Microsofts Eingeständnis: Windows 10-Upgrade-Zwang ging zu weit

Späte Erkenntnis – Microsofts Management hat wohl eingesehen, dass sie es mit Windows 10 – und speziell der Kampagne zum Zwangs-Upgrade von Windows 7/8.1-Systemen – ziemlich verkackt haben.


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Das Interview, in dem das Eingeständnis zu lesen ist, hat man wohl bei Windows Weekly (Podcast von Mary Foley und Paul Thurrot) mit Chris Capossela, Microsofts Chief Marketing Officer, geführt. Es geht um die Get Windows 10-App und die von Microsoft eingeführten Upgrade-Dialoge, in denen schweinige Tricks zum Übertölpeln der Nutzer zum Einsatz kamen.

GWX App

In obigem Dialogfeld gibt es zwar eine Schaltfläche Schließen, die aber nur das Fenster schließt. Das Upgrade wurde dann aber ausgeführt, wodurch zahlreiche Nutzer ungewollt auf Windows 10 aktualisiert wurden. Das hat zu ziemlich viel Ärger geführt – und Microsoft hat nicht nur mächtig Ärger bekommen, sondern sogar in Einzelfällen Entschädigung geleistet. Hier nun das Transcript der entsprechenden Passagen des Interviews, wo der Chef-Marketer von Microsoft die Fehler eingesteht.

We know we want people to be running Windows 10 from a security perspective, but finding the right balance where you're not stepping over the line of being too aggressive is something we tried and for a lot of the year I think we got it right, but there was one particular moment in particular where, you know, the red X in the dialog box which typically means you cancel didn't mean cancel.

And within a couple of hours of that hitting the world, with the listening systems we have we knew that we had gone too far and then, of course, it takes some time to roll out the update that changes that behavior. And those two weeks were pretty painful and clearly a lowlight for us. We learned a lot from it obviously.

Capossela bezeichnet den Weg, vom ersten Upgrade-Angebot über die "Malwareähnlichen Installationsansätze" für das Windows 10-Upgrade als sehr schmerzhaft ("very painful") für Microsoft. Speziell beim Mai-Update der Get Windows 10-App hat man wohl die rote Linie überschritten und sich mächtig Ärger eingehandelt. Es dauerte dann einige Tage, wie man eine Korrektur-Variante der Get Windows 10-App ausgerollt hat. Details könnte ihr hier nachlesen.

Nachtrag: Das Interview wurde wohl von Paul Thurrott und Mary Jo Foley in ihrem „Windows Weekly"-Podcast geführt. Das Video gibt es hier zum Abrufen. Brachte mich zum Suchen hier im Blog. Capossela war schon mal im Dezember 2015 bei den beiden im Podcast – damals vertrat er die Meinung, dass man die Windows 10-Nutzer zu ihrem Glück zwingen müsse. Könnt ihr im Blog-Beitrag Neues zum Windows 10-"Zwangs-Upgrade" … nachlesen. Was die berechtigte Frage aufwirft, welche Vollpfosten bei Microsoft an den Schaltstellen des Marketing sitzen?

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Neues zum Windows 10-"Zwangs-Upgrade" …


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7 Antworten zu Microsofts Eingeständnis: Windows 10-Upgrade-Zwang ging zu weit

  1. Nobody sagt:

    Schönes Bild im verlinkten Artikel. :-)

  2. Ralf sagt:

    Was nützt all die Erkenntnis, wenn es zu keiner Verhaltensänderung in der Zukunft kommt. Ein paar verträglichere Featureupdates und weniger Bevormundung der Anwender wäre mal ein netter Anfang.

  3. Rene sagt:

    Bis das win10 Upgrade ausgerollt wurde, lief mein win7 super. Schnell und stabil.
    Irgend ein Update hat mir aber mein feines win7 zerschossen.
    Da ich nicht der einzige bin, der diese Empfindung hat, wäre es doch nach der Erkenntnis von MS eine feine Sache, wenn MS das Verhalten von win7 wieder herzustellen?

    Ich sehe nur zwei Möglichkeiten, wenn MS nicht da nachbessert. Entweder win7 SP1 neu installieren und so lassen (keine Updates), oder mir eine alternatives OS suchen, was meine Anforderungen erfüllt. Das es nicht win8.* oder win10 sein wird, ist hoffentlich verständlich?

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