Ubuntu 17.10 beschädigt das BIOS einiger Lenovo-Notebooks

SicherheitNoch eine kurze Warnung an Besitzer eines Lenovo Notebooks, die mit Ubuntu 17.10 experimentieren wollen. Im  Moment würde ich davon absehen, da bei einigen Lenovo-Geräten das BIOS beschädigt wird.


Anzeige

Lubuntu Entwickler Simon Quigley hat softpedia.com über das Problem informiert. Viele Benutzer berichteten wohl über ein kaputtes BIOS auf ihren Lenovo Notebooks, nachdem sie versuchten, die neueste Ubuntu 17.10 (Artful Aardvark) Version zu installieren.

Änderungen im BIOS werden nicht mehr gespeichert

Der Bug ist hier dokumentiert und bewirkt, dass nach der Ubuntu 17.10-Installation neue BIOS-Einstellungen nicht mehr gespeichert werden können. Hat man Ubuntu installiert und bootet das System neu, werden die alten BIOS-Einstellungen geladen. Es scheint, als ob der Fehler mit den intel-spi-* Treibern im Linux-Kernel zu tun hat. Die sind wohl noch nicht ausgereift.

Diese Lenovo-Geräte sind betroffen

Aktuell sind die folgenden Notebook-Modelle als betroffen bekannt:

  • Lenovo B40-70, Lenovo B50-70, Lenovo B50-80
  • Lenovo Flex-10
  • Lenovo G40-30, Lenovo G50-70, Lenovo G50-80
  • Lenovo S20-30,
  • Lenovo U31-70
  • Lenovo Y50-70, Lenovo Y70-70
  • Lenovo Yoga Thinkpad (20C0)
  • Lenovo Yoga 2 11" – 20332,
  • Lenovo Z50-70, Lenovo Z51-70
  • Lenovo IdeaPad 100-15IBY

Mein Ratschlag wäre, generell von der Ubuntu 17.10-Installation abzusehen, da es auch andere Geräte betreffen kann. So ist zum Beispiel auch ein Toshiba S50t-B Notebook betroffen.

Canonical will nachbessern

Canonical kennt das Problem und will neue Ubuntu 17.10 ISOs bereitstellen. Auf der Ubuntu 17.10-Download-Seite wurden die Download-Links gesperrt und man findet folgenden Hinweis:

The download of Ubuntu 17.10 is currently discouraged due to an issue on certain Lenovo laptops. Once fixed this download will be enabled again.

Sobald ein Fix vorliegt, wird der Download wieder freigegen. Natürlich kann man noch den Download über Mirror-Server versuchen, segelt dann aber unter Risiko. Die Maintainer von Lubuntu und Kubuntu kennen das Problem ebenfalls und haben ähnliche Warnungen auf Twitter gepostet.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Linux-Installation UEFI- oder BIOS-Einstellungen beschädigt(siehe hier und hier). Ob andere Distributionen, die auf Ubuntu-Quellen aufsetzen, betroffen sind, kann ich z.Z. nicht beantworten (Recherche ist aktuell mit einem mit einem Netbook und wackeliger Internetverbindung kaum möglich). Ihr könnt ja eine Kommentar hinterlassen, wenn was bekannt ist. Nachtrag: Golem hat hier einen Artikel mit ergänzenden Informationen veröffentlicht.


Anzeige

Ähnliche Artikel:
Linux und das vergurkte UEFI-Konzept
Kein Linux auf Lenovo Yoga
BIOS-Upgrade ermöglicht Linux auf dem Lenovo Yoga
Intels Clover Trail Atom-CPU nicht für Linux geeignet
Windows 8: Sperrt Secure Boot Linux aus?


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Linux abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

11 Antworten zu Ubuntu 17.10 beschädigt das BIOS einiger Lenovo-Notebooks

  1. Micha sagt:

    Ich habe mir die beiden verlinkten Artikel mal durchgelesen. Es betrifft nur Intel basierte Systeme.
    Ich hätte nicht gedacht das man durch das einlegen einer Liveboot CD das ganzen Rechner lahmlegen kann.

    Ich nutze eine Linux Mint Mate 17.3 x64 DVD einmal im Monat um die "wuaueng.dll" in Windows 7 Pro x64 zu downgraden. Erst wenn die Datei wieder älter als die Markteinführung der AMD Ryzen CPU ist sucht der PC wieder Updates. In neueren Versionen der Datei ist die CPU auf der Blacklist. Man bekommt eine Meldung das der PC nicht zur Installierten Windowsversion kompatibel ist.

    Da ich schon öfters Probleme mit dem UEFI boot hatte laufen alle meine PCs im CSM Modus.

    Was ich auch nicht verstehe.
    Weshalb muss man bei einem Biosfehler das Ganze Motherboard tauschen?
    Würde es nicht reichen den BIOS Schaltkreis auszulöten und in einem Programmiergerät neu zu Flaschen.

    • Hast du dir in letzter zeit mal ein Mainboard Angesehen?

      Solltest du vielleicht mal tun, das beantwortet dir dann auch die frage wieso sich der BIOS Baustein nicht einfach heraus löten lässt, längst sind die Zeiten vorbei wo man den BIOS Block heraus nehmen und einfach auf einem Flash Board flashen konnte.

      Was ich aber nicht ganz nachvollziehen kann ist, wieso ein Intel Treiber auf das UEFI zugreifen und diesen überschreiben kann beziehungsweise diesen beschädigen kann, das ist mir irgendwie etwas schleierhaft.

      • Micha sagt:

        Nein den habe ich auf meinem ASUS Crosshair Hero VI (aus 2017) noch nicht gesucht. Das hat eine USB Flashback Funktion. Die braucht nur einen USB Stick der FAT 32 formatiert ist. Da muss dann ein kompatibles Bios draufgespielt werden und in C6H.cap umbenannt werden. Anschließend Stick rein stecken und Start taste drücken. Auf der Postcodeanzeige wird der Fortschritt in % angezeigt. Die einzigen Komponenten die dafür gebraucht werden ist :
        der USB Stick mit dem Bios
        das ASUS Crosshair Hero VI
        ein ATX Netzteil

        Auf alten Motherboards von ASUS war das Bios teilweise noch gesockelt.

        Beim Intel Bonanza 875 PBZ war es ein SMD PLCC Package IC.
        Bei dem ASUS M5A99X EVO R2.0 (aus 2013) ist es ein gesockelter DIP 8 IC.

        • der_Puritaner sagt:

          Ja momentan hab ich auch ein Asus z170-a BIOS habe ich schon per 5 1/4 Zoll Diskette geflasht.
          An meiner Wand hängen noch ein paar ältere Mainboards zb. ein Asus p2b-s mit einem Intel irgendwas 299Mhz Slot1 CPU, da ist der BIOS Block noch gesteckt, also ich weiß schon wovon ich da rede.
          Kann mich von den Alten Dinger einfach nicht trennen macht auch ein bisschen was her bei meiner Kundschaft das ich mal damit gearbeitet habe.
          Könnte mir auch Intel oder AMD Plakate aufhängen ich mag aber so halben Elektroschrott lieber, neue BIOS Batterie rein IDE Festplatte, Diskettenlaufwerk und CDROM Laufwerk Windows 2000 CD rein und schon kann es losgehen in die Nostalgie.
          In meinem Lager habe ich auch noch einen 800Mhz PC mit floppy 3,5", 5 1/4" und Zipp Laufwerk stehen nehme ich manchmal zu Kopieren von irgendwelchen Daten.

      • Tim sagt:

        "Was ich aber nicht ganz nachvollziehen kann ist, wieso ein Intel Treiber auf das UEFI"

        Zu der Gruppe der vielen Köche am Gericht UEFI gehörte halt auch Intel und daraus wurde die Suppe, die wir hier auslöffeln.
        UEFI ist nicht gut von einem entwickelt, sondern steckt voller Kompromisse.

        Vielleicht wars wichtig und richtig vom alten BIOS abzurücken, aber UEFI ist reines durcheinander geworden. So bunt und lustig wie bei den Koch Kollegen aus der Android Küche…

        Hier ist mal nen Treiber schuld an Problemen (oder doch eher UEFI selbst?) und vorher waren es andere Dinge… Irgendwie scheint es bei UEFI nicht mehr voran zu gehen, die Entwicklung schläft halbgar ein. Nur noch gefrickel, wenn mal was passiert.

    • Bolko sagt:

      Um die wuaueng.dll anzupassen muss muss man kein Linux bootenb, sondern man braucht nur "wufuc", um die Datei zu patchen:
      https://github.com/zeffy/wufuc/releases/tag/v0.7.1.81

    • Martin sagt:

      Der volle Funktionsumfang der Ryzen CPU gibt es nur unter Windows 10. Der grundlegende Support für Windows 7 endete am 13.01.2015. Da gab es diese CPU-Generation noch nicht. Nicht vergessen, der erweiterte Support endet am 14.01.2020. Windows 7 wird dann nicht mehr mit Updates versorgt. Spätestens dann musst du umsteigen. Windows 7 ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit.

      Windows 10 ist ein zeitgemäßes Betriebssystem und hat weitere Vorteile. User ab Windows 7 können noch bis zum 31.12.2017 kostenlos auf Windows 10 umsteigen. Bisher lässt sich Windows 10 mit einer gültigen Seriennummer für Windows 7 oder Windows 8.1 aktivieren. Windows 10 bringt seit dem Fall Creators Update von Haus aus einen Exploit-Schutz und Ordner-Schutz mit. Nicht zu vergessen der SmartScreen-Filter. Der wurde weiterentwickelt und überprüft nicht nur die URL in Edge und IE. Bei einer aus dem Internet stammenden Anwendung überprüft der SmartScreen-Filter den Ruf der Anwendung mit Hilfe von digitalen Signaturen und anderen Faktoren anhand eines von Microsoft verwalteten Diensts. Dank Microsoft Store (vorher Windows Store) werden die Apps automatisch aktualisiert. Das Angebot an Apps steigt weiter an. Xbox oder Windows Codes können über den Store eingelöst werden um damit Apps oder weitere interessante Inhalte zu kaufen. Du musst nicht einmal Angaben über Bankkonto oder Kreditkarte machen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Apps sicherer sind als die Win32-Anwendungen.

      Der Datenschutz bei Windows 10 wurde von der EFF gelobt. Microsoft hat hier wegen der Kritiken deutlich nachgebessert. Du kannst bei Microsoft nachlesen, was Telemetry ist und warum sie eingesetzt wird und was übermittelt wird. Microsoft kommuniziert das öffentlich.
      https://docs.microsoft.com/de-de/windows/configuration/configure-windows-telemetry-in-your-organization

  2. Bolko sagt:

    FIX existiert mit Kernel 4.13.0-21.24

    "This bug was fixed in the package linux-hwe-edge – 4.13.0-21.24~16.04.1"
    https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/linux/+bug/1734147

Schreibe einen Kommentar zu Tim Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.