Windows 10 Fall Creators Update – Upgrade-Tipps

Ab dem 17. Oktober 2017 beginnt Microsoft mit der Verteilung des Windows 10 Fall Creators Update. In diesem Blog-Beitrag gebe ich einige Informationen, was man im Vorfeld des Updates tun sollte.


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Backup vornehmen!

Erfahrungsgemäß gibt es auf Anwendersystemen bei Funktionsupdates von Windows 10 immer mal wieder gravierende Probleme. Abgebrochene Installationen, nicht mehr startende Systeme etc. Daher folgende Maßnahmen, die Anwender im Vorfeld ausführen sollten.

  • Eine Systemabbildsicherung durchführen. Dies kann noch mit Bordmitteln (Windows 7 Sicherung in der Systemsteuerung) vorgenommen werden. Die Schritte habe ich exemplarisch für Windows 8.1 im Beitrag MEDION AKOYA P2212T: Windows 8.1-Backup im Hands-on – 1 skizziert (geht bei Windows 10 genau so). Ich empfehle aber ein Backup-Programm eines Drittanbieters (z.B. Macrium Reflection), welche es teilweise kostenlos gibt.
  • Zudem sollte ein Systemreparaturdatenträger auf DVD oder ein Wiederherstellungslaufwerk auf einem USB-Stick angelegt werden. Die Medien werden ggf. zum Zurückspielen des Backup oder bei Boot-Problemen gebraucht. Wie man die Medien erstellt, habe ich für diverse Windows-Versionen in folgenden Links beschrieben.

Wer über ein Sicherungsprogramm eines Fremdherstellers verfügt, informiert sich über die Rettungsmedien und legt mit dieser Backup-Software eine Sicherung an.

Windows PE: Reparaturdatenträger erstellen Teil 1
Windows PE: Diese Programme sind verfügbar Teil 2
Wiederherstellungslaufwerk mit Win RE erstellen Teil 3
Tipp: In Windows PE booten, wenn die DVD nicht starten will
Windows PE im UEFI- oder BIOS-Mode booten
Notfallhilfe mit Windows PE, falls Windows 8 nicht startet
Windows PE 4.0: Diese Programme laufen

Was sollte ich noch vorbereiten?

Bevor man das Update auf Windows 10 Version 1709 durchführen lässt, empfehle ich einige Sachen zu erledigen.

  • Sichert wichtige Daten des Altsystems, um im Falle des Datenverlusts gewappnet zu sein. Dazu gehören auch Lizenzkeys, Download-Dateien von Installationspaketen (z.B. Office) etc.
  • Deinstalliert den vorhandenen Fremd-Virenscanner oder die Internet Security Suite. Schaut beim Hersteller, ob es ein Clean-Tool zum Bereinigen der Installationsreste gibt. Hier gibt es eine Liste mit Clean-Tools diverser Hersteller.
  • Deinstalliert Systemtools: Runter vom System gehören auch solche Goodies wie TuneUp, Acronis True Image oder andere Backup-Tools, alle virtuellen DVD-Laufwerke, Brennprogramme, Video-Authoring-Tools etc. Bei TuneUp macht ihr vorher alle "Systemoptimierungen" rückgängig.
  • Aktualisiert nach Möglichkeit alle Treiber und Software von Drittanbietern – es gibt immer wieder Fälle, wo solche Software Probleme bereitet oder ein Treiber nach dem Funktionsupdate nicht mehr mit Windows 10 V1709 harmoniert. Bei WLAN-Treibern ist das mitunter ein echtes Problem, da die Maschine nicht mehr ins Internet kommt.

    Hinweis: Verlasst euch nicht auf die Auto-Updater von OEMs wie HP Assistant, Dell Command Update, Lenovo Updater oder Samsung Magician. Diese Tools zeigen oft keine Treiber- oder Firmware-Updates an, weil die Update-Komponente unter Windows 10 nicht richtig funktioniert. Solche Tools von den OEMs würde ich sogar vorsorglich deinstallieren – es gibt genügend Fälle, wo es mit den Tools nach dem Funktionsupdate klemmte.

  • Stellt sicher, dass genügend freie Kapazität auf dem Windows-Laufwerk vorhanden ist. So 20 GByte sollten frei sein. Falls eine Verschlüsselung der Festplatte vorgenommen wurde, macht diese rückgängig (Bitlocker sollte aber das Funktionsupdate tolerieren).
  • Führt eine Systemprüfung aus, wie ich sie im Artikel Windows 8: Komponentenstore reparieren beschrieben habe.

Bei Volumenlizenz-Installationen, Windows To Go und VHD-Installationen mit nativem Boot ist kein Upgrade möglich. Mehr Infos findet ihr in folgendem Blog-Beitrag.

Tipp: Windows-Installationsmedium downloaden

Nichts ist frustender als das mehrfache Anstoßen des Downloads des Funktionsupdate auf Windows 10 V1709 per Windows Update, um dann nach Stunden festzustellen, dass der Vorgang wegen eines Fehlers abbricht. Dann beginnt der nächste Download meist wieder von 0.


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Besser ist es, sich ein Installationsabbild von den Microsoft-Servern zu beschaffen und dann das Funktionsupdate über die Setup.exe dieses Installationsabbilds vorzunehmen. Wie man die betreffenden Dateien herunterlädt, habe ich im Blog-Beitrag Windows 10 Fall Creators Update: (Upgrade-) FAQ kurz beleuchtet.

Installation scheitert wegen Speichermangel

Weiter oben hatte ich das Freigeben von Speicher auf dem Windows-Laufwerk als vorbereitende Maßnahme aufgeführt. Gerade mangelnder freier Speicher wird als Update-Killer häufiger genannt. Ich habe es nicht getestet, möglicherweise bietet das Setup bei der Installation eine Option, um eine SD-Karte oder einen USB-Stick als Zwischenspeicher anzugeben?

Was man probieren kann: Einen Installationsdatenträger mit dem Fall Creators Update erstellen, Windows 10 booten und dann die setup.exe ausführen. Das spart auf jeden Fall den Platz für den Download der Installationsdateien.

Treten Fehler bei der Installation auf, finden sich über die Wikis zu früheren Windows 10-Versionen und über die Suche hier im Blog oft entsprechende Artikel mit Hilfestellung. Sobald ich einen Überblick über Installationsprobleme habe, werde ich einen Folgeartikel zum Troubleshooting publizieren.

Artikelreihe:
Windows 10 Fall Creators Update: (Upgrade-) FAQ
Windows 10 Fall Creators Update – Upgrade-Tipps

Ähnliche Artikel:
Windows 10 V1709 Wiki
Windows 10 Anniversary Update – FAQ und Tipps
Windows 10 Anniversary Update Troubleshooting


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7 Antworten zu Windows 10 Fall Creators Update – Upgrade-Tipps

  1. Robert Richter sagt:

    "Runter vom System gehören auch solche Goodies wie TuneUp, Acronis True Image oder andere Backup-Tools…"

    Hallo Herr Born,
    Backup-Programme runter? Ernsthaft? Habe zwar nur von EaseUS den Partition Manager und das Todo Backup drauf. Das fällt wohl auch darunter?

    Also: ich werde es drauf lassen und mein Glück versuchen (natürlich vorher Image-Backup machen). Wenn das schief geht, dann soll MS nach Hause gehen. Ich habe doch nicht alle halbe Jahre Zeit, Software runterzuschmeissen, zu upgraden und dann wieder zu installieren. Dann soll MS die Systeme halt wie früher wie Service Packs versorgen. Wäre wirklich eine Unverschämtheit, wenn vorher so mache Software runter müsste!

    • Günter Born sagt:

      Seht die obigen Hinweise als Empfehlung – deriviert aus 2 Jahren Erfahrung mit Win 10 in MS Answers.

      Technischer Hintergrund: Alle Tools, die Filtertreiber ins Dateisystem einklinken, sind potentiell Störenfriede. Nämlich genau dann, wenn ein Upgrade oder Update mit dem Filtertreiber in der Filtertreiberkette nicht mehr kompatibel ist. Dann laufen die Aufrufe ins Nirvana und es gibt die unterschiedlichsten Fehlermeldungen. Da hilft dann übrigens auch nicht das Deaktivieren der AV-Software, da der störende Filtertreiber in der Treiberkette verbleibt.

      Natürlich muss es nicht sein, dass es klemmt. Mit Unverschämt hat das alles nichts zu tun. Und 'anschließend wieder installieren' – muss man ja nicht. Das Problem ist halt, dass viele Nutzer Uralt-Versionen der Systemtools verwenden – und Acronis ist beispielsweise da störend aufgefallen. Auch Partitionierungstools – von den AV-Produkten gar nicht zu reden. Oft ist es so, dass neue Tool-Versionen da keine Probleme mehr aufweisen – aber das lässt sich a priori kaum festlegen, da kurz vor der GA von Windows 10 V1709 noch Updates integriert wurden. Die Problematik mit Trend Micro – hier im Blog erwähnt – mit diversen OEM-Systemtools – auch hier im Blog oder in meinem Google+-Stream von Dritten erwähnt, sprechen genau dieses Sprache.

      Ob die EaseUs-Produkte darunter fallen, kann ich nicht sagen – so etwas teste ich nicht. Zum Thema Backup: Schaut euch den Beitrag Windows-Backup mit Drive Snapshot an. Das Tool hat nach meinen Tests keine Nebenwirkungen diesbezüglich. Hier konnte ich eine Testmaschine mit diesen Produkten problemlos, sogar mit Insider Previews aktualisieren – aber nur als Inplace Upgrade per heruntergeladenem ISO-Installationsabbild.

      Also nicht sofort 'Unverschämtheit' wittern. Es ist eine gut gemeinte Empfehlung meinerseits, mit dem Ziel, die 'Angriffsfläche für Kollateralschäden' zu verringern. Muss man alles nicht tun, kann man aber.

  2. Alfie sagt:

    Hi @all,

    meine Erfahrung nach dem Update auf Version 1709:

    Die Asus Al Suite 3 (Programm zur Steuerung des Mainboards, Ver. 1_01_46) ist total kaputt. Ließ sich nicht deinstallieren. Nach dem manuellem Deinstallieren klappt keine Neuinstallation. Das Setup-Programm bricht sofort ab. Es gibt einen AlCleaner, der bringt absolut nix. Bisher habe ich keine Lösung. Wahrscheinlich passt wieder ein Motherboard-Treiber nicht. Nur welcher………

    Ich benutze ein lokales Adminkonto und zum Arbeiten eine Standbenutzerkonto. Beim Standardbenutzerkonto war soweit alles in Ordnung, bis auf ein paar Store-Apps, die neu installiert werden mussten. Bei den lokalen Adminkonten ist mir aufgefallen, daß sie total langsam geworden sind. Das Surfen sowie die Bedienung ist nahezu wie eingefroren. Dieses Verhalten tritt bei meinen beiden Rechnern auf. Das Neuanlegen eines lokalen Adminkontos behebt das Problem, das Konto ist wieder nutzbar.

    sfc /scannow sowie der Kompontenstore sind i. O.

    Grüße, Alfie

  3. Norbert sagt:

    Ich frage mich, wie man grundsätzlich überhaupt vorher solche Maßnahmen ergreifen kann, wo man doch seit Windows 10 den Installationszeitpunkt von Updates/-grades garnicht mehr selbst bestimmen kann.

    • Günter Born sagt:

      Du bekommst i.d.R. doch den Hinweis, wenn Updates anstehen bzw. wenn ein Neustart erforderlich wird.

      Zudem: Nicht benötigte Software deinstallieren und ein System auf Vordermann bringen, ist imho immer sinnvoll. Spätestens, wenn der Neustart wegen eines Kollateralschadens scheitert und ein Rollback der Funktionsupdate-Installation erfolgt, kann man als Anwender wissen, dass der Zeitpunkt gekommen ist, die Maßnahmen durchzuführen. Aber möglicherweise sehe ich das etwas zu eng ;-).

  4. Also ich mache gerade das Upgrade auf das Fail Creators Update auf meinem Arbeits Notebook, mach das mit dem USB-Stick das scheint recht Flott zu gehen.

    Auf meiner Workstation hab ich die Updates erst mal für 30 Tage ausgesetzt weil ich erstens keine Zeit hab und wahrscheinlich etliche Programme wie, Avast Antivirus, Acronis True Image 2017, Oracle Virtualbox… und so erst deinstallieren müsste.

    Was ein Irrsinn, das alles alle 6 Monate das zu machen.

    Ich werde vielleicht in 14 Tagen das auf meiner Workstation mal Testen wie das mit und ohne der ganzen Programme Funktioniert, neu installieren muss ich ja sowieso sind halt mit Betriebssystem und Programme ca. 140GB an Daten.

  5. SteffenK sagt:

    Mahlzeit zusammen,

    nachdme ich im WSUS windows 10 v1709 für die W10-Download-Gruppe genehmigt hatte, habe ich es mehrmals versucht, nach Genehmigung für meine W10-Lab-Gruppe, auf unserem W10-Lab-Notebook zu installieren.

    Das NB ist seit Clean-Installation von 1703 nur mit den W10-Updates ausm WSUS versorgt, bissl GPO-Kram (Updates, Blocks, FF, AR). AV-Software ist Eset Endpoint Antivirus.

    Die Installation scheiterte jedemals in kürzester Zeit mit 0x80244019 (wimre). Fehlersuche habe ich dann irgendwann aufgegeben das Upgrade mit MCT auf einen Stick gebannt und nun läuft es. Habe über setup.exe ein Inplace-Upgrade gemacht. Alle bisherigen Eisntellungen in selbigem Programm sind geblieben, AV-Software wurde nicht bemängelt, keine Pfeile, FF als Default ist auch geblieben. Die Folgeupdates aums WSUS installiert und es läuft wie es soll.

    Vielleicht fahre ich auf unserem andern W10-Gerät die selbe Strategie – Stick rein, Inplace und gut ist.

    VG, Steffen

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