Nur 2,3 Millionen Lumia-Verkäufe – Microsoft (noch nicht) pleite

Den Blog-Beitrag kann ich mir jetzt doch nicht verkneifen. Gerade sind die Verkaufszahlen für Lumia Windows Phones für das letzte Quartal bekannt geworden. Und Microsoft hat die Quartalszahlen vorgelegt – noch sind die in Redmond nicht pleite – aber der Gewinn bricht ein.


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Lumia-Verkaufszahlen im Sturzflug

Zuerst die schlechte Nachricht: Die Verkaufszahlen für Lumia-Smartphones mit Windows Phone befinden sich geradezu im Sturzflug. Laut diesem Artikel hat Microsoft gerade einmal 2,3 Millionen Lumia Windows Phones im letzten Quartal 2015 (Januar bis März) abgesetzt. Das sind 73% weniger als im Vergleichsquartal 2015 und immerhin noch 49% Minus im Vergleich mit dem vorhergehenden Quartal.


(Quelle: mspoweruser.com)

Da wird also massiv Geld verbrannt – hat man doch Windows 10 Mobile aufwändig für die Lumias entwickelt. Bei mspoweruser.com schreibt man in einem Editorial: Mit weniger als 1 Million Verkäufen pro Monat hat Microsoft kein Mobilfunkgeschäft mehr – und verdeutlicht dies in obiger Grafik. Hier im Blog kommt Windows 10 Mobile, da nur noch Nischensystem, daher auch nicht (oder kaum) mehr vor.

Quartalszahlen und Gewinn am sinken, aber auch nicht schlecht …

Nun die zweite (für manche Zeitgenossen, die Microsoft die Pleite wünschen, noch schlechtere) Nachricht: Microsoft hat die Quartalszahlen für das 3. fiskalische Quartal 2016 (Januar – März) vorgelegt. Die sind nicht mal so schlecht. Einnahmen von 20,5 Milliarden US $ steht ein Gewinn von 3,8 Milliarden US $ gegenüber. Der Umsatz sank um 20% und der Gewinn sinkt um 25% (von 5,1 Milliarden auf 3,8 Milliarden US $). Aber Pleite sieht wohl anders aus. Generell gibt es Licht und Schatten – das Windows OEM-Geschäft ging um 2 % zurück (siehe) – mit Windows 10 hat man wohl den Rückwärtsgang eingelegt. Hier die "Highlights" aus der Pressemitteilung:

Revenue in Productivity and Business Processes grew 1% (up 6% in constant currency) to $6.5 billion, with the following business highlights:

  • Office commercial products and cloud services revenue grew 7% in constant currency driven by Office 365 revenue growth of 63% in constant currency
  • Office consumer products and cloud services revenue grew 6% in constant currency with Office 365 consumer subscribers increasing to 22.2 million
  • Dynamics products and cloud services revenue grew 9% in constant currency with Dynamics CRM Online seat adds more than doubling year-over-year

Revenue in Intelligent Cloud grew 3% (up 8% in constant currency) to $6.1 billion, with the following business highlights:

  • Server products and cloud services revenue increased 5% in constant currency driven by double-digit annuity revenue growth
  • Azure revenue grew 120% in constant currency with usage of Azure compute and Azure SQL database more than doubling year-over-year
  • Enterprise Mobility customers more than doubled year-over-year to over 27,000, and the installed base grew nearly 4x year-over-year

Revenue in More Personal Computing grew 1% (up 3% in constant currency) to $9.5 billion, with the following business highlights:

  • Windows OEM revenue declined 2% in constant currency, outperforming the PC market, driven by higher consumer premium device mix
  • Surface revenue increased 61% in constant currency driven by Surface Pro 4 and Surface Book
  • Phone revenue declined 46% in constant currency
  • Xbox Live monthly active users grew 26% year-over-year to 46 million
  • Search advertising revenue excluding traffic acquisition costs grew 18% inconstant currency with continued benefit from Windows 10 usage

Da kann man die Zunahme der Azure-, Server-, Office- und Surface-Umsätze feiern. Aber der PC-Markt und das, was wir mit Microsoft verbinden: Nämlich die Windows-Company, ist im Sinkflug. Das Handelsblatt titelt Flaute am PC-Markt drückt auf Microsoft-Bilanz. Meine Einschätzung: Da wird Microsoft zukünftig auch nicht mehr viel reißen können. Wer sich für die Details interessiert, kann den verlinkten Geschäftsbericht oder diesen englischsprachigen Artikel sowie diesen deutschsprachigen heise.de-Artikel lesen. Noch ein deutschsprachiger Artikel bei futurezone.at: Microsofts Smartphone-Geschäft im freien Fall


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13 Antworten zu Nur 2,3 Millionen Lumia-Verkäufe – Microsoft (noch nicht) pleite

  1. Ralf sagt:

    Das liest sich wie ein Bericht von der Bild Zeitung. Microsoft macht am meisten Umsatz mit Office (365) und Cloud Dienste. Sollte Microsoft Windows Phone und Windows aufgeben (was sie bestimmt nicht machen), werden sie weiter im Markt sein. Ich bin von deiner Berichterstattung sehr endtäuscht. Sehr hetzerisch und in letzter Zeit lese ich häufiger solche Artikel bei dir.

    • Dann hast Du wohl das Augenzwinkern übersehen – zudem steht immer noch "Windows-Blog" hier im Titel. Und aus diesem Blickwinkel patzt Microsoft …

    • Ralf (2) sagt:

      Die meisten Zuwächse bei Cloud und Office 365 werden aber durch Umstieg auf diese Services zustandegekommen. Und damit zu Lasten des klassischen Lizenzgeschäfts gehen. Was Aktionäre aber gar nicht mögen, sind Umsatz- und Gewinnrückgänge. Und im Aktienmarkt bestimmt nun einmal der Aktionär und nicht der Kunde. Dieses letztlich kurzfristige Denken hat schon manche traditionelle Firma in arge Schwierigkeiten gebracht.

      Und Cloud ist auf die Zukunft gesehen ein ziemlich heikles Geschäft. Einerseits die immer heftigeren Hacker-Angriffe und anderseits der Überwachungswahn inzwischen aller Staaten (die gar keine sicheren Systeme haben wollen). Da kann es das Cloud-Geschäft schneller verderben, als man das Unheil kommen sieht.

  2. Charles sagt:

    Für mich gehörte Lumia eh nie so richtig zu Microsoft. Man hat es Nokia zu liebe noch ein bisschen gehegt,aber insgeheim auslaufen lassen.Bei einem Windows Mobile muss auch Microsoft drauf stehen und nicht Lumia.

  3. Nils sagt:

    Meiner Meinung nach hat der Umsatzrückgang nur sehr am Rande mit Windows 10 zu tun…. auch wenn hier im Blog aus Gewohnheit gerne alles an Windows 10 schlecht geredet wird.

    Beim Smartphone Geschäft hat es erstens einmal jeder schwer gegen die beiden Schwergewichte Apple und Google. Der neuerliche Rückgang in diesem Geschäftszweig würde ich eher auf die ständigen Wechsel beim Betriebssystem schieben. Gefühlt kam doch jedes Jahr ein komplett neues Betriebssystem auf den Lumias zum Einsatz. Etwas mehr Kontinuität würde hier gut tun. Dazu noch ein sehr unübersichtliches Hardwareangebot. Viele der Lumias überscheiden sich doch. Bei Betriebssystem und Hardware hätte ich als Kunde schon lange die Übersicht verloren und genau der Punkt treibt die Kunden dann eben zur Konkurenz.

    Da kauft man sich ein Lumia mit Windows 8 (oder keine Ahnung wie der Vorgänger von Windows 10 auf den Lumias geheißen hat). Das kam "halbfertig" zu den Anwendern und anstatt die offenen Punkt zu bearbeiten wurden die Kunden dann auf Windows 10 vertröstet. Und das geht gefühlt schon die letzten Jahre so. Da braucht man sich nicht wundern, wenn die Kunden sich dann nach was anderem umschauen.

    Und das Gesamtergebnis von Microsoft….. ja, auch hier hängt das doch nur sehr Bedingt an Windows 10. Hier leidet Microsoft eben wie die gesamte IT Branche an der Tatsache, dass die Kunden eben nicht mehr alle zwei Jahre ihre Hardware samt Betriebssystem austauschen. Stichwort vorinstalliertes Betriebssystem. Wenn man sich die massiven Rückgänge bei IBM, HP und Co. vor Augen führt, ist das Ergebnis bei Microsoft doch noch recht gut….. weil man eben mit verschiedenen neuen Produkt-Feldern kompensieren konnte (Cloud, Office 365, usw.)

  4. Rolf Dieter sagt:

    "Gefühlt kam doch jedes Jahr ein komplett neues Betriebssystem auf den Lumias zum Einsatz. Etwas mehr Kontinuität würde hier gut tun. Dazu noch ein sehr unübersichtliches Hardwareangebot. Viele der Lumias überscheiden sich doch. Bei Betriebssystem und Hardware hätte ich als Kunde schon lange die Übersicht verloren und genau der Punkt treibt die Kunden dann eben zur Konkurenz."
    Jetzt lache ich mich tot! Wenn bei jemanden laufend das Betriebssystem wechselt und es "Überschneidungen" gibt dann ist es doch wohl eher Android oder Apple, und nicht bei Microsoft. Das Angebot ist überschaubar wie die Finger an einer Hand!

    "Das kam „halbfertig" zu den Anwendern…"
    Das ist der springende Punkt. Ich bin seit 2003 bei WM. Ab 7 begann der Verfall. 10 ist die Krönung. Und halbfertig ist dafür noch weit übertrieben. Dem Anweder wird unausgegorener Kram vorgesetzt. Microsoft hat es begonnen, der Anweder wird es beenden. Die Zahlen sagen alles.

    • Nils sagt:

      Apple und Android schmeist aber bei einem Betriebssystem Wechsel nicht jedesmal alles über den Haufen. Bei Microsoft freuen sich die Entwickler von Anwendungen, wenn sie ihre Tools jedesmal anpassen müssen. Das ist auch einer der Gründe, warum es dort weniger Angebote im Store gibt und viele Apps nicht den gleichen Funktionsumfang wie bei Apple oder Android aufweisen.

      Klar kann man die Windows Phone 8.1 Apps auf Windows 10 portieren. Ist aber halt ein Aufwand, den die Entwickler nun schon zum 2. oder 3. Mal betreiben müssen und der eben doch höher ist, als bei der Konkurenz.

      • Ralf sagt:

        Ich habe mit einem iPhone angefangen. Dann aufgrund mangelnder Sprachqualität bei den Telefonaten zu einem Android gewechselt. Und von dort aus wegen der ausbleibenden Sicherheitsupdates zu WP8. Und ich werde nicht bei Windows Mobile bleiben. Bei WP 8.1 gab es auch keine Sicherheitsupdates und keine Fehlerfixes, nur immer das Vertrösten auf WM10.

        Das Wichtigste sind aber immer mehr Apps, die es nicht für WM10 gibt. Da ist die Steam Authentication, die es nicht gibt. Da ist die neue App meiner Gemeinde, mit der man Schäden melden oder wichtige Nachrichten (an die Gemeinde) loswerden kann. Natürlich nicht für WM.

        Angesichts des geringen Marktanteils und der Tatsache, dass Microsoft mit dem Store viele Entwickler verärgert hat, wird das auch immer schlechter werden.

  5. Rolf Dieter sagt:

    Android schmeißt aber seine Oberfläche immer wieder über den Haufen.
    Musste gerade für einen Kunden ein S6 einrichten. Es ist nichts mehr da wo ich es einmal bei 4.x kannte, als ich den "Rotz" dann entsorgt habe. Das hat Microsoft nicht gemacht. Den Unterbau und die dann neu zu programmierenden Apps kriegt der normale User doch gar nicht mit. Der will sein Handy nur wie vorher bedienen. Ergo kommt das nicht für die schlechten Verkaufszahlen in Frage. Gerade im Geschäftsbereich, und da will ja Microsoft rein, brauche ich keine Apps. Das ist alles an Board. Outlook/Exchange und Office. Aber beim VPN geht es schon los. Eingebaut, geht aber nicht. NoGo. Ich bleibe bei meinem HTC HD2 mit 7.8. Läuft besser als das Lumia 640 XL Und wenn das HD2 kaputt geht, nehme ich eins aus dem Archiv. Davon habe ich noch drei drei Stück. :-)

    • Ralf sagt:

      Na ja, der Wechsel von WP8.1 auf WM10 war aber auch nicht so ganz reibungslos. Die Benachrichtigung für SMS laufen erst seit dem ersten Update wieder und hängen jetzt irgendwie mit den Benachrichtigungen für Skype und Outlook zusammen. Und der Kalender ist in Outlook aufgegangen, wobei alle meine mühsam eingetragenen Termine sich mal ins Nirwana verabschiedet haben, mal aber noch in der Kachel auf der Startseite angezeigt werden. Und die einzelnen Punkte bei den Einstellungen müssen teilweise durch Ziehen aus der Mütze zustande gekommen sein.

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