Win 8/8.1: Ungültige Treibersignatur für USB 3 Intel 7 Series/C216 Chipset

Manche Maschinen besitzen einen Intel 7 Series/C216 Chipset zur Realisierung einer USB 3.0-Schnittstelle. Betroffene Anwender klagen bei der Installation von Windows 8 bzw. Windows 8.1 über einen obskuren Fehler: Die Intel USB 3.0-Treiber lassen sich nicht installieren, weil die Treibersignatur ungültig ist.


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Ich bin z.B. kürzlich hier wieder auf diesen Fall gestoßen. Es war ein Acer Notebook mit USB-Intel 7 Series/C216 Chipset Family USB Enhanced Host Controller vorhanden. Im Geräte-Manager gab es aber die Anzeige, dass der USB Enhances Host Controller ein Problem hat (Code 52).

USB 30

Der Anwender versuchte anschließen wohl, die Treiber zu aktualisieren und Intels USB 3.0-Treiber über deren .INF-Dateien zu installieren. Bei der Installation der Treiber wurde dem Anwender gemeldet, dass für 1E2D und 1E26 keine gültige digitale Signatur vorläge. Intel bietet hier USB 3.0 Treiber sowie eine Spezifikation zum Download an.

Bei Dr. Windows gibt es einen ähnlichen Thread, wo der USB 3.0-Controller Probleme macht, aber keinen Fehler 52 auslöst. Vielmehr kommt es zu Unterbrechungen der Datenübertragung. Die Lösung für den Betroffenen lag in diesem Microsoft-Artikel. Da es immer mal wieder Anwender trifft, hier ein paar Informationen.

Windows 8/8.1 bringen eigene USB-Treiber mit!

Was einige Nutzer nicht wissen: In Windows 7 gab es keinen USB 3.0-Support, man musste also eigene Treiber vom Hersteller des USB 3.0-Chipset installieren. Seit Windows 8 ist die USB 3.0-Unterstützung im Betriebssystem vorhanden und es dürfen keine USB 3.0-Treiber von Fremdherstellern installiert werden. Ignoriert man dies, kommt es zu Problemen.

Schaut man sich die Intel Download-Seite an, wird eindeutig darauf hingewiesen, dass die Treiber für Windows 7 und Windows Server 2008 R2 seien. Und hier weist Intel sogar eindeutig darauf hin, dass man beim Upgrade von Windows 7 auf Windows 8 die USB 3.0-Treiber deinstallieren muss! Wichtig ist lediglich, dass man einen Chipset-Treiber vom Mainboard-Hersteller für Windows 8 bzw. Windows 8.1 erhält – falls es mit den Windows 8/8.1-Built-in-Treibern Probleme gibt.

Doof ist allerdings, dass obskure Webseiten wie driverscape die USB-Treiber für Windows 8 ausweisen. Allerdings sollte man sich keine Treiber von solchen Seiten holen (könnte Malware im Paket sein). Der Release-Termin für die Treiber liegt allerdings nach Oktober 2012 – dem Datum, zu dem Windows 8 freigegeben wurde.


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Fundstellen zum Problem

Normalerweise sollte man vor dem Update auf Windows 8 oder Windows 8.1 prüfen, ob der Hersteller des Mainboards Chipsatztreiber für diese Windows-Version bereitstellt. Diese sind nämlich für die saubere Einbindung des USB-Controllers zuständig. Dann wird auch der korrekte USB 3.0-Treiber über Windows Update installiert. Anwender, die die INF-Dateien verwenden, um die alten Intel-Treiber zwangsweise zu installieren, laufen dann in genau das beschriebene Problem. Die INF-Repository-Dateien von Windows werden modifiziert und versuchen zukünftig den Intel USB-Treiber zu installieren. Diese Installation wird aber wegen der fehlenden Signatur abgelehnt. Recherchiert man im Internet, finden sich verschiedene Fundstellen.


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1: Problembeschreibung im MS Answers-Windows 7-Forum
2: Windows 8 and Intel USB 3.0 Host Controllers
3: Code 52 Windows cannot verify the digital signature for the drivers …

Am besten beschreibt [2] noch das Problem. Es wird darauf hingewiesen, dass der Intel USB 3.0 Host-Controller wohl Probleme unter Windows 8 macht – und es gibt den Tipp, wie man da mittels .inf-Dateien nachhelfen könne. Das führt aber geradezu ins Desaster – und es gibt im Kopf des Artikels den Hinweis, dass man das unter Windows 8.1 nicht tun solle. Die USB-3.0-Stacks von Intel und Windows sind nicht kompatibel.

Keine gültige digitale Signatur für USB3 Intel 7 Series/C216 Chipset

Wenn der Anwender also versucht, über die oben unter [2] beschriebenen Ansätze den Intel-Treiber zu installieren, zerschießt er sich sein System. Benutzer Karl-Heinz6419 (der seine Brötchen als IT-Dienstleister verdient) hat es im MS Answers-Forenthread thematisiert: Mit dem Intel C215 gab es in Windows 8 bereits Probleme. Dort gab es zwischenzeitlich ein Update von Microsoft, um das Problem zu beheben. Klappt natürlich nur, wenn man den Microsoft USB 3.0-Stack auf der Maschine hat. Wer sich Intel-Treiber installiert hat, kann nur folgendes probieren:

1. Im Geräte-Manager die USB 3.0-Geräteeinträge löschen und im angezeigten Dialogfeld das Entfernen der Treiber durch markieren des Kontrollkästchens zulassen.

2. Dann komplett Neustarten und die Hardwareerkennung durchführen lassen. Falls keine Treiber gefunden werden oder es Probleme gibt, Windows Update auf Treiberaktualisierungen abklappern.

Schritt 2 muss gegebenenfalls mehrfach mit Neustarts durchgeführt werden. Bei Erfolg sollte ein von Microsoft signierter Treiber im Geräte-Manager auftauchen. Das Upgrade auf Windows 8.1 behält dann diesen Microsoft-Treiber bei.

Falls das nicht mehr hilft, kann man noch eine Prüfung nach diesem Artikel Windows 8: Komponentenstore reparieren sowie Driver Verifier versuchen. Bei guten Kenntnissen könnte man auch die .INF-Dateien im Verzeichnis c:\windows\inf analysieren. Ich kann es nicht prüfen, aber laut dieser Forendiskussion sind bei diesem Nutzer die Infos zur Installation der USB-Treiber in den Dateien oem15.inf und oem27.inf (respektive den korrespondierenden pnf-Dateien) verantwortlich. Möglicherweise lässt sich dort was umkonfigurieren.

Update: Beachtet wegen der Nummerierung der oemxx.inf den Kommentar von Thomas. Die Nummer der INF-Datei ermittelt ihr im Geräte-Manager über die Treibereigenschaften auf der Registerkarte Details. Einfach die Eigenschaft, wie hier gezeigt, auf "INF-Name" stellen.

Dann wird im Feld Wert der Name der INF-Datei angezeigt. Lasst euch hier vom Namen nicht beirren, ich habe irgend einen USB-Root-Hub als Beispiel genommen (die Maschine hatte kein USB 3.0).

Falls das alles nichts bringt, wäre der Versuch einer Systemwiederherstellung vor die manuelle Treiberinstallation oder das Zurückspielen einer Systemabbildsicherung bzw. zurücksetzen auf Werksauslieferungszustand ins Auge zu fassen.


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10 Antworten zu Win 8/8.1: Ungültige Treibersignatur für USB 3 Intel 7 Series/C216 Chipset

  1. Thomas sagt:

    oem.inf Dateien werden ja automatisch fortlaufend numeriert. Ein Treiber kann je nach schon vorhandenen Treibern jede beliebige oem??.inf Nummer vergeben.
    Im Gerätemanager wählt man mittels Rechtsklick die Eigenschaften eines Treibers aus. Dann den Reiter Details anklicken. Im Auswahlmenü "Eigenschaft" wählt man den Punkt Inf-Name aus. Dann sieht man die dazugehörige oem.inf Datei.

  2. Thomas sagt:

    Noch schneller geht es mit der administrativen Eingabeaufforderung.
    Dort pnputil -e eingeben. Dann kriegt man eine schöne lange Liste mit Treibern und deren dazugehöriger oem.inf Datei. Falls die Liste zu lang ist kann man sie auch pnputil -e >C:\pnplist.txt in eine Textdatei umleiten und dann bequem mit Notepad öffnen.

    • Günter Born sagt:

      @Thomas: Herzlichen Dank für die hilfreichen Ergänzungen. Der Artikel schlummerte schon ein paar Tage auf Vorrat im Blog. Zu den Nummerierungen der INF-Dateien – Du hast recht. Ich habe es im Beitrag mit eingefügt.

      Den Befehl pnputil kannte ich Noob noch gar nicht ;-). Aber wenn man schon so weit ist, kann man mit:

      pnputil -d oem-xx.inf

      auch direkt die betreffende .inf-Datei entfernen lassen.

  3. Pingback: Win 8/8.1: Ungültige Treibersignatur für USB 3 Intel 7 Series/C216 Chipset - TechBloggers

  4. Frederic sagt:

    Ich verstehe die Logik nicht, Herr Born. X-mal ist von Windows 8/8.1 die Rede und dann setzen Sie einen Link zu einem Treiber, der nur für Windows 7 bestimmt ist. Können Sie das mal klarstellen, ich verstehs nicht. Danke.

    • Günter Born sagt:

      Du hast aber die Ausführungen im Abschnitt "Windows 8/8.1 bringen eigene USB-Treiber mit!" gelesen? Ich verwies auf den Windows 7-Intel USB 3-Treiber und habe dediziert angegeben, dass ab Windows 8 der USB 3.0-Support im Betriebssystem vorhanden ist. Es werden also keine Treiber benötigt. Oder anderes ausgedrückt: Finger weg vom Intel USB 3.0-Treiber für Windows 7, wenn man unter Windows 8 und höher unterwegs ist. Ist es jetzt klarer?

  5. Thomas sagt:

    Mit pnputil -d wird aber gleich der ganze Treiber mit deinstalliert. Denke ich, ich habe das noch nicht ausprobiert. Das ist sehr praktisch wenn die herkömmliche Deinstallation des Treibers versagt.
    Programme die Softwaretreiber einsetzen oder alte Treiber hinterlassen nach deren Deinstallation im System gerne eine oder mehrere oem.inf Leichen. Installiert man später andere Software oder wechselt man die Hardware können die alten oem.inf Dateien zum Problem werden und zu seltsamen Fehlern führen.

  6. Thomas sagt:

    Windows hat unter der Motorhaube viele mächtige Werkzeuge. Ein Kurs der sich mit den Werkzeugen der Eingabeaufforderung mal so richtig beschäftigt wäre wirklich super. Im Grunde bringt Windows ja alles mit. Sämtliche Hilfsprogramme sind eigentlich überflüssig, da man wirklich vieles sehr elegant mit Bordmittel lösen kann.
    Das ganze krönt sich dann in der Powershell. Dort eröffnen sich den Befehlszeilen Fan ungenannte Möglichkeiten.

    • Günter Born sagt:

      @Thomas: Naja, der normale Anwender braucht das alles nicht – und ich muss bei Vielem immer genau nachschlagen, was zu beachten ist. Mit der PowerShell werde ich persönlich nicht wirklich warm – obwohl die gute Ansätze haben und den Zugriff auf die Methoden des .NET Framework ermöglichen. Aber die Syntax und die Beschreibung sind einfach ein Kraus (oder zumindest für mich nicht wirklich eingängig – weshalb ich das Thema in meinen Büchern auch wieder geschlachtet habe).

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