Tricky Outlook.com-Werbung für iOS-App

Dass Microsoft immer mal wieder zu unorthodoxen Werbemethoden greift (ich drücke es mal vorsichtig aus), ist ja bekannt. Der neueste Schwank, mit dem wohl iOS-Besitzer (z.Z. wohl nur in den USA) bei der Nutzung von Outlook.com konfrontiert werden, ist aber mal wieder ein typischer Fall mit Geschmäckle.


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Einem iOS-Nutzer – wohl in den USA – ist dies unangenehm aufgefallen. Hierzu muss man ein paar Hintergründe kennen.

Outlook.com, Microsofts E-Mail-Dienst

Bei Outlook.com handelt es sich um einen Dienst von Microsoft (also nicht um das Office-Programm Outlook – wissen zwar die meisten Blog-Leser, aber es gibt immer wieder Verwechselungen). Dieser Dienst bietet auch ein kostenloses Postfach an, welches man in beliebigen Browsern nutzen kann – mache ich für meine Testkonten eigentlich immer.

Microsoft bietet aber diverse Apps für Android, iOS und auch für Windows an, um Postfächer sowie Kalender von Outlook.com komfortabel zu verwalten. Man kann das Outlook.com-Konto aber auch in Drittanbieter Mail-Apps einbinden. Bei den Windows-Mail-Apps ist mir z.B. in den letzten Jahren immer mal wieder in den Foren aufgefallen, dass die Synchronisation mit Outlook.com oft mehr schlecht als recht funktioniert und häufiger bemäkelt wurde.

iOS-Nutzer, ich mach dir mal ein Angebot

Kommen wir nun zum gegenständlichen Fall. Für iOS hat Microsoft natürlich auch eine entsprechende App geschnitzt. Da ist es natürlich doof, wenn die Leute auf ihrem iPhone oder iPad den Safari-Browser, das Mail-Programm von iOS oder eine andere iOS-App zur Kommunikation mit Outlook.com verwenden. Das müsste man doch mal ändern …

Mutmaßlich werden daher einzelne Benutzer von Outlook.com mit iOS, aber ohne Microsoft App, per Zufallsprinzip ausgewählt. Diese erhalten dann eine E-Mail an ihr Outlook.com E-Mail-Postfach, dass die Synchronisierung deaktiviert worden sein. Der Benutzer möge doch die Konfiguation der Mail-App überprüfen. Der Benutzer hat den Vorgang auf Twitter veröffentlicht.

Der Text lautet in etwa sinngemäß: Wir haben die Synchronisierung von Outlook.com temporär pausiert und empfehlen die Verwendung der offiziellen Outlook für iOS-App. Dann wird diese Wunder-App ausgiebig angepriesen, und es existiert eine fette Download-Schaltfläche.

Natürlich gibt es einen Hinweis, dass man Outlook.com weiter im Browser verwenden könne. Wie, das verrate ein Link im vorhergehenden Text – ein  Schelm, wer böses dabei denkt – denn im Internet hätte man direkt auf 'No thanks, continue using current app' verlinken können, wenn man denn schon solche zweifelhaften Methoden einsetzt.


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Kollege Martin Geuß, dem das Ganze vor ein paar Tagen aufgefallen war, meint, dass man wohl testet, wie das Feedback ist und schreibt sinngemäß:

Das ist ganz sicher eine originelle und kreative Idee, um Nutzer auf die Outlook-App für iOS hinzuweisen. Ob es auch eine gute Idee ist – darüber kann man ganz sicher geteilter Meinung sein. Das weiß man sicher auch bei Microsoft, weshalb diese Methode wohl zunächst mit ein paar wenigen Zielpersonen getestet wird, um abzuklopfen, wie die Reaktionen sind.

Für mich hat das ein bisschen was von „Ich mache dir ein Angebot, dass du nicht ablehnen kannst…" – man fragt sich natürlich unweigerlich, ob es bei der höflichen Aufforderung bleiben wird.

Ich denke, wir werden so etwas in Deutschland hoffentlich nicht zu sehen bekommen und halte mich mit einer Bewertung zurück. Wie findet ihr denn diesen Ansatz der versuchten Zwangsbeglückung?


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Eine Antwort zu Tricky Outlook.com-Werbung für iOS-App

  1. Christian sagt:

    …aber die sind doch jetzt ganz lieb und fragen nicht mehr:
    "Wollen sie JETZT oder NACHHER zu Outlook.com wechseln?"

    …ok, vielleicht kommt das ja auch noch…

    Gruss, Christian

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