Trendforscher Horx: Internet in der Krise …

Das Internet, wie ich es vor 18 Jahren kennen lernte, gibt es so nicht mehr. Schund als Inhalt, größere Risiken etc. verleiden einem das entspannte Nutzen dieses Mediums. Matghias Horx, Trendforscher (mittlerweile in Wien beheimatet) sieht das Internet zwischenzeitlich in der Krise.


Anzeige

Hier im Blog habe ich schon mal das einen oder andere Mal geschrieben "dieses Internetz ist ziemlich kaputt". Überwachung, Cyberkriminalität, Sicherheitsrisiken, Hass-Postings Schund- und Schmuddelinhalte und mehr machen das Internet, was ich mal freudig als Bereicherung empfunden haben (und eigentlich immer noch heftig nutze) zur digitalen Müllhalde.

Matthias Horx, Publizist und Zukunftsforscher Matthias Horx wähnt dieses Internet gerade mal 20 Jahre nach dem Start des Online-Booms in einer Krise. In einem Statement gegenüber DPA sagt Horx (in seiner Funktion als Leiter des Zukunftsinstituts in Frankfurt):

So nützlich Digitalität in einigen Bereichen sein mag, so sehr erzeugt sie Nebenwirkungen im Sozialen. In den sozialen Medien herrscht eine darwinistische, brutale Vorführmentalität. Längst wird das Netz zum Denunzieren und Hassen verwendet.

Laut Horx herrsche statt Datenfreiheit Überwachung im Netz, statt Verbundenheit eher digitaler Stress. Die Antwort der Internetnutzer: Achtsamkeit und geändertes Online-Verhalten. Seine These: Achtsame Menschen verabschieden sich "in einer überreizten und übervernetzten Welt" von den "immer schrilleren Sensationen und Angst-Produktionen der Medien". Sie steigen laut Horx aus dem Panik- und Paranoia-Diskurs aus und wenden sich wieder den menschlichen Beziehungen zu.

Auf diese Thesen aus einem DPA-Statement bin ich via stern.de gestoßen. Aber zu dieser Erkenntnis braucht es imho keine Trendforschung – auch wenn es gut ist, wenn diese Zunft das explizit beschreibt und Medien das ein wenig transportieren.

Süß finde ich in diesem Zusammenhang diesen BasicThingking-Artikel: Skurrile FOCUS-Reichweite: Wird die Onlinewelt zum Clickbait-Puff? Eine Abrechnung, der für Medienmacher ganz interessant ist. Also ist das hier auch ein Clickbait-Artikel – aber für Neujahr habe ich mir eine kurze Pause verordnet. In diesem Sinne: Schönen Start in das Jahr 2016.


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu Trendforscher Horx: Internet in der Krise …

  1. HansS sagt:

    Man denkt, das Jahr hat gerade begonnen, da lohnt es sich noch nicht, in die IT-Blogs zu schauen, und dann stößt man hier auf einen interessanten Artikel zum Thema "Mindfulness/Achtsamkeit"! Über den Link zum Stern bin ich dann auf diesen schönen Essay von Matthias Horx gelangt:

    Danke für diese Einstimmung auf 2016! In diesem Sinne: Öfter mal Omline gehen!

  2. Ralf Lindemann sagt:

    Zitat:
    „Achtsame Menschen verabschieden sich „in einer überreizten und übervernetzten Welt" von den „immer schrilleren Sensationen und Angst-Produktionen der Medien". Sie steigen laut Horx aus dem Panik- und Paranoia-Diskurs aus und wenden sich wieder den menschlichen Beziehungen zu."

    Das ist eine interessante These. Auf längere Sicht könnte das tatsächlich ein Trend werden, wobei man meiner Meinung nach unterscheiden muss:

    – Die Bedeutung des Internets als soziales Netzwerk und als Medium zwischenmenschlicher Interaktion und Kommunikation könnte auf längere Sicht tatsächlich abnehmen, weil es die Leute am Ende vielleicht wirklich irgendwann satt haben, dass ihre privaten Beziehungen und Kommunikationen permanent beobachtet, ausgespäht und mit penetranter Werbung befeuert werden.

    – Die Bedeutung des Internets als Wissensspeicher und als Wissens- und Informationsbeschaffungsmaschine, die man vom heimischen Schreibtisch aus bedienen kann, wird bleiben. Die Veränderungen, die sich hier in den letzten anderthalb Jahrzehnten vollzogen haben, sind so fundamental, dass sich hier tatsächlich immer nur der Vergleich mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert aufdrängt. In der Wissenschaft und in der Wissensproduktion aus dem Internet auszusteigen, käme kulturellem Rückschritt gleich, das wird nicht passieren – was aber nicht heißt, dass es nicht auch hier noch zu tiefgreifenden Veränderungen in der Arbeit mit dem Internet kommen wird.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.