Windows 10: Sorry, die 1 Milliarde schaffen wir nicht …

Microsoft hatte ja mal die Devise ausgegeben, bis 2018 mit Windows 10 die 1 Milliarde Installationen zu schaffen. Jetzt rudert man irgendwie zurück und hat auch schon einen Schuldigen ausgemacht.


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Das Ziel von 1 Milliarde Installationen hielt ich seit einiger Zeit schon für nicht erreichbar – kürzlich ließen sich 350 Millionen Installationen vermelden (Windows 10: Erst/schon 350 Millionen Installationen). Man kann nun mit Dreisatz, Hühnerknochen oder was auch immer versuchen, die 1 Milliarde zu berechnen. Aber ab dem 29.7.2016, wenn das Gratis Upgade ausläuft, werden die Karten neu gemischt. Und  der PC-Markt ist weiter im Sinkflug – was da an Desktops und Tablets raus geht, trägt nicht unbedingt ein Windows Logo. Chromebooks, Macs sowie Android-Tablets graben Microsoft deutlich das Wasser ab.

Vorgabe offiziell kassiert

Nun hat Mary Foley bei ZDNet.com diesen Artikel publiziert und verweist darauf, dass Microsoft Offizielle das Ziel von 1 Milliarde Windows 10-Installationen bis Mitte 2018 kassiert haben. 

Wenn ich es richtig sehe, geht diese Info auf diesen Artikel bei ZDNet.com zurück. Dort wirft Ed Bott einen Blick auf 1 Jahr Windows 10 und beschäftigt sich mit 10 Lektionen, die man aus diesem Jahr lernen kann (quasi Pleiten, Pech und Pannen). Und am Ende wird Jusuf Mehd zitiert:

Windows 10 is off to the hottest start in history with over 350 million monthly active devices, with record customer satisfaction and engagement. We're pleased with our progress to date, but due to the focusing of our phone hardware business, it will take longer than FY18 for us to reach our goal of 1 billion monthly active devices. In the year ahead, we are excited about usage growth coming from commercial deployments and new devices — and increasing customer delight with Windows.

Terry Myerson, der die Vorgabe 1 Milliarde bis 2018 in die Welt gesetzt hat, ist immer noch zuversichtlich, das zu schaffen. Ursache ist wohl, dass Windows 10 Mobile nicht so wie erwartet gezündet hat.

PS: Und seit heute kann ich mich ins Lager der Trolle begeben, weil ich behaupte, ich habe das frühzeitig kommen sehen Zwinkerndes Smiley. Aber mal Spass beiseite, dass ist das, was mich bei Microsoft ärgert. Die Dampfplauderer im Management, die viel Stuss absondern, wenn der Tag lang wird und so fatale Entscheidungen wie das Zwangs-Upgrade treffen.

Da zuckt es bei mir und ich kann der Versuchung nicht wiederstehen, einen spitzen Kommentar zu verfassen (was mir regelmäßig von Windows 10-Fans, die Real Satire nicht abkönnen, übel genommen wird – macht euch mal locker). Viel interessanter wird die Frage sein, wie die Windows 10-Installationsbasis nach dem 1. Augst 2016 wächst.


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9 Antworten zu Windows 10: Sorry, die 1 Milliarde schaffen wir nicht …

  1. Hansi sagt:

    Die Milliarde kann durchaus noch erreicht werden, zumindest auf fast jedem neuen Privatrechner dürfte erstmal ein Windows 10 drauf sein. Die Wirtschaft ziert sich noch ein bisschen, aber grob geschätzt die Hälfte wird wohl in den nächsten zwei Jahren auf 10 gehen, dank der "Cloud ist alternativlos"-Propaganda, das plappern schon ganz viele wichtige Menschen nach, Sachargumente zwecklos. Und selbst wenn die Milliarde nicht erreicht werden sollte, 800 Mio. sind ja fast genauso schlimm.

    MS will mit Windows10 eine "Über-Google"-Maschine auf die Beine stellen, jeder Windows10-Rechner erhöht die Verhandlungsmasse gegenüber Kunden wie Versicherungen, Marktforschern, NSA, CIA. Für MS bedeutet jeder Windows10-Rechner bares Geld. Ein spywarefreies LTSB dagegen kostet etwa 300 Euro. Das dürfte so ungefähr den Wert eines auszuspionierenden Kunden darstellen, allerdings über sagen wir mal 10 Jahre (Supportzeitraum von z.B. Windows 7).

    @Günter, ich habe wirklich vor, mal so ein "NO.STORE.NO.SPY" ISO auszuprobieren, mit legalem Key versteht sich. Ich würde mir ja selber so ein Image erstellen, leider habe ich keinerlei Erfahrung in dem Bereich. Wäre halt wirklich schön, wenn es so ein Image aus einer offiziellen Quelle gäbe, kann da nicht mal jemand was in der Richtung auf die Beine stellen? Ich sehe da einen echten Bedarf.

  2. Ralf Lindemann sagt:

    Chapeau, Microsoft!

    Man kann das Ganze auch aus einer medienkritischen Perspektive in den Blick nehmen: Hier hat die 1 Milliarde, die man der Medienmeute zum Fressen hingeworfen hat, geschafft, was sie schaffen sollte: Windows 10 ins Gespräch zu bringen und im Gespräch zu halten.

    Jeder, der sich mit der Materie ein bisschen auskennt, weiß, dass 1 Milliarde Installationen nicht ernsthaft zu erwarten sind: mit Auslaufen der kostenlosen Upgrade-Phase, mit dem früh erkennbar gewordenen Misserfolg von Windows 10 auf mobilen Geräten. 1 Milliarde ist Marketing-Sprech, und wir alle sind dem Gerede allzu gern auf den Leim gegangen.

    • Ralf Lindemann sagt:

      Ja, und dann gibt es doch die harten Fakten hinter der 1 Milliarde-Geschichte und die echten Kratzer in der Erfolgsstory von Windows 10: „Ende Mai 2016 strich Microsoft weitere 1.850 Arbeitsplätze in der Smartphone-Hardware-Sparte. Es war die dritte Entlassungswelle in diesem Bereich. Von den 32.000 Mitarbeitern, die Microsoft durch den Kauf von Nokias Sparte für Smartphones, Feature-Phones und Tablets im Jahr 2013 übernommen hatte, fielen seit der Übernahme fast 27.000 weg." (Quelle: https://www.computerbase.de/2016-07/microsoft-ziel-verbreitung-windows-10/)

  3. Tim sagt:

    Oh mann, was war das mal für ein toller Blog hier. Mittlerweile geht es nur noch darum, ob am Wochenende ein neuer Preview Build veröffentlicht wird, die Milliardengrenze erreicht wird oder das Anniversary Update am 02. August kommt oder zwei Tage später.

    Schade, aber wenn das wirklich die wichtigen Themen sind….

    • Tscha, wenn die 'wirklich wichtigen Themen' an den Seitenabrufen gespiegelt werden, sieht es mau aus!

      An einer Analyse für manchen Blog-Beitrag sitze ich Stunden – Abrufe unter aller Sau. Ein Beitrag W10 keine Milliarde ist in 10 Minuten fertig und hat binnen Stunden mehrere hundert Aufrufe. Abstimmung mit den Füßen, sag ich mal. Und daher wird es die Mischung weiter geben.

      Gab mal den Blog von Tim Bormann, der an dieser Frage imho eingegangen ist …

    • Ralf Lindemann sagt:

      Ich finde nicht, dass die Themensetzung hier im Blog so einseitig ist. Günter Born hat allein in der zurückliegenden Woche 14 Artikel zu den Themen Datenschutz und IT-Sicherheit gebracht. Wenn das nicht wichtige IT-Themen sind, was dann? Dass nicht jeder Artikel eine große investigative Geschichte sein kann, liegt in der Natur der Sache: Wie soll das ein einzelner Autor leisten? Das kriegen nicht mal die großen redaktionell betreuten IT-Medien mit ihren Autorenkollektiven hin. Persönlich bin ich im Übrigen von der Disziplin des Autors beeindruckt, über Wochen, Monate & Jahre jeden Tag neue Geschichten zu bringen. Selbst wenn es mitunter nur 10 Minuten-Storys sind. Aber auch die wollen geschrieben sein und geben dem Blog den kontinuierlichen erzählerischen Fluss, der notwendig ist, um das Interesse der Leser zu binden … Aber gut, das ist ein anderes Thema.

      • Hansi sagt:

        Ich würde sogar sagen, daß Günter eher schon fast zuviele Themen macht. Manchmal liest man am Morgen einen Beitrag, am Abend ist der Beitrag dann schon rausgerutscht, also nicht mehr auf der ersten Seite. Mich persönlich interessieren z.B. irgendwelche Beiträge zum Thema "Treiber für Notebook xy" oder "Alter Drucker/Scanner xy unter Windows 7/10" überhaupt nicht, auch wenn da richtig viel Arbeit drinsteckt, sorry. Natürlich ist das irgendwie unfair, wenn man die Arbeitszeit und die hineingesteckte "Liebe" betrachtet, aber das sind eben Nischenthemen, wenn man nicht gerade diese spezielle Hardware besitzt. Während Datenschutz und die Spyware Windows 10 für mich schon wichtig sind. Besonders eventuelle Windows-Upgrade/Nagware-Patches sind aus meiner Sicht ein Dauerbrenner. Ich würde ja gerne Windows 10 benutzen, und das auch gerne legal mit gekaufter Lizenz, aber so wie Windows 10 momentan aufgestellt ist, kommt für mich höchstens ein "NO.STORE.NO.SPY" in Frage, LTSB ist für Privatleute ja ausser Reichweite.

      • Tim sagt:

        Genau das ist doch das Thema. Wenn es nur einen Autor gibt, sollte man sich auf die echten Artikel konzentrieren und das Clickbaiting weg lassen.

        Aber wenn die Füße wichtiger sind, dann ist es halt so. Die Masse der Leser steht dann offensichtlich auf belanglosen Inhalt. Wobei das ja auch im Auge des Betrachters liegt, für manche ist es vielleicht tatsächlich wichtig ob das Anniversary Update nun zwei Tage früher oder später kommt oder ob die Milliarde erreicht wird.

        • Ralf Lindemann sagt:

          Ich glaube, wenn man einen Blog erfolgreich betreiben will, sind Leserfrequenz und Klickzahlen schon wichtige Parameter. Wer publiziert, will gelesen werden. Das kann man einem Autor nicht wirklich zum Vorwurf machen. Außerdem ist mein Eindruck, dass Günter ganz bewusst auch fürs breitere Publikum schreibt und nicht nur für IT-Experten & Bastler. Insofern haben die vermeintlich leichteren Themen durchaus ihre Berechtigung.

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