IFA 2016: Windows und die Kühlschränke …

Aktuell ist IFA 2016 und es gehen die unmöglichsten Meldungen über Gadgets oder neue Internet of Things-Anwendungen durch die Berichterstattung. Aktuell auch zu Kühlschränken mit Windows.


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Ich sage es mal so: die Hersteller erblöden sich, die unmöglichsten Dinge mit Intelligenz auszustatten. Ich hatte es ja im August 2014 bereits angekündigt: Microsoft will mit Windows for IoT in den Kühlschrank. Nun ist es also passiert.

LG und der Windows-Kühlschrank

Hersteller LG wird im Moment mit einem "intelligenten Kühlschrank" mit Windows 10 durch die Medien gereicht – hier ein Beitrag von engadget. Martin Geuß weilt auf der IFA und hat sich das Teil wohl angeschaut sowie ein Video bei YouTube eingestellt.

(Quelle: Dr. Windows/Youtube)

Liebherr und der Windows-Kühlschrank

Auch Liebherr-Hausgeräte und Microsoft arbeiten an einem Kühlschrank, der speziell Kunden aus der Pharmaindustrie und dem medizinischen Bereich neue Möglichkeiten der Fernüberwachung und vorhersagenden Wartung bietet. Bei Liebherr laufen die intelligente Kühlgeräte auf Basis von Microsoft Azure und Windows 10 IoT.

(Quelle: Liebherr)

Kühlgeräte von Liebherr sollen zukünftig beim Einkauf und bei der Essensplanung helfen. Die eingelagerten Lebensmittel können über Kameras mit Objekterkennung und ein Sprachmodul MIA „Media Intelligence Assistant" erfasst werden. Die Kameras zeigen dabei nicht nur Bilder, sondern sie erkennen die einzelnen Lebensmittel im Inneren des Kühlschranks. Diese Informationen fließen automatisch in eine Inventarliste ein. So sieht der Kunde schnell und übersichtlich, was sich im Kühlschrank befindet. Über das Sprachmodul kann der Kunde dann weitere Lebensmittel hinzufügen und so seine Einkaufliste erstellen. Via App für iOS, Android oder Windows kann er außerdem von unterwegs auf seine Einkaufs- und Inventarlisten zugreifen. Eine entsprechende Mitteilung lässt sich in diesem Liebherr-Beitrag nachlesen.

Obsoleszenz eingebaut?

Obwohl das meiner Meinung nach nur "Design-Studien" sind, dürfte das Ganze eine Diskussion über Sinn oder Unsinn solcher Geräte anfachen. Kühlschränke gibt es ab ca. 100 Euro im Handel, und das mit Energieeffizienzklasse A++. Aus meinen früheren Handwerkertagen ist mir in Erinnerung, das die Kompressoren und Kälteaggregate gut und gerne 15 Jahre und länger halten. Mal ein Thermostat oder eine Birne ausgewechselt und gut ist.

Mit den "intelligenten"-Geräten wird nicht nur das Preisschild um mindestens eine Null nach oben gerückt. Spannend dürfte auch die Frage sein, wie lange es eigentlich Support für das in den Geräten verbaute Windows gibt. Mit Windows 10 und Windows 10 for IoT bin ich mir nicht so sicher, dass wir mehr als 5 Jahre überleben. Und wenn der Virenscanner für den Kühlschrank auf der Paylist geht oder das Teil am zweiten Dienstag im Monat wegen Patchday und kreiselnden Punkten beim vergeblichen Neustart streift, dürfte Freude aufkommen. Und die NSA ist auch dabei. Oder wie seht ihr das so?


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15 Antworten zu IFA 2016: Windows und die Kühlschränke …

  1. Tim sagt:

    pffft… und nach dem ersten Windows Update wird die Milch schlecht.

    Was soll der Kram? Ich versteh es einfach nicht… Nur weil man es kann?

  2. Herrlich, ich weiß nun wenigstens was ich ganz bestimmt nicht möchte ;)

  3. Christian sagt:

    Also ein Backofen mit eingebauter Webcam und Livestream wäre sicher auch
    noch der Renner!
    So kann das Braten eines Hähnchens live in die Hühnerfarmen übertragen
    werden und die Tiere können bei der Einäscherung ihrer *verstorbenen"
    Verwandten in Echtzeit zuschauen!

    Gruss, Christian

  4. Hänk sagt:

    Schön zu sehen, wie fortschrittsfeindlich manche Leute sind. Was der Bauer nicht kennt, das "braucht" er auch nicht.

    Alle Punkte, die hier angeblich bedenklich sind, betreffen alle anderen Bereiche, in denen man früher ohne Computer ausgekommen ist, genauso.

    Telefone, die nur telefonieren, sind billiger also solche, die kleine Computer mit Telefonfunktion sind.
    Telefone, die nur telefonieren, halten länger, als solche, die auch kleine Computer sind.
    Telefone, die nur telefonieren, werden durch Updates ganz sicher nicht unbrauchbar.
    …usw.

    Schlechte technische Umsetzungen von guten Ideen sprechen gegen die schlechte Umsetzung, nicht gegen die Idee. Erklär doch mal einer, was am Prinzip von IOT-Kühlschränken schlecht ist, was aber am Prinzip von Smartphones irrelevant sein soll. Oder am Prinzip von Navis in Autos. Oder oder oder…
    Ich arbeite übrigens mit Telegraph statt Telefon, mit Karteikarten und Aktenordnern statt Datenbanken und koche mit Feuer statt Strom. Kann man alles nicht hacken und die NSA hält sich auch raus.

    • Nobody sagt:

      Für den Privatanwender und die Durchschnittsfamilie ist ein Kühlschrank mit Internetanschluss und Windows 10 schlicht überzüchteter Blödsinn.

      • Hänk sagt:

        Ja, deinem Geschmack nach. Meinem Geschmack nach sind Navigationssysteme überzüchteter Blödsinn, die gute alte Papierkarte hatte sich jahrhundertelang bewährt und trainiert das räumliche Vorstellungsvermögen. GPS? Überzüchteter Blödsinn.
        Smartphones: Tragbare Abhöranlagen, die maskiert als Spaß- und Arbeitsgeräte jedermann jederzeit freiwillig mit sich rumträgt? Come on, NSA. Das ist ja sogar gefährlicher überzüchteter Blödsinn.

  5. Andreas B. sagt:

    Es ließen sich für die Logistik im Medizibereich durchaus vernünftige Anwendungen denken. Für Medikamente oder Labor-Reagenzien. Die sind oft höllisch teuer. – Aber Microsoft im Medizinbereich??? VÖLLIG ausgeschlossen! Wg. erwiesener Unzuverlässigkeit.

    Aber nochal zum Thema Obsoleszenz im Bereich Consumer-Electronics: Jetzt geeeht's looo-hos! UKW weg, DAB weg: alles neu kaufen. Beim terrestrischen TV alles dito. Und als Neuheit braucht man für beides zusätzlich noch was mit www-Anschluss.

  6. Jette sagt:

    Es sind Spielereien, die kein Mensch braucht. Aber wer unbedingt so viel Geld für einen Kühlschrank ausgeben möchte, damit er seine Enkaufsliste nicht mehr selbst schreiben muss…soll er halt.
    Mir wäre das zu viel Mist, den ich nicht brauche. Es kann mehr kaputt gehen, es verbraucht mehr Energie – das nervt mich schon bei Smartphones. Und ob es unser Leben nun wirklich erleichtert? Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher. Meiner Meinung nach tragen alle Geräte, die in irgendeiner Form mit dem Internet verbunden sind, vor allem dazu bei, seine Zeit zu verschwenden….

    • Ralf Lindemann sagt:

      Ja, Kühlschränke mit Inventarüberwachung, Einkaufszetteldatenverarbeitung, Antifrost-Software und Internet-Zugang sind Spielerei und gegenwärtig für den Alltagsbetrieb ohnehin eher untauglich: „Auf den von Microsoft und Liebherr präsentierten Pressematerialien herrscht die von alternativen Produkten mit Fotofunktion […] bekannte Ordnung im Kühlschrank. Inwiefern das System auch mit anderen Zuständen zurecht kommt, muss die Praxis zeigen." (Quelle: https://www.computerbase.de/2016-09/microsoft-liebherr-kuehlschrank/)

      Bei Prognosen, wie das in 20 oder 30 Jahren sein wird, wäre ich vorsichtiger. Mag sein, dass der vernetzte „Smart-Haushalt" dann etwas völlig Alltägliches sein wird. Vieles wird davon abhängen, wie sich unsere Konsumkultur in den nächsten Jahrzehnten verändern wird. Der Trend zum Online-Einkauf scheint zurzeit unaufhaltsam und wird in einigen Jahren vielleicht auch den „Nahhandel" vor Ort erfassen. Wer weiß, vielleicht werden in 20 oder 30 Jahre Discounter wie ALDI oder LIDL ähnlich aufgestellt sein wie Versandhändler und (bei ihrer Größe) eigene Zustelldienste unterhalten. Vielleicht wird es dann ganz normal sein, dass man Zuhause am Kühlschrank die Milch, die gerade ausgegangen ist, online bei LIDL bestellt und sich zwei Stunden später mit anderen Waren, die man auch noch ausgesucht hat, liefern lässt. Wäre das wirklich eine Schreckensvision? Wir leben in einer alternden Gesellschaft. Ein großes Problem bei der Alltagsbewältigung ist für alte und gebrechliche Menschen das Einkaufen. Online-Einkaufen am Kühlschrank würde zum Beispiel dieser Gruppe von Menschen das Leben erheblich erleichtern und dabei helfen, dass sie selbstbestimmt ihr Leben gestalten können. Wäre das wirklich so schlecht? Vergesst nicht: In 20, 30 oder 40 Jahren seid ihr die Alten!

  7. Rolf Dieter sagt:

    Herrlich, der von mir angenommen Blödsinn wird tatsächlich Wahrheit.
    Denn als nächstes landen jetzt die Verschlüsselungstrojaner auf eben solchen Geräten.
    "Entweder Sie überweisen umgehend einen Bitcoin, oder wir schalten Ihren Kühlschrank aus!"

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