Windows 10 und darüber hinaus in Zahlen

Zum Jahreswechsel möchte ich in einem Beitrag ein Blick auf die Zahlen von Windows auf dem Desktop werfen. Wie ist die Versionsverteilung auf Windows 10-Rechnern und wie stark konnte Windows 10 seinen Marktanteil auf dem Desktop steigern?


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AdDuplex: Verteilung von Windows 10

Die Firma AdDuplex hat Ende Dezember 2017 den AdDuplex report for December 2017 veröffentlicht. Dieser gibt die Verteilung von Windows 10 nach Versionen auf den betreffenden System an.

Windows 10-Verteilung Dezember 2017
(Windows 10-Verteilung Dezember 2017, Quelle: AdDuplex)

Zwei Monate nach dem Marktstart liegt Windows 10 Fall Creators Update (Version 1709) bereits auf 53,6% der Systeme vor. Das Windows 10 Creators Update (Version 1703) läuft dagegen auf 33,7 % der Systeme. Windows 10 Anniversary Update (Version 1607) kann nur noch auf einen Anteil von 10,5 % blicken. Generell laufen nur noch 12,7% der Systeme mit Windows 10 Versionen vor der Build 1703. Warum deren Betreiber nicht umgestiegen sind, ist unbekannt. Weitere Informationen lassen sich dem AdDuplex report for December 2017  zu entnehmen.

Windows-Verteilung auf dem Desktop (12. 2017)

Die zweite Frage widmet sich den Marktanteilen von Windows auf dem Desktop. Wie hat sich Windows 10 geschlagen, und wo stehen Windows 7, Linux und macOS? Der Anbieter netmarketshare.com hat neue Zahlen für Ende 2017 vorgelegt. 12.2017 kommt Windows weltweit auf einen Marktanteil von 88.87 % der Desktop-System, gefolgt von macOS (8,06%9 und Linux (2,33%).

Windows-Verteilung Dezember 2017
(Windows-Verteilung Dezember 2017, Quelle: Net Market Share)

Das obige Diagramm zeigt den Verlauf über das Jahr 2017. Windows 7 liegt mit 43,08 % (Ende Dezember) Anteil auf dem Desktop (samt Notebooks) noch deutlich über Windows 10, welches nur auf 32,93 % liegt. Windows 7 behauptet sich also weiterhin auf dem Desktop, während Windows 10 sich weiterhin schwer tut, auf die Plattformen vorzudringen. Windows XP läuft noch auf 5,18% und Windows 8.1 auf 5,71% der Systeme. Die Gewinne und Verluste zum Vormonat lassen sich hier nachlesen. Die Tabelle in obigem Screenshot gibt die Marktanteile der Betriebssystems, gemittelt über 2017 an.

Windows-Verteilung Dezember 2017, Quelle: StatCounter

(Windows-Verteilung Dezember 2017, Quelle: StatCounter)


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Martin Geuß hat hier die Statistik von StatCounter zu Windows auf dem deutschen Markt befragt. Unter diesem Blickwinkel liegt Windows 10 mit 51,3 % weit vor Windows 7, welches nur noch auf 34,89 % der Desktop-Systeme läuft. Windows 8.1 (Orange Linie) kommt noch auf 9,8 %, während die anderen Versionen kaum noch eine Rolle spielen. Weltweit herrscht bei StatCounter Ende Dezember 2017 zwischen Windows 7 und Windows 10 Parität.

Die spannende Frage wird nun sein, wie Windows 10 in 2018 in Deutschland am Markt ankommt. Die Nutzer im Geschäftsumfeld stehen nämlich vor einer spannenden Frage (bzw. finden sich imho in einer recht unkomfortablen Sandwich-Position wieder). Einerseits will Microsoft mit Windows 10 alles und jedes in die Cloud übertragen. Andererseits gibt ab dem 25. Mai 2018 die Datenschutzgrundverordnung der EU, die eine besondere Haftung für die Sammlung und Übertragung personenbezogener Daten vorsieht. Und da ist in meinen Augen offen, ob und wie die Übertragung von Daten auf US-Server (auch unter dem Dach von Privacy Shield) Bestand haben wird. Wenn ich dann sehe, dass Kontakte, Mails, Dateien etc. an Microsoft-Konten gebunden werden und ggf. auf US-Servern liegen, dürfte das eine heiße Geschichte werden. Von einer Einwilligung der Betroffenen im Hinblick auf die Speicherung der Daten erst garn nicht zu sprechen.

Das Themenfeld dürfte erst in einiger Zeit geklärt sein. Administratoren können sich auf die komfortable Situation zurückziehen, dass der Datenschutzbeauftragte der Firma für diese Fragen zuständig ist. Aber kleine Firmen, Einzelkämpfer und Freiberufler stecken imho in der Zwickmühle, wenn Sie auf Windows 10 umsteigen und irgendwann die Entscheidung kommt 'ist nicht zur DSGV kompatibel'.


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5 Antworten zu Windows 10 und darüber hinaus in Zahlen

  1. Herr IngoW sagt:

    Welche Statistik ist denn jetzt richtig?
    Ist doch nur eine Schätzung oder?

    • Günter Born sagt:

      Das Ganze sind Werte, die die Statistikunternehmen aus Erfassungen der Besucher auf bestimmten Webseiten ableiten.

      Generell sind solche Statistiken immer mit Vorsicht zu bewerten. Alle Rechner, die nicht im Internet unterwegs sind (und das sind eine Menge in Labors, Produktion etc.), werden nicht erfasst. Bezüglich der Windows-Verteilung könnte das die Werte kräftig verändern.

      Trotzdem finde ich solche Trends schon spannend, weil diese einen Blick auf den Konsumentenmarkt erlauben. Und dort kommen so langsam die neuen Windows 10-Rechner ins Spiel.

      • Steter Tropfen sagt:

        Wenn man bedenkt, dass es auf dem Konsumentenmarkt schon seit über einem Jahr praktisch keine Rechner mit anderem Betriebssystem zu kaufen gibt (mal von Mac abgesehen), dann ist es eher verwunderlich, wie lange Win10 braucht.
        Nicht erfasst ist dabei, wie viele dieser Privatanwender über ihren neuen Rechner fluchen, weil alles anders ist und im Zweifelsfall nicht funktioniert.

        Das wird noch spannend, wenn die „Ich kann Computer"-Euphorie, die sich in den letzten 15 Jahren dank nutzerfreundlicher Betriebssysteme wie Windows XP und 7 auch unter Laien verbreitet hat, zunehmen in kollektiven „Mein Windows 10 hat sich schon wieder geupdatet"-Frust umschlägt.

  2. Geronimo:) sagt:

    Hallo, ein paar Gedanken zur neuen Datenschutzgrundverordnung,

    ich glaube, dass sich im Grunde genommen nimmt entspannt zurücklehnen kann.
    Denn im Grunde ist es doch so, dass es natürlich nicht nur um Windows 10 geht, sondern das es allgemein um die aktuellen Betriebssysteme und Serverbetriebssysteme von Microsoft, und die Betriebssysteme von Apple, und auch um Androidsysteme auf den verschiedenen Computern, Handys und Tabletts geht. Alle sammeln ja schließlich massenhaft Daten, und schicken sie an ihre Home-Server. Wo auch immer die stehen. All diese Geräte werden ja mehr oder weniger in allen Betrieben und Firmen eingesetzt. Egal ob Einzelunternehmer, oder bis hin zu größten Firmen.
    Und das diese Betriebssysteme mit der ab 25. Mai 2018 geltenden Datenschutzverordnung korrelieren, steht wohl außer Frage.
    Was ist z.B. mit dem Vertreter, der Kundendaten auf seinem Laptop oder Tablett hat, und das geht mal verloren, oder wird gestohlen???
    Die EU steckt meiner Meinung nach in einer Zwickmühle. Erteilt sie z.B. Windows 10 nicht die DSGV Freigabe, müssten ja alle recht zügig auf etwas anderes umsteigen. Da die anderen Betriebssystem Hersteller aber ja auch kein Produkt im Angebot haben, was die DSGV Freigabe bekommen kann, müsste die EU konsequenter weise allen Unternehmern in der EU die Computer, Laptop, Handy und Tablett Benutzung laut der ab Mai geltenden GSGV untersagen. Wer trotzdem einfach weitermacht, müsste dann wieder konsequenter weise von der EU mit harten Strafen sanktioniert werden.
    Die Wirtschaft in Deutschland und in der EU müsste dann eigentlich sehr schnell zusammenbrechen.
    Das möchte natürlich niemand.
    Aber „einfach" Windows 10 und alle anderen als DSGV kompatibel freizugeben, löst wahrscheinlich auch nicht das Problem. Denn SIE sind ja nun mal nicht kompatibel. Außerdem würde es sicher Klagen aus dem EU Ausland nach sich ziehen.

    Nein, ich glaube, es kann sich niemand wirklich entspannt zurücklehnen!!!

    Was meint Ihr?

    Geronimo:)

    • So überlegt sollte eigentlich allen Betriebssystem Herstellern der Arsch auf Grundeis gehen, Tut's Anscheinend aber nicht denn bisher hat von den Betriebssystem Herstellern noch keiner richtig gemeckert zumindest nicht in der Öffentlichkeit oder bei der EU.

      Ich sag mal so, auch die EU mit ihrer Datenschutzgrundverordnung die ab dem 25. Mai 2018 in kraft Tritt kann mir auch gestohlen bleiben, bisher hat sich die EU auch immer wieder durch irgendwelche Lobbyisten gebeugt.
      An sich ist die Datenschutzgrundverordnung durch aus gut zielt jedoch größtenteils eher auf Firmen als auf Privatpersonen ab und die meisten Firmen haben es auch schon mitbekommen ihr Daten nicht in irgendeine sonder in eine Europäische Cloud abzulegen.

      Warten wir einfach mal ab was Apple, Google und Microsoft bis zum 25. Mai so einfallen wird.

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