Windows 10-Update-Probleme KB3106638 und KB3105208

[English edition]Bei den Windows 10 Insider-Testern brennt mal wieder bildlich die Hütte! BlueScreens ohne Ende und das alles mit Zwangs-Update. Hier ein paar Infosplitter, wie ihr vielleicht aus dem Schlamassel wieder raus kommt.


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Irgendwie hat Microsoft keinen guten Lauf: Gerade haben die die Quartalszahlen vorgelegt (siehe heise.de): Weniger Umsatz, weniger Betriebsgewinn, aber ein leichter Nettogewinn – und setzen 1.000 Leute frei (siehe). Macht Laune – und seit ein paar Tagen ist mir das MS Answers-Wiki Windows 10: Installations- und Upgrade-Troubleshooting um die Ohren geflogen, weil zig Links gebrochen sind, es aber für mich nur eine manuelle Korrekturmöglichkeit gibt – macht noch mehr Laune (und ich werde diese Links aus gesundheitlichen Gründen so schnell nicht korrigieren können – geht daher in mein eigenes Wiki hier im Blog). Und jetzt knallt es bei den aktuellen Updates für die Windows 10 Insider Preview mal wieder heftig.

Windows 10 Sonderupdates KB3106638 und KB3105208

Auf das Sonderupdate KB3106638 (Update für Windows 10 Insider Vorschau: 21 Oktober 2015) für Build 10565 der Windows 10 Insider Preview hatte ich am 22.10.2015 im Blog-Beitrag Microsofts optionale Oktober-Updates für Windows hingewiesen.

Und es gibt noch das Oktober Update KB3105208 für die Windows 10 Insider Preview, welches wohl in den letzten 24 Stunden verteilt wird – ich habe es erst heute Morgen erhalten. Infos zu dem Teil gibt es von Microsoft nicht – dafür aber jede Menge Probleme – auch mich hat es getroffen.

Update KB3106638: BlueScreen PAGE FAULT IN NON PAGED AREA

Heute Morgen schlug schon eine Mail von Blog-Leser Paul Kröher bei mir ein (danke Paul, so war ich gewarnt, bin aber trotzdem ins offene Messer gelaufen). Paul schreibt: Das Update 3106638 verursachte erstmalig den Bluescreen PAGE FAULT IN NON PAGED AREA (WdFILTER.sys).

In diesem reddit.com-Artikel schreibt jemand, dass sich der BlueScreen durch Deaktivieren des Windows Defender umgehen ließ (auch hier und hier wird der Defender, nach Analyse der BSOD-Dump-Files, als Verursacher genannt). Ich bin aber nicht sicher, ob das zielführend ist, da dort der Fehler nicht im Zusammenhang mit dem Update auftrat.

Paul konnte mit der im MS-Answers-Forenbeitrag Windows 10 update error 0x80242fff while installing KB3069068 update (zurücksetzen des Update-Store) beschriebenen Methode den BlueScreen beheben. Allerdings hat Paul Bauklötze gestaunt, als er sich das Installationsdatum angeschaut hat (siehe Screenshot).


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Update KB3105208: BlueScreen PAGE FAULT IN NON PAGED AREA

Paul schrieb im Nachgang: Das Update KB3105208, welches mir heute angeboten wird, verursacht wieder o.a. Fehler, lässt sich aber mit vorgenannter Methode nicht installieren. Da ich aber momentan morgens (gesundheitlich bedingt) nicht so richtig in die Gänge komme, brauchte ich nicht nachzudenken und zu forschen.

Denn Paul hatte, als ich die Mails abrief, bereits folgendes nachgeschoben: Habe das Update KB3105208 jetzt manuell entfernt und neu durchgeführt. Nun ist alles sauber gelaufen.

Ziemlich viel "Blau" am frühen Morgen, aber das lässt sich noch steigern – kommen wir zum "offenen Messer".

Update KB3105208: BlueScreen PROCESS_INITIALIZATION_FAILED

Ich habe auf meiner Testmaschine (Akoya P2214T) mit Windows 10 Build 10565 das besagte Update installieren lassen (war bei der Suche heute morgen gefunden und heruntergeladen worden) – und landete prompt in einem BlueScreen PROCESS_INITIALIZATION_FAILED.

Super, an diesem Punkt bin ich erst mal frühstücken gegangen, um dann die Maschine zu reparieren. Hier die Auswertung des betreffenden MiniDumps (nachdem es wieder lief).

Da haut ein NTOSKernel-Fehler beim Booten rein, den ich aber (da kein WinDebug bei mir installiert ist) nicht weiter untersucht habe.

Glück im Unglück: Windows 10 kann nicht starten und versucht eine Reparatur. Da diese aber fehl schlägt, bekommt man die Seite Automatische Reparatur angezeigt und kann dort die Schaltfläche Erweiterte Optionen wählen. Nach Auswahl der Schaltfläche Erweiterte Optionen sind in der Windows PE-Umgebung folgenden Schritte möglich.

Sobald die obige Auswahl in Windows PE erscheint, wählt man Problembehandlung und in der Folgeseite Problembehandlung die Option Erweiterte Optionen. Dann erscheint diese Seite (wobei hier im Screenshot, der von einer VM stammt, die Option UEFI-Firmwareeinstellungen fehlt, und die Option Zum vorherigen Build zurückkehren beim mir nicht angezeigt wird).

Ich habe natürlich sofort System wiederherstellen versucht, bin aber prompt eines besseren belehrt worden. Es wurde schlicht gemeldet, dass die Systemwiederherstellung nicht zur Verfügung stände (keine Wiederherstellungspunkte). Ich erinnerte mich an zweierlei: In Facebook hatte ich eine Diskussion am Rande verfolgt, nach der die Systemwiederherstellung bei Windows 10 wohl sporadisch streikt. Und mir fiel ein, dass ich in den Preview-Builds nach jedem Upgrade die Systemwiederherstellung für das Laufwerk manuell anschalten musste. Hatte ich bei der Build 10565 vergessen …

Abgesicherter Modus oder Starthilfe (wie hier skizziert) erwiesen sich als nutzlos. Bei MS-Answers gibt es auch schon eine längliche Diskussion. Glücklicherweise hatte ich bei reddit.com bei einer Kurzrecherche diesen Beitrag (und das hier) gesehen, in dem empfohlen wurde, den Secure Boot im UEFI abzuschalten. Glücklicherweise wurde mir unter Windows PE in den Erweiterten Optionen dies angeboten:

Also habe ich UEFI-Firmwareeinstellungen angewählt und landete nach einem Neustart in den UEFI-Einstellungen. Dort habe ich unter den Einstellungen im Zweig Security den Secure Boot deaktiviert, die Änderungen mit der Funktionstaste F10 gespeichert und dann das System erneut booten lassen. Dann wurde das Update installiert.

Ich habe im Nachgang versuchsweise den Secure Boot erneut aktiviert, um wieder beim PROCESS_INITIALIZATION_FAILED-BlueScreen zu landen. Also: Secure Boot muss deaktiviert bleiben – dann kann man im Nachgang das Update KB3105208 deinstallieren und per Update-Blocker-Tool (siehe Windows 10: Cortana abschalten, Bing deaktivieren, Updates verhindern…) ausblenden. [Update: Es ist zwar eine Preview, was man fairerweise zugestehen muss, wo so was auftreten darf. Was mich aber ärgert, sind die Klimmzüge, um die Zwangsupdates zu blockieren. Sprich: Das kann jeden Windows 10-Nutzer treffen, wenn ein Update daneben geht.]

Leute, zeichnet die Petition bei Change.org

Das bringt mich erneut zum Punkt "Windows Zwangs-Updates" und der bei Change.org laufenden Petition an Microsoft, endlich vernünftige Update-Infos zu veröffentlichen und die Updates-Installation auch in Windows 10 Home einstellbar zu machen. Ich habe das Thema im Beitrag Microsoft verteilt Windows 10-Upgrade "irrtümlich" an Win7/Win8.1-Nutzer … und Petition zum Win 10 Update-Ärger thematisiert.

Wenn ich sehe, dass da gerade einmal 4.582 Unterstützer/innen am heutigen Tag rumdümpeln, es aber angeblich 110 Millionen Windows 10-Nutzer gibt, dann halte ich es mit Albert Einstein: "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher." Also: Zeichnet die Petition – oder wollt ihr weiter unter den Leuten reussieren, die die (nicht abdrehbaren) Zwangsupdates auch noch toll finden?

Ach ja, danke Microsoft, ihr habt mal wieder den Freitag Morgen ruiniert (wollte eigentlich etwas anderes erledigen) – ich bin mir ziemlich sicher, dass Windows 10 nicht meine Produktionsplattform wird, solange sich am Update-Kontrollmechanismus nicht fundamental was ändert.

Link: Windows-Wiederherstellungsumgebung (Windows RE) – Übersicht

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Windows 10: Cortana abschalten, Bing deaktivieren, Updates verhindern…
Microsoft verteilt Windows 10-Upgrade "irrtümlich" an Win7/Win8.1-Nutzer …
und Petition zum Win 10 Update-Ärger


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13 Antworten zu Windows 10-Update-Probleme KB3106638 und KB3105208

  1. Ingo sagt:

    Es handelt sich um eine Preview. Unfertige, fehlerbehaftete Vorabversionen. Da sollte man jederzeit damit rechnen, dass einem irgendwas um die Ohren fliegen kann. Microsoft testet damit neue Features, sie bringen Dinge rein, die es auch mal so nicht ins Release schaffen.

    Sich darüber jetzt aufzuregen, dass so etwas bei einer Preview auftaucht, bringt mich ganz ehrlich nur zu Kopfschütteln. Es brennt also nicht "mal wieder die Hütte", sondern es hat einfach ein Update gegeben, was bei manchen Leuten nicht so funktioniert, wie es erwartet war.

    Wenn dir sowas ernsthaft den Morgen ruiniert, solltest du Abstand nehmen von Previews, vielleicht ein paar Baldriantropfen zur Beruhigung und überlegen, ob du nicht in Zukunft vielleicht Bücher über Reisen oder Schach schreiben möchtest. ;-) Ist nicht böse gemeint, aber solche Blog-Artikel darüber, dass fehlerbehaftete Vorabversionen tatsächlich Fehler enthalten, sind in dem Ton echt daneben!

    • Günter Born sagt:

      Ingo, deine Argumentation ist insoweit korrekt, als Du auf die Preview abzielst. Für mich ist es auch kein Problem, den Secure Boot zu deaktivieren (wenn man weiß, dass es daran liegt). Was mich ärgert, ist der Umstand, dass das genau so in den RTM Build passieren kann – und die Leute zumindest in den Home-Versionen da wenig Eingriffsmöglichkeiten haben. Und als Communitymoderator weißt Du imho, dass ich da recht habe.

      Und was mir den Morgen "ruiniert" ;-) hat – eigentlich wollte ich etwas produktives machen. Aber Du hast Recht, vielleicht sollte ich wirklich mal damit beginnen, über Reisen oder Schach zu schreiben ;-).

  2. Paul Kröher sagt:

    1. Günter, ich finde es toll, das du dich bei diesen Updatefehlern so reinhängst.
    2. Ingo, es wird doch auch von MS beteuert, das genügend vorab Teste gemacht wurden, bevor ein Update in den Insider-Kanal kommt. Da sollten solche Probleme aber ausgeschlossen sein.
    3. Die Systemwiederherstellung war für mich schon in allen bisherigen Windowsversionen ein rotes Tuch und ist deaktiviert. Ich vertraue auf meine externe Backupsoftware und bin noch nie enttäuscht worden.
    4. Das Verschweigen von Updateinhalten ist nicht die beste Idee von MS. So läuft seit den letzten zwei Insider-Versionen HBCI-Banking nicht mehr. Niemand sagt, was da geändert wurde, damit der Hersteller eventuell die richtiten Schrauben drehen kann.
    5. Zwangsupdates sind m.E. nur dann richtig, wenn vorher ausreichend getestet und festgestellt wurde, das keine Probleme entstehen.
    6. Ein Feedback seitens MS an die Insider, die Probleme melden, vermisse ich besonders.

  3. Nobody sagt:

    Dem Autor wünsche ich im Zusammenhang mit den erwähnten persönlichen Problemen gute Besserung. :-)
    Freundliche Grüße

    • Nobody sagt:

      Nachtrag:
      Im ersten Posting ist natürlich nach dem "ich" ein "im" einzufügen.
      Wenn ich die erwähnte Petition trotz meiner rudimentären Englischkenntnisse halbwegs richtig verstehe, so richtet sie sich an Windows 10 Nutzer. Als Betroffener hätte ich längst unterzeichnet, aber dieses Betriebssystem kommt aus verschiedenen Gründen nicht auf die Platte. Ansonsten habe ich auf change.org schon diverse Petitionen unterzeichnet. Auch mir ist oft unverständlich, wie träge und gleichgültig die große Masse zu sein scheint.

      • Thomas Bauer sagt:

        Mag sein das es im Moment nur Windows 10 Nutzer betrifft. Aber wenn du an die Zukunft denkst und eines Tages vielleicht zwangsläufig bei Windows 10 landest dann solltest du helfen heute die Weichen für uns alle für Morgen zu stellen. Das unterzeichnen ist doch nur ein Klick! Soviel zu deiner Aussage nur gleichgültig zu sein. :-) Ist aber nur meine Meinung.

        • Nobody sagt:

          Frau Susan Bradley hat sich eben per Mail für die Unterzeichnung bedankt.
          Grüße

          • Thomas Bauer sagt:

            Danke schön. Ich habe vorhin verschiedene Seiten und Blogs angeschrieben diese Petition endlich zu promoten. Bin ich wirklich ein alter Außenseiter und MS hat Recht damit unsere Daten lebenslang zu speichern und uns mit Zwangsupdates zu beglücken? Fallen diese beiden Punkte würde Windows 10 der Erfolg, davon bin ich überzeugt. Allerdings würde es eine Weile dauern die schlechte Presse abzuwenden.

    • Günter Born sagt:

      Danke, kann ich im Moment echt gut gebrauchen. Aber immerhin geht es langsam aber stetig aufwärts.

  4. Thomas Bauer sagt:

    @Günter Born: Die Petition sollte prominenter mit eigener Überschrift platziert werden. Die Überschrift "Leute, zeichnet die Petition bei Change.org" und der Text sind ja schon fertig. Einfach in einen eigenen Beitrag rein kopieren. Andere Seiten müssten das Thema ebenfalls aufgreifen damit die Petition bekannter wird. Ich habe die Petition unterzeichnet.

  5. Max Mustermann sagt:

    Nur zur Info: Der "Englisch"-Link führt zu ebendieser Seite hier.

  6. Joachim Mundil sagt:

    Hallo Günther Born!
    Ich finde die ganzen Berichte im Blog immer sehr interessant,oder gar ergötzlich.
    Die Probleme!!!!(und die Lösungen)Ich habe schon seit 25 Jahren mit Rechnern zu tun.WIN 8.1 Pro (mit Media-Center!!!!)ist mein derzeitiges Betriebssystem.UND DABEI BLEIBT ES bis der Lebenszyklus abläuft.Es nervt mich das alle 3 Jahre ein neues System auf den Markt geworfen wird.Bei mir laufen 117 Programme.Jetzt läuft alles schön stabil.Thema Zwangs-Updates:Ich finde es nicht schön,wenn in der Task-Leiste die Aufforderung zur Installation von WIN 10 installiert wird.Beim Patch-Day(wenn man nicht achtgibt gleich WIN 10 mit-installiert wird!!!!,kleines Häkchen mit gravierenden Auswirkungen)Dann das Theater mit inkompatiblen Treibern etc.

    Ich empfehle Ihren Blog an meine Bekannten weiter,und will ein Lob aussprechen an Leute wie Sie,die wichtige Infos und technische Details an die nicht so gut bewanderten Computernutzer weitergeben.(Wissen ist Macht!)

    Viele Grüße aus Wiesloch bei Heidelberg

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