Schiaparelli-Bums durch Softwarefehler …

So langsam kommt heraus, warum der Marslander Schiaparelli der ESA kürzlich mit hoher Wucht auf der Oberfläche des Planeten aufgeschlagen und wohl explodiert ist. Ein Softwarefehler war schuld.


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Vorige Woche ist ja der ESA-Marslander Schiaparelli quasi als Schrapnell auf die Oberfläche des Mars geknallt. Ich hatte drüben im 50+ Blog den Beitrag Mars-Lander Schiaparelli – was man bisher weiß. Ein paar Tage später gab es dann Fotos mit dem mutmaßlichen Absturzkrater (siehe heise.de-Artikel Esa-Landegerät "Schiaparelli" wahrscheinlich explodiert).

Nun hat die ESA in einem Deutschlandfunk-Interview erste Hinweise gegeben, was passiert ist. Es liest sich wie Pleiten, Pech und Pannen. Hier Zitate:

Soweit wir es rekonstruieren können, hat die Software aus einem Radar-Höhenmessgerät mit der allgemeinen Navigationssoftware nicht richtig gesprochen.

Es hat einen Timeout gegeben, der dazu geführt hat, dass der Fallschirm etwas zu früh abgesprengt wurde. Er hat dazu geführt, dass das Gerät in dem Glauben war, es wäre bereits auf der Oberfläche, so dass es die Bremsraketen abgeschaltet hat. Es ist noch ein kleines bisschen spekulativ, aber wir erwarten in den nächsten zwei Wochen sehr genaue Aufschlüsse.

Der Lander ist wohl aus 3-4 km Höhe ungebremst auf die Oberfläche aufgeschlagen. Beim Wörtchen Timeout hat es bei mir sofort gezuckt – auch mein Windows hat manchmal einen Timeout und ein Fenster meldet "xxxx reagiert nicht mehr". Dann bleibt nur noch zu warten. Spaß beiseite – die ESA sieht die Mission als 98% Erfolg – so wie der Mann, der im 20. Stock eines Hochhauses aus dem Fenster fällt und im 3 Stock murmelt "es wird schon gut gehen, bis jetzt ist ja noch nix passiert". Einen schönen Kommentar zum Thema hat Golem hier veröffentlicht.


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6 Antworten zu Schiaparelli-Bums durch Softwarefehler …

  1. Sack Reis in China sagt:

    Vielleicht kann man in Erfahrung bringen, ob die ESA Microsofts Windows 10 benutzt hat.

  2. Thorky sagt:

    Das Schrapnelli-Wunder hieß Schiaparelli … :D

  3. Remo sagt:

    Zum Glück ist sie über unbewohntem Gebiet (hofft man wenigsten) nieder gegangen.

  4. Dieter Schmitz sagt:

    Ich hoffe doch sehr, dass man bei der NASA, der ESA, etc. ein RTOS verwendet.

    Und nicht Windows irgendetwas.

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