Sturzflug bei Tablet-Verkäufen, Hoffnung auf PC-Umsätze

Der Chef (CEO) der US-Handelskette Best Buy, Hubert Joly, hat Re/code wohl gestern ein Interview geben und dabei auch aus dem Nähkästchen über Tablet PC-Verkäufe geplaudert. Die scheinen nämlich im Sturzflug zu sein.


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Dass der Umsatz bei Tablet-Verkäufen "Sättigungseffekte" zeigt und man von Stagnation ausgehen muss, deutete sich schon vor Wochen an – und Marktforschungsdaten schienen das zu belegen. Ich erinnere an den MacLife-Artikel Weltweite Tablet-Verkäufe stagnieren von Mitte Mai. Bei Apple hat dies Spuren in den iPad-Verkaufszahlen hinterlassen – und auch für andere Anbieter sieht der "Himmel damit auch nicht mehr so rosig aus".

Da sind natürlich Zahlen aus dem Retail-Bereich von Interesse – und die USA sind teilweise auch Trendsetter in vielen Märkten. Die Kette Best Buy besitzt über 1.000 Läden in den USA, in denen Mobilfunkgeräte, Tablets, PCs und vieles mehr verkauft wird (quasi ein amerikanischer Media Markt in groß). Konkurrenz gibt es höchstens noch von Walmart (die alles, von der Windel bis zum Tablet) im Programm haben und vom Online-Handler Amazon (aber auch die haben Windeln im Angebot).

Hoffnungsschimmer PC-Verkäufe

Im ersten Quartal 2014 hat Best Buy wohl eine Belebung der PC-Verkäufe in seinen Filialen erlebt. Speziell das Supportende für Windows XP scheint in den USA die Verkäufe von Desktop-Systemen und Notebooks angekurbelt zu haben. Dies deutete sich auch in anderen Berichten der letzten Wochen an. Die Leute erkennen, dass mit PC doch vieles vernünftig machtbar ist, was auf anderen Plattformen einfach nur Krampf darstellt. Da könnte Microsoft mit einem vernünftigen Windows 9 (oder wie das immer heißen mag) in 2015 richtig was raus reißen.

Tablet PC-Verkäufe stürzen in den USA ab

Schlechte Nachrichten für die Hersteller von Tablet PCs hat der Best Buy Chef. Laut Hubert Joly haben die Tablet PC-Verkäufe in der Vergangenheit regelrecht geboomt – aber jetzt sei der "Crash" da. In den letzten Monaten wären die Tablet PC-Verkäufe immer mehr gefallen. Dafür scheinen die Leute plötzlich wieder Notebooks zu kaufen. Gerade die 2-in-1-Konvertible-Geräte scheinen bei den US-Verbrauchern zu punkten.

Schlecht für Apples iPad-Reihe, gut für die Hersteller von Konvertibles und möglicherweise gut für Microsofts Surface. Bei Interesse könnt ihr das englischsprachige Interview hier nachlesen.

Weitere Fundsplitter entlang des Weges

Ach ja, zwei ein paar Fundsplitter hätte ich noch: Der Profit von Samsung, die ja auch stark in Tablet PCs machen, ist im 2. Quartal 2014 um 1/3 gesunken. Und bei Beats rollen die Köpfe.

Der Kopfhörerhersteller wurde ja kürzlich von Apple übernommen. Beats hat aktuell eine Patentschutzklage von Bose an der Backe und muss jetzt erleben, wie Apple den Stall ausmistet und redundante "Positionen" im Management austauscht.

Während bei Beats ein Management-Shakeout stattfindet, gibt es bei Microsoft jetzt das 11. Mitglied im Vorstand (Board), wie ich gerade hier lese. Sicher gibt es gute Gründe für so etwas. So einem schlichteren Gemüt wie meine Wenigkeit schoss der Gedanke "auf dem Weg zu den zwölf Aposteln" durch den Kopf, denn Evangelisten hat man ja bei Microsoft schon. Es stellt sich auch die Frage, wie das in Kontrast mit den angekündigten 18.000 Entlassungen zu sehen ist.


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Vor über 20 Jahren weilte ich in einem Großunternehmen, wo sich viele Häuptlinge und wenig Indianer tummelten. Da ging der Witz um "beim Achter-Ruder-Wettbewerb verlieren wir immer – warum? Ergebnis eines Arbeitskreises: Der Mitbewerb hat 7 Ruderer und einen Steuermann, wir haben einen Ruderer und sieben Steuermänner. Beschluss des Vorstands: Man muss den Ruderer mehr motivieren." Aber wie gesagt, das war nur ein Witz und das Microsoft-Board hat sicherlich gute Gründe, ein elftes Mitglied in diesen Kreis zu berufen. Genug zu tun hätten die ja – wie ich hier lese, wird vermutet, dass das in China eingeleitete Wettbewerbsverfahren gegen Microsoft in Zusammenhang mit dem Supportende von Windows XP steht. Ob was dran ist, keine Ahnung.


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