Microsoft-Konten gesperrt, und nun?

Im Umfeld diverser Microsoft-Produkte nutzen Anwender ja auch fleißig Microsoft-Konten. Windows, OneDrive, XBox Live, Outlook.com, Office365.com und so weiter. In diesem Blog-Beitrag möchte ich einmal der Frage nachgehen, was einem Benutzer diverser Microsoft-Dienste passiert, wenn sein Microsoft-Konto gesperrt wird.


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Ich gestehe, die Idee zu diesem Beitrag schlummert schon recht lange in meiner Kladde mit Blog-Themen.

Szenario: Microsoft-Konto wegen Missbrauchs gesperrt

Ich weiß von jemanden, dessen Microsoft-Konto gesperrt wurde, um ihn von Foren und sonstigen Zugängen auszuschließen (wurde mit dem Verstoß gegen die Verhaltensregeln, als Code of Conduct bezeichnet, begründet, war aber recht nebulös). Da fehlt dem Betroffenen jeglicher Zugriff auf seine Forendaten. Und dann fielen bei mir zwei weitere Puzzleteile ins Bild, die dann zum Blog-Beitrag führten.

In diesem Blog-Beitrag hatte ich darauf hingewiesen, dass Microsoft bei OneDrive die Inhalte automatisch scannt (da stimmt der Nutzer beim Abschluss des Vertrages zu). Auf die rechtliche Bewertung möchte ich hier mal nicht eingehen. Aber Microsoft behält sich das Recht vor, den OneDrive-Zugang wegen Verstoßes gegen die Richtlinien zu sperren. Wer anstößige Fotos oder anderes Material auf seinem OneDrive lagert, läuft Gefahr, eine Kontensperre verpasst zu bekommen. Wer nun weiß, wie unterschiedlich die Bewertungsmaßstäbe für "inkriminierende Fotos" jenseits und diesseits des großen Teiches sind, kann schon mal ins Grübeln kommen. Zudem kann jeder Benutzer ein OneDrive-Konto wegen Missbrauch über dieses Formular an Microsoft melden.

Wird ein Microsoft-Konto wegen Verstoßes gegen den Code of Conduct bzw. vermutetem Missbrauch (hier die deutschen Verhaltensregeln) gesperrt, ist der Benutzer in einer recht misslichen Situation: Dann kommt er nicht mehr an seine Onlinedaten heran. Erfolgt die Sperre unberechtigt, steht der Benutzer vor der Frage "was tun?" – speziell, wenn mehr als nur ein Dienst gesperrt wurde (da gibt es genügend Kollateralschäden).


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In Foren sind mir Leute begegnet, denen das OneDrive-Konto "wegen Missbrauchs" gesperrt wurde. Geht man den Forenthread durch, drehen sich die Betroffenen mit dem Abuse-Team und den MS-Answers-Supportern ziemlich im Kreis.

Was wird gesperrt und welche Kollateralschäden gibt es?

Da ich häufiger in Foren Leute treffen, denen der Zugriff auf ein Microsoft-Konto verloren gegangen ist und diese weder auf Windows noch auf ihre Outlook.com-Mails zugreifen konnten, wollte ich das mal genauer wissen. Ich habe das Thema mal kurz mit meinem MVP-Kollegen Hans Brender per E-Mail andiskutiert – hier meine Frage an ihn.

Meines Wissens nach, erfolgt das (Anm.: gemeint ist die Blockade des OneDrive-Zugangs) über eine Profilsperre des Microsoft Kontos. Da dieses Konto auch mit Outlook.com, Office.com, OneDrive.com und vielen weiteren Diensten (inklusive Windows) verknüpft ist, kommt der Nutzer an keinen dieser Dienste mehr heran. Oder hat Microsoft das zwischenzeitlich so geändert, dass nur noch selektiv ein betroffener Dienst im Kontenprofil gesperrt werden kann?

Denn das war das Szenario, welches mich in meinen Alpträumen verfolgte. Hans Brender antwortete folgendermaßen:

Hallo Günter,

auch mir ist  nur bekannt, dass es nur „alles oder gar nix geht", also das Konto gesperrt wurde.

Ist für MS ja auch einfacher. Wir sollten daher erst einmal bei MS herausbekommen, dass das so auch ist, (und nicht wieder geändert wurde)

Also haben wir mal bei Microsoft nachgefragt. Erste Zwischeninfo war:

Ich habe intern einige Kollegen gefragt und es kann vorkommen das „nur" das OneDrive Konto aufgrund von „Code of conduct" Verletzungen gesperrt werden kann. (dies ist bei einem anderen MVP vorgekommen). Der MVP konnte dann noch an seine andere Konten zugreifen. Es sieht allerdings innerhalb der unten oben angegeben Beispiele so aus das fuer diese Nutzer alles gesperrt wurde. Dies ist von Fall zu Fall verschieden und wird dann individuell ermittelt.

Der betreffende Kontakt hat dann versprochen, noch weitere Infos herauszufinden und hat diese dann auch geliefert.

Worst Case eingetreten – was tun?

Die spannende Frage ist nun: Auf was muss ich mich als Benutzer einstellen, wenn mein Konto gesperrt wurde, und was kann ich tun. Als erstes sollte es so sein, dass nur der  betroffene Dienst (also z.B. OneDrive) im Microsoft-Konto für den Benutzer gesperrt ist.

Mein MVP-Kollege Hans Brender hat das Thema in diesem Blog-Beitrag kurz behandelt. Wie er schreibt, kann aber auch das gesamte Microsoft-Konto gesperrt sein, so dass man keinen Zugriff auf keinen Dienst mehr hat. Aber wie gehe ich bei einer Teil- oder Vollsperrung meines Kontos vor?

Die "offizielle" Variante: Auf dieser Webseite betreibt Microsoft eine FAQ-Seite für Live-ID-Konten. Wurde das Konto blockiert, findet man auf dieser Webseite Infos zum Entsperren. Dazu braucht man aber eine Anmeldung an einem Microsoft-Konto. Zur Not muss man sich dann ein neues Microsoft-Konto anlegen, um den Support zu kontaktieren. Ein ziemlicher Klimmzug, an dem einige Leute scheitern.

Die direkte Variante: Wer mit dem obigen Vorgehen nicht weiter kommt, kann sich unter dieser Webseite an den Microsoft-Support wenden und das Problem schildern. Das Formular weist auch ein Listenfeld auf, über das man die Art der Sperre angeben kann.

MS-Form-01

Dann nimmt sich ein Microsoft-Mitarbeiter des Problems an und kann über die Freigabe des Kontos entscheiden. Bleibt an dieser Stelle nur zu hoffen, dass die Kontensperre auch freigegeben wird.


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20 Antworten zu Microsoft-Konten gesperrt, und nun?

  1. Thomas sagt:

    Was ist mit der Windows Anmeldung wenn die mit einen Microsoft Konto verknüpft ist? Die Sicherung der Apps und der Einstellungen ist ja ebenfalls über Onedrive gespeichert?
    Der App-Store ist doch ebenfalls mit einen MS Konto verbunden, darauf hätte man dann auch keinen Zugriff mehr, ebenso auf die gekauften Apps? Fragen über Fragen :-))

    • Günter Born sagt:

      @Thomas: Die Fragen treiben mich auch um – und genau deshalb habe ich die Klärung überhaupt mal angestoßen. Wenn das Microsoft-Konto für Windows mitgesperrt wird, sind die Apps, die Musikkäufe und und und weg. Ist bei Google, Amazon und Apple auch so. Deshalb empfehle ich immer ein lokales Konto, dem ein Microsoft-Konto zugewiesen werden kann (hilft aber nicht bei der OneDrive-Synchronisation). Man hängt vom Good Will Microsofts ab.

      Das Thema ist daher bei mir noch auf der Agenda – aber a) fehlt mir momentan die Zeit (Bücher schreiben geht vor) b) muss es sauber recherchiert und mit Microsoft abgeklärt werden. Alleine für den Beitrag hier haben ein paar Leute für Hans Brender und mich bei Microsoft gewühlt und gefragt. Zuerst werde ich wohl einen Beitrag machen, was man tun kann, wenn man sich selbst von einem Microsoft-Konto ausgesperrt hat und sich nicht mehr anmelden kann. Das ist reine Technik, trifft aber jede Woche ein paar Anwender. Nur will das Ganze auch getestet und evaluiert werden, ist nicht in 2 Minuten erledigt. Daher fallen solche Themen immer hinten runten und werden verschoben. Heute noch ein Feedback kassiert, mal was über Prepaid beim Microsoft Store zu machen – muss auch warten, bis ich Zeit habe.

      • Thomas sagt:

        Danke für deine Erklärung Günter. Ich hatte vor einiger Zeit einen Ausfall der Internetverbindung. Ich konnte mich trotz meines Online Kontos bei Windows anmelden. Vermutlich werden die Anmeldedaten nur als Hashwert abgeglichen, die auf den lokalen PC hinterlegt sind. Es fragt sich nur wie lange das dann funktioniert und wann Windows einen Onlineabgleich der Anmeldedaten fordert. Das einen bei einer Kontosperrung auch der Zugriff der gekauften Apps, Musik, Videos und Spiele verwährt wird empfinde ich schon als Schlag ins Gesicht. Zumal das ja Kaufinhalte sind und dafür gegen Bezahlung ein extra Nutzungsrecht erworben wurde. Eine Frage: Gibt es in Windows die "One for all" Anmeldung bereits? Also eine Anmeldung gilt für alle Windows Dienste. Dann wäre ein lokales Konto sehr interessant.

        • Paule21 sagt:

          Die Anmeldung an Windows mit einem Microsoft-Konto funktioniert auch dann, wenn der Dienst gerade nicht erreichbar sein sollte, oder keine Internetverbindung möglich ist. Das wäre ja auch eine Katastrophe wenn ich z.B. mit einem Laptop unterwegs bin und mich nicht mehr an Windows anmelden könnte, nur weil mir gerade keine Internetverbindung zur Verfügung steht. Ein zeitliches Limit darf es nicht geben, so würde man ja tatsächlich eines Tages nicht mehr Windows nutzen können, wenn die Anmeldung scheitert.

  2. kevin sagt:

    Mein Account wurde wegen eines hacker bei gta 5 dicht gemacht und jetzt kann ich nicht online zocken nur wegen so scheiß p….. und ich nichts dafür kann gruß kevin

  3. Frank Renz sagt:

    Hallo Günter,

    habe mich selbst bei meinem Microsoft Konto beim Code ausgesperrt. Erhalte jetzt die Fehlermeldung Konto vorübergehend gesperrt und kann nicht mehr zugreifen. Der Support von MS meldet sich nicht. Kannst Du mir einen Tipp geben? Was heißt vorübergehend gesperrt? Oben deutest Du eine Lösung an, es sei reine Technik….. Danke für einen guten Rat!! Gruß Frank renz

  4. Albes sagt:

    Hallo

    Bei mir ist es genau das gleiche Problem mein Outlook.com E-Mail Adresse wurde blockiert. Ich habe 2 Methoden um mein Account zu entsperren.
    1. Über eine hinterlegte Rufnummer oder
    2. Genügend Informationen Auflisten die mein Konto bestätigen können.

    Mein Problem ist nun das ich das Formular schon 3 mal ausgefüllt habe aber für MS ist das viel zu wenig.

    Die Rufnummer wo hinterlegt bei mir ist leider eine alte wo ich nicht mehr nutzen tue und nun meine Frage!

    Wie kann ich diese Nummer umändern in die aktuelle so das ich diesen entsperrcode erhalten kann damit ich mein Konto wieder nutzen kann? Bitte hilft mir ich komm nicht weiter

    Vielen Dank im voraus

  5. edv sagt:

    Zitat:
    Die direkte Variante: Wer mit dem obigen Vorgehen nicht weiter kommt, kann sich unter dieser Webseite an den Microsoft-Support wenden und das Problem schildern.

    Wie lautet die URL "dieser Webseite"?

    Danke.

    • Günter Born sagt:

      Kann ich leider nicht sagen. Die URL, die wir herausgefunden/bekommen hatten, gibt es nicht mehr (der Beitrag ist von 2014). Mir wird ein gebrochener Link automatisch im Blog von einem Plugin angezeigt, so dass ich alternative Links einbinden kann. Als der Link (vor längerer Zeit) gebrochen ist, habe ich keinen Ersatz gefunden und den gebrochenen Link löschen lassen.

      Sorry, aber geht nicht anders. Wegen dem unseligen MS Konto gesperrt, habe ich längst das Handtuch geworfen. Die offizielle Anlaufadresse bei Microsoft findet sich in diesem Supportbeitrag. Und hier soll es E-Mail-Support geben.

  6. Andreas B. sagt:

    Sperre bei Missbrauch (oder was die dafür halten) könnte ich noch verstehen. – Aber was die sich mit mir jetzt geleistet haben, ist starker Toback!
    Meine Abschieds-Mail an kunden(at)microsoft.com liest sich so:

    Guten Tag,
    am 23.10.2018 habe ich mich erstmals bei der Community angemeldet. User-Name „Andreas 2018". Ich habe ein Problem, mich bei meinem (diesem hier jetzt verwendeten) Mailkonto via IMAP anzumelden.
    Diese Frage habe ich also dort gepostet:
    „IMAP/SMTP: Anmeldung via Thunderbird oder Live Mail scheitert"
    Es gab eine Antwort mit Rückfragen dazu. Das habe ich ausführlich beantwortet, es konnte aber nicht gesendet werden. Ich solle es später nochmal versuchen. – Das war schon schlimm genug, denn ich habe sehr viel Mühe darauf verwendet, alle Details übersichtlich und lesbar zu schildern.
    Aber dann hat man mich gleich auch noch ausgesperrt! Jetzt heiße ich im Profil „A. User" und habe keinen Zugriff auf mein Profil dort. Und es steht da „Profil wird von Websitemoderatoren überprüft". Auch der von mir eröffnete Thread wird zwar noch bei der Themensuche gefunden, aber nicht mehr angezeigt. „Leider ist der Thread zurzeit nicht verfügbar".
    Ich habe in überhaupt keiner Weise irgendwie gegen die Regeln verstoßen. Es kann höchstens sein, dass es auf den ersten Blick zu ausführlich scheint. Das ist aber in diesem Fall nötig gewesen, damit ein Experte die Ursache eingrenzen kann.
    Wenn Sie derart grob unhöflich mit einem gutwilligen Nutzer bei seiner ersten Frage umgehen, will ich mit dieser Community nichts mehr zu tun haben! – Eine andere Kontaktmöglichkeit, um das zu klären, gibt es ja leider nicht.
    Ich will dort überhaupt nicht mehr teilnehmen. (Sie können die ganze Frage ruhig löschen, helfen wollen Sie ja wohl sowieso nicht. Aber Sie können's ja vorher nochmal ansehen, um selbst festzustellen, dass dieses unprofessionelle Rüpelverhalten mir gegenüber vollkommen ungerechtfertigt ist.)
    Sie haben jetzt mit mir einen treuen und langjährigen Kunden endgültig vergrault.
    Mit freundlichen Grüßen
    Andreas B.

    [Rückmeldung: keine, nur maschinelle Eingangsbestätigung auf englisch.]

    Der Support für Win 7 läuft in einem Jahr aus, Windows 10 ist indiskutabel, also werde ich mich bis dahin mal umschauen und mir dann ein Linux Notebook zulegen. (Es gibt sogar hier auf dem platten Land ein Systemhaus vor Ort. Die verkaufen Terra-Notebooks und richten sie auch ein.) – So ist das jetzt angedacht; mit Microsoft habe ich fertig.

  7. gh sagt:

    Habe das Passwort nicht mehr wurde nach mehrmaligem versuch mitgeteilt mein Konto sei dauerhaft gesperrt. mein Office 2019 ist aber mit dem Konto verknüpft Was nun. muss ich jetzt ein neuen Schlüssel kaufen oder gibt mikrosoft den Schlüssel wieder frei??

  8. Wolfgang.J. sagt:

    Habe eben auf 2 MS-Accounts das gleiche Problem. Definitiv kein Missbrauch, sind lediglich MS-Office-Konten und zu sonst nichts genutzt. Keine SMS, nix.

    Danke Microsoft! Das stärkt mein Vertrauen in die MS-Clouddienste ungemein.

  9. DERFLINGER Wilhelm sagt:

    mein E-Mail : ***** persönliche Daten aus Datenschutzgründen entfernt.
    Mir ist es ebenfalls wie Andreas B. gegangen ( Rüpelhaftes Verhalten )
    Eine Woche lang schikaniert, Konto gesperrt ist eine Frechheit, die
    auch Anwälte nicht akzeptieren.
    Ein abschied von MS ist garantiert .
    Ich bin schon an Linux Notbook dran.
    mfg
    Wilhelm Derflinger

  10. Andreas Bode sagt:

    Viel Gerede und Klagen, aber was man tun muß, um Sperrungen aufzuheben, wird nicht gesagt.

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