31. Mai 2016: Windows-Verteilung auf dem Desktop – wer liegt vorne?

Es gibt Tage, da bist Du fassungslos und kannst dich nur mit dem Spruch "Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast" retten. Heute mal wieder Daten zur Betriebssystemverteilung auf dem Desktop. Wie schaut es mit Windows 10 aus? Liegt Windows 10 pari mit Windows 7, wie Meldungen im Web suggerieren?


Anzeige

Vorab: Man muss das richtige Orakel befragen, sonst wird das nix. Bei netmarketshare.com liegt Windows 7 mit 47,82% für April 2016 noch weit vor Windows 10 mit 15,34%. Die haben wohl noch keine aktuelleren Zahlen. Beim Statistikanbieter Statcounter ist man da weiter – bzw. da kann man auch ohne Account die Daten hübscher biegen.

Source: StatCounter Global Stats – OS Market Share

Weltweit liegt dort Windows 7 Ende Mai bei 39,33 % Anteil, während Windows 10 nach diversen "Marketingaktionen" seitens Microsoft auf 18,12% aller System läuft. Ruft man allerdings das Balkendiagramm ab, sieht die Sache für Windows 7 mit 44,34% noch besser aus.

Source: StatCounter Global Stats – OS Market Share


Anzeige

Interessanter wird die Geschichte, wenn man die Statcounter-Daten für die USA auf Tagesbasis abruft. Gestern ging die Nachricht um, dass Windows 10 dort den Anteil von Windows 7 übersteigen würde – oder zumindest auf pari liegt (siehe neowin.net oder deskmodder.de). Das Ganze geht wohl auf diesen Tweet zurück.

Stimmt, wenn man die Tagesstatistik zu den Zeiten nimmt, wo Windows 7-Systeme ruhen und Windows 10-Systeme eingeschaltet sind.

Source: StatCounter Global Stats – OS Market Share

In obigem Balkendiagramm sind die Tageswerte (30.5.2016: Windows 7 = 28,63%, Windows 10 = 28,37%, OS X = 17,39%, Windows 8.1 = 7,56%, Windows XP 3,4%) für die USA aufgeführt.

Source: StatCounter Global Stats – OS Market Share

In Deutschland sieht die Situation doch etwas anders aus, wie obiges Diagramm zeigt zum 30.5.2016 folgende Verteilung: Windows 7 = 40,57%, Windows 10 = 26,14%, OS X = 11,15%, Windows 8.1 = 9,73%, Windows XP 3,08%, Linux 2,85%. Wie so oft im Leben: Man muss den richtigen Statistiker fragen und dann die Darstellung so hinbiegen, bis es passt.


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Windows, Windows 10, Windows 7, Windows 8.1 abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

10 Antworten zu 31. Mai 2016: Windows-Verteilung auf dem Desktop – wer liegt vorne?

  1. Max Mustermann sagt:

    Gestern war Feiertag in den USA. Und auf den Heimrechnern ist W10 vermutlich populärer.

  2. Hansi sagt:

    Leicht OT: Auf einschlägigen Warez-Seiten gibt es mittlerweile "Windows.10.Home.Pro. NO.STORE.NO.SPY", also eine dezentrale Sicherheitskopie ohne Store, Edge, Cortana, Telemetrie und sonstige ab Werk eingebaute Spyware. Ich musste echt lachen, als ich das gelesen hab, man bekommt also in der "illegalen" Ecke eine bessere Windowsversion. Ich will damit nicht Raubkopien gutheissen, aber wenn ich in 4 Jahren nicht mehr um Windows 10 herumkommen sollte, würde ich mir einen legalen Key besorgen und dann eben so ein NO.SPY installieren. Das wirklich Schlimme dabei, ich würde so einem Warez-Windows genauso weit oder mehr vertrauen wie dem originalen Windows 10. Wirklich relevante oder sensible Daten würde ich beiden aber gar nicht erst anvertrauen. Also Warp-Antrieb und Primzahlfaktorisierung nur auf einem Linux-Rechner entwickeln ;-) Auch Gesundheitsdaten etc. haben auf einem Windows 10 oder gar in der Cloud nichts verloren.

    Die Warez-Guys haben da wohl recht tief in das Windows 10 eingegriffen, es wäre schön, wenn man so ein NO.SPY Paket nachträglich auf einem vorhandenen Windows 10 installieren könnte. Es gibt natürlich die diversen Skripte wie Shutup10, die gehen meiner Meinung nach aber gar nicht weit genug, die schalten bloß Optionen ab und setzen ein paar Registryeinträge, werfen den Müll aber nicht von der Platte, beim nächsten Windows-Update kann alles wieder aktiviert sein. Leider muss man so oder so damit rechnen, daß MS bei (größeren) Updates die "Integrität" eines Windows checkt und dann wieder die Spyware nachinstalliert.

    Trotzdem, NO.SPY mit legalem Key, erscheint mir langfristig die beste Option, wenn man schon unbedingt im Windows-Universum bleiben möchte. Ich schwanke da immer noch ein bisschen, für manche Anwendungen bin ich mit Linux und Wine einigermassen zufrieden, zum Spielen reicht mir Windows 7 noch lange, und DX12 werde ich in den nächsten 4-5 Jahren wohl nicht unbedingt brauchen.

    • Von den Warez-Seiten sollte man imho tunlichst die Finger lassen. Ich muss mal schauen, ob ich einen Blog-Beitrag zimmere, der erklärt, wie man sich so was selbst erstellt.

      • Hansi sagt:

        Ich wollte auch gar nicht illegale Software propagieren. Liebe Mitleser, Benutzung von Software aus fragwürdigen Quellen immer auf eigene Gefahr, nur für Leute, die wissen was sie tun, im Zweifelsfall würde ich davon abraten. Meine Windowse sind auch 100% legal, wobei MS das mit den OEM Lizenzen am liebsten verbieten würde, es gab ja fragwürdige juristische Ansätze, aber das ist dann wieder ein anderes Thema.

        Aber so ein NO.SPY Update Pack wäre schon genial. Leider wird das bei laufendem System wohl eher nicht gehen, man wird am einfachsten ein Installationsmedium überarbeiten und neu installieren. Dabei frage ich mich gerade, wird bei einem Update, das z.B. eine neue Version von Cortana beinhaltet, das dann wieder installiert, auch wenn es vorher entfernt wurde bzw nicht vorhanden war, MS Update aber davon ausgeht? Bei zusätzlicher Software wie Office wäre das wohl kein Problem, bei (nach MS's Ansicht) "Systemkomponenten" könnte es aber eventuell schon haken. Wenn man MS fragt, sind Edge, Cortana und der Store Systemkomponenten, die man auf gar keinen Fall entfernen darf, ebenso wie auch die heilige Telemetrie, die jeden Tastendruck nachhause funkt. Könnte MS Update irgendwann so etwas wie Integritätschecks durchführen, um sicherzustellen, daß auch alle Schäfchen schön brav Cortana&Co installiert haben?

        Es muss schon ein gewisser Aufwand sein, so ein NO.SPY Medium auf die Beine zu stellen und zu verhindern, daß MS da ein defektes System erkennt und repariert. Andererseits gibt es ja die Enterprise LTSB Version, wahrscheinlich hat Windows 10 da schon einen eingebauten Mechanismus, um solche Probleme zu regeln. Andererseits bekommt die LSTB Version wesentlich weniger Updates, imo nur Sicherheitsupdates und keine/kaum Funktionsupdates, wie würde das bei einem NO.SPY Windows laufen?

        • Das kann man nicht so genau sagen, ob der ganze App Kram bei jedem größeren Windows Update wieder erneut installiert wird.
          Ich hatte mal den Test gemacht in der v10240 alle Windows Apps komplett zu deinstallieren und anschließend ein Upgrade auf die v10511 zu unternehmen, und leider kommt der ganze App shit dann wieder, da müsste man eben viel tiefer ansetzen um dies zu verhindern.

    • Blupp sagt:

      Es stimmt schon, dass die Warez-Guys recht tief in das Windows 10 eingegriffen haben. Was aber Bauchschmerzen verursachen sollte, ist die Frage was die Wares-Guys vielleicht zusätzlich in dieses 10 reingepackt haben. Es reicht da nicht diesem Warez-10 keine Daten anzuvertrauen, man wird damit vielleicht zu einer Vierenschleuder und gefährdet dann übers Netz noch andere User. Diese Warez-Angebote sollte man sich verkneifen.

      Aussagen dieser Art sind mir schon öfter, selbst von alten Geschäftskunden, begegnet. Es erscheint mir in gewisser Weise bezeichnend, dass Microsoft der Profit offensichtlich wichtiger ist als die Sicherheit der Systeme. Bei MS wird man die Kritiken im Netz und den Umstand das viele 10 nicht haben wollen sicherlich wahr genommen haben, sie machen mit ihrem 10-Zeitungsdrückerwahn trotz dem (oder gerade deshalb?) ohne Rücksicht auf Verluste weiter. Zusätzlich werden Daten, es sei jetzt mal dahin gestellt zu welchen Zweck und in welcher Art, OHNE DIE NUTZER ZU FRAGEN an MS gesendet.
      Damit sehe ich MS auf einer Stufe mit den Warez-Boys, beiden kann man gleich wenig vertrauen – also garnicht.

      Als einzige Abhilfe sehe ich nur die manuelle selektive Installation von Updates und ab spätestens 2020 den kompletten Verzicht auf Windows.

      • Hansi sagt:

        MS tut das alles ganz bewusst. MS will so eine Art Über-Google werden, die Größte Datenkrake aller Zeiten (GröDaKraZ), indem jeder Tastendruck, jede aufgerufene URL, jede Programminstallation protokolliert wird, natürlich anonymisiert, aber mit eindeutiger ID. Im Zweifelsfall ist es für MS mit Windows 10 rechtlich (Store-EULA) und technisch (Store) möglich, jeden Windows10-Rechner zu durchsuchen, was interessante Geschäftsmöglichkeiten bietet, z.B. NSA braucht dringend Zugriff auf Querulanten-Rechner, MS macht es gegen geringen Obulus möglich, der Store legt dann eben eine Extrarunde auf der "Suche nach Malware" (der neue "Kampf gegen den Terror") ein.

    • Dieter Schmitz sagt:

      Wo deine Gesundheitsdaten landen, bestimmst nicht du, sondern BERTELSMANN oder vielmehr eine Tochterfirma von BERTERLSMANN.

      Alles ohne grosse Proteste der Krankenversicherten…

  3. Nils sagt:

    So ist es eben, jeder legt die Statistiken so aus wie es ihm passt. Ich kenne da auch eine Seite, die tituliert Windows 10 gerne als den "totalen Rohrkrepierer" und sugeriert damit eine Verteilung die kaum messbar ist ;-)

  4. Andreas M. sagt:

    Ich habe gestern unter Mint 17.3 unter virtualbox windows 7 installiert für Tomtom MyDriveConnect, was nicht unter linux läuft.

Schreibe einen Kommentar zu Günter o. Martha Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.