Microsoft Endpoint Protection – Update KB3199963 entfernt Kontextmenü

Microsoft hat bei seinem auf Firmenumgebungen abzielenden Sicherheitsprodukt Microsoft Endpoint Protection bei einem der letzten Updates wohl die Funktionen des Kontextmenüs beschnitten.


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Die Information erreichte mich per Mail von Blog-Leser Marco R. – der darauf hin wies, dass die Optionen zum Scannen einzelner Dateien und Ordner per Kontextmenü seit dem September-Update KB3188693 (September 2016 anti-malware platform update for Endpoint Protection clients) wohl entfernt wurde.

Er glaubte an ein Versehen, musste dann aber feststellen, dass das im September veröffentlichte Revisions-Update KB3199963 (Revised September 2016 anti-malware platform update for Endpoint Protection clients) daran nichts änderte. Die Kontextmenüeinträge wurden auch in der aktuellen Version (4.10.207.0) nicht wieder hinzugefügt.

Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die mit dem Windows Defender begann (siehe auch meinen Blog-Beitrag Windows-Defender und Kontextmenü zur Dateiprüfung?). Kürzlich wies ich im Blog-Beitrag KB3193414 entfernt Kontextmenü in Microsoft Security Essentials (MSE) darauf hin, dass die Kontextmenübefehle auch in den Microsoft Security Essentials verschwunden sind. Darauf gab es im Blog einige Kommentare, dass viele Benutzer diese Kontextmenüerweiterungen weiterhin wünschen. Bei winhelp.us gibt es einen Beitrag zu diesem Thema. Jetzt hat es also auch Microsoft Endpoint Protection getroffen.

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8 Antworten zu Microsoft Endpoint Protection – Update KB3199963 entfernt Kontextmenü

  1. Ingo sagt:

    Das Feature ist an sich vollkommen sinnlos, da ja eh alle Dateien gescannt werden, wenn sie gelesen oder geschrieben werden. Eine Datei noch einmal extra zu scannen, ist ja redundant. Wenn man die Datei danach nutzen will, wird sie ja eh gelesen – und damit automatisch gescannt.

    Ich wundere mich eigentlich mehr, warum man es damals überhaupt eingebaut hat. Vermutlich hat man die Unsinnigkeit einfach mittlerweile eingesehen. :-)

    • deo sagt:

      "Eine Datei noch einmal extra zu scannen, ist ja redundant."
      Lesen sie ihre Texte auch nie noch mal zur Korrektur, bevor sie raus gehen?

      Was ist, wenn das AV-Programm zwischen dem 1. und 2. Scannen neue Signaturen bekommen hat, die genau den Code erkennen, der beim 1. mal unbemerkt geblieben ist?
      Deshalb lässt man heruntergeladenen Sachen erst mal etwas liegen, bevor man sie noch mal manuell scannt vor der ersten Ausführung. Das manuelle Scannen ist ein Sicherheitsfeature, das MS nun systematisch abschafft.

      • Ingo sagt:

        Überlege doch bitte noch mal deine Logik: du lädst eine Datei herunter, speicherst sie, der Virenscanner scannt sie dabei automatisch im Hintergrund und sagt "alles okay". Nun liegt sie da, niemand nutzt sie. Also keine Gefahr.

        Nun kommt ein Signaturupdate, in welchem genau diese Datei als böse erkannt wird. Aber sie liegt ja nur da rum, niemand fasst sie an, also weiter keine Gefahr. Denn nur durch das Rumliegen kann ja nichts passieren.

        Dann willst du die Datei ausführen, öffnen, kopieren oder sonstwas damit anstellen. Und an genau der Stelle wird wieder automatisch diese Datei gescannt. Das ist der Zweck eines Echtzeitschutzes. Das macht der automatisch im Hintergrund.

        Übrigens scannt der die Datei auch schon, wenn du alleine den Ordner öffnest, in dem die Datei liegt. Bevor du also einen manuellen Scan per Kontextmenü starten könntest, wäre die Datei gerade direkt zuvor sowieso schon gescannt worden, da du den Ordner dafür ja öffnen musst.

        An welcher Stelle genau gibt es jetzt irgendeinen sinnvollen Grund, die Datei noch einmal manuell scannen zu wollen?

  2. Sam sagt:

    Darüber, warum der Kontextmenübefehl in den "Microsoft Security Essentials" verschwunden ist, ob es sich nur um einen Bug handelt oder aber dies von Microsoft beabsichtigt war, wird ja vielerorts noch diskutiert. Zum Beispiel hier

    https://answers.microsoft.com/en-us/protect/forum/mse-protect_start/other-than-individual-file-scan-removal-what-are/d468bd0c-1cb1-475d-848b-07097c97df33

    Mit dieser Nachricht hier, daß das nun auch in der Microsoft Endpoint Protection geschehen ist scheint nun aber klar zu sein, daß das von Microsoft tatsächlich voll beabsichtigt war.

    Die sind einfach in einem "Streichwahn" :-(

  3. Also es kommt schon vor das ich Dateien nachträglich über das Kontext Menü erneut Scannen lasse auch wenn im Hintergrund der Echtzeitschutz andauernd mitläuft und überwacht.
    Das sich Microsoft jetzt so sicher ist, das sein Echtzeitscanner nicht täuschen könnte halte ich für den falschen Ansatz.
    Ob da nun ein Kontext Befehl vorhanden ist oder nicht ist doch wurscht.

    Ich halte es aber für denkbar, das diese Änderung nicht ganz so von Microsoft gewollt war und durch ein anderes Problem entstanden bzw ausgelöst worden ist!
    Falls man nämlich unter Windows 10 eine andere Antiviren Schutzsoftware als den Defender benutzt, tritt bei der Installation das Problem auf das beim Deaktivieren des Defenders der Kontextmenü Befehl "Jetzt mit Defender Überprüfen" erhalten geblieben ist, der ist jetzt hinfort.
    Und da allem Anschein nach Microsoft alle anderen zu supportenden Betriebssysteme außer Windows 10 ziemlich schnuppe geworden ist, setzt man gleich alles um.

    Ich warte nur noch auf den Tag das Microsoft behauptet, ja wenn sie Windows 10 verwenden würden wäre das nicht passiert.

    • Sam sagt:

      "Ich warte nur noch auf den Tag das Microsoft behauptet, ja wenn sie Windows 10 verwenden würden wäre das nicht passiert." schreibst du.

      In der Microsoft Community z.B, gibt es schon sehr viele MS-Supporter, MS-Insider, MS-MVPs (und wie die sich alle nennen) die das schon gerne behaupten.

      Und Microsoft selbst gibt auf seinen Hilfeseiten zu manchen Problemen wie z.B. zu Windows Live Mail einfach als Lösung an, doch Windows 10 zu verwenden. Einfach dreist.

      Es ist schlicht so wie du sagst. Alle anderen zu supportenden Betriebssysteme außer Windows 10 sind denen ziemlich schnuppe geworden.

  4. Volko sagt:

    Ich glaube auch eher, dass das Verschwinden des Kontexmenüeintrages von Microsoft so nicht gewollt war. Betreffend die MSE unter Windows 7 64-Bit realisiert Microsoft den Eintrag im Kontextmenü per shellext.dll, welche im Ordner "Program Files\Microsoft Security Client" zu finden ist. Wenn das Verschwinden des Kontextmenüeintrages von Microsoft beabsichtigt wäre hätte man sinnigerweise beim Update die shellext.dll und die betreffenden Registry-Einträge gelöscht. Da aber sowohl die shellext.dll beim Update aktualisiert wurde als auch die notwendigen Registry-Einträge vorhanden und gültig sind bin ich davon überzeugt, dass es sich um einen seitens Microsoft ungewollten Fehler handelt.

  5. Marco sagt:

    In den Release notes von Microsoft wird zu den fraglichen Updates nichts davon erwähnt, dass nach der Installation das Kontext Menü für das Scannen von Dateien fehlen wird. Sollte dies tatsächliche von MS so gewollt sein, fängt für mich das Problem bereits bei den fehlenden Informationen an.

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