Autsch! Microsoft darf 561 Mio Euro Strafe zahlen

win7Ich hatte hier ja schon angedeutet, dass die EU mächtig sauer auf Microsoft sei. Die hatten mit der Bereitstellung des Service Pack 1 in Windows 7 einfach "vergessen", den Browserauswahlbildschirm bereitzustellen. Fiel irgendwann auf und Microsoft rapportierte dies reumütig gegenüber der EU. Hat nix genutzt, es kündigte sich heute ja schon an, dass da ein Urteilsspruch der EU-Kommission fallen wird.


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Nun ist der Spruch der EU-Kommission raus: Microsoft muss 561 Millionen Euro Strafe wegen unfairer Geschäftspraktiken an die EU zahlen. Die EU bemängelte, dass die Benutzer den Browser unter Windows nicht frei wählen konnten.

Mag man zu stehen wie man will. Aber Microsoft hatte in der Sache schlechte Karten. Denn im ersten Verfahren der EU hatte die Wettbewerbskommission nach einer Beschwerde des Herstellers des Opera-Browsers bereits unfaire Praktiken festgestellt. Microsoft verpflichtete sich damals, einen Browserauswahlbildschirm bereitzustellen.

Nachdem dieser von Mail 2011 bis Juli 2012 nicht mehr unter Windows 7 SP1 angezeigt wurde, konnte die EU eigentlich nicht mehr umhin, da Sanktionen zu verhängen. Die maximale Strafe wären 10 % des Jahresumsatzes – so ca. 5,6 Milliarden Euro gewesen. Mit 561 Millionen Euro ist die EU-Kommission deutlich unter dieser Grenz geblieben. Ein paar Infos findet ihr auch noch bei heise.de.

Bleibt bei mir noch die Frage: Wann kommt so was auf das iPad (wegen marktbeherrschender Stellung im Tablet PC-Bereich) und wann geht die EU-Kommission gehen das Monopol der Stores (iTunes, Windows Store) vor, die Benutzer zum Bezug von Apps aus diesem Store zwingen (bei Google Android kann man zur Not ja alternative Stores nutzen). Werde da vielleicht mal eine Wettbewerbsbeschwerde einreichen – Erfahrung habe ich da ja. Und: Gleichzeitig würde ich es begrüßen, wenn die EU-Kommission bezüglich Batterieverordnung sowie Universal-Ladegeräte für Smartphones und Tablet PCs einheitliche Standards sowie eine Pflicht zu wechselbaren Akkus schafft. Das will man aber nicht – die freiwillige Selbstverpflichtung der Hersteller zur einheitlichen microUSB-Ladestelle ist Ende 2012 abgelaufen.

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