Stellungnahme des Tor-Projekts zu Anonymität

SicherheitWer das Tor-Netzwerk zur Anonymisierung verwendet, muss sichergehen können, dass diese auch gewährleistet ist. Aber da gibt es Zweifel und das Tor-Projekt hat jetzt zu dieser Frage Stellung genommen.


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Das Tor-Netzwerk soll ja für eine gewisse Anonymität im Internet sorgen, weil der Verkehr über Tor-Server umgeleitet wird. Nun gibt es Gerüchte, dass eine Reihe Exit-Server von Regierungsstellen übernommen wurden und die Anonymität nicht mehr sichergestellt ist.

In diesem Blog-Beitrag nimmt das Team zur Frage der Sicherheit und Anonymität im Tor-Netzwerk Stellung. Momentan scheint sich das Projekt nicht wirklich sicher zu sein, ob die Infrastruktur nicht kompromittiert ist. Hintergrund ist wohl die aktuelle Berichterstattung zu den Ermittlungen von Europol gegen Betreiber illegaler Seiten wie BoerseBZ oder Silk Road im Rahmen der Operation "Operation Onymous" (hier berichtet heise.de). Es wird berichtet, dass in einer koordinierten Aktion hunderte Server mit "hidden services" beschlagnahmt worden seien.

Wirft einerseits die Frage auf, wie die Behörden diese Server mit den "hidden services" ausfindig machen konnten. Das Tor-Projekt bekennt offen, dass man keine Ahnung hat, wie diese versteckten Dienste ausfindig gemacht wurden und wartet jetzt auf die Anklageschriften in diesen Fällen – in der Hoffnung, dort einige Hinweise zu bekommen. Im Blog-Beitrag werden aber einige Szenarien durchgespielt. Und dieser heise.de-Kommentar befasst sich mit einem Szenario. Könnte also sein, dass Tor weiter anonym ist – aber die auf Tor aufsetzende Kommunikation mit genügend Aufwand doch geknackt werden kann. Wer sich um die Anonymität des Tor-Netzwerks sorgt und auf diese angewiesen ist, sollte bis auf weiteres diese Funktionen wohl nicht nutzen.

Update: Die folgenden Artikel tragen auch noch einige Informationen bei, machen aber die Sachlage nicht wirklich klarer.

Operation Onymous: 17-nation bust takes out over 400 "hidden services"
Tor Project ponders how Feds took down hidden websites
Drogen im Darknet: Polizei spürt illegale Onlineshops in Hessen auf
Anonymes Internet: Tor-Betreiber warnen vor eigener Software


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2 Antworten zu Stellungnahme des Tor-Projekts zu Anonymität

  1. Pingback: Anonymous

  2. Günter Born sagt:

    Nachtrag: Bei Spiegel Online gibt es diesen Artikel, der zeigt, dass 80% der Tor-Nutzer enttarnt werden können.

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