Warum gibt es das Windows 10 Clover Trail-Problem?

Kürzlich gab es ja Berichte, dass neuere Windows 10-Builds nicht mehr auf Clover Trail-CPUs von Intel laufen. Möglicherweise stellt sich jemand die Frage, warum das so ist. Daher habe ich mal nachgefasst und versuche nachfolgend einige Details heraus zu arbeiten.


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Worum geht es?

In den vergangenen Jahren haben diverse Hersteller Geräte (meist Windows 8.x-Tablets) mit Intel Atom-CPUs aus der Clover Trail-Prozessorgeneration auf den Markt gebracht. Die Systeme ließen sich auch auf Windows 10 (RTM) aufrüsten und schafften sogar alle Funktionsupdates bis zum Windows 10 Anniversary Update.

Bei der Bereitstellung des Windows 10 Creators Update (Version 1703) machten Anwender mit manchen Clover Trail-CPUs jedoch die Erfahrung, dass die Installation scheiterte. Es geht konkret um die CPUs:

  • Atom Z2760
  • Atom Z2520
  • Atom Z2560
  • Atom Z2580

die laut diesem Artikel zwischen 2012 und 2013 in Produkten ausgeliefert wurden. Ich habe diesen Beitrag gefunden, der einige konkrete Gerätemodelle als Problem auflistet. Auf dem Bildschirm erschien bei der Installation der Build plötzlich die nachstehende Meldung des Installationsassistenten.

Windows 10 error message

Der PC wird nicht länger als kompatibel mit Windows 10 erkannt. Ich hatte das im April 2017 im Blog-Beitrag Windows 10 Creators Update, kein Support für Clover Trail berichtet. Was sich zuerst als 'wird schon noch' andeutete (Acer hat diesen Supportbeitrag, der von fehlerhaften Darstellungen berichtet), manifestiert sich zu 'das wird nix mehr'. Ich hatte es vor paar Tagen, als das Thema in Verbindung mit dem kommenden Windows 10 Fall Creators Update nochmals hochkochte im Blog-Beitrag Windows 10 und die Clover Trail-Falle zusammen gefasst. Die allgemeine Aussage, die man meist bekommt, lautet: 'Intel liefert keine neuen Treiber für diesen Prozessoren und Microsoft wird die betroffenen Clover Trail-CPUs nicht mehr in Windows 10 (ab dem Creators Update) unterstützen.'

Warum braucht es Treiber für die CPU?

Ich gestehe, ich habe nicht nachgefasst (nur etwas gewundert). Warum braucht man für eine simple CPU eigentlich Treiber, die Intel nicht liefert? Am Mikrocode kann es nicht liegen und am unterstützten Befehlssatz auch nicht. Ingo Böttcher hat das Ganze dann in diesem Kommentar in die richtige Richtung gelenkt.

Das Problem bei den Atom Dingern ist nicht die CPU, sondern der integrierte Grafikkern. Die Treiber dafür haben Probleme unter neueren Windows Versionen und an sich unterstützt Intel sie einzig und alleine für Windows 8.

Dass jetzt einfach mal willkürlich irgendwelche CPUs geblockt werden, nur weil Intel sie nicht mehr direkt unterstützt, ist nicht zu erwarten. Dass aber für Treiber-Support nun einmal der jeweilige Hardware-Hersteller zuständig ist und damit es immer irgendwo Grenzen gibt, sollte klar sein.

Es passiert momentan eigentlich nur wieder das Übliche: Intel liefert keine Treiber, Intel liefert keinen Support, aber Microsoft bekommt die Schläge ab.
Und die Gerüchteküche wird so weit angeheizt, dass jetzt viele Leute denken müssen, ihr PC würde demnächst kein Windows Update mehr bekommen.

Dann wollte ich es doch mal genauer wissen und habe etwas im Internet gesucht. Hier ein paar mehr Details.

Das Problem: Der GMA (SGX 545)-Treiber

Bei Wikipedia lässt sich nachlesen, dass die Atom-CPUs als SoC (System on Chip) für Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets konzipiert wurden. Wurde in 2012 vorgestellt und sollte gegen ARM antreten.


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Der Punkt, wo sich die 'Geister bei Windows 10 scheiden' ist der für die oben genannten Clover Trail CPUs erforderlich Intel Atom GMA (SGX 545)-Treiber. GMA steht für INTEL Graphics Media Accelerator – eine Grafikerweiterung, die bestimmte Grafikoptionen beschleunigen soll. Und hier kommt Intel nicht mit Treibern rum, wie man bereits im August 2015 in diesem Intel Forenthread lesen kann.

(Quelle: Intel-Forum)

Der Basis-Videotreiber von Microsoft lässt sich wohl installieren – für Windows 10 wird aber auch der GMA-Treiber benötigt. Geht man auf diese Intel-Seite, erfährt man, dass die 'Intel Atom® Processor Z2700 Series with Intel® Graphics Media Accelerator' aus der Cloverview-Reihe von September 2012 nur unter Windows 8.x unterstützt werden.

Und die aus Windows 8.1 oder per Windows Update für Windows 10 verfügbaren Treiber veranlassen wohl Probleme – wie man hier u.a. sehen kann. In Microsoft Answers findet sich dieser längere Forenthread zum Thema. In den letzten Einträgen gibt es gemischte Rückmeldungen, dass der Treiber wohl auf einigen Geräten funktioniert, auf anderen nicht. Bei diversen OEMs gibt es ebenfalls Forenthreads (Lenovo) oder auf Twitter. Je nach CPU werden dabei diverse GMA-Treiber diskutiert.

Unter dem Strich ist es so: Microsoft bräuchte eigentlich von Intel einen funktionierenden GMA-Treiber für Windows 10, den es aber nicht zu geben scheint. Und Microsoft hat es nicht gepackt, den Windows 8.x-Treiber so anzupassen, dass er für Windows 10 läuft. Ich hoffe, jetzt nichts übersehen zu haben.

Nachbetrachtung – der Kunde ist der Doofe

Man könnte natürlich darüber diskutieren, dass die 2012 verkauften Geräte alt sind und irgendwann natürlich aus dem Support fallen. Aber als Kunde muss mich das nicht wirklich interessieren – die Hersteller (Software und Hardware) haben da eindeutig versagt. Man hat von Microsoft etwas im Vorfeld des Windows 10-Release versprochen (läuft auf aller Hardware, die auch Windows 7 oder Windows 8.1 kann) und massenhaft Systeme auf Windows 10 zwangsumgestellt (gerät heute leicht in Vergessenheit). Dabei war von vorneherein bekannt, dass Windows 10 as a service kommt.

Geht man in die Liste mit unterstützten Intel-Grafiktreibern, wird der obige Fall bei Geräten, die auf Intel-Grafik aufsetzen, immer wieder auftreten. Bei heise.de gibt es diesen Artikel zu Nachfolgern für IoT und Embedded Systems (auch da will Microsoft ja irgendwie mit Windows 10-Varianten punkten). Wird spannend, wenn es auch dort knallt – ist aber eine andere Baustelle.

Als weitere interessante Fundstelle empfand ich diese Webseite. Dort befasst sich jemand (der das Thema unter Linux durchgezogen hat) mit der Frage, wie sich der Intel GMA 3600-Treiber so unter Windows 10 installieren und betreiben lässt, dass keine Bluescreens mehr auftreten.

The first solution which I came across was to remove the SystemApps and WindowsApp from the system then reinstall the driver.

Danach konnte er das System ohne BlueScreens mit einer besseren Auflösung und Helligkeitskontrolle betreiben. Er schreibt aber, dass das Startmenü aus Windows 10 nicht funktioniert. Sprich: Microsofts Ansatz, alles in Apps zu packen und WPF für das Startmenü zu verwenden, führt zum Ärger. Ohne diese Features und mit der Classic Shell läuft wohl das System.

Damit kommen wir zum Beef: Man kann natürlich argumentieren, dass Intel der böse Bube ist. Aber Microsoft hat seine Finger genau so drin, indem man auf Technologien und Verfahren (as a service) setzt, die bei jeder neuen Hardware-Generation irgendwann zu Problemen führen. Und offen gestanden: Ich kann keinen Vorteil sehen, was Microsoft da in neue Windows 10-Builds dran strickt – Windows 10 ist immer noch ein Betriebssystem, was seine Aufgaben erledigen soll. Anwendungen kann ich von Dritten beziehen.

Ich setze mir mal den Hut als Ingenieur auf, der in der Industrie für die Automatisierung zuständig ist. Da sollen Systeme oft viele Jahre laufen und man muss a priori beurteilen, ob eine Technologie auch in 5 oder 10 Jahren noch hält, was die Marketing-Leute heute versprechen. Vor vielen Jahren habe ich selbst (teilweise auf Assemblerebene) systemnah entwickelt und konnte so einiges aus technischer Sicht beurteilen. Inzwischen ist das Thema für mich ziemlich weit weg (hat keine wirkliche Relevanz für mein Tagesgeschäft mehr). Daher würde mich mal interessieren, wie Administratoren in Unternehmen das so sehen. Waren euch die obigen Zusammenhänge klar und hattet ihr das bereits zu Windows 8.x-Zeiten auf dem Radar?

Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, wie heute Admins das zwischen Update-Pflege, Systembetreuung und Ausrollen neuer Software auch noch auf dem Radar behalten sollen. Aber möglicherweise schwächele ich diesbezüglich schon ein wenig. Wenn ich aber an Industrie 4.0, IoT und alle die feinen Sachen denke, die uns aktuell vom Marketing angedreht werden sollen, sehe ich offen gestanden nicht, wie das funktionieren könnte. Die Protagonisten haben in meinen Augen das Gespür dafür verloren, was man in der Industrie braucht.

Keine Ahnung, wie ihr das seht – ich finde diese Entwicklung ungut (zumindest nicht nachhaltig) und habe so meine Probleme, nachzuvollziehen, wie Leute begeistert auf den Windows 10-Zug hüpfen. Oder habt ihr das in Unternehmen als IT-Verantwortliche alles auf dem Radar? Oder ist das heute kein Thema in den Firmen mehr (vor 25 Jahren haben wir da zumindest sehr heftig drüber nachgedacht, denn ein Flop bei mehreren Tausend Rechnern konnte einen den Kopf kosten).

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8 Antworten zu Warum gibt es das Windows 10 Clover Trail-Problem?

  1. Ben sagt:

    "Keine Ahnung, wie ihr das seht – ich finde diese Entwicklung ungut (zumindest nicht nachhaltig) und habe so meine Probleme, nachzuvollziehen, wie Leute begeistert auf den Windows 10-Zug hüpfen."

    Sehe ich auch so. Aber das sind auch die Leute, die Smartphones ohne SD-Kartenslot und mit fest verbautem Akku kaufen…aber das neue Phone ist ja sooooooo dünn und stylisch! :rolleyes

    …und außerdem ist ja Windows 8.1 bäh und Windows 10 voll hipp :rolleyes2

    Gruß
    Ein zufriedener Windows 8.1 und Linux-User

  2. RedOne sagt:

    Weil es geht – Mentalitätswandel im Zeichen der Gewinnmaximierung

    die Smartphones haben es vorgemacht:
    Android ist zwar kostenlos, dafür bestimmt Google ab welcher Hardware ein offizielles Update nicht mehr stattfinden darf.
    Die Hersteller pappen ihre nicht deinstallierbaren Apps drauf, die Telekomfirmen ihre Partner-Apps – und dann kann man sich nach 18 Monaten ein Update auf das neueste Android abschminken. Selbst Security-fixes werden kaum noch aufgespielt.

    Und alle finden es toll wenn ein neues Smartphone grösser oder dünner wird, stehen sogar Schlange. Als ob unser Leben davon abhängt.

    Geht Microsoft mit Windows 10 nicht einfach diesen nachweisbar Gewinnorientierten Weg?

    Wenn ich mich richtig erinnere will auch Microsoft nach 18 Monaten keine Updates mehr liefern sondern ein neues Feature-Update durchdrücken ohne Berücksichtigung der Hardware.

    Mit dem Zwangs-Update auf Windows 10 hat sich zudem gezeigt das niemand mehr da ist der solchem Geschäftsgebaren Einhalt gebietet.

    Die Politik schaut zu, die Menschen greifen zu, wollen immer das neueste ohne Rücksicht auf negative Folgen für uns alle. So dürfen wir uns nicht wundern.
    Die IT-Admins werden irgendwie damit klarkommen, denn was bleibt Ihnen anderes übrig.

    Linux als Alternative kommt auch nicht in die Gänge, da es wohl zu kompliziert ist bei Installation und Wartung und es vor allem umständlicher macht mit der Windows-Welt zusammen zu arbeiten.
    Auch der Mac von Apple hat es nicht wirklich geschafft Windows das Wasser abzugraben.

    Wir werden also mit solchen Treiber-Problemen leben lernen und uns daran gewöhnen.
    Und vor allem bei Sparvarianten von PC's, Labtops und Tablets heisst es aufpassen.

    • So hart würde ich mit Intel nun nicht umgehen, bisher hat bestimmt jeder Hersteller mal was erschaffen was sich im Nachhinein als griff ins Klo herausgestellt hat und ihm dann Arglistige Täuschung zur Gewinnmaximierung zu unterstellen würde ich nun nicht unterschreiben.

      Wem du aber ganz sicher Arglistige Täuschung zur Gewinnmaximierung unterstellen kannst ist vielleicht die Deutsche Autoindustrie die haben ihre Kunden und die gesamte Bevölkerung arglistig getäuscht was die Schadstoffbelastung betrifft, da kaufst du dir ein Auto im guten glauben das es sich an geltendes Recht wegen der Abgasbelastung hält und dann stellt sich ein paar Monate später heraus das die Autohersteller bei der ASU betrogen haben!

  3. David Teichfloh sagt:

    Tja – das Ziel ist und bleibt Gewinnmaximierung.
    Und da der Kunde nicht so einfach mitspielt, muss man ihm mit "sanfter" Gewalt "führen". So werden eben viele "ältere" Gerät unbrauchbar gemacht.
    Das Ganze nennt sich "geplante Obsolvenz" und ist, mal mehr, mal weniger gut "verpackt". Eigentlich ist es Betrug am Kunden.
    Aber unsere Hersteller (egal von was) wollen ja nur "unser Bestes"! – unser Geld nämlich.
    Wer sich da noch wundert…

    Gruß,
    derTeichfloh

  4. Karl (al Qamar) sagt:

    Sehr gute Kommentare die ich hier lese.
    zunächst einmal zu Redone. MS entzieht alle 18 Monate dem Release den "Support" . Dies machen aber auch die OEMs.
    ein Kunde von uns hat Notebooks die noch auf 1507 laufen. MS und auch der Notebook Hersteller haben mit Erscheinen von 1703 den Support für 1507 eingestellt.
    Im Herbst ist 1511 dran und dann im März 2019 1607 (Anniversary Update).
    Bemerkenswert ist jedoch das der Hersteller nicht nur den Software und Treibersupport einstellt. Selbst wenn man LTSB benützte und selbst wenn man einen Supportvertrag auf der Hardware hat.
    Es gibt keinen Treiber und Troubleshooting Support mehr. Punkt.
    Zwar ist 1507 von MS nicht mehr supported aber LTSB wäre es.
    Was bedeutet der Support bei MS? Bei LTSB genau wie nach 18 Monaten nach Release gibt es nur noch Sicherheitsupdates. Wenn technisch irgendwas klemmt oder verbuggt ist wird es in dieser Version älter als 18 Monate nicht mehr gefixt generell auch nicht in LTSB Versionen.

    Diese Erfahrungen sind aus der Realität gegriffen und sollten helfen das System zu verstehen.

    "Da sollen Systeme oft viele Jahre laufen und man muss a priori beurteilen, ob eine Technologie auch in 5 oder 10 Jahren noch hält, was die Marketing-Leute heute versprechen."

    Günter genau das bietet Windows 10. Sicherheitsupdates ohne Feature Changes in den abgehangen Versionen älter als 18 Monate, sowie LTSB bis 3 Jahre. wenn da jedoch Bugs auftreten sind sie by design wenn es nicht Sicherheitsrelevant sind.

    Ich kann derzeit nur dringend davon abraten LTSB zu nutzen für einen anderen Zweck als im technet beschrieben. Insbesondere als Broad deployment. Für die Maschinen, Günter, als OS platform reicht es.

    um hier ins Detail gehen zu können, müsste ich selbst einen Gastbeitrag bloggen.

    • Günter Born sagt:

      Bzgl. Gast-Beitrag: Bei Lust und Laune und Zeit gerne – die E-Mail-Adresse hast Du ja. Wäre für die Leute sicher von Interesse – Stimmen und Einblicke aus der Praxis sind immer willkommen. Der Blog lebt auch von konträren Diskussionen.

      Mir reicht Plain Text – ich formatiere das dann.

  5. Karl (al Qamar) sagt:

    IT Administratoren sollten sich auch davon verabschieden so zu deployen wie früher. Die inplace Upgrades sind in aller Regel nutzbar, wie MS sagt Testgruppen bilden. in place upgrades sind schonende Neuinstallationen. Viele sind noch zu sehr darin verhaftet immer bei 0 anzufangen. Auch bei Servern wird es ab Herbst nicht mehr nötig sein.

    Es ist ebenfalls definitiv nicht nötig alle 6 Monate ein vollständig neues Golden Image anzufertigen. Ich persönlich werde mich auch umstellen müssen und lernen wie man das Image aktualisiert und wieder als wim oder esd bereit stellt wohl gemerkt für neue Geräte oder als recovery. Bestandsgeräte erhalten spätestens alle 18 Monate ein Upgrade via WSUS, am besten nachts per WOL / Script

    Dies ist keine vollständige Neuinstallation. Alles in allem ist Windows 10 da sehr flexibel und schneller als Windows 7. MS hat zumindest hier alles richtig gemacht.

  6. Tim sagt:

    "ich finde diese Entwicklung ungut (zumindest nicht nachhaltig) "

    Diese Aussage trifft in meinen Augen aktuell auf so vielen Ebenen zu, dass man schreien möchte. Alles wird auf Masse ausgelegt, mit Statistiken und Wahrscheinlichkeiten gestützt und am Ende kommt nix wirklich besseres dabei raus.

    Das sind in meinen Augen die tatsächlichen Ursachen, die die Globalisierung der Wirtschaft mitbringt, neben Ausbeutung und Co. Ich frage mich schon lange wie das auf Dauer funktionieren soll, wenn einige Länder die Hardware produzieren für Hungerlöhne (aus unserer Sicht zumindest), andere die Software und der verbleibende Rest soll konsumieren, sofern dieser Rest sich das überhaupt leisten kann.
    Der Rest teilt sich dann noch die Arbeit… der noch einigermaßen "reiche" Rest trennt in Gelben Säcken und die armen Schweine lagern und sortieren den Restmüll.

    Bisher scheint das ganze ja zu funktionieren, wenn man sich Punkte wie die Smartphones herauspickt, aber ansonsten gehts doch steil bergab… überall.

    Was USA first Aussagen so bedeuten, ahnen ja sogar schon unsere Politiker beim Gas… leider fehlt denen die Weitsicht mal einen Schritt weiter zu denken. Auf wirtschaftspolitischer Ebene sind die USA ganz sicher weder Freunde noch Teamspieler und noch viel deutlicher hätten die USA das auch nicht sagen können.
    Die Deutschen haben sich schick an ihre Autoindustrie geklammert und glauben noch immer das Studierte bessere Menschen sind, aber in Wirklichkeit wird sich auch das als Trugschluss erweisen, weil schon unser Schulsystem und ein Großteil der Lehrerschaft ordentlich zusammengespart schlecht und gleichgültig funktioniert.

    Leistungs- und Erfolgsdruck erlaubt meist nur kurzzeitige Erfolge, oder krachende Niederlagen, wenn sich keiner die Zeit nimmt, Dinge mal zu überdenken. Das gilt für Lehrer und Ausbilder genauso, wie für Intel die scheiß CPUs mit beschissenen Grafikeinheiten verkauften, einfach nur weil diese auf Nachfrage hin billig angeboten werden können.
    Ich war einer der ersten die aufgeschrienen haben, das Netbooks scheiße und ihr Geld nicht wert sind… Die größten Versager dieser Reihe kamen dann auch direkt mit Windows XP und die Klasse wurde bis zur Ablösung durch Tablets dann am Leben erhalten. Verkauft hat sich dieser Müll halt trotzdem und einige liebten diese Geräte sogar. Freut mich, war trotzdem Scheiße von den Herstellern. Ordentliche Geräte hätten mehr Liebhaber gewonnen.

    Bei ARM sehe ich schon ähnliches passieren, auch wenn hier die Spieler aus den Fehlern der schnell und billig Fraktion wenigstens etwas gelernt haben und MS möchte diesmal auch ein größeres Stück vom Kuchen. Dafür opfern wir mit Pech eine gesund gewachsene CPU/GPU/Hardware und Software Ebene und fangen mit ARM und Apps mal eben neu an! Halt ich jetzt für eine super Idee aus Sicht der Aktionäre…
    Die Gefahr für billig Schrott, der für die Tonne gekauft wird, lauert hier aber genauso und Hardwarebindung bringt ARM von Haus aus mit, weil der Mist eben sehr speziell ist. Mal eben das OS wechseln wie bei einem PC ist da nicht mehr drin.

    Geht hin und kauft, aber denkt bloß nicht einmal nach was…

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