TVPeCee MMS-884.quad Hands on – Teil 2

Mit HDMI-Sticks habe ich mich hier im Blog ja bereits häufiger auseinander gesetzt, ermöglichen diese doch ein TV-Gerät entweder als Streaming-Empfänger (DLNA, Miracast, Chromecast, AirPlay) oder mit Internet per Android nachzurüsten. Der TVPeCee MMS-884.quad von Pearl verspricht von allem etwas und wurde in Teil 1 von den technischen Daten her vorgestellt. Nun zeige ich euch in Teil 2, wie der Android-HDMI-Stick MMS-864.wifi+ "für den Fernseher" ausschaut und was man wissen sollte.


Anzeige

Das ganze Projekt stand aber etwas unter einem ungünstigen Stern. Teil 1 ging ja bereits im August online und ich wollte zügig über den TVPeCee MMS-884.quad bloggen. Einen Tag nach Eintreffen der Teststellung erreichte mich aber eine Mail der Pearl Pressestelle, dass man Firmware-Probleme in der Qualitätskontrolle festgestellt habe und ich doch bitte erst einmal auf ein Firmware-Update warten solle. Ich habe also gewartet, den TVPeCee MMS-884.quad hier für DLNA- und Miracast-Tests eingesetzt und nichts mehr von einem Firmware-Update gehört. Andererseits entnehme ich den Pearl-Webseiten, dass der HDMI-Stick sich wohl zum Bestseller entwickelt. Als Miracast- und DLNA-Empfänger macht das Teil wirklich Laune. Da ich die berichteten Fehler wie "Spiele laufen nicht", "Links lassen sich im Browser nicht abrufen" nicht nachvollziehen kann, schließe ich jetzt diese Tage den Test mit einer Artikelreihe ab. Die in den Artikeln gegebenen Informationen helfen vielleicht dem einen oder anderen Benutzer weiter, da die von Pearl beigelegte Bedienungsanleitung recht kurz gehalten und ein erweitertes PDF-Handbuch bis jetzt auf den Pearl-Support-Servern nicht verfügbar ist. Die Teststellung geht dann in den nächsten Tagen an Pearl zurück.

Unboxing des TVPeCee MMS-884.quad

Im ersten Schritt vielleicht mal kurz ein Blick auf den Lieferumfang des TVPeCee MMS-884.quad, der in einer schlichten Box daherkommt. Android 4.2, 1,6 GHz Quad-Core-Prozessor, 1 GB RAM und 1 GByte-Speicher, USB 2.0-A-Buchse, 2 microUSB-Buchsen, microSD-Kartenslot und WLAN-Empfänger, das sind die Kenndaten.

Der interne Speicher kann mit einer microSD-Karte auf 32 GByte aufgerüstet werden. In nachfolgendem Foto sind die USB-Anschlüsse und der microSD-Kartenslot noch etwas besser zu erkennen.

 


(Quelle: Pearl)

An der linken Gehäuseseite sieht man die USB 2.0-Buchse sowie eine microUSB-Buchse, die zum Anschluss an den PC dient. Zur Bedienung von Android ist eine Maus erforderlich, für Texteingaben lässt sich zur Not die Android-Bildschirmtastatur verwenden. Die Geräte können per Bluetooth oder per USB-Buchse gekoppelt werden. Ich habe eine USB-Maus an die USB-A-Buchse des TVPeCee-Stick angeschlossen.

An die USB-A-Buchse kann z. B. ein USB-Hub angeschlossen werden, um eine USB-Maus (und optional eine USB-Tastatur oder einen USB-Stick) daran zu betreiben. Ich habe zeitweise einen USB-zu-PS/2-Adapter verwendet, um eine PC-Tastatur und eine Maus mit PS/2-Steckern anzuschließen. Aufgefallen ist mir, dass die Tastatureingaben teilweise mit ein paar Millisekunden Verzögerung in Android eintrafen.

Die auf dem obigen Foto vorne sichtbare längere Gehäuseseite weist die microUSB-Buchse für die Stromversorgung auf – und daneben ist der microSD-Kartenslot sichtbar.


Anzeige

Tipp, weil es bereits gefragt wurde. Liegt der Stick wie hier auf dem obigen Foto gezeigt? Die microSD-Karte kommt mit den Kontakten nach voran und nach unten zeigend in den microSD-Kartenslot. Dann lässt sie sich mit dem Fingernagel so weit einschieben, bis sie bündig im Gehäuse einrastet. Zum Entnehmen einfach ein wenig mit dem Fingernagel eindrücken.  Der Federmechanismus gibt die microSD-Karte frei und diese wird ein paar Millimeter ausgeworfen. Danach lässt sie sich leicht herausziehen.

Die Karte wird unter Android im Verzeichnis /mnt/sdcard gemountet. Der in Android enthaltene Dateimanager zeigt die microSD-Karte sowie den internen Speicher an, so dass Sie sich um diese Verzeichnisangaben keine Gedanken machen müssen.

In der Box befinden sich der eigentliche TVPeCee MMS-884.quad HDMI-Stick (im Foto rechts zu sehen), ein Booklet mit Bedienhinweisen, ein USB-Kabel mit USB-A-Stecker und einem miniUSB-Stecker, sowie ein USB-Netzteil zur Stromversorgung über das USB-Kabel. Die Stromversorgung kann dabei wahlweise über das USB-Steckernetzteil oder eine USB-Buchse am Fernseher erfolgen.

Zudem gibt es noch ein kurzes HDMI-Adapterkabel, welches einen HDMI-Stecker für das externe Display (Monitor, TV-Gerät) sowie eine HDMI-Buchse für den nachfolgend gezeigten HDMI-Stecker des TVPeCee aufweist.


(Quelle: Pearl)

Ganz rechts ist an der vorderen Gehäuseseite noch ein Taster und eine Bohrung zu sehen. Die Bohrung gibt eine blaue LED zur Betriebsanzeige frei (sobald eine Betriebsspannung anliegt, leuchtet die blaue LED).  Der Taster schaltet den Bildschirm dunkel und nach kurzer Zeit ist die Android-Startseite wieder zu sehen – (mangels PDF-Handbuch, die beiliegende, gedruckte Kurzanleitung enthält nichts zur Schalterfunktion, habe ich die genaue Funktion nicht eruieren können).

Beim Betrieb ist es übrigens egal, ob Sie die Stromversorgung, wie hier im obigen Foto gezeigt, über die neben dem microSD-Kartenslot liegende microUSB-Buchse oder über die an der schmalen Gehäuseseite verfügbare microUSB-Buchse bereitstellen – es funktioniert beides.


– Werbung –

Erstinbetriebnahme des Sticks und von Android

Schließen Sie den TVPeCee MMS-884.wifi+ per HDMI-Adapter an einem Monitor, einem Beamer oder TV-Gerät an. Wenn dann noch eine Tastatur-/Mauskombination an der USB-Buchse angeschlossen ist, können Sie die Stromversorgung über die microSD-Buchse herstellen. Die folgenden Fotos zeigen meine Testkonstellation mit den Anschlüssen.

Rechts ist die Buchse des HDMI-Adapters zu erkennen, während links und unten die USB-Kabel für Stromversorgung, PC-Kopplung und Maus zu sehen sind. Der TV-Stick bootet automatisch Android – und auf dem Bildschirm sollte bereits die Boot-Animation erscheinen.

Tipps: Bei einem Monitor finden Sie meist Tasten, um ggf. die Eingabequelle von VGA/DVI auf HDMI umzustellen. Bei TV-Geräten erfolgt die Auswahl der Bildquelle über die Fernbedienung. An meinem TV-Gerät muss ich die Bildquelle von HDMI-1 auf HDMI-2 umstellen (am HDMI-1 ist ein SAT-Receiver angeschlossen).

Beim meinem Gerät geht der HDMI-Stecker nur sehr schwer in die HDMI-Buchse des Adapterkabels. Achten Sie darauf, dass der Stecker ganz eingestöpselt ist. Beim ersten Versuch hatte ich den Stecker nicht weit genug eingeschoben und saß vor einem schwarzen Bildschirm. Falls es auch mit korrekt eingesteckten Adapterkabel und blau leuchtender LED kein Bild gibt, prüfen Sie, ob der Bildschirm eine 1080p-Auflösung aufweist – mit 720p-Geräten gibt es häufiger Probleme. Auch ein HDMI-zu-DVI-Stecker-Adapter ist kritisch, da die HDCP-Prüfung die Anzeige von Inhalten verhindern kann.

Beim ersten Start gelangen Sie automatisch in die Android-Einrichtungsseiten. Sie müssen den Google-Bedienungen zustimmen und können per Tastatur den WLAN-Zugangscode eingeben sowie eine Anmeldung an einem Google-Konto vornehmen. Zum Einrichten reicht eine an der USB-Buchse angeschlossene Maus aus Zeigegerät. Ist Android eingerichtet, bootet das System zum Homescreen. Hier ist ein Foto des Bildschirms zu sehen. Am unteren Bildschirmrand finden Sie die Android-Tasten für Zurück, Home und die Anzeige laufender Apps. Hinzu kommen zwei Schaltflächen zur Lautstärkekontrolle sowie zum Herunterfahren von Android. Weiterhin werden wichtige App-Symbole auf dem Homescreen abgelegt.

In obigem Foto ist noch eine installierte App "Android Status" sowie ein Screenshot-Tool zu sehen. Allerdings konnte ich den Homescreen mit dem Screenshot-Tool nicht aufnehmen, daher das Foto. Als Screenshot-App habe ich übrigens Screenshot Ultimate aus dem Google Play-Store verwendet, da die üblichen Ansätze wie "drücken der Einschalt- und Home-Taste" an einem TV-Gerät nicht einsetzbar sind.

Sobald Sie ein Textfeld anwählen, blendet Android automatisch die Bildschirmtastatur ein, über die Sie auch Zeichen und Ziffern eintippen können. Ich konnte Android problemlos per Maus in Betrieb nehmen und das WLAN einrichten.

Ab Teil 3 möchte ich noch Blick auf Android werfen und einzelne Funktionen vorstellen. In den nachfolgend noch nicht aufgeführten und verlinkten Teilen 5 ff. gehe ich auch auf Streaming mit DLNA, Miracast und AirPlay ein.

Artikelreihe:
i: TVPeCee Internet-TV & HDMI-Stick MMS-884.quad – Teil 1
ii: TVPeCee MMS-884.quad Hands on – Teil 2
iii: TVPeCee MMS-884.quad angetestet – Teil 3
iv: TVPeCee MMS-884.quad angetestet – Teil 4

Ähnliche Artikel:
a1: TVPeCee: Android für den Fernseher nachrüsten (Teil 1)
a2: TVPeCee MMS-864.wifi+ Hands-on (Teil 2)
a3: TVPeCee MMS-864.wifi+ angetestet (Teil 3)
a4: TVPeCee MMS-864.wifi+ angetestet (Teil 4)
a5: FAQ zum TVPeCee MMS-864.wifi+

b1: Miracast bei Windows 8.1
b2: Android Chromecast-Emulator als Beta verfügbar–Teil 4
b3: Meteorit TV-Box MMB-525.SAT im Test – Teil 3
b4: Windows 8.1: 3G-Anbindung per Huawei Mobile WiFi –Teil 6

c1: DLNA im hands-on-Experiment
c2: Den Fernseher per inakustik-Stick mit DLNA nachrüsten
c3: Konfiguration und Einsatz des inakustik-DLNA-Sticks
c4: DLNA-Streaming in Windows
c5: DLNA-Streaming in Windows 8.1 für Apps freigeben
c6: DLNA-Streaming unter Android
c7: DLNA unter iOS nutzen
c8: MyPhoneExplorer: Zugriff auf das Android-Phone

d1: TVPeCee HDMI-Stick Miracast/WiFi Direct/DLNA MMS-894.mira – Teil 1
d2: TVPeCee MMS-894.mira: Der HDMI-Stick im Hands-on – Teil 2
d3: TVPeCee MMS-894.mira: DLNA mit dem HDMI-Stick – Teil  3
d4: TVPeCee MMS-894.mira: Miracast mit dem HDMI-Stick – Teil 4
d5: TVPeCee MMS-894.mira: Miracast mit dem HDMI-Stick – Teil 5
d6: TVPeCee MMS-894.mira: Den HDMI-Stick konfigurieren – Teil 6
d7: TVPeCee MMS-894.mira: DLNA mit iOS Nachtrag – Teil  7
d8: TVPeCee MMS-894.mira: DLNA mit Windows Nachtrag – Teil  8

Links
1: Pearl Produktseite ZX-1012
2: Testbericht (5 HDMI-Sticks) bei aereamobile.de
3: Test in c't (heise.de)


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Android, TV abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten zu TVPeCee MMS-884.quad Hands on – Teil 2

  1. Patric sagt:

    Hallo,

    im Text steht: "Auch ein HDMI-zu-DVI-Stecker-Adapter ist kritisch, da die HDCP-Prüfung die Anzeige von Inhalten verhindern kann."

    Wovon hängt das denn ab wann er die Anzeige verhindert?

    Vielen Dank für die Info

    Viele Grüße

    Patric

  2. Günter Born sagt:

    @Patric: Das kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich hier einen HDMI-zu-DVI-Adapter besitze, bei dem die HDCP-Prüfung fehl schlägt. Bei den Recherchen seinerzeit bin ich aber erinnerungsmäßig auf Artikel und eine Aussage seitens Pearl gestoßen, dass es wohl Adapter gab/gibt, wo die HDCP-Prüfung erfolgreich ausgeführt wurde (wenn da ein entsprechender Chip drin steckt, der sich als HDMI-Gerät ausgeben kann, sollte es klappen). Nur frage mich nicht, welche Adapter das sind. Die ganze Geschichte ist viele Monate her und die Details sind mir zwischenzeitlich entfallen.

  3. Lutz Dümig sagt:

    Hallo und einen schönen Tag wünsche ich euch.
    Die Internetseite von euch ist sehr interessant und gibt viele Informationen.
    Ich habe eine Frage zu den TvPeCee MMS-884, ist es möglich nachdem ich die neue Firmware von Pearl aufgespielt habe den TvPeCee auf die alte Firmware zurück zusetzen.
    Es währe sehr vorteilhaft.

    Danke schon einmal im vorraus für eure Hilfe.

Schreibe einen Kommentar zu Günter Born Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.