Ubuntu 2016: Gerätekonvergenz angestrebt

Bei Ubuntu habe ich immer ein etwas zwiespältiges Gefühl – aber es ist mal wieder Zeit für einen kleinen Linux-Artikel. Bald haben wir ja 2016 und Ubuntu schickt sich erneut an, die Weltherrschaft auf allen Geräten anzustreben (ok, statt Ubuntu müsste Microsoft da stehen, aber auch die haben noch einen langen Weg, um auf Milliarden Geräten mit Windows 10 anzukommen).


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Ubuntu: 1 Milliarde Nutzer oder eher weniger?

Fangen wir mit dem Thema "Nutzt eigentlich wer dieses Ubuntu" an. Vor Weihnachten hatte ich im Artikel Línux-Infosplitter … auf den Anspruch von Mark Shuttleword, dem Gründer der Ubuntu Entwicklerfirma Cannonical, bis Ende 2015 200 Millionen Ubuntu-Nutzer zu haben, verwiesen. Laut einem Phoronix-Artikel geht man von unter 100 Millionen Ubuntu-Nutzern auf dem Desktop aus.

Hat etwas gerappelt und dann ist eine neue Zahl von 1 Milliarde Ubuntu-Benutzern von Canonicals Produktstratege Dustin Kirkland in diesem Blogbeitrag in die Debatte geworfen worden. Kirkland wettet, dass die genannte Zahl von Menschen Ubuntu "direkt oder indirekt" verwende. Wer sich für das Zahlen-Klein-Klein interessiert, mag einen Blick in diesen Golem-Artikel werfen.

Ubuntu: Konvergenz über Geräte in 2016

Konvergenz bedeutet ja, dass eine Software auf verschiedenen Geräten wie Desktop, Tablets und Smartphones läuft. Microsoft strebt das mit Windows 10 an. Aber auch Cannonical hat für Ubuntu ähnliche Pläne. Wer affin zu Ubuntu ist, kann sich auf 2016 freuen. Denn für das kommende Jahr hat Cannonical einiges in Petto.

(Quelle: Google+)

Der TechDotMatrix-Beitrag Ubuntu aims convergence across devices in 2016 gibt einen Mini-Abriss, was wir erwarten können (bei softpedia gibt es auch Infos). Offenbar bezieht man sich auf diesen Google+-Post, wo der obige Screenshot gezeigt wurde. Ubuntu läuft dort auf Desktop, Tablet PC und Smartphone. Hier fügt noch jemand die Info hinzu, dass dieses Feature in Ubuntu 16.04 kommen soll. Diese Version wird für 2016 erwartet und könnte die erwartete Konvergenz über verschiedene Geräte bringen. Auf der Consumer Electronics Show (CES) 4.-6.1.2016 erfahren wir möglicherweise mehr (siehe).

Aethercast: Ubuntu Phone spricht Miracast – bald?

Und noch eine Meldung, die mich irgendwie elektrisiert hat. Ist nur ein Gerücht, welches softpedia.com in diesem Artikel in die Welt gesetzt hat. Drahtloses Streaming mit Spiegeln des Displays per Miracast-Protokoll ist ja etwas, welches Android und Windows 8.1 (und höher) können wollen. Aber bei Linux und speziell Ubuntu sieht es bisher mau aus. Laut softpedia.com arbeiten die Ubuntu-Entwickler wohl an etwas, was als Aethercast für Ubuntu Phones bezeichnet wird. Es ist aber nur ein Gerücht, welches sich auf einen Eintrag im Ubuntu Launchpad bezieht. Es wird aber vermutet, dass Ubuntu Phone irgendwann Micracast-Streaming beherrschen soll.

So, genug Spekulatius für heute – warten wir einfach ab, was uns 2016 wirklich diesbezüglich bringen wird. Spannend dürfte es so oder so werden.

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11 Antworten zu Ubuntu 2016: Gerätekonvergenz angestrebt

  1. Thomas Bauer sagt:

    Linux hätte großes Potential wenn die Entwickler nicht so extrem gesplittet wären. Jeder muss eine eigene Distri haben. Würden die konsequent zusammen arbeiten dann sähe es für MS längst schlechter aus. Ich selber setze derzeit auf Linux Mint, aber nur unter VMWare. Ich habe zu viele Spiele und andere Software die ich unter Windows nutzen muss. Möglicherweise bringt aber das Verhalten von MS 2016 viele Anwender zu Linux.

    • Ralf Lindemann sagt:

      Welches Potential Linux hat, zeigt Android im Mobil-Geräte-Segment. Androids „Basis ist der Linux-Kernel" (Wikipedia: Android). Christian Hesse und Michael Gisbers sprechen bei Android sogar von einer „Linux-Distribution" (Hesse / Gisbers: Linux Essentials, München 2012, S.25). Man höre und staune. Ist aber vermutlich vielen, die Android-Geräte nutzen, nicht bewusst. Nun ja, ich wusste es bis vor Kurzem auch nicht. Hat mich nie interessiert. ;-)

      • Thomas Bauer sagt:

        Ich habe eine Reihe an Android Devices. Ich weiß das schon. Hier haben allerdings Konzerne (Google und Amazon) die Zügel in die Hand genommen.

        • Ralf Lindemann sagt:

          Dass bei Android Konzerne im Hintergrund die Zügel ziehen, stimmt natürlich. Was bei Android aber deutlich wird: Geräte mit Linux werden (massenhaft) gekauft, wenn sie cool vermarktet und dem Endkunden sozusagen 'ready to use' angeboten werden. Wer weiß, ob Android am Ende nicht sogar der Querweg ist, über den Linux als Mainstream-Produkt in den Desktop-Bereich rutschen wird. Stichwort: 2-in-1-Geräte, die man ja mit Android kaufen kann. Ob das eine wünschenswerte Entwicklung wäre, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Man darf nicht vergessen: Zur Zeit wächst eine Generation heran, die mit Android-Smartphones sozialisiert wird – ähnlich wie Jugendliche in den frühen 1990er Jahren, die mit Windows 3.1-Computern in den Kinderzimmern auf Microsoft-Produkte geprägt wurden.

          • Thomas Bauer sagt:

            Das stimmt. Diese vielen kleinen Devices werden immer ausgereifter und nicht jeder braucht einen fetten Rechenboliden mit 1000 Watt Netzteil. Es gibt so viele Alternativen und Möglichkeiten. Früher hatte man eben den dicken Windows Tower und heute gibt es Rechner für jeden Einsatzzweck. Mir reicht unterwegs mein Android Tablet. Dafür gibts auch den Total Commander und ich kann auch auf Windows Netzwerke zugreifen und einfach kopieren. Wenn ich das Tablet einmal täglich lade hat mein Stromkostenzähler 4,67 € pro Jahr ermittelt.

  2. Nobody sagt:

    Das sehe ich ähnlich. Wenn das alles etwas übersichtlicher und nutzerfreundlicher wäre, dann wäre Linux weiter verbreitet. Man hat das Gefühl, dass viele Linux-Entwickler in ihrer eigenen Welt schweben und kaum an einer großen Nutzergemeinde interessiert sind.

    • Thomas Bauer sagt:

      Ich meine wenn jeder seine Suppe kocht muss man sich nicht wundern das Linux ein Nerdsystem ist. Gegen eine Weltgemeinschaft, einer globalen Distri, wäre ein Konzern machtlos. Da würde MS seine Augen aufreißen und hilflos da stehen.

    • Günter Born sagt:

      Man sollte im Hinterkopf behalten, dass Linux-Kernel in vielen Geräten (Navis, Router, Android etc.) zu finden sind.

      Etwas anderes sind die Linux Distributionen, wo dann noch ein Fenstermanager für XWindow aufgeschraubt wird. Da ist dann extremer Wildwuchs – und die Linux-Community ist oft für Einsteiger auch nicht ganz hilfreich.

  3. Ich kann nicht verstehen, warum viele Leute auf die Idee kommen, dass Windows ein Betriebssystem für verschiedene Geräte möchte und Ubuntu das auch anstrebt und nachahmt?
    Ubuntu entwickelt das seit 2010 und verfügbar ist das mit dem Unity Desktop, seit Ubuntu 11.04. (April 2011) Und genau dieser Desktop ist dafür gedacht, auf verschiedenen Geräten eingesetzt werden zu können.
    Da hat Microsoft noch lange nicht an die Konvergenz gedacht.
    Das ist wie immer, Microsoft kopiert von verschiedenen Betriebssystemen und vermarktet es dann als neuste Microsoft Innovation, obwohl es nur kopiert ist. Aber wie so oft, ist eben die Kopie nie so gut, wie das Original…

  4. Mein Video zur Demonstration des ersten Ubuntu Tablets als PC ersatz:
    https://www.youtube.com/watch?v=elSh5mIkhvg

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