Windows 10: Get Office App verhindert Zurücksetzen des PC

In Windows 10 Version 1607 (Anniversary Update) gibt es leider einen (zwischenzeitlich von Microsoft bestätigten) Bug, der das Zurücksetzen des Betriebssystems mit diversen Optionen verhindert.


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Ich muss feststellen 'die Einschläge häufen sich' – zumindest was Fehler unter Windows 10 betrifft. Da gibt es das Problem mit dem Fehler 0x80070091, die die Verwendung der Systemwiederherstellung verhindert (siehe Windows 10 Update KB3213986 killt Systemwiederherstellung). Aber es gibt weitere Fehler – und was besonders stört: Diese Fehler werden durch total unnötige und hirnrissige Funktionen, diktiert vom Microsoft Marketing, verursacht. Im Tipp: MVP Kaffeklatsch #15 Podcast haben MVP Hans Brender und meine Wenigkeit auf dieses Problem hingewiesen.

Worum geht es?

In der Einstellungen-App von Windows 10 gibt es die Möglichkeit, den PC zurückzusetzen. Ist ganz hilfreich, wenn man in Probleme läuft und vom Zustand eines frisch installierten Windows starten will. Wer den PC mit Windows 10 für Dritte zurücksetzt, will vermutlich die Option "Nichts behalten" bzw. "Alles entfernen" verwenden, um auch Daten beim Zurücksetzen zu löschen.

Das klappt aber nicht, weil das Microsoft-Marketing beschlossen hat, dass die Get Office App auf die Windows 10-Systeme gespült wird. Zweck der App: Den Anwender mit der Info nerven, wie toll doch Office ist – ok, mit einem Klick auf die App kann der Nutzer das Herunterladen von Office anstoßen.

Der Office Hub war bereits von mir im Zusammenhang mit diesem Thema Windows 10 Update KB3213986 killt Systemwiederherstellung genannt worden. Ist die Get Office App (Version 17.7909.7600 oder neuer) installiert, schlägt das Zurücksetzen des PC unter Verwendung der Option "Alles entfernen" fehl. Microsoft hat zwischenzeitlich dieses Szenario im Microsoft Answers Forum bestätigt:

Microsoft is aware of a known issue with the following scenario:

  1. You are running Windows 10 version 1607 and have the Get Office app installed (version 17.7909.7600 or later). The app may have been preinstalled with the PC or installed via the Store.
  2. You perform "Reset this PC" with the "Remove everything" option.
  3. During the reset, you receive a warning that some of your files cannot be removed.
  4. The reset completes successfully, however some of the factory settings configured by the PC manufacturer might not be restored correctly.
  5. If you then perform "Reset this PC" with the "Remove everything" option again, the reset operation fails.

We are currently working on this issue and will update this thread when a fix is released.

Eine mögliche Lösung, falls man den PC zurücksetzen und alles entfernen will, besteht in folgendem Schritt: Öffnen Sie ein administratives PowerShell-Fenster und geben Sie folgenden Befehl ein:

Get-AppxPackage -Name *MicrosoftOfficeHub* | Remove-AppxPackage

Dieser Befehl entfernt die Get Office App und das Zurücksetzen des PC sollte mit allen Optionen möglich sein. Hatte ich schon erwähnt, dass das Ganze irgendwie keinen Spaß mehr macht? Windows 10 ist eine wandelnde Baustelle, wo Du jederzeit abstürzen kannst. Microsoft hat es einfach nicht im Griff – oder wie seht ihr das? (via)

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21 Antworten zu Windows 10: Get Office App verhindert Zurücksetzen des PC

  1. Peter sagt:

    Zitat:
    Windows 10 ist eine wandelnde Baustelle, wo Du jederzeit abstürzen kannst. Microsoft hat es einfach nicht im Griff – oder wie seht ihr das?

    Das sehe ich genauso. Statt sich darauf zu konzentrieren, ein stabiles Betriebssystem bereitzustellen, werden alle möglichen Features eingebaut, die kein Mensch braucht.

  2. Harald L. sagt:

    Wenn ich dran denke wie oft früher z.B. im Heise-Forum bei Berichten, daß unter Linux wegen Problemen oder Sicherheitsaspekten irgendwas manuell aktualisiert oder umkonfiguriert werden sollte, ein Kommentarsturm losging was Linux doch für ein Gefrickel für Frickler ist, und daß bei Windows alles vollautomatisch und toll ist.

    Inzwischen scheint das eher genau andersherum zu sein (in der Realität, nicht in den Kommentaren). Mein Server unter Linux läuft ohne großes Zutun, Aktualisierungen bereiteten zumindest hier seit Jahren keine Probleme. Kann ich von Windows so nicht sagen, wenn mich jetzt jemand fragt was wohl eine Frickelbude ist denke ich nicht zuerst an Linux …

    • Günter Born sagt:

      Unterschreibe ich zu 100%!

      Auch mir unterlaufen zwar Fehler – aber ich bin One Man Show und keine Milliarden-Dollar-Firma. Es ist was faul im Staate Dänemark, hieß es früher mal – heute haben die Hygge und sind das glücklichste Volk der Welt. Was bedeutet das für Microsoft? Macht Cloud glücklich? Ist Mobile first das Mantra zum Ashram? Fragen über Fragen …

      • Andreas B. sagt:

        Da gab's in DK doch einen netten Menschen, der früher in roten Gewändern umherlief, der ganz nette Heftchen für Computerneulinge schrieb. (Für kleines Geld zu haben und zum Verschenken auch recht nützlich, wenn man nicht immer alles selbst erzählen wollte.)

  3. deo sagt:

    Ach was… MS will demnächst eine kostenpflichtiges Backup App als Lösung anbieten und damit der Bedarf hoch ist, darf die in Windows integrierte Lösung nicht zuverlässig funktionieren. Oder sie wird in der Grundversion nicht mehr enthalten sein, um den Gang in den App Store obligatorisch zu machen. Nur so sei die gewohnt gute Qualität vom Marktführer sicher zu stellen, blah, blah, blah…
    Das ist jetzt von mir frei erfunden.

  4. hs sagt:

    Nun ja, diese Art von Problemen und die ständigen Updates von GB-Größe alle paar Wochen kosten mich jedesmal Stunden an Zeit und Nerven. Immer die Gefahr im Nacken dass hinterher durch diese Verschlimmbesserungen nichts mehr geht.
    Dazu kommen noch die halbjährlichen neuen Versionen mit unsinnigen Gimmicks und Spielereien die der ernsthafte Benutzer seltenst benötigt und einen kontinuierlichen Workflow erschweren. W10 ist heute ein Alptraum.

    Das hat mich nach langem Überlegen bewogen bei einem Notebook das zum Austausch stand nicht mehr auf Windows zu setzen.
    Seit mehr als einem Monat läuft bei mir jetzt ein MacBok Pro 13" ohne Touchbar mit IOX.
    Abgesehen von den Umgewöhnungsproblemen ein wahrer Traum .
    Endlich kann ich die Zeit die ich bisher mit der Windows System- und Updatepflege verbrachte zu konstruktiver Arbeit nutzen; und wenn mal nichts zu tun ist hab ich wirklich Freizeit und muss nicht am System nachjustieren.

    Mein Resüme; nach und nach werde ich die restlichen vier Geräte auf IOS Umstellen.
    Danke Microsoft; nach 25 Jahren hast du es mit Windows 10 und deiner neuen Strategie geschafft.

  5. Nicht gegen Linux aber mein Windows Server 2008 R2 läuft auch seit 2014 ohne wenn und aber!

    Nein IOS ganz gewiss nicht da kommt man von Regen in die Traufe.

  6. Holger K. sagt:

    Ich halte Microsofts Strategie weg von Windows als Cashcow und hin zu Windows als zweitrangigem Produkt für den Trash, selbst wenn das jetzt zynisch klingt, als bahnbrechend.
    Ich habe in meiner beruflichen Praxis erlebt, dass mitunter diejenigen ganz besonders erfolgreich waren, die ihre eigenen Schwächen zu ihren Stärken gemacht haben.
    Das bedeutet, wenn schon gefrickelt wird, dann erst richtig. Faktoren, die Microsoft entgegenkommen sind:

    – mehrheitlich konservative Anwenderschaft
    – keine wirklich ernstzunehmende Konkurrenz
    – arbeitsplatzschaffende eigene Schwächen, die zu mehr Support, mehr Ausfallzeiten und Mehrarbeit führen
    – das "One Size fits all"-Prinzip (Server, Enterprise, Professional und Home teilen sich mehr als 80% des Codes)
    – der Deal, der Microsoft überhaupt nach oben gespült hat, hält und hält und hält… (Bundling mit PCs)
    – die Schmerzfreiheit mancher Menschen
    – das eigene, nach außen hin verbreitete, arrogante, abgehobene Gehabe
    – Menschen, die keine oder nur wenig Ahnung von IT haben, kann man ganz besonders gut verarschen
    – wirtschaftliche Sachzwänge verbieten es den meisten Unternehmen, selbst wenn es eine bessere Alternative gäbe, zu wechseln

    Mir fallen sicher noch mehr Punkte ein, wenn ich nur gründlich genug darüber nachdenke.

  7. Sherlock sagt:

    Der ganze Ansatz ist von vornherein schon krank. Windows mit Windowsmitteln zurück setzen zu wollen, gleicht dem Versuch, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen zu wollen. Es scheitert oft genug, wenn Windows so kaputt ist, dass auch das Reparaturmodul scheitert. Hat also noch nie richtig geklappt und wird es auch nie. Wer Windows zuverlässig und sicher zurück setzen will, nimmt das GUTE Image-Programm seiner Wahl – und auch hier gibt's schwarze Schafe. Der als Bordmittel enthaltene Imager kann auch nur als krank bezeichnet werden. Übler geht's kaum noch.

    • Rolf Dieter sagt:

      So sehr ich auf MS meckere.
      Das mit dem eigenen Imager kann ich so nicht nachvollziehen.
      Hat bei uns immer einwandfrei geklappt. Vom Server bis zur Workstation.
      Natürlich immer nur auf der gleichen Hardware.
      Die beste Backuplösung die wir bisher gefunden haben ist Backup Assist.
      Und die baut komplett auf das Backup von MS auf.

      • Sherlock sagt:

        > Das mit dem eigenen Imager kann ich so nicht nachvollziehen.
        > Hat bei uns immer einwandfrei geklappt.

        Ist aber trotzdem mit Abstand die fehlerträchtigste Methode, Images zu machen und deshalb in den MS-Foren auch ständig als Problembär präsent. Die Zahl der möglichen Fehler füllt schon viele Seiten. Wenn man sich nur mal das irrsinnige Ergebnis von "Systemabbild" genauer anschaut, sieht man sofort auch einen der Gründe. Mein Favorit: Drive Snapshot. Null Einmischung in Windows und läuft sogar mit GUI problemlos in Win PE.
        http://www.borncity.com/blog/2016/03/23/windows-backup-mit-drive-snapshot

  8. kdsystem sagt:

    Diese App ist ist auch eine der merkwürdigsten (ist das eine App, eine konvertierte Desktop App oder beides?). Ein Test Start der Skype-App via Get-Office hat doch glatt die Skype-Vorschau app resetet (Farbschema zurückgestzt neu anmelden, habe skype-vorschau 10 sek. vorher manuell geschlossen also kein "failed Store Update" sondern zu 99% die Get-Office App)

    MS könnte sich das Leben mit einer Jährlichen neuen Windows-Version die 2-3 Monate vorher in den RTM versetzt wird so viel einfacher machen. Und erst Fertig entwickeln dann ankündigen (ggf. Entwickler einbinden wenn es zu 99% save ist) aber das aktuelle System weißt dann doch viele Unannehmlichkeiten auf… (vorallem ist ein Inplace-Update für unternehmen so oder so eine qual)

  9. Paule21 sagt:

    Kann man diese dumme "Office holen"-App nicht einfach deinstallieren, ohne auf die Kommadozeilenebene wechseln zu müssen? Also zumindest habe ich das Ding bei mir deinstalliert.

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