Google Glass kommt nach Europa – ein 2. Blick

Google will seine Datenbrille Glass nun international vertreiben – in England ist das Modell schon zu haben. Zudem gab es ein Hardware-Update. Zeit, einen Blick auf die Sachlage zu werfen und auch mal zu schauen, wie es rechtlich ausschaut.


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Google Glass im internationalen Verkauf

Google will die Datenbrille demnächst weltweit zum Verkauf anbieten. In Großbritannien ist die Brille (Explorer Edition) für 1.000 Pfund erhältlich. Laut diesem Artikel wird auch ein Verkauf in weiteren Ländern ins Auge gefasst. Es handelt sich bisher um die Entwicklerversion – eine Consumer-Version ist nach wie vor in weiter Ferne.

80$ Materialkosten, Verkaufspreis 1.500 US $

Dass Google beim Verkauf der Datenbrille Google Glass Geld drauf legt, braucht man nicht zu befürchten. Momentan wird die Entwicklerversion der Datenbrille für um die 1.500 US $ angeboten. Laut verschiedenen Berichten und Analysen liegt der Materialwert der Brille bei ca. 80 US $.

Hard- und Software-Update für die Datenbrille

Aktuell hat Google der Datenbrille wohl ein kleines Hard- und Software-Update spendiert (siehe hier und hier). Die Akkulaufzeit soll verbessert worden sein (dank eines größeren Akkus und Verbesserungen in der Firmware verspricht man 15% mehr Laufzeit). Zudem erhält die Entwicklerversion Glass Explorer ein Upgrade auf 2 GByte RAM. Dies erlaubt mehr Anwendungen (als Glassware bezeichnet) simultan nebeneinander zu laufen. Softwaremäßig werden neue Glassware-Anwendungen ausgerollt. Hier die Liste.

  • Runtastic
  • 94Fifty Basketball
  • The Guardian
  • Duolingo
  • GuidiGO
  • Allthecooks
  • Zombies, Run!
  • Star Chart
  • Shazam
  • Goal.com
  • Livestream
  • musiXmatch

Auch das Firmware-Update von Google Glass soll einige neue Features bereithalten – hier die Google Glass-Ankündigung bei Google+.

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Neu ist der Viewfinder, der aufpoppen soll, wenn der Benutzer "Ok, Glass, show the viewfinder" sagt. Der Viewfinder soll die Aufnahme von Fotos per Sprachbefehl, Kamerataste oder blinzeln erleichtern. Zwei neue Google Now-Cards werden mit einer Karte gebundled, mit der man die Parkposition seines Autos festhalten kann. Die Datenbrille soll einen dann zur Parkposition zurück navigieren.

Glass für den Arbeitsplatz und ein paar rechtliche Wertungen

Ein Selbstläufer scheint Google Glass nicht zu werden – zu kontrovers wird die Datenbrille diskutiert. Der Begriff "glasshole" für die Träger der Datenbrille umreißt bereits die Brisanz des Gadgets. Zu viele Menschen fühlen sich in ihrer Privatsphäre gestört – und im Beitrag Glashole-Falle: Coole Lösung aus Berlin hatte ich über eine technische Lösung berichtet, mit der man Google Glass stören und vom WLAN abmelden kann. In diesen Artikeln „Google Glass könnte an der sozialen Konnotation scheitern" und Google Glass mit Imageproblemen aus dem Google Glass-Bereich von heise.de wird das Problem thematisiert.

Im betreffenden Bereich findet sich auch dieser Artikel von Mitte Juni. Google will die Datenbrille mit entsprechender Software attraktiver für den Einsatz am Arbeitsplatz machen. Dazu ist der Glass Explorer imho aber noch zu unausgereift. Zudem drohen noch andere Hürden. Als Blogger versuche ich möglichst nicht nur das nachzubabbeln, was US-Techmedien uns vorwerfen, sondern riskiere auch den Blick über den Zaun. Vor ein paar Wochen bin ich in den vdi nachrichten (bekomme ich als VDI-Mitglied) über einige Artikel zur rechtlichen Bewertung von Videoaufzeichnungen gestoßen.


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Im Artikel Videokameras sind ein Fall für Datenschützer wird das Thema Videoüberwachung im Privatbereich thematisiert. Google Glass fällt imho aber auch in diese Kategorie, sobald Video- oder Fotoaufnahmen gemacht werden. Der heise.de Beitrag Thilo Weichert: "Google Glass ist eine Waffe" bringt diesen Aspekt ebenfalls auf den Punkt.  Und auch im Bereich des Arbeitsplatzes tun Unternehmen gut daran, alle einschlägigen Vorschriften zu beachten und auch mit dem Betriebsrat eine Vereinbarung zu treffen. Denn: Wer mal naiv Google Glass ausprobiert, könnte sich leicht im doppelten Sinne des Wortes ein "blaues Auge" holen. Und wie seht ihr das?

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