US-Jury: Samsung Galaxy Tab 10.1 verletzt kein Apple Design


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Ich habe ja hier über den Spruch der US-Jury im Verfahren Apple gegen Samsung berichtet. Samsung hat es einerseits direkt getroffen, stellte die Jury doch fest, dass Samsung wissentlich und vorsätzlich Patente und Designs von Apple verletze – und brummte Samsung eine Schadensersatzzahlung von über 800 Millionen Euro auf (die sich, wegen der vorsätzlichen Verletzung, sogar auf die dreifache Summe ausgedehnt werden kann). Nachdem sich der Pulverdampf etwas verzogen hat, gibt es aber durchaus "positives" für Samsung zu vermelden.

Wie futurezone.at hier berichtet, entschied die US-Jury, dass das Samsung Galaxy Tab 10.1 kein Apple Design-Patent verletzt. Das ist natürlich eine Steilvorlage für Samsung – denn mit diesem Spruch können die Koreaner jetzt die Aufhebung des Verkaufsstopps für dieses Produkt in den USA beantragen.

Und bezüglich der ganzen Geschichte deutet sich an, dass das Ganze vielleicht für Apple wie das Hornberger Schießen ausgehen könnte. Einmal steht für Samsung nun fest, was wirklich an Lizenzzahlungen an Apple zu leisten ist. Mit etwas Glück schließen Apple und Samsung einen Vertrag, der Samsung die Nutzung bestimmter Patente und Designs ermöglicht. Das hielte die Konkurrenz der anderen Android-Geräteanbieter eventuell auf Distanz. Und Samsung macht nur ca. 1/3 seines Umsatzes mit Smartphones, die jetzt vom Urteil der Jury in den USA betroffen sind.

Aber es gibt noch einige andere Aspekte. Einmal könnte Microsoft mit seinen Windows Phone 8-Geräten sowie mit Windows RT- und Windows 8-Tablet PCs profitieren, wenn Apple gegen andere Android-Hersteller ins Gefecht zieht. Und ja, Samsung weiß nun, wo die "roten Linien" verlaufen und kann sich mit seinen Produkten für den US-Markt darauf einstellen. Viele der von der Jury inkriminierten Geräte sind technisch eh Schnee von gestern. Samsung hat längst neue Modelle in der Pipeline.

Der Hauptpunkt ist aber ein anderer: Samsung wird zwar des Ideen-Klaus bezichtigt – dem überholten US-Patentgesetz sei Dank – aber diese Seite hat auch eine andere Medallie. Hier eine Stimme, die ich am Wochenende häufiger in Kommentaren gelesen habe. Für den Durchschnittsamerikaner bedeutet der Jury-Spruch: "Die Koreaner bauen Geräte, die mit den Apple iPhones und iPads vergleichbar sind – und die Samsung-Teile sind für einen Bruchteil des Apple-Preises zu haben". So gesehen kann man die 800 Millionen Euro Schadensersatz als gigantische Werbekampagne sehen, die Samsung weltweit noch einige Vorteile bringen kann – spätestens, wenn Apple technologisch nachhinkt. Denn im Lager der Apple-Fans macht sich so etwas wie "Ermüdung" breit – werde da noch separat drüber bloggen.  Und wenn der Nimbus von Apple erst mal angekratzt ist, kommt ganz schnell der Facebook-Effekt …

Und Samsung kann erst einmal den Richterspruch im September abwarten, um später in Revision zu gehen. Update: Gegenüber theverge.com hat nur Google auch reagiert und weist darauf hin, dass der Kern von Android nicht betroffen se (siehe auch)i.


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