Windows 10 Pro: Store-Zugriff nicht mehr blockierbar

Bisher konnten Administratoren unter Windows 10 Pro den Zugriff auf den Windows Store für Benutzer mittels Gruppenrichtlinien sperren. Die Funktion macht in Unternehmensumgebungen Sinn, wurde jetzt aber abgeschafft.


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Ich gestehe, ich habe kurz überlegt "bringst Du das überhaupt", so von wegen "wieder Microsoft und Windows-Bashing". Dann habe ich gedacht "Diese Microsoftler, erzählen 'wir wissen, was gut für Anwender ist', haben aber überhaupt keinen Plan". Aber wenn ich das jetzt hier geschrieben hätte, wäre ja wieder die Bashing-Keule rausgeholt worden – glücklicherweise kommt Erdowahn nicht im Text vor, so dass ich nicht den Böhmermann geben muss. Darum jetzt ganz seriös …

Administratoren konnten unter Windows 10 Pro / Enterprise per Gruppenrichtlinie den Zugriff auf den Windows Store blockieren. Das ist unter:

Computer Configuration>Administrative Templates>Windows Components>Store>Turn off the Store application
User Configuration>Administrative Templates>Windows Components>Store>Turn off the Store

vorgesehen (in einem deutschen Windows 10 sind die Zweige entsprechend zu übersetzen). Diese Features macht in Unternehmensumgebungen eigentlich sehr viel Sinn, wenn man verhindern möchte, dass die Nutzer sich Apps auf das System holen, die die Administration nicht will.

Wer aber die Version 1511 von Windows 10 Pro installiert hat, stellt ggf. (seit letztem Monat) überrascht fest, dass die Gruppenrichtlinien zum Deaktivieren des Windows Store nicht mehr funktionieren. Als normaler Administrator glaubt man jetzt an einen Bug – sollen ja gerüchteweise in ganz seltenen Fällen in Windows 10 zu finden sein (munkelt man so). Aber in diesem Fall kann ich euch beruhigen – ihr liegt falsch. Die Info kam die Tage per Tweet

Microsoft hat den KB-Artikel 3135657 (Can't disable Windows Store in Windows 10 Pro through Group Policy) veröffentlicht, in dem man schreibt:

This behavior is by design. In Windows 10 version 1511, these policies are applicable to users of the Enterprise and Education editions only.

Also: "It's not bug, it's a feature". Das Features zum Blocken des Store-Zugriffs per Gruppenrichtlinie wurde in Windows 10 Pro schlichtweg ausgebaut! Man will nicht mehr, dass ein Nutzer Windows 10 Pro für so was kauft, sondern das Feature ist jetzt auf Windows 10 Enterprise beschränkt. Ich erwähne hier mal nicht die kleine Tatsache, dass Enterprise nicht zu kaufen, sondern nur im Rahmen eines Volumenlizenzvertrages erhältlich ist. Gibt es also nicht für den kleinen Handwerker oder die Arztpraxis mit 3 Windows PCs (also gut 70% der deutschen Unternehmen, und erst Recht nicht für Privatanwender), sondern nur für größere Unternehmenseinheiten (so ab 5 PCs mit jährlicher Zahlung für den Software Assurance-Vertrag).


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Es soll wohl (laut) irgendwelche Umgehungslösungen im wilden weiten Web geben – habe ich aber nicht eruiert – wozu auch. Na ja, da ich (heute) kein Bashing mehr betreiben will, mein achselzuckendes "Microsoft wird sich schon was dabei gedacht haben, die wissen einfach, was für den Anwender gut ist" – den restlichen Gedanken zu den Windows 10-Fans behalte ich mal im Sack – na geht doch, kein wirkliches Microsoft-Bashing heute Zwinkerndes Smiley. (via)


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9 Antworten zu Windows 10 Pro: Store-Zugriff nicht mehr blockierbar

  1. Nils sagt:

    Das ist seit langem mal wieder eine Meldung, wie sie früher einmal üblich in diesem Blog war. Fakten, Hintergründe sauber recherchiert, informativ.

    Wenn da nicht der einleitende Absatz wäre und die ein oder andere Randbemerkung, die eher an ein beleidigtes Kind erinnern.

    • Fred sagt:

      Beleidigtes Kind? Und was ist mit Nils ewigen Herumnörgeleien an Born? Die gehen uns schon längst auf den Sack! Typischer Egomane, der keine Konkurrenz erträgt, aber selber nichts anzubieten hat.

  2. Ingo sagt:

    Na ich gehe auch nicht davon aus, dass beim kleinen Handwerker oder der Arztpraxis mit drei PCs bisher sich jemand dran gesetzt hat und großartige Gruppenrichtlinien definiert hat. Die haben nämlich normalerweise keine eigene IT und die Leute vom Systemhaus sind zu teuer, als dass man die mit solchen Sachen beschäftigen würde. ;)

    • Ralf sagt:

      Kann ich so nicht bestätigen. Bei den Fachärzten, bei denen ich bin, übernimmt die Installation und Betreuung der PCs eine externe Firma bzw. ein externer PC-Betreuer. Und wenn die mehrere Praxen betreuen, ist schon das KnowHow da. Die Anwendungssoftware ist auch zu komplex, um sie mal eben hobbymäßig zu betreuen.

  3. Jörg sagt:

    …und in Japan ist grad ne Bambus-Sprosse erfroren…
    Echt jetzt?
    Mimimimimi – mehr lese ich da nicht.

    Ingo hat den Nagel schon auf den Kopf getroffen mit seiner Aussage – in der Drei-Mann-Praxis steht höchstwahrscheinlich kein Domain-Controller, ergo keine GPOs.

    Davon abgesehen, dass Branchensoftware mittlerweile ebenfalls als "App" zur Verfügung steht und nur über den Store aktualisiert werden kann…

    • Ralf sagt:

      Seit wann braucht man für lokale Gruppenrichtlinien einen Domain-Controller? Mein Windows 10 Pro lässt mich jedenfalls über das Startmenü in den Gruppenrichtlinien-Editor.

      Abgesehen davon ist auch die Drei-Mann-Praxis gut beraten, sich einen externen Dienstleister zu suchen. Die Zeiten des Landarztes, der mit seinem Täschchen über das Land zottelt, sind vorbei. Sobald die Gesundheitskarte nicht mehr gelesen werden kann, Rezepte nicht mehr gedruckt oder das elektronische Krankenblatt nicht mehr gelesen werden kann, ist die Praxis zu. Gerade wieder selbst erlebt.

    • Scheuch sagt:

      Es gibt auch Firmen, in denen die Betriebssysteme auf den Rechnern gehärtet sind/werden und die Anwender aus Sicherheitsgründen, oder weil man den Arbeitnehmern (ob zu Recht, oder Unrecht ist Nebensache) nicht vertraut, nur auf das nötigste Zugriff haben.
      In manchen Firmen werden unterschiedliche Betriebssystemversionen eingesetzt (Rechner wird zum Beispiel bei Ausfall neu gekauft und es wird das OS verwendet, dass gerade vorinstalliert war). Das ganze hat nichts mit der Größe eines Betriebs zu tun, sondern mit der Art der Arbeit und welche Funktion die Computer dabei haben.
      Also, dass ganze kann durchaus ein Problem darstellen, vor allem, wenn der Arbeitgeber entscheidet, alle PCs auf Win10 zu aktualisieren, um dann festzustellen, dass er die Zugriffe nicht nach seinen Vorstellungen/Vorgaben einrichten kann.

  4. Pingback: Anonymous

  5. anthropos sagt:

    Ja feini, Jemand gebe Ihnen einen Cookie ? .

    Vermutlich finanzielles Interesse, Windows 10 Pro gilt wohl als Version würdig für die Pros, aber nicht als würdig für Enterprise-Aufgaben. Wer Windows in Unternehmen also nutzen will, soll entsprechend in die Tasche greifen.
    Wenn sie meinen, das sei so nötig, können wir nur hoffen, dass am Ende alles nicht so gemeint war. (Das hört man heutzutage ja allenthalben, als ob die Sprecher vor lauter Blabla vergessen, was sie da von sich geben.)

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