Patch KB 2839011, der Fehler 0xc000021a und die W7 SP1-Reparaturdisk

win7Im gestrigen Beitrag Geflickter Patch: Microsoft Security Bulletin Re-Releases hatte ich ja darauf hingewiesen, dass Microsoft einen modifizierten Patch für Windows Vista und Windows 7 anbietet. Der ursprüngliche Patch konnte das System u.U. am erfolgreichen Booten hindern. Nun hat Microsoft also nachgelegt und einen geflickten Flicken bereitgestellt. So what? Hinter den Kulissen gab es für mich eine faustdicke Überraschung …


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Dass ein Patch mal in die Hose geht, ist nicht neu. Und wer sich meinen Blog mal im Hinblick auf das Service Pack 1 von Windows 7 anschaut, stößt auf einige Artikel, die sich der Sache mit dem "argen Ärger" beim Patchen, nicht mehr bootenden Systemen und mehr befassen.

Das Update (KB2823324) verursachte bei mir keine Kollateralschäden, fällt aber trotzdem wohl in die Kategorie "Patch verursacht argen Ärger". Jedenfalls hat es einige Leute ziemlich getroffen und deren Windows Vista- und Windows 7-Systeme wollten nach dem AutoUpdate nicht mehr booten. Ich hatte hier berichtet, dass Microsoft die Patches dann zurückzog.

Wenn nun der Rechner nicht mehr will, ist guter Rat teuer. Der gewitzte Anwender hat ein Backup vor dem Patch – spielt das ein und ist gerettet. Der nicht so gewitzte Anwender beginnt zu frickeln (ich würde mich zu dieser Gruppe zählen, da meine Backups immer etwas älter sind – aber ein System ist binnen 30 Minuten neu aufgesetzt). Und da gibt es noch die ganz armen Vögel: Die haben von ihrem OEM-Rechnerherstellern noch nicht mal eine Windows 7-DVD zum Booten bekommen. Einen Systemreparaturdatenträger gibt es natürlich auch nicht.

Ist aber kein wirkliches Problem, denn Microsoft hilft! Schnell, umfassend und effizient. Patchday war am 9. April, zurückgezogen wurde der Patch am 11. April. Blog-Leser Michael Bormann wies mich in einem Kommentar bei Facebook nun auf den KB-Beitrag 2839011 (und die darin lauernde Überraschung) hin. Der Beitrag gilt für Windows 7-Systeme und adressiert den Effekt, dass das Sicherheitsupdate 2823324 ein Ereignis mit der ID 55 liefert und den Abbruchfehler 0xc000021a angezeigt.

Der Code steht für einen schweren Systemfehler – soll wohl einen beschädigten Datenträger melden und die Initialisierung des Sitzungs-Managers wird unerwartet beendet. Die schlaue Erklärung hilft aber nicht, wenn man in der Patche sitzt. Aber egal, jedenfalls liefert Microsoft im KB-Beitrag 2839011 wie man aus der Bredouille kommt. Von den üblichen Tipps, eine Systemwiederherstellung vor den Patch auszuführen bis zum Deinstallieren des Patches ist alles dabei. Da wäre es aber schon irgendwie cool, wenn man für diverse Maßnahmen einen Systemreparaturdatenträger zum Booten hätte …

Sieht Microsoft langsam auch so – trotzdem, verbirgt sich für mich hinter dem unscheinbaren Punkt: Option 4: Deinstallieren des Sicherheitsupdates 2823324 unter Verwendung eines heruntergeladenen Pakets von Microsoft – eine faustdicke Überraschung. Klingt gut, wenn sein Rechner seit dem 9. April nicht mehr bootet, bekommt man am 23. April 2013 ein Paket von Microsoft, um das Sicherheitsupdate wieder "weg zu machen". Nun gut, der Wille ist da.

Schaut man mal genauer hin, entpuppt sich "Das Paket" zum Deinstallieren des Sicherheitsupdates 2823324 als bootfähige Reparaturdisk (für Windows 7 RTM SP1 x86) mit Windows PE, besitzt einen Umfang von 220,5 MB und lässt sich hier herunterladen (leider nur Englisch und Portugiesisch).

Wie heise.de hier berichtet, scheinen die Updates auch noch andere Überraschungen verbreitet zu haben. Beispielsweise waren Amok-laufende Virenscanner von den Kaspersky-Männern daran beteiligt, dass Windows meinte, keine Lizenz mehr zu kennen.


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Unter dem Strich: Finde ich gut, dass Microsoft die Reparaturdisk bereitstellt und auch einen Patch vom Patch nachliefert. Noch viel besser hätte ich es allerdings gefunden, dass Microsoft direkt mit dem Launch eines Betriebssystems ein bootbares Windows PE als ISO in einer 32- und 64-Bit-Version (in diversen Sprachen) zum kostenlosen Download bereitstellt. Der Wissende kann sich das zwar alles selbst zusammenbrauen – aber der typische Anwender merkt von dieser Möglichkeit erst etwas, wenn es definitiv zu spät für so was ist. Aber zumindest kann man ja jetzt auf die Fundstelle verlinken.


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Eine Antwort zu Patch KB 2839011, der Fehler 0xc000021a und die W7 SP1-Reparaturdisk

  1. Peter Grünig sagt:

    Hallo Herr Born
    ich fine Ihren Blog zu Patch KB 2839011 sehr zutreffend. Ich habe alle Reparaturvarianten, die Microsoft und diverse andere "Ratgeber" dazu veröffentlicht haben, ausprobiert. Weder die vorhandene Systemwiederherstellungs DVD noch das ganze Recovery Paket welches wir nach dem Kauf des Gerätes erstellt hatten, erzielten irgend eine Reaktion bei meinem Netbook. Somit warte ich nun auf eine 64-Bit ISO Datei, mit der dann eventuell das Booten funktioniert. Wirklich eine ärgerliche Situation. Vor allem wenn ich daran denke, wie viele User es gibt die mit den technischen Ratschlägen von Microsoft nicht klarkommen.
    Freundliche Grüsse
    Peter Grünig

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