Update KB3163589 warnt vor veraltetem Windows 7/8

Windows UpdateAktuell (seit dem 30.6.2016) wird für Systeme mit Windows 7 und Windows 8 das Update KB3163589 verteilt. Sinn und Zweck dieses Updates: Die Nutzer vor einer veralteten Windows-Installation warnen (möglicherweise gut), ein Upgrade empfehlen (möglicherweise schlecht) und Windows 10 zu erwähnen (sinnfrei).


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Vor einigen Stunden hatte ich im Beitrag Update KB3173040: Benachrichtigung über das Ende des freien Windows 10–Upgrades über das erste Update berichtet, welches seit gestern Nacht verteilt wird. Dieses zeigt den Leuten, die noch kein Windows 10 fahren, einen Nag-Screen in voller Bildschirmbreite an.

Ist ja schon strange – ich schrieb ja: Wer bis heute kein Upgrade von Windows 7 SP1 oder Windows 8.1 auf Windows 10 vorgenommen hat, wird wohl seine Gründe haben. Und ich hatte ausgeführt, dass Microsoft das Update nicht für alle Systeme ausrollt (Details im oben verlinkten Beitrag). Daher ist das Update bei meiner Produktionsmaschine nie eingetrudelt.

Die Jagd nach dem letzten Mohikaner …

Gut, man kann über das obige Update lächeln, maulen oder einfach nur genervt sein. Nun, sei es drum. Aber Microsoft zeigt schon Pertinenz – jetzt macht man Jagd auf die letzten Mohikaner – ähm, Nutzer, die noch mit Windows 7 ohne Service Pack 1 oder mit Windows 8 unterwegs sind. Diese können ja nicht auf Windows 10 upgraden, bekommen also den obigen Nag-Screen niemals zu sehen. Und was macht ein guter Hirte? Er versucht seine verlorenen Schäfchen einzusammeln …


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Nag-Screen mit Hinweis auf veraltete Windows-Version

Szenenwechsel: In den Kommentaren zu obigem Artikel findet sich der Hinweis auf das zusätzliche Update KB3163589, welches ebenfalls für Windows 7 und Windows 8 verteilt wird. Zweck des Updates ist es, den Benutzer über eine veraltete Windows-Version zu informieren, wenn er Windows 7 ohne Service Pack 1 (SP1) oder Windows 8 benutzt und nicht auf Windows 8.1 aktualisiert hat. Bei Windows 8 erhält der Nutzer folgende Vollbildanzeige auf dem Bildschirm.

Windows 8 Nag-Screen

Und bei Windows 7 (ohne Service Pack 1) prangt folgende Vollbildanzeige auf dem Bildschirm.

Windows 7 Nag-Screen

Laut KB-Artikel haben diese Windows-Versionen das Ende Ihres Lebenszyklus erreicht und erhalten keine Sicherheitsupdates mehr. Das ist korrekt – wo ich aber vom Glauben abfalle, sind die folgenden Ausführungen:

Damit Windows optimale Sicherheit bietet, wird das Upgrade auf Windows 10 empfohlen. Andernfalls müssen Sie ein Update auf SP1 (bei Windows 7) bzw. 8.1 (bei Windows 8) durchführen, um weiterhin Updates zu erhalten.

Wenn ich ein absoluter Fanboy mit Scheuklappen wäre, käme jetzt die Aussage "Boah, toll, die machen was bei Microsoft". So sage ich: Das ist zwar gut von Microsoft gemeint, in meinen Augen aber schlecht gemacht und hilft den Betroffenen nix, null, niente.

Warum die Nag-Screens wenig sinnvoll sind

Sezieren wir doch einfach mal den Sachverhalt. Da läuft also ein System mit Windows 7 ohne Service Pack 1 oder noch mit Windows 8. Dass deren Support ausgelaufen ist, stelle ich nicht in Zweifel. Aber warum hat der Nutzer nicht auf Windows 7 SP1 oder Windows 8.1 aktualisiert? Alles nur widerspenstige Dumpfbacken da draußen, die sich Microsoft verweigern? Oder hat das Ganze einen Hintergrund? Hier mal ein paar Punkte, die mir so einfallen – samt Schlussfolgerungen.

  • Das System hängt schlicht nicht am Internet. Aber dann käme das Update KB3163589 auch nicht auf die Maschine, es sei denn, per Offline-Installation. In diesem Szenario ist ist das Update sinnlos.
  • Der Benutzer hat vor vielen Monaten versucht, das Service Pack 1 auf sein Windows 7 zu installieren oder ein Windows 8-System auf Windows 8.1 zu aktualisieren, ist aber gescheitert. Möglicherweise habe ich ja was übersehen – aber mein Postulat ist schlicht, dass der Benutzer auch beim erneuten Versuch scheitern wird.

Bei allen Systemen, wo die Hardware das Upgrade auf Windows 8.1 verhindert oder wo die Service Pack-Installation scheitert, kann der Nutzer mit dem Nag-Screen nichts anfangen. Es hilft ihm nicht weiter.

Postulieren wir mal, es gäbe noch Leute, die sich bewusst einer SP1-Installation oder einem Windows 8.1-Upgrade verweigern, obwohl dies problemlos ginge. Rhetorische Frage: Ob die sich von einem solch läppischen Nag-Screen ins Boxhorn jagen lassen? Wenn ich nicht voll daneben blicke, hilft da der Hinweis auch nicht weiter.

Bleiben wir nun noch beim Ansatz, den Microsoft verfolgt. Man informiert also einen Benutzer, dass er ein veraltetes Windows fährt und keine Sicherheits-Updates mehr bekommt. So weit so gut. Ein paar Gründe hatte ich oben ja genannt, warum das möglicherweise der Fall ist. Und dann liest der Benutzer "Microsoft empfiehlt ein Upgrade auf Windows 10" – bam.

Es gibt einen Punkt, wo ich Microsoft zustimme: Es ist hilfreich, einen Windows-Nutzer über das Support-Ende der von ihm installierten Windows-Version zu informieren. Bei Windows 8 kann ich die Vollbildanzeige ja noch verstehen. Aber bei Windows 7 sieht das Ganze nach einem "Blue Screen" aus – eine Quick-Info im Statusbereich der Taskbar eingeblendet, hätte es imho auch getan.

Einen Euro für jeden Anruf beim PC-Dienst – "hallo, mein PC ist kaputt, da kommt jetzt so ein blauer Bildschirm mit ganz viel Text drauf und ich kann nichts mehr machen" – ich könnte mehrere Runden Pizza spendieren.

So verfestigt sich bei mir der Eindruck, dass die Verantwortlichen für dieses Update etwas neben der Realität liegen. Oder was habe ich jetzt übersehen?

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10 Antworten zu Update KB3163589 warnt vor veraltetem Windows 7/8

  1. Hansi sagt:

    Nochmal mein Beitrag von weiter unten, soll jetzt aber kein Spam sein ;-)

    Der Upgrade-Terror wird ganz bestimmt weitergehen. Ab August kommt dann eben alle paar Tage ein "Wollen sie nicht Windows 10 erst einmal 90 Tage kostenlos testen, es kostet danach nur 139.99, bei Nichtgefallen können sie jederzeit ihr Originalsystem wiederherstellen." Leider scheitert dann die Wiederherstellung des vorherigen Systems ganz zufällig (bedauerlicher Einzelfall, höchstens ein paar zig Millionen mal weltweit), und Windows 10 stellt einen dann vor die Wahl, entweder Zahlen oder nur noch sehr eingeschränkte Nutzung.

    Das neue Konzept wird dann lauten, "Windows 10 wird Shareware". "Testen Sie Windows 10 völlig kostenlos", "Windows für alle, Testen und Freuen".

    Bis vor kurzem hätte ich so ein Szenario für eine Postillon-Satire gehalten, jetzt denke ich aber, daß es ziemlich sicher so kommen wird. Eigentlich war mein Gedankengang auch eher satirisch angelegt, aber jetzt frage ich mich, hoffentlich habe ich da nicht irgendwelche Spezis bei MS auf dumme Gedanken gebracht.

  2. deo sagt:

    Vielleicht wollen sie damit ein paar Raubkopierer bekehren.

  3. Justus Jonas sagt:

    Ich frage mich, warum man für die Anzeige dieses Bildschirms der das Ende des gratis Windows 10 ankündigt im Ernst ein Programm schreiben muss das 5,3MB groß ist? Ich setze mit bei sowas immer den Aluhut auf… :-)

  4. blähton sagt:

    achjee herborn, ms informiert darob, dass w7 ohne sp1 sowie w8 ohne .1 ziemlicher Blödsinn, um nicht zu sagen Schwachsinn darstellt, so der entsprechende Rechner ans Netz gelassen wird. Was ja nunmal zweifelsfrei stimmt! Und dabei gibts noch werbende Hinweise aufs neueste BS, w10.
    So weit so normal. Der Hinweis ist sogar sehr sinnvoll. Wozu also Gemäkel, nicht viel mehr ist dieser "Beitrag".
    Nix für ungut, aber et gab bereits dezidierteres…

    • Thomas Bauer sagt:

      Ich habs kommen sehen, der Herr Born ist jetzt der Oberbefehlshaber der militanten Windows 10 Verweiger geworden. ;-) Anniversary wird super und dann geht die Reise Richtung Redstone 2. Spätestens dann werden das viele bereuen auf ihren alten System zu kleben.

  5. lachendes Ding sagt:

    …mit XP hat man voll die Ruhe vor dem Win 10 Nag(g)er >;O)

    lachendes Ding

    • Hansi sagt:

      Benutzt du den PosReady Hack? Ich habe noch zwei, drei alte XPs rumkullern, die werden auch nur noch selten ins Netz gelassen, aber ich mache mir da schon Sorgen. Wenn ich mal die Muße habe, werde ich die Partitionen backupen und den PosReady Hack versuchen. Nach dem was man so liest, gab es da bisher kaum Probleme.

      Wen es interessiert: Es gibt so eine Art offizielles Forum für die PosReady-Updates für XP, siehe
      http://www.msfn.org/board/topic/171814-posready-2009-updates-ported-to-windows-xp-sp3-enu/?page=37

      • frands oos sagt:

        Probiers halt aus, zB. in ner VM. hab noch 2x XP in VMs laufen, beide incl. posReady, alles schnell im update und ohne Probleme. Wobei man nat. beachten muss, dass die "Lösung" mit posReady nicht mit allen XPs kompatibel ist, da es eine Entwicklung für eine spezifische Anforderung/Leistung darstellt.

  6. anthropos sagt:

    Ich kenne mindestens eine Person, die sich weigert, Windows 10 zu installieren; einfach weil es ihr nicht gefällt — irgendwie so. Ist "gutes" Recht dieser Person, immerhin erzählen wir uns seit der Aufklärung ständig die Mär vom mündigen Bürger: wenn doch bloß nicht eine groß erscheinende Anzahl an Mitbürgern sich zur Aufgabe gemacht hätte, diese Mär anscheinend zu widerlegen.

    Das Nervige in Zukunft werden die Leute sein, die dereinst meckern werden, dass die Pflege und Wartung ihrer seltsam liebgewonnenen Systeme eingestellt werden, am besten vorgeblich plötzlich und überraschend. Wir beobachten am besten die Foren und schauen, was die Postulate hier wert waren. Auf Einsicht hoffe ich aber nicht hier, Menschen neigen dazu, in ihren Paradigmen zu bleiben.

  7. JohnRipper sagt:

    Das Update heißt KB3163589, nicht KB316*3*3589.

    Da ist wohl im Updatewirbel eine 3 zu viel reingerutscht : )

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