In Teil 3 hatte ich erste Versuche zum Streamen auf den Google Chromecast-HDMI-Sticks mittels der YouTube-App und weiterer Apps beschrieben. In Teil 4 gehe ich der Frage nach, wie man lokale Mediendateien (Fotos, Musik, Videos) mittels der App BubbleUPnP auf einen Chromecast-Empfänger streamen kann. Zudem gehe ich auf das Android Screen-Mirroring für Chromecast ein.
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Chromecast mit BubbleUPnP
Da ich in Teil 3 damit gescheitert bin, lokale Fotos und Musik auf den Chromecast-HDMI-Stick zu streamen, habe ich mich nach einer alternativen Lösung umgesehen. Die App BubbleUPnP unterstützt seit einiger Zeit auch Chromecast. Die App kenne ich von meinen diversen DLNA-Streaming-Experimenten. Zwischenzeitlich die BubbleUPnP recht leistungsfähig, so dass ich einen Test mit Chromecast durchgeführt habe. Die App BubbleUPnP lässt sich in der Basisvariante kostenlos aus dem Google Play Store beziehen.
Das BubbleUPnP-Konzept ist recht einfach: Die App fungiert als Relays-Station für andere Apps. Mit BubbleUPnP kann man Musik, Fotos und Videos aus beliebigen Bibliotheken einlesen und auf einem beliebigen "Renderer" ausgeben. Ein solcher Renderer kann beispielsweise ein Media Player auf dem Android-Gerät oder auf einem fremden Android-Gerät sein. Es kann aber auch ein DLNA-Empfänger das Rendern (als Ausgeben) übernehmen. Und es wird der Chromecast-HDMI-Stick als Renderer akzeptiert.
Wird die App nach der Installation aufgerufen, und ist ein lokaler Renderer (BubbleUPnP) eingestellt, kann man über LIBRARY in der Fußzeile die in obigem Foto sichtbare Ordnerliste einblenden und dann Fotos, Musik oder Videos zur Wiedergabe auswählen. In nachfolgendem Foto wird eine lokale MP3-Datei im Player der BubbleUPnP-App wiedergegeben.
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Tippt man die drei waagerechten Striche in der linken oberen Ecke der App-Seite an, wird das nachfolgend gezeigte Menü eingeblendet.
Über den Eintrag Local Renderer kann ein anderes Ausgabegerät angegeben werden. Wird ein DLNA-Empfänger im Netzwerk gefunden, lässt sich dieser auswählen. In obigem Foto ist allerdings nur der Chromecast-Empfänger sichtbar und kann als Ausgabequelle gewählt werden.
Bei Bedarf kann in der Kategorie "LIBRARY" noch ein lokaler Media Server (z.B. ein anderes Android-Gerät, welches DLNA unterstützt, ausgewählt werden.
Wählt man den Chromecast-Empfänger und blendet das Menü aus, lassen sich in der angezeigten Ordnerliste Fotos, Musik oder Videos auswählen und dann auf dem Chromecast-Empfänger wiedergeben. Damit ist die lokale Wiedergabe von Mediendateien auf dem Chromecast-Empfänger möglich.
BubbleUPnP als Chromecast-Renderer für andere Apps
Aber es geht noch mehr. Ist BubbleUPnP gestartet und so konfiguriert, dass das Rendering auf einem Chromecast-Empfänger stattfindet, kann man die App auch von anderen Android-Apps als "Relais-Station" verwenden. In nachfolgendem Foto habe ich die Android App Galerie aufgerufen und ein Foto geladen.
Tippe ich auf die App-Seite, lässt sich in der eingeblendeten Kopfleiste die Schaltfläche Teilen anwählen. Im eingeblendeten Menü muss man alle Elemente zulassen und kann dann BubbleUPnP zur Anzeige der Mediendatei zulassen. Dann ruft die Android-App BubbleUPnP zur Anzeige der Mediendatei auf,. BubbleUPnP streamt dann das Foto, die Musikdatei oder das Video zum Chromecast-Empfänger.
AllCast-App zum Streamen lokaler Mediendateien
Die App wurde vom ClockworkMod-Team um Koushik Dutta entwickelt und ermöglicht auch lokale Mediendateien (Fotos, Musik, Videos) an einem Chromecast-Empfänger zu übertragen. Die App lässt sich in der Basisversion kostenlos aus dem Google Play Store herunterladen. Nach dem Start werden Empfänger gesucht und angezeigt.
Nach Auswahl des Empfängers blendet die App die nachfolgend gezeigte Seitenleiste zur Auswahl der Medienkategorie in der Seitenleiste ein. Fehlt die Seitenleiste, lässt sie sich durch das AllCast-Symbol in der linken oberen App-Ecke einblenden.
Anschließend zeigt die App eine Seite zur Auswahl der zur Kategorie passenden Dateien auf dem Android-Gerät an. Wählen Sie die gewünschte Mediendatei aus.
Die App streamt dann die Mediendatei an den ausgewählten Chromecast-Empfänger. Alternativ kann die App auch aus anderen Apps beim Teilen als Ziel angegeben werden.
Neben AllCast gibt es eine Reihe weiterer Apps zum Streamen auf Chromecast, die ich aber nicht getestet habe. Bei der App LocalCast störte mich z.B., dass keine Navigation im Dateiverzeichnis des Android-Geräts möglich war. Es wurden kryptische Verzeichnisnamen eingeblendet und die Ordner waren leer. Zudem traten Fehler in der App auf, weshalb ich diese dann sofort wieder deinstalliert habe. Hier bleibt nur selbst zu testen, welche Apps verwendbar sind.
Screen-Mirroring unter Android mit Chromecast
Um sich die ganzen Klimmzüge mit Apps, die Chromecast unterstützen, zu sparen, kann man auch die Funktion "Screen-Mirroring" unter Android nutzen. Diese wird seid kurzem auf einigen Android-Geräte unterstützt. Ich hatte im Beitrag Chromecast kann den Android-Screen spiegeln darüber geschrieben. Bei meinem Google Nexus 4 klappt das auch ganz gut. Die Liste der unterstützten Geräte ist in obigem verlinkten Artikel aufgeführt. Im Kommentarnachtrag habe ich auch einen Tipp gegeben, wie man nicht unterstützte Geräte, die aber gerootet sein müssen, ggf. zum Screen-Mirroring bringt.
Um Screen-Mirroring einzusenden, muss man sich die kostenlose Chromecast-App in der aktuellen Fassung aus dem Google Play Store laden. Startet man die App, wird diese nur den gefundenen Chromecast-HDMI-Stick anzeigen. Dieser lässt sich dann anwählen. Wischt man vom linken Bildschirmrand nach rechts, wird das hier links unten sichtbare Menü eingeblendet.
Mit dem Befehl Bildschirm übertragen wird der Android-Bildschirm auf den Chromecast-HDMI-Empfänger gespiegelt. Das oben links im Foto angezeigte Popup-Fenster fordert Sie nun auf, den Chromecast-Empfänger zu bestätigen. Nach dem Antippen wird der Bildschirm des Android-Gerätes auf den Chromecast-HDMI-Empfänger gespiegelt. Im App-Fenster taucht dann die oben rechts sichtbare App-Seite mit der Schaltfläche Verbindungen trennen auf. Bei Bedarf können Sie also die Ausgabe auf dem Chromecast-HDMI-Stick jederzeit beenden.
Das obige Foto zeigt das Google Nexus 4 im Vordergrund und einen Flachbildschirm im Hintergrund. Auf dem Nexus 4 ist eine Webseite von mir im Google Chrome-Browser geladen, die im Hintergrund auf den Flachbildschirm gespiegelt wird. Wechselt man zum Android-Homescreen, wird dieser auf dem Bildschirm angezeigt. Gibt man eine Diashow, ein Musikstück oder ein Video auf dem Android-Gerät wieder, streamt die Chromecast-App diese Daten (Bild und Ton) zum Chromecast-HDMI-Empfänger. Dieser gibt die betreffenden Signale dann am Anzeigegerät aus. Das macht dann schon Spass, muss man sich doch nicht mehr mit Apps herumschlagen und hoffen, dass diese zu Chromecast kompatibel sind.
In den nächsten Teilen schaue ich mir an, wie Chromecast unter Windows und OS X genutzt werden kann.
Chromecast-Artikelreihe:
Neues Spielzeug: Chromecast-HDMI-Stick – Teil 1
Chromecast in der Praxis: Ersteinrichtung – Teil 2
Chromecast in der Praxis: Nutzung unter Android – Teil 3
Chromecast in der Praxis: Nutzung unter Android – Teil 4
Chromecast in der Praxis: Nutzung unter Windows – Teil 5
Chromecast in der Praxis: Nutzung unter OS X– Teil 6
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AirPlay mit Apple-TV und HDMI-Sticks nutzen – Teil 1
Android als AirPlay-Empfänger verwenden – Teil 5
Links:
Chromecast-Seite von Google
Chromecast-Seite von WikiPedia
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Ich habe mir auch den Chromecast geholt und mir war schon klar, dass er von sich aus keine "Offline" Daten abspielen kann. Allerdings hätte ich nicht mit diesem Aufwand gerechnet um z.B. Filme/Serien von meinem NAS abzuspielen. Dank BubbleUPnP ist das zwar möglich, aber dieser unterstützt auch nicht alle Codecs. Soll heißen, mit MP4 hat er keine Probleme, MKV spielt er ohne Ton, mit dem Rest kann er nichts anfangen, bis man den BubbleUPnP Server auf einem Rechner installiert und das ganze Transcoden lässt. Hier sollte man einen recht Leistungsstarken PC nutzen, mein Laptop mit I5 2,6GHz, 4GB RAM und SSD Festplatte war kam da an seine Grenzen und hat ein Hacken alle paar Sekunden verursacht. Mit einem PC I7 3,4 GHz 8GB RAM und SSD läuft alles flüssig.
Allerdings, würde die BubbleUPnP App die Codecs von sich unterstütz den, bräuchte ich nicht extra meinen Rechner anhaben. Aber dann müssten ja Lizenzgebühren gezahlt werden.
Ein Problem habe ich allerdings mit meinem BubbleUPnP Server, vielleicht kannst du ja weiter helfen Günter.
Wenn ich diesen auf Win8.1 frisch installiert habe und die App auf meinen Samsung S3 eingeschaltet ist, findet der Server mein Smartphone sowie BubbleUPnP und alles Funktioniert. Starte ich den Rechner neu, läuft der Server ja noch, aber ich kann ihn nicht nutzen, da dann auf dem S3 in der APP das Transcoding ausgegraut ist, ich denke er findet den Server nicht. Starte ich am Rechner die WEB Oberfläche des Servers, findet er das S3 samt App auch nicht.
Allerdings, deinstalliere ich den Server, installiere ihn dann direkt danach neu, finden sich beide und alles geht wieder.
Hast du da einen Tipp?
Gruß
Philipp
Zum BubbleUPnP-Server habe ich keinen Plan. Die Player-App kenne ich zwar schon länger, habe die aber bisher links liegen gelassen, da Skifta früher die deutlich bessere Alternative war. Nach dem Ende von Skifta habe ich mir BubbleUPnP nochmals angesehen und festgestellt, dass die aufgeholt haben. Aber das ganze Formate-Wirrwar wird kaum eine Lösung unterstützen.
Ich habe zwar keinen Chromecast, aber seit ca einem Monat einen Fire TV und wollte auch darauf streamen per Allcast.
In der Konstellation habe ich allerdings das selbe Problem, MKVs werden ohne Ton wiedergegeben, ältere AVIs laufen auch mit Ton.
Die Lösung war hier XBMC/Kodi, wenn XBMC läuft und entsprechend eingestellt ist, das es auf UPnP reagiert, kann es auch als Allcast Client arbeiten und bisher habe ich noch kein Video gefunden das ohne Ton wiedergegeben wurde.
Eventuell gibt es ja auch eine angepasste Version von XBMC für den Chromecast?
Ich werde auf den Fire TV-Stick warten, selbst wenn mir die externe Stromversorgung nicht gefällt, hoffe ich auf ein ähnliches Einführungsangebot wie seinerzeit für den Fire TV.