Miracast ist ja ein Standard zur Drahtlosübertragung des Bildschirms auf entsprechende Empfänger. Windows 8.1 und Android ab Version 4.2.2 enthalten Miracast-Unterstützung. Nun sieht es so aus, als ob Microsoft an einem Miracast-Stick arbeitet – und bei Aldi gibt es heute ein Windows 8.1-Tablet, welches auch Miracast können soll.
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Miracast an sich empfinde ich persönlich als eine "schwierige Angelegenheit". Ich habe hier im Blog ja bereits häufiger zu diesem Thema was geschrieben. Eine gute Übersicht über die verschiedenen Streaming-Artikel und Empfängertests findet sich in folgendem Beitrag:
a1: Hands on: Streamcasting mit DLNA, Miracast, Airplay & Co.
Als bekannt wurde, dass Windows 8.1 Miracast unterstützt, war ich eigentlich "Feuer und Flamme". Das böse Erwachen kam dann in den Niederungen der Praxis – ich habe hier zwar mehrere Miracast-Empfänger, aber bisher keine Möglichkeit, Miracast unter Windows 8.1 anzutesten (bisher musste Android-Hardware herhalten). Recherchiert man im Web, stößt man schnell auf frustrierte Anwender wie hier oder hier.
In nachfolgendem Beitrag habe ich zwar die formalen Hardware-Anforderungen für einen Windows 8.1-Rechner für die Miracast-Wiedergabe zusammengefasst. Das scheint aber nicht auszureichen – ich selbst hatte mal kurz einen Windows 8.1-Rechner in den Fingern, der formal alle Anforderungen erfüllte und sogar Wi Di fähig sein sollte, aber ich bekam Miracast nicht zum Laufen. Auch die Kommentarnachträge in folgendem Blog-Beitrag zeigen ein ähnliches Bild.
a2: Miracast bei Windows 8.1 – Teil 3
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Aktuell nutze ich den unter [a3] beschriebenen beanscast-Stick mit EZCast, um drahtlos den Windows-Bildschirm auf ein TV-Gerät zu streamen (was aber mit Einschränkungen verbunden ist).
a3: DLNA-/Miracast HDMI-Stick beans cast v.2–Teil 1
Aldi Tablet MEDION® AKOYA® P2212T Konvertible kann Miracast
Heute geht in den Filialen von Aldi-Süd das MEDION® AKOYA® P2212T Konvertible als Multimediaangebot über den Tresen. Es handelt sich um ein Windows 8.1-Tablet PC mit einer Basisstation, die eine Tastatur und ein Zusatzakku bereitstellt und das Tablet quasi in ein Notebook verwandelt. Ich hatte das Gerät in nachfolgend verlinktem Blog-Beitrag angekündigt.
a4: MEDION® AKOYA® P2212T Konvertible am 6.3 bei Aldi Süd
Gut gefallen mir die beiden USB-Buchsen am Tablet und der doch gute Speicherausbau (SSD und HDD). Es ist im Prospekt zwar nicht angekündigt, aber nach meinen bisherigen Informationen (siehe auch Kommentare im Blog-Beitrag) soll dieses Tablet auch Miracast können.
Ich hatte kurz mit einem Kauf geliebäugelt. Allerdings ist das Tablet schon etwas schwer – und ich vermisse einen iCore-Prozessor, den ich für Hyper-V Experimente (erfordert auch Windows 8.1 Professional oder Enterprise) verwenden möchte. Daher muss ich mal schauen, ob ich eventuell einen Käufer im Bekanntenkreis finde, dem ich das Teil für ein paar Stunden abschwatzen kann. Falls ich da Erfolg haben sollte, werde ich auf jeden Fall mal das Thema Miracast antesten und hier berichten.
Bastelt Microsoft an einem Miracast-HDMI-Stick?
Google hat ja den Chromecast HDMI-Stick entwickelt. Das Ding kann zwar kein Miracast und ist auch sonst ziemlich bescheiden in der Funktionalität bzw. auf Google zugeschnitten – und ist trotzdem scheinbar ein Erfolg. Nun berichtet MVP-Kollege Martin Geuß hier bei Dr. Windows, dass Microsoft an einem "Miracast-Dongle" für das Surface arbeite. Hintergrund ist wohl, dass ein Zulassungsantrag für so ein Teil bei der US Zulassungsbehörde FCC eingegangen ist.
Mit dem "Miracast-Dongle" ist ein HDMI-Empfänger, der in Verbindung mit den Miracast-Fähigkeiten eines Surface 2 oder Surface Pro 2 genutzt werden kann, gemeint. Der HDMI-Empfänger kommt an die HDMI-Buchse eines Wiedergabegeräts und dann kann man von Miracast-Quellen eine Verbindung aufnehmen und streamen. Für Windows 8.1-Hardware ist die Ausbeute aber noch bescheiden. Das Surface Pro 2 kann Miracast, möglicherweise auch das Surface 2. Nicht aber die Vorgängerversion. Die Info bei Martin, dass die Ansteuerung per Surface oder Surface Pro erfolgen kann, ist in meinen Augen nicht ganz richtig (mag mich aber täuschen). Das Surface mit Windows RT bietet meines Wissens keine Miracast-Unterstützung und beim Surface Pro müssen die Treiber des Surface Pro 2 installiert werden, um Miracast unter Windows 8.1 nutzen zu können.
Warum Microsoft auf diesen Zug springen, und einen eigenen Miracast-Empfänger anbieten will, ist mir etwas unklar. Kann sein, dass man einfach auf Googles Chromecast reagieren möchte – kann auch sein, dass man einen HDMI-Miracast-Stick haben will, der sicher mit dem Surface Pro 2 harmoniert. Das hätte man aber vermutlich einfacher haben können, indem man einen HDMI-Miracast-Empfänger eines oder mehrerer Hersteller für das Surface Pro 2 zertifiziert. Und das die hier gestern kolportierten 120 Euro Windows-Tablet PCs für Indien Miracast können, halte ich für unwahrscheinlich.
Laut Engadget soll der Miracast-HDMI-Empfangsstick, der momentan die FCC-Zulassung durchläuft, ab August 2014 erhältlich sein. Mal schauen, was Microsoft für das Teil mal haben will.
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