs wohl für "schlechte Tage" auf – ob es jemals so ein Produkt wie Windows 10 RT gibt, steht natürlich in den Sternen.


Anzeige

Ich halte es mit der alten Indianerweisheit: "Wenn Du feststellst, dass Du eine totes Pferd reitest, weißer Mann, dann solltest Du absteigen". Vielleicht liest es ja jemand bei Microsoft und gibt mal Rauchzeichen nach Ammerricka, damit die Botschaft ankommt. Oder wie seht ihr das so?

Ähnliche Artikel
Windows RT 8.1 Update 3 mit Startmenü freigegeben
Windows RT 8.1-Update 3: KB3033055 erklärt das Startmenü
Startmenü & Lockscreen in Windows RT 8.1 Update 3 bestätigt


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Windows 10 abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Windows 10 RT – lebt das noch?

  1. Nobody sagt:

    Zitat: "Oder wie seht ihr das so?"
    Mit Mühe kann ich Windows von Linux unterscheiden.
    Bei der Spezialkonstruktion muss mal wieder die oft genutzte Floskel herhalten:
    I understand only trainstation. ;-)

  2. Nils sagt:

    Ist mir eigentlich auch relativ Banane….
    Viele Anwender haben eben leider auch nicht verstanden, was Windows RT ist, eher ein komplett eigenständiges Betriebssystem auf dem eben keine herkömmlichen Windows Anwendungen laufen. Hätten das die Anwender verstanden, hätten sie sich auch nicht beschissen gefühlt.

    Den größten Fehler, den Microsoft gemacht hat, war die Namengebung. Im Namen hätte nicht "Windows" auftauchen dürfen. Dann hätten die Anwender auch keine falschen Zusammenhänge hergestellt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.