Nest beschließt Aus für Revolv Smart Hubs

Google Tochter Nest, die im Bereich Heimautomatisierung aktiv ist, hat wohl zum Wochenende die Heimautomatisierungs-Dienste der Firma Vevolv abgeschaltet. Deren Besitzer haben nun teure, aber nutzlose Technikteile im Haushalt.


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Smart Home ist ja der letzte Schrei für Leute, die hipp sein wollen. Gerade heute habe ich zwei Pressemitteilungen zum Thema bekommen und gleich wieder gelöscht. Problem an der Sache mit dem Smart Home: Man ist auf einen Anbieter und dessen Solidität angewiesen. Schließt dieser die Pforten oder werden neue Geräte herausgegeben, sieht man mit dem gekauften Zeugs oft alt aus. Die Ex und Hopp-Mentalität aus dem Elektronik- und Smartphone-Bereich (alle paar Monate was neues, und Altprodukte sterben nach einem Jahr) passt in meinen Augen nicht zur Home-Automatisierung.

Die Lektion haben gerade auch die Käufer der Revolv Smart Hubs gelernt. Die Kontrollstation wurde wohl so um die 300 US $ gehandelt. Damaliges Versprechen von Revolv "lebenslänglich Support für das Gerät". Doof: Im Oktober 2014 wurde Revolv von Nest aufgekauft – Nest ist wiederum eine Tochter von Google bzw. der Holding Alphabet (im Januar 2014 aufgekauft von Google für 3,2 Milliarden US $, Google+Nest und die feuchten Träume der "Analüsten").

Im April diesen Jahres hatte ich bereits im Artikel Elektroschrott: Nest knipst Revolv-Dienste aus über das drohende Ende des Revolv-Angebots berichtet – was glücklicherweise wenige deutschsprachige Nutzer tangieren dürfte. Diesem Bericht zufolge hat nun Nest zum Wochenende den Dienst für Revolv eingestellt – die betreffende "App" funktioniert nicht mehr. Betroffene können wohl über den Support von Nest eine "Entschädigung" beantragen. Aber ärgerlich ist das Ganze allemal – Vertrauen würde ich den ganzen Anbietern jedenfalls nicht schenken.

Persönlich stehe ich der Entwicklung sehr skeptisch gegenüber – bin aber da wohl auch zu stark sozialisiert. Als ich 1969 ganz klassisch eine Elektroinstallationslehre begann, hatten wir Installationen, die waren gut 50 Jahre als und funktionierten immer noch. Also ein paar Aludrähte rausgezogen, neue Kupferkabel verlegt und einen Schalter montiert, schon war der Drops gelutscht. Steuerungen mit Schützen funktionierten ebenfalls. Auch im 1964 erbauten Haus meiner kürzlich verstorbenen Eltern findet sich eine Elektroinstallation, die nach einem halben Jahrhundert immer noch funktioniert und den Vorschriften des EVUs genügt.

Gut, 50 Jahre, solange lebt kein Hund. Aber selbst so kurze Zeiträume wie "eine Generation" von 30 Jahren oder 20 bis 25 Jahre (war die Zeitspanne, die bei meinem Job als Ingenieur in der Chemieindustrie für so manche Anlage als Betriebszeit angesetzt wurde) sind irre lang gegenüber den "Lebenszeiten" des ganzen Home-Automatisierungszeugs. Oder seht ihr das anders? Rupft ihr alle 2 Jahre die Installation raus, um die neuesten Geräte zu verbauen?

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4 Antworten zu Nest beschließt Aus für Revolv Smart Hubs

  1. Nobody sagt:

    Meine Waschmaschine ist 25 Jahre alt und tut ihren Dienst hoffentlich noch einige Zeit.
    Grüße

  2. Dieter Schmitz sagt:

    Smart Home ist nicht nur der letzte Schrei für Leute, die hipp sein wollen, sondern demnächst ein ZWANG in jedem Haushalt:

    Sogenannte smarte Stromverbrauchszähler…

    Und der dumme Michel lässt sich von ReGIERung und Lobbyisten wieder einmal veräppeln.

    Und der ZWANGSeinbau von Rauchmeldern in Mietwohnungen geht ebenfalls in diese Richtung.

    Die meisten Vermieter weigern sich, den Mietern Auskunft zu geben, was dort eingebaut wird und ob eine Vernetzung stattfindet!

    Und meist weigern sie sich, Geräte der Mieter zu akzeptieren.

    Nur im abkassieren sind Vermieter GANZ gross und ganz schnell…

    :-(

    • Was haben Rauchmelder i. d. R. mit Smart Home zu tun, die soll es zwar auch vernetzt geben muss aber nicht.

      Im übrigen, ich hab auch eine Eigentumswohnung und die Hausgemeinschaft hat letztes Jahr dazu Abgestimmt einheitliche Rauchmelder zu installieren, da gabs natürlich wie immer gleich Querelen weil einige schon welche hatten, und nun haben wir Einheitliche Rauchmelder die jedes Jahr geprüft werden, was ich auch absolut sinnvoll finde.

      Nun zu Smart Home das einzig Intelligente hier in der meiner Wohnung bin wohl ich, daneben gibts noch 5 Windows Rechner, 1 Windows Server, 1 Linux Server daneben noch diverse Rechner mit unterschiedlichen Betriebssystemen und ein Smartphone und 2 Router die vernetzt sind, der Fernseher (alte Röhre) inkl. SAT-Reciver ist es nicht, ich weiß nicht ob die zu Intelligenten Geräten gehören aber sofern ich da nicht irgendwas mal klicke passiert da nix von selbst.

      Ich finde das auch nicht nützlich und sehe da auch keinen größeren Zweck drin wenn sich da was verselbstständigen könnte. Soviel zu Smart Home!

  3. Datenschürfer sagt:

    Meine smarte, schwedische, 20 Jahre alte Stehlampe hat schon ab Werk eine Einknopf-Funktionalität. Wäre sogar mit dem Smartphone 'fernbedienbar', wenn ich nur zuverlässig den Schalter treffen würde. Und das ohne spezielle App. Entscheide ich mich aber doch für die manuelle Bedienung, offenbart sich auch gleich die Fitness-Funktionalität. Hingehen, bücken, drücken. Echt smart, was? Brauch man da wirklich mehr?

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