Winamp und Shoutcast verkauft

Der Media Player Winamp war ja bei vielen Nutzern recht beliebt. Im November gab es die Ankündigung, dass die Tage des Media Players Winamp gezählt seien – denn ab dem 20. Dezember 2013 sollte das Angebot enden. Und auch der Musikdienst Shoutcast sollte gekillt werden. Nun ist es doch nicht so gekommen – denn Winamp und Shoutcast sind verkauft worden.


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Hintergrund: Worum geht es eigentlich?

Im Jahr 1999 hatte der Onlinedienst AOL (in besseren Tagen) den Media-Player Winamp vom Entwickler Nullsoft für 80 Millionen US $ aufgekauft. Und irgendwie fand sich bei AOL im Rahmen dieses Deals auch noch der Streamingdienst Shoutcast im Beifang.

Nun sind die Tage von America Online (kurz AOL) als Onlinedienst schon mal besser gewesen (ich kenne AOL, neben CompuServe, noch als den Anbieter, der in Deutschland Millionen von Nutzern hatte, die sich per Modem einwählten und so ein AOL-Postfach abfragten oder Internetzugang bekamen). 2005 hatte Google mal seine Finger bei AOL drin (die haben 1 Milliarde US $ gezahlt), und 2009 kaufte Time Warner AOL zurück (man wollte selbst Inhalte produzieren und so als Anbieter bestehen). Aber der Niedergang ließ sich nicht aufhalten.

Bereits im April 2010 verkaufte AOL den Messenger ICQ für 187,5 Millionen US $ an den Betreiber von mail.ru. AOL, die auch die Huffington Post aufgekauft haben, rauscht aber mehr oder weniger weiter ungebremst in den Abgrund. Seit einiger Zeit war nun bekannt, dass Winamp ab dem 20. Dezember 2013 als Angebot eingestellt werden sollte. Und auch der Musikdienst Shoutcast sollte gekillt werden (siehe auch diese Golem-Meldung).

Im November 2013 hatte ich nicht nur darüber berichtet, sondern auch erwähnt, dass Microsoft wohl in Verhandlungen mit AOL stünde, um die beiden Dienste Winamp und Shoutcast zu übernehmen.


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Erstens kommt es anders, als man zweitens denkt

Keine Ahnung, was da zwischen AOL und Microsoft schief gelaufen ist und warum man das Ende des Angebots bei AOL verkündet hatte. Das Angebot hätte zwar möglicherweise in Microsofts Portfolie gepasst, aber es sollte wohl nicht sein. Wie techcrunch.com hier berichtet, hat der Online Radio Aggregator Radionomy sowohl Winamp als auch den Shoutcast Music-Dienst von AOL gekauft. Caschy hat es gestern schon berichtet (ihm war aufgefallen, dass die IP-Adressen von winamp.com einen anderen Besitzer hatte). Ich selbst habe das Ganze nicht so auf dem Radar und war gestern auch weitgehend offline, so dass ich es erst heute verbloggt habe. Wird möglicherweise für den einen oder anderen Winamp-Nutzer spannend, was  sich daraus entwickelt.


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2 Antworten zu Winamp und Shoutcast verkauft

  1. Günter Born sagt:

    Nachtrag: Nach diesem Artikel ist der Verkauf der beiden Dienste nun wohl perfekt.

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