Midi-Mapper für Windows 7

Seit Windows Vista (und damit auch in Windows 7) fehlt die noch unter Windows XP vorhandene Möglichkeit, auf der Registerkarte Audio das Ausgabegerät für Midi-Sounds auszuwählen. Der Beitrag skizziert, wie sich dieses Problem lösen lässt.


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Technik und Hintergrund

Der Windows Media Player (oder andere Player) können zwar Midi-Dateien auf dem DirectMusic-Synthesizer (Microsoft-Software Synthesizer) ausgegeben. Dieser taucht im System als "Microsoft GS Wavetable Synthesizer" auf.

Hinweis: Unter Windows 7 kann man z. B. das Lautsprechersymbol im Infobereich mit der rechten Maustaste anklicken und dann den Kontextmenübefehl Wiedergabegeräte wählen. Auf der Registerkarte Wiedergabe des Eigenschaftenfensters Sound fehlt aber der Microsoft Synthesizer. Sie können aber auf einen Geräteeintrag mit der rechten Maustaste anklicken und den Kontextmenübefehl Info über Software-MIDI-Synthesizer anwählen. Dann erscheint ein Dialogfeld mit den benötigten Informationen.

Benutzer, die jedoch einen anderen Synthesizer (Hardware) besitzen, stehen "auf dem Schlauch". Wird die betreffende Hardware über einen geeigneten Treiber unter Windows installiert, wäre theoretisch zwar die Ausgabe von Midi-Signalen an den externen Synthesizer möglich.

Praktisch scheitert der Ansatz aber, weil es seit Windows Vista keine Option mehr zum Aufruf des Midi-Mappers mehr gibt, mit dem sich die Midi-Ausgabe auf ein anderes Gerät umleiten ließe. Und damit ist guter Rat teuer, denn die angeschlossene mit mit Treibern versorgte Midi-Hardware fristet unverrichteter Dinge ihr Dasein. Sofern der Hersteller der Midi-Hardware eine entsprechende Ergänzung zur Umschaltung des Midi-Ausgangs mitliefert ist alles in Butter. So wie es aber ausschaut, ist dies selten der Fall.


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Registryhacks für den Midi-Mapper?

Der Midi-Mapper lässt sich zwar aus der Windows-Systemsteuerung nicht mehr ansprechen, ist aber irgendwo tief im System noch immer vorhanden. Als Notnagel ließe sich die Standard-Midi-Ausgabe direkt über die Registrierung im Zweig:

HKEY_CURRENT_USER\Software\Microsoft\ActiveMovie\
devenum\{4EFE2452-168A-11D1-BC76-00C04FB9453B}\
Default MidiOut Device

auf das externe Midi-Gerät umbiegen. Die entsprechenden Ansätze sind für Windows Vista unter [1, 2] beschrieben. Aber dies ist nicht wirklich erforderlich.

Nimm Windows Midi-Mapper von Putzlowitsch

Nach ein wenig Recherche bin ich auf den unter [6] verlinkten Beitrag gestoßen, in dem das Problem und eine Lösung beschrieben wurden. Als Anwender muss man sich lediglich den Windows Vista Midi-Mapper von Putzlowitsch herunterladen und in den angegebenen Windows-Ordner kopieren. Dazu sind administrative Berechtigungen erforderlich. Das Teil funktioniert auch unter einem 64 Bit-Windows 7.

Midi1

Zum Aufrufen ist die Systemsteuerung zu öffnen und dann in den Modus Große Symbole umzustellen. Über den Eintrag Putzlowitschs Vista-MIDIMapper (32Bit) lässt sich das hier gezeigte Dialogfeld öffnen. Sind zusätzliche Midi-Ausgänge unter Windows 7 vorhanden, lässt sich das Standardgerät für die Midi-Ausgabe komfortabel umstellen.

Weiterführende Links:
[1] Forendiskussion Midi-Registrierungseinträge
[2] Forendiskussion Midi-Registrierungseinträge
[3] Forendiskussion Midi-Mapper
[4] www.midiox.com (MIDI-Tool)
[5] Vista MIDI-Tool
[6] Puzlowitschs Windows Midi-Mapper (Blog-Beitrag + Links)


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9 Antworten zu Midi-Mapper für Windows 7

  1. Günter Born sagt:

    Nachträge zu Windows 8

    Ich habe mal unter Windows 8 Pro einen kurzen Test gefahren. Ich kann eine Midi-Datei (mid), die ich testweise aus dem Internet heruntergeladen habe, problemlos im WMP wiedergeben.

    Für weitergehende Diskussionen gibt es zu Windows 8 bzw. zum Midi-Mapper noch einige Fundstellen, die ich zur Info einfach mal nachtrage. Wie es scheint, funktionieren die alten Tools zur Verwaltung des Midi-Mappers nicht mehr. Unter [3] gibt es aber eine recht interessante Diskussion, die eventuell weiter führt.

    Unter [4] gibt es noch ein Virtual loopback MIDI-Cable, um Midi-Ports zu öffnen.

    a1: MS-Answers Forenthread
    a2: Technet Forenthread
    a3: recording.de Forum
    a4: http://www.tobias-erichsen.de

  2. ContraPunkT sagt:

    … wo bleibt der Fortschritt, wenn die neuen Betriebssysteme wesentliche Funktionen ihrer Vorgänger nicht mehr unterstützen? Für Musiker ist das MIDI Datenformat so wichtig, wie für andere das TEXT-Format. Ich erwarte von Microsoft eine unverzügliche Ergänzung der aktuelle Betriebssysteme! Ansonsten werden sie (nicht nur) mich als bisher treue Kunden an die Konkurrenz verlieren.

  3. Ingo Salano sagt:

    … zur Anzeige von Putzlowitschs Midi-Mapper

    Unter Akkordwechsel.de…. ist gut beschrieben, wie man unter windows 7 den entpackten Inhalt der MidiMapper-zip-Datei (= Dateiordner: PLWMidiMap) in die Datei "C: – windows – Programme – SysWow64" einfügt.
    Nach Aufruf über Start – Standardprogramme – Startseite der Systemsteuerung erscheint auf meinem PC allerdings nicht die Anzeige mit der Liste des MidiMappers – weder gekennzeichnet als "P" noch mit einem "Symbol".
    Frage:
    Ist zuvor noch irgendwo eine Verknüpfung vorzunehmen; ggf. wo genau?

  4. Ingo Salano sagt:

    Ergänzung zu meiner Frage heute um 08:49 Uhr:

    Bei Durchsicht der entpackten Dateien habe ich bemerkt, dass außer dem gelben Datei-Ordner: PLWMidiMap mit den .rsrc-Dateien auch noch ein blau markierter Ordner: PLWMidiMap.cpl vorhanden ist.

    Müssen beide Ordner in die System-Datei kopiert werden oder nur einer davon?

    Evtl. fehlt also noch die cpl-Datei als Kopie für den Systemordner oder wird die cpl-Datei von der entpackten Stelle aus (= Datei unter eigene Dateien) zunächst aufgerufen und dann vom SysWow64 automatisch erkannt und erscheint in der Anzeige dann automatisch?

  5. Ingo Salano sagt:

    Hinweis:

    Inzwischen wurde heute eine neue Version (.094) von Ingo Putzlowitsch zum Download für windows 7 angefertigt (vgl. hier oben unter der Rubrik:
    Weiterführende Links: [6] Puzlowitschs Windows Midi-Mapper …).

    Die bisherigen Fragen von mir diesbezüglich haben sich damit erübrigt.

  6. Rainer sagt:

    Der Link zu Putzlowitsch hat sich geändert:

    https://putzlowitsch.de/2007/08/07/sichtwechsel/

  7. heinz blinn sagt:

    ich benutze win 7 32bit home- meine unter xp angefertigten midifiles zum musikmachen kann ich unter win 7 nicht abspielen. der pc schreibt konvertierungsfehler. keine meiner vielen playerproggamme kann das unter win 7 nicht. windows wirbt immer mit verbesserungen der nachfolgenden varianten und vergisst die musiker vollkommen. was kann ich tun um meine unter xp angefertigten mididateien —-unter win 7 laufenzulassen.wer kann helfen???bill gates scheinbar nicht dem ist das egal.H.Blinn
    Orgelbauer und Musiker.

  8. Loser sagt:

    Tja ich stehe momentan noch an. Will doch einfach nur ordentlich Musik machen können! Da ist Windows 7 – 64bit. Da wäre auch schon ein MIDI-Editor Sekaiju. Man hat sich auch schon schöne Soundfonts .sf2 aus dem Netz gezogen. Sekaiju kann aber keine Soundfonts! Also MIDI out von Sekaiju in einen virtuellen Synth umbiegen, aber wie geht das alles bloß? Da gibt es FluidSynth, theoretisch perfekt geeignet, aber der findet keine MIDI Inputs. Ist ja auch eigentlich eher für Linux programmiert worden. Dann gäbe es da noch den Soundfont MIDI Player von Falcosoft. Weiters gibt es den VirtualMIDISynth von Coolsoft, der die BASSlibrary verwendet, die aber weiderum schon veraltet sein soll. Der Nachfolger ist OmniMIDI. Dann habe ich auch irgendwo was gelesen von ASIO Drivern, aber ich denke die haben mit meinem grundsätzlichen MIDI & Soundfont Problem nichts zu tun. Steinberg Cubase Elements kaufen wäre theoretisch eine Option, ist aber praktisch sinnlos, denn das kann mit Soundfonts nichts anfangen, ausser man hat ein VST Plugin. Aber das müßte man erstmal haben, das müßte laufen und konfiguriert sein. Dafür gebe ich ehrlich gesagt kein Geld aus. Man könnte es auch noch mit Linux versuchen. Da funktioniert vielleicht Fluidsynth. Sekaiju natürlich nicht mehr, denn das ist nur für Windows. Rosegarden läuft nicht in Linux, der sagt mein Rechner (Quadcore, 4 GHz) sei zu langsam. Sicher, man könnte LMMS oder MuseScore ausprobieren. Aber ob die an Sekaiju rankommen bleibt fragsam. Wie man sieht: Die ganze Welt hat keine Lust daran, Musiker zu fördern. Das vergönnt einem keiner.

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