30. Juni 2017: Supportende für diverse Apple-Geräte

Am 30. Juni 2017 zieht Apple mal wieder die 'Reißleine' und lässt eine Reihe an älteren Geräten aus dem Support fallen. Das heißt, diese Geräte werden nicht mehr durch Apple repariert.


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Diese Geräte laufen aus

Wer ein defektes Apple iPhone, iPad oder MacBook-Modell hat, kann dieses zum Apple-Support geben und dort reparieren lassen. Allerdings ist die Reparatur nur für Geräte möglich, die noch in Apples Supportprogramm enthalten sind. Am 30. Juni 2017 endet der Support für folgende Geräte:

  • MacBookAir: 11-Zoll-Modell von Mitte 2011, 13-Zoll-Modell von Mitte 2011
  • MacBookPro: 17-Zoll-Modell von Mitte 2009, 13-, 15- und 17-Zoll-Modelle von Mitte 2011
  • Phone 3GS aus 2009

Zudem fällt die erste Generation von Apples AirPort Express aus dem Support. Eine Liste von Produkten, die nicht mehr im Support sind, findet sich z.B. hier. Eine Zusammenstellung ist in diesem 9to5mac.com-Beitrag zu finden.

Apples Lobbyarbeit gegen Recht auf Reparatur

Nun könnte man natürlich die Apple-Geräte, die aus dem Support gefallen sind, an andere Reparaturspezialisten geben. Aber dort tun sich gleich mehrere Hürden auf. Hier im Blog habe ich mehrfach thematisiert, dass aktuellere Apple-Geräte eine extrem schlechte Reparierbarkeit haben – regelmäßig durch den Repair-Index beim TearDown von iFixIt belegt.

Der andere Stein, den Apple den Leuten in den Weg legt: Man versucht alles, dass freie Dienstleister und Werkstätten nicht an Apple-Ersatzteile und die Spezialwerkzeuge gelangen, um kaputte Geräte zu reparieren. In den USA sollte per Gesetz ("Fair Repair Act") dafür gesorgt werden, dass Elektronikfirmen bzw. Hersteller Ersatzteile und Spezialwerkzeuge an interessierte Dienstleister oder Personen verkaufen müssen. Auch sollten Softwaresperren, die Reparaturen durch Dritte einschränken, mit einem Verbot belegt werden. Wie heise.de hier berichtet gehört Apple bei der Lobbyarbeit gegen diese Gesetzesinitiativen zur vordersten Front.

Neue Geräte braucht der Apple-Fan …

Kann man ja auch alles verstehen, das Kaufvieh muss schließlich gemolken werden. Zudem hat Apple zwischenzeitlich auch Probleme, das Zeugs an den Mann oder die Frau zu bringen. Die iPad-Verkäufe gehen seit Jahren zurück. Und beim iPhone schwächelt man wohl auch bzw. sind die bombastischen Absatzzahlen Geschichte. Apple macht zwar immer noch jede Menge Gewinn, aber in China ist man auf dem harten Boden der Realität gelandet. Laut diesem Artikel gehen Analysten davon aus, dass die iPhone-Absätze in China um 20 % gefallen seien. China ist Apples zweitgrößter Absatzmarkt. Da hofft man dann auf das kommende iPhone 8, was noch teurer und noch schlechter reparierbar sein wird, als die Vorgängermodelle.


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2 Antworten zu 30. Juni 2017: Supportende für diverse Apple-Geräte

  1. Tim sagt:

    "Analysten davon aus, dass die iPhone-Absätze in China um 20 % gefallen seien"

    Das Problem wie so oft:
    Wie hart ist denn der Boden in China, auf den Apple da fallen soll? Was bedeuten 20% weniger, bzw die verbleibenden 80% in richtigen Zahlen und was bleibt der Gewinn? Ich vermute ja, so "hart" möchte jeder mal fallen ;p

    Wären Apple Geräte besser und länger reparierbar, und das von jedem, würde vielleicht auch das eigene Recyling Programm schlechter laufen, könnte ich mir vorstellen. Was die da an Metallen und Co rausfischen ist ja auch nicht wenig und muss trotzdem auch erst mal finanziert werden. Überhaupt, seit wann dient Recycling dem Umweltschutz und nicht gefühlt irgendeiner Kasse? Braucht man im kleinen doch nur das Thema Flaschenpfand betrachten…

    Wenn Reparierbarkeit und Recycling sich nahezu perfekt ergänzen würden, wäre das gemecker über die schlechte Reparierbarkeit fehl am Platz. Wozu sollen Geräte auch gut und lange Reparierbar sein, wenn die Masse der Kunden die Geräte eh viel zu schnell austauschen? Die sind ja nicht kaputt… nicht nur Apple und Google sind schuld, das Geräte schnell ausgetauscht werden müssen. Die nutzen nur das Kundenverhalten aus.

    Der einzelne, bei dem das Gerät ausfällt, mag von einer Reparatur profitieren, allerdings ist es letztlich auch egal, ob derjenige ein repariertes, aufbereitetes, oder ein Recycling Gerät bekommt. Das Thema ist nicht so einfach wie man glaubt, auch wenn ich erst mal auch immer glaube, das Reparierbarkeit was tolles wäre.
    Nur ist es wirklich so, grad bei diesen Produktgruppen?

    Die Sache mit dem Kaufvieh ist eh auch so ein Phänomen.
    Seit Jahren wechseln die Hersteller hier mal ein Kameramodul, feilen hier ne Ecke rund, oder machen den Bildschirm mal heller und mal dunkler, größer und kleiner, mal besser, mal schlechter. An der Software passiert kaum was wirklich spannendes.
    Trotzdem rennen die Leute im satten Markt los und kaufen, kaufen, kaufen und haben am Ende das gleiche in grün nur mit mehr, oder weniger runden Ecken.

    Werden wir hier wirklich zu Kaufvieh degradiert, oder sind wir einfach nur dämlich?

    Ist langanhaltende Reparierbarkeit an dieser Stelle tatsächlich wichtiger, oder interessanter als übers Recycling nachzudenken? Interessant ist die Reparierbarkeit in der Masse bei diesen Geräten nur für den Weiterverkauf im Gebrauchtmarkt…
    Andererseits gibt es halt kein 1:1 Recycling…

  2. JohnMichaelGeset sagt:

    Jetzt mal ehrlich, diese Geräte sind Minimum 6 Jahre alt.
    Fragt einfach mal nach ab welchem Alter noch ein finanzieller Anreiz gegeben ist ein elektronisches Kleingerät zur Reparatur zu geben. Für mich als Windows-Nutzer hat sich nie die Frage gestellt in einen Apple-Store reinzugehen weil mir die Androiden-Zunft genug Auswahl bot, und das zu wesentlich zivileren Preisen.
    Einen guten Handyreparaturdienst außerhalb vom Firmenkundendienst finden ist schon mal gar nicht leicht, und was sich so mancher Hersteller unter Kundendienst vorstellt, weicht auch schon mal erheblich von dem ab was der Kunde sich so vorstellt. Garantieverlängerung zukaufen ist vom finanziellen Aspekt aus gesehen die vernünftigste Lösung. Gesetzlicher Zwang nach ordnungsgemäßem Recycling wäre eine wichtige Sache, aber so lange kräftig MWSt eingenommen wird ,,,

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