Kaspersky geht gegen Spionage-Vorwürfe in die Offensive

Der Sicherheitsunternehmer Eugene Kaspersky wehrt sich gegen Vorwürfe von US-Behörden, in seinen Produkten seien Spionagefunktionen enthalten.


Anzeige

Zwischenzeitlich sind wir ja von Soft- und Hardware von Drittlieferanten aus China, den USA, Russland und so weiter abhängig. Immer wieder werden Backdoors in Produkten gefunden und in Zeiten des Cyber-War muss man mit Spionagefunktionen in Software oder in Produkten rechnen.

Verschiedene US-Behörden haben daher den Einsatz von Sicherheitssoftware der russischen Firma Kaspersky Lab beendet. Hintergrund ist der Verdacht, dass die Software Hintertüren enthält, mit denen Russland die US-Behörden ausspionieren können.

The Australian berichtet hier, dass Kasperky in die Offensive gehen will. Auf der CEBIT Australia hat Kaspersky dem Magazin ein Interview gegeben. Bisher gibt es laut Kaspersky keinen Nachweis irgend einer Backdoor in den Sicherheitsprodukten dieser Firma. Dabei kam auch heraus, dass Kaspersky seine Technologien im Rahmen von Verträgen mit Behörden offen legt und wohl auch mit Behörden kooperieren will, um diese Vorwürfe auszuräumen.

Es ist schon erstaunlich, zu welchen Zugeständnissen sich Firmen unter wirtschaftlichem Druck bereit erklären. Microsoft steht doch auch latent im Verdacht, NSA-Hintertüren in seinen Produkten zu haben und hat gerade ein eigenen Windows 10 für China freigegeben (Geht doch: Windows 10 China-Government-Edition …).


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

8 Antworten zu Kaspersky geht gegen Spionage-Vorwürfe in die Offensive

  1. Hans-Günter sagt:

    So ein Blödsinn kann nur den Amis einfallen, dabei weiß doch jeder, dass nur Microsoft spioniert, sonst niemand….

  2. Kim O. Fee sagt:

    "Der Sicherheitsunternehmer Eugene Kaspersky wehrt sich gegen Vorwürfe von US-Behörden, in seinen Produkten seien Spionagefunktionen enthalten. […] Verschiedene US-Behörden haben daher den Einsatz von Sicherheitssoftware der russischen Firma Kaspersky Lab beendet."

    Die Angelegenheit datiert schon etwas zurück: "US-Geheimdienste nehmen Kaspersky ins Visier" – 12.05.2017,

    Als Erstes sollte man berücksichtigen, dass diese "Verschiedenen US-Behörden" als Erfüllungsgehilfen und Handlanger im Namen U.S.-imperialistischer Politik sprechen und handeln – seit Anfang des Jahres unter besonderer Ausprägung eines Präsidenten, der meint, er müsste alles Fremde aus dem Land werfen, um "America Great Again" zu machen. Für die NSA als Speerspitze aller diesbezüglichen Behörden ist eine Firma wie Kaspersky Lab oder Avira aus Deutschland prinzipiell ein natürlicher Feind, aber nicht nur, weil sie eine ausländische Konkurrenz sind, sondern v.a. eine Gefahr für das schmutzige Handwerk aller amerikanischen Geheimdienste einschließlich ihrer Verbündeten. Diverse Enthüllungen müssen nun in einer Flucht-nach-Vorne-Öffentlichkeitsarbeit zurechtgelogen werden, ergo wird umgekehrt ein Schuh daraus: Es sind v.a. U.S.- und britische Behörden, die AV-Firmen ausspionieren – durch die Snowden-Dokumente belegt, titelte "SPON" bereits im Juni 2015: "NSA und GCHQ spähen Anti-Viren-Hersteller aus" (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/nsa-und-gchq-spaehen-anti-viren-hersteller-wie-kaspersky-aus-a-1040188.html).

    Die Skepsis besonders gegenüber einem russischen Unternehmen bezüglich staatlicher Spionage mag angebracht sein, allein, es fehlen sämtliche Beweise. Im Übrigen halte ich Jewgenij "Eugene" Kaspersky" für weitaus intelligenter, als alle seine Gegenspieler zusammen, egal aus welchem Lager sie kommen … ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass der Typ seinen IQ dafür benutzt, aus blöder Gier und/oder politischer Systemtreue für Putin Drecksgeschäfte zu erledigen, die früher oder später "geleakt" werden und seine gesamte Reputation nebst höchst erfolgreichem Unternehmen schlagartig am Arsch wäre (Kaspersky scheint mir aus einem ganz anderen Holz geschnitzt zu sein:

    • Pater sagt:

      Dem ist nichts hinzuzufügen. Bemerkenswert finde ich im letztgenannten Artikel diese Aussage:
      "Ich habe diesen Informationskrieg nicht erwartet", sagt Kaspersky."In früheren Kriegen haben Flugzeuge auch nicht ausschließlich Bomben abgeworfen, sondern Flugblätter. Das passiert heute im Internet."

    • Herr IngoW sagt:

      Ich glaube eher das "Kaspersky" hauptsächlich an seinen Gewinn denkt, der wohl etwas zu schmelzen droht.
      Und "Systemtreue"? Da gibt es einen Spruch dazu:
      "dessen Brot ich esse dessen Lied ich singe"
      Das trifft natürlich auch auf alle anderen zu.
      Wenn das nicht so wäre, müsste "Kaspersky" schon lange auswandern.

  3. Mr.McC sagt:

    " … Microsoft steht doch auch latent im Verdacht, NSA-Hintertüren in seinen Produkten zu haben und hat gerade ein eigenen Windows 10 für China freigegeben "

    Nur unter Verdacht ? Vor längerer Zeit (in 1999) sahen einige Experten das anders , wie es heute aussieht kann man aber wohl nur erahnen .

    -> https://www.heise.de/tp/features/Peinlicher-Fehler-deckt-die-Unterwanderung-von-Windows-durch-die-NSA-auf-3444361.html

    -> https://www.heise.de/tp/features/NSA-Schluessel-bleibt-umstritten-3444347.html

  4. J.G. sagt:

    Spionage durch die USA ist erwiesen. Selbst in Dokus geben dies ehemalige NSA Angestellte zu. Die sind auch noch so blöd und brüsten sich damit. Selbst als Snowdon dies alles bekannt machte durch die Dokumente.

    Enercon wurde damals in den 90ern auch ausspioniert. Aber für unsere Medien sind ja nur Russland und Nordkorea das Problem.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.