Siri deaktiviert Mobilfunkverbindung bei gesperrtem iPhone

Neues Problem für iOS-Benutzer: per Siri-Sprachassistent kann man die Mobilfunkverbindung deaktivieren, auch wenn das Gerät den Sperrbildschirm zeigt und somit nicht ohne Entsperrcode bedient werden kann.


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Die Angelegenheit bekommt eine besondere Brisanz, wenn man an das Thema Diebstahlschutz denkt. Der Sperrbildschirm soll ja verhindern, dass Dritte ohne Entsperrcode nicht auf die Gerätefunktionen zugreifen können. Denn nur bei aktiver Mobilfunkverbindung kann der Gerätebesitzer dann auch Funktionen wie "Mein iPhone finden" oder die Fernlöschung verwenden.

Ein Bug in Siri

Gerätebesitzern ist wohl ein Fehler im Sprachassistenten Siri aufgefallen, der auch bis zur iOS-Version 10.3.2 auftritt. Bei einem gesperrten Gerät ist der Sprachassistent weiterhin aktiv. Der gesprochene Befehl Mobile Daten ausschalten wird von Siri mit der Bemerkung 'Dazu muss erst dein iPhone entsperrt werden' – was korrekt ist.

Sagt man allerdings nur Mobile Daten als Kurfassung, schaltet Siri zwar nicht die Mobilfunkverbindung, aber die Datenübertragung über die Mobilfunkverbindung, ab, ohne dass eine PIN oder Touch ID zum Entsperren abgefragt wird. Funktion wie "Mein iPhone finden" oder die Fernlöschung lassen sich vom Gerätebesitzer nicht mehr verwenden.

Das Ganze funktioniert wohl bei einem englischsprachigen iOS-Gerät, wie man bei heise.de erfährt, als auch bei einem deutschen iOS, wie mactechnews.de hier mit Screenshots dokumentiert hat. In der aktuellen iOS-Beta ist das wohl noch möglich, man darf aber davon ausgehen, dass Apple das baldmöglichst korrigiert.

Ja und?

So ein extremer Beinbruch ist das alles nicht. Man könnte natürlich auch das Gerät abschalten, in eine Metallkiste packen oder die SIM-Karte entnehmen, um den gleichen Effekt zu erreichen. Bei Android kann man den Flugmodus übrigens auch bei aktivem Sperrbildschirm einschalten.

Die ganze Episode zeigt mir aber, dass der Trend, alle möglichen Funktionen in ein Betriebssystem zu passen, immer neue Sicherheitslücken aufreißt. Und hier denke ich natürlich sofort an Windows 10, dessen Ansatz Microsoft früher oder später das Genick brechen könnte. Kann man auch weiter denken: Ist eine 'Apple-eSIM' verbaut, klappt das Entnehmen der SIM-Karte natürlich auch nicht mehr. Die Kette, deren Glieder brechen könnten, wird halt immer länger.


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