Neues von Nest … und den SmartWatches

Nest, das ist das US-Startup, welches Thermostate baut und kürzlich von Google zum irren Preis von 3,2 Milliarden US $ aufgekauft wurde. Und jetzt gibt es neue Nachrichten von dem Teil. Ach ja, und ich hätte noch was zum zweiten Hype-Thema "SmartWatches".


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Zuerst zu Nest

Meinen Rant zum Kauf von Nest im Allgemeinen und meine Überlegungen im Speziellen hatte ich ja im Artikel Google+Nest und die feuchten Träume der "Analüsten" abgelassen. Aber ich könnte mich ja geirrt haben. Und in der Tat, die wollen richtig durchstarten. Nach dieser aktuellen heise.de-Meldung wollen die richtig aggressiv in Europa durchstarten. Zuerst kommt das Nest-Thermostat (per App steuerbar) nach Großbritannien – kostet dort schlappe  179 englische Pfund (216 Euro). Bei 10 Thermostaten kann man schon mal einen Großteil eines Monatsgehalts eines "Gutverdieners" verpulvern.

Mobitel

Aber egal, man gönnt sich ja sonst nix – und sparen kann man bis zum Abwinken. Kommt in die gleiche Kategorie wie die oben als Screenshot gezeigte Mobilcom-Anzeige – die ich, positiv ausgedrückt – mal als sehr gewagt bezeichne. Die haben sich zwar über die Fußnote abgesichert, aber im Grund müsste die Wettbewerbszentrale in Bad Homburg denen längst eine Abmahnung wegen irreführender Werbung verschickt haben. Nur mal so angemerkt: Pauschale Angaben zur Energieeinsparung sind so was von unseriös.

  • Beispiel 1: Geht man in den Energiesparrechner auf der Seite von mobilcom, errechne ich bei 30% Heizkostenreduzierung eine Einsparung von über 1.000 Euro in 24 Monaten für meine Wohnfläche – dabei zahle ich in der Zeit nur zwischen 1.400 und 1.600 Euro (je nach Verbrauchspreis).
  • Beispiel 2: Bei mir ist es schon mal vorgekommen, dass die Heizung ausgefallen war – habe ich erst am zweiten Tag gemerkt, weil die Temperatur leicht "unter die Wohlfühlgrenze" gefallen war, aber im tiefsten Winter noch bei knapp unter 20 Grad lag – der Wärmeisolierung sei dank. Wie will ich da mit einer App, die die Temperatur während meiner Abwesenheit (hey Leute, ich arbeite zuhause) herunterregelt, Energiekosten sparen? Soll ich mich beim Nachbar einmieten, damit ich per App für 3 Wintermonate die Heizung auf Frostschutz einstellen kann?

Und bei Nest: Da haben sich ein paar Amis wohl "über den Löffel balbiert gefühlt" – oder es haben ein paar clevere Anwälte den Google Deal abgewartet. Jedenfalls wurde gegen Nest Klage eingereicht. In dieser Klageschrift wird dem Hersteller vorgeworfen, dass die Thermostate erst Kosten verursachen, statt Ersparnisse zu bringen.


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Nest's base and faceplate heat up, which causes Nest's temperature reading to be from two to ten degrees higher than the actual ambient temperature in the surrounding room. This defect prevents the thermostat from working properly. As a result, Nest users do not experience the advertised energy savings.

Das Thermostat liefert wohl falsche Temperaturwerte, so dass die Wohnung aufgeheizt wurde, statt Energie zu sparen. Könnte natürlich ein Fehler im Gerät sein – wird sich klären. Generell sehe ich den Ansatz "Energie durch ein intelligentes Thermostat sparen" als sehr kritisch an, da sich weder Physik bzw. Bauphysik überlisten lassen.

Nest-Rauchmelder: Verkauf gestoppt!

Zweite Baustelle, wo man bei Nest auch kein richtig glückliches Händchen hat: Den vernetzten Rauchmelder – der als Innovation verkauft wird. Mich nerven die hier montierten Rauchmelder (nicht von Nest) schon durch Fehlalarme, die bei im Winter schwächer werdenden Batterien immer mal für Sekunden ertönen. Bei Nest ist es noch schlimmer: Man hat wohl in der Produktion ein Problem festgestellt, das zu einer Verzögerung beim Alarm führen kann (siehe diesen Bericht). Und je komplexer die Technik, umso fehleranfälliger. Mich deuscht, als ob so manche Technik noch einen schweren Start hinlegen könnte.

Und wie hipp sind SmartWatches und Wearables?

Noch ein kleiner Infosplitter: Momentan wird ja jeden Tag eine Info rund um SmartWatch oder Werables durch's Internet durchgereicht. Wenn es nach dem Marketing geht, hat ja bald jeder neben einem Smartphone auch eine Smartwatch, damit er das Klingeln nicht verpasst. Ein oder zwei Wearables, um Puls, Blutdruck und Schweißgeruch an Hand- und Fußgelenk abzunehmen, sind auch ein "must". Ich gebe zu, manches klingt sinnvoll, ob es auch praxisnah ist, steht auf einem anderen Blatt. Es gibt zwischenzeitlich z.B. erste Flüche von Smartwatch-Besitzern, die das Smartphone nicht mehr klingeln hören, wenn sie mit der Smartwatch vom Arbeitszimmer in die Küche gehen (die Bluetooth-Verbindung reicht nicht so weit). Und so manches Wearable hat wohl auch eine Dusche nicht überstanden.

Ficht aber die Early Adopters nicht an. Da wird gekauft, getestet und dann auf Dummenfang gegangen. So interpretiere ich jedenfalls diese Meldung des Guardians, dass 1/3 der Konsumenten Wearables wie die Galaxy SmartWatch wieder auf eBay verscherbeln. Irgendwie kommt das Zeugs wohl nicht so richtig an. Mag sein, dass man noch nicht das richtige Design getroffen hat – aber momentan braucht es wohl viel Pertinenz, um sich mit Wearables abzugeben. Ständiges Akku-Laden, protzige Gehäuse und minimale Funktionalität hören sich nicht gerade nach Killer-Anwendungen der Art "muss ich auch haben" an. Dazu passt auch, dass im Silicon Valley zwischenzeitlich heftig diskutiert wird, ob Google Glass nun ein Erfolg wird oder bereits als gescheitert zu betrachten sei.

Zum Abschluss noch das: Smart Home: Datenschützer warnt vor Big Brother im Haus – wo er Recht hat, hat er Recht. Und wie seht ihr das so, mit dem Internet of Things, dem intelligenten Thermostat, per App steuerbar und den dollen Wearables?

 


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