Samsung DeX: Linux auf dem Android Smartphone

Interessanter Ansatz, den Samsung auf seiner Entwicklerkonferenz vorgestellt hat. Auch Samsung verfolgt einen Continuum-Ansatz mit dem Namen Dex. Damit soll man eine komplette Linux-Distribution als App unter Android laufen lassen können.


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Dex ist der 'Large-Screen' Desktop-Mode für Smartphones, der auf dem Samsung Galaxy S8 und Samsung Galaxy Note 8 verfügbar ist. Unter Dex kann dann eine komplette Linux-Distribution als Android-App laufen – das Smartphone wird dann mit Tastatur, Maus und Bildschirm quasi zum Linux Desktop-PC. MS Power User hat hier berichtet.

Samsung Dex mit Linux
(Quelle: Samsung)

In einer Pressemitteilung (und hier) gibt Samsung an, dass sich das System zwar noch in der Testphase befindet. Man kann aber Linux auf einem Galaxy fahren und dank Samsungs DeX die Anzeige auf ein größeres Display zu bringen. Jetzt können Entwickler mit ihrem Handy unterwegs Code schreiben und die Aufgabe nahtlos auf einem größeren Display mit Samsung DeX fortsetzen.

(Quelle: YouTube)

BetaNews hat in diesem Artikel obiges Video von der Konferenz eingebunden. Dort wird sogar spekuliert, dass man Windows auf DeX einsetzen könne. Ist aber wohl die Linux-Implementierung. Sieht irgendwie interessant aus – ob es sich durchsetzen wird, steht auf einem anderen Blatt.


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Eine Antwort zu Samsung DeX: Linux auf dem Android Smartphone

  1. Uwe Albrecht sagt:

    Großen Raum in der IT-Diskussion nehmen die Themen Aktualität und Sicherheit ein. So wie Linux die Server- und Großrechnerwelt auch mit diesen Themen fast für sich monopolisiert hat, gelang es Microsoft den Windowsdesktop vorinstalliert in jedes Unternehmen und in fast jeden Privathaushalt zu bringen. Bis Windows 7 war auch die Windowswelt unumstritten. Apple hat mit dem MAC wie Linux immer nur eine kleine Scheibe vom PC-Kuchen abbekommen. Dieses Segment schrumpft nun Quartal für Quartal trotz Windows 10 fröhlich weg und nur Linux wächst dort wahrnehmbar zulasten der Windowswelt. Apple hat aus der Unix-Basis mit dem iPhone/Pad eine neue wirtschaftliche Basis im geschlossenen iOS-Ökosystem gebastelt und Google hat als zunächst letzter Marktteilnehmer mit dem Linuxkernel die primär mobile Androidwelt geschaffen. Mit der freien Code-Hilfe sind Apple und Google sehr schnell zu großen Playern in der IT-Welt geworden. Quasi die von Steve Ballmer wahrgenommen Krebsgeschwüre, die den Windowsmarkt krankgemacht haben und die nun auch von Microsoft freudig umarmt wird. Auch Linux-Wissen wird zur Schlüsselqualifikation für die kommende IT-Generation.

    Wenn die mehrheitlich gewünschte Rechnerleistung bald in 200 € Geräte passt, die nicht größer als ein Smartphone sind und 90% der Menschheit die Android-Wischgesten schon beherrscht, müssen sich Apple und Microsoft warm anziehen, denn Linux mit einem Wisch auf dem TV und die smarte und bekannte Fernbedienung in der Hand übertrifft jedes Windows-Schlepptop. Da kann man dann nur noch mit MS-Apps für Cloudanwendungen über den Google-Play-Store am IT-Ball bleiben.

    Microsoft glaubt zwar mit Windows 10 und über 100.000 Mitarbeitern die Nase weiter vorn zu haben. In der IT-Praxis wird aber auch deutlich, dass dies bei der Mehrheit der Kundschaft als Argument zum Update/Upgrade selbst in Gestalt kostenloser Angebote mehrheitlich nicht mehr verfängt. Die Abwanderung oder hälftige Abneigung (eingefleischte Windows 7 Nutzer meist mit ebenso altem Android-Smartphone) haben den aktuellen Windows Mobile Traum zunächst zerstört. Selbst die Fraktion der Windows-Insider und Wechselwilligen hält sich fast immer noch ein Windows 7/8 System in Reserve und hat sich aus verschiedenen Gründen einen Dualboot in die alte Windowswelt oder sogar in die Linuxwelt eingerichtet. Das geht heute incl. Office einfacher, schneller und zuverlässiger, als das halbjährliche Windows 10 Update auf den Rechner zu bringen.

    Google hat mit Samsung den Markt in mehrfacher Hinsicht gespalten. Auf der einen Seite gibt es aktuelle sichere? Statussymbole wie bei Apple auf der anderen Seite gibt man sich im Massenmarkt der vielen Hersteller gar nicht mehr die Mühe Android auf Geräten aktuell und gleich zu halten. Hier kann jeder seine eigene Philosophie leben, der Kunde schert sich wie in der Windowswelt auch mehrheitlich nicht um Fragen der Sicherheit und Aktualität oder opponiert sogar noch gegen diese Zwangsbeglückung.

    Ein eingefleischter Windows 10 Fan sollte schwer ins Grübeln kommen, wenn er mit dem Windows 7 Fan über Datenschutz und Sicherheit spricht. Da werden auf der einen Seite Ideale hochgehalten, die beim 4.x Android Smartphone in der Hosentasche schon nicht mehr gelten. Was hat Google anders gemacht als Microsoft und warum wird jetzt auch noch reines Linux auf dem TV propagiert, aber nicht zwangseingeführt?

    Ein Teil der Lösung liegt in der Art und Weise wie uns etwas präsentiert wird. Nur wenn der Drang „will haben" größer ist, als die Bedenken, werden letztere beiseite geschoben. Das „will haben" war in der Androidwelt nie nur software- sondern primär hardwaregetrieben. Natürlich haben verspätete oder halbfertige Alternativlösungen auf der Softwareseite noch weniger Anziehungskraft, wenn sie auf dem alten (stabil laufenden) Gerät installiert werden sollen. Die große Mehrheit der PCs wartet auch nicht auf halbjährlichen Windows 10 Feature-Updates. Touch & Play im nonrealen 3D-Mix hat schon deshalb verspielt, weil die überwältigende Zahl der vorhandenen Geräte das nicht unterstützt, sehr wohl aber eine Vielzahl von fertigen Linuxsystemen in breiter Auswahl, mal konservativ wie Windows 7, mal hochmodern und ebenso verspielt. Geschenkt mit einem Wisch zum Ausprobieren dazu wird es sich leichter auf dem vorhandenen TV verbreiten, als zaghaft für Entwickler im Windows 10. Aber auch Microsoft kann seine Strategie noch ändern. Bisher wird mehr reagiert, als agiert.

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