"Tschö mit ö" – dieser Spruch fiel mir ein, als ich bei Dr. Windows über diesen Kurzbeitrag stolperte. Nutzer berichten offenbar über Temperaturprobleme beim Surface Pro. Das Ding ist wird heiß …
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In diversen Foren (z.B. MS Answers) und Webseiten finden sich immer wieder Anwender, die über ein Temperaturproblem beim Surface Pro klagen. Bei Surfacetablethelp.com gibt es z.B. diesen Bericht. Der Benutzer hat verschiedene Programme installiert, um die Temperaturen der CPU zu messen. Im Leerlauf heißt das Surface Pro auf 58 Grad Celsius auf, beim Arbeiten mit Office 2013 werden bereits 72 Grad Celsius erreicht. Spielt der Benutzer aber Diablo III oder ähnliches für 2 Minuten, wird das Gerät richtig heiß und er Lüfter dreht auf Hochtouren.
Interessant ist der Bericht bei WinBeta.org: Um Benutzerklagen zu verhindern, hat Microsoft die maximale Temperatur für die CPU und GPU auf 80 Grad Celsius begrenzt (siehe auch die Erklärung hier). Wie auch Martin Geuß von Dr. Windows hier schreibt, reduziert die Firmware die Stromversorgung, um den Temperaturanstieg zu begrenzen. Da die 80 Grad schnell erreicht werden, beginnen die Spiele bzw. Programme zu ruckeln.
Benutzer, die sich über das Gerät bei Microsoft beschwerten, bekamen im Microsoft-Store ein Austauschgerät, nur um zu Hause das gleiche Problem erneut vorzufinden. Im MS Answers-Forum gibt es Vorschläge, wie Microsoft die bei Überhitzung eintretende Leistungsbegrenzung auf 10 Watt zwischen CPU und GPU aufteilen könnte, um beim Benutzer keine zu starken Performance-Einbußen zu verursachen.
So weit so schlecht. Eine besonders pikante Note bekommt das Ganze aber abseits den obigen Tech-Geek-Themas. Aktuell zur CeBit 2013 hat ja Microsoft Vorstand Kevin Tuner getönt, dass der Konzern ein profitables Hardwaregeschäft aufbauen will (siehe auch diesen golem-Bericht).
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Zitat: Mit seiner Surface-Serie will Microsoft nicht nur demonstrieren, was mit Windows 8 machbar ist, der Konzern will ein profitables Hardwaregeschäft aufbauen. "Wir sind dabei, ein Geräte- und Service-Unternehmen zu werden", sagte Microsoft-Vorstand Kevin Turner dem Handelsblatt.
Und Microsoft hat ja bei ARM-Geräten harte Vorgaben gemacht – ich hatte hier darüber gebloggt. Für eine Windows RT-Zertifizierung darf die Oberflächentemperatur am Gehäuse 38 Grad Celsius nicht überschreiten. Nun gut, das Surface Pro ist keine ARM-Kiste, da dürfte es schon ein bisschen heißer zugehen. Aber unter dem Strich ist das obige Thema in Verbindung mit Microsoft's Anspruch, ein profitabler Hardware-Anbieter zu werden, mehr oder weniger eine Bankrotterklärung. Denn auch die nachfolgenden Artikel lassen das Surface Pro nicht wirklich in einem guten Licht erscheinen. Sieht so aus, als müsste Microsoft a) erst ein paar Hausaufgaben machen und b) den Selbstfindungsprozess, in dem man sich beantwortet, was man kann und will, abschließen, ehe man über's "laufen" nachdenken kann.
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Update: Microsoft hat wohl ein Firmware-Update rausgehauen, wie die Site Dr. Windows hier berichtet – die das Temperaturproblem beheben soll.