Windows Mixed Reality am ‘absaufen’

Wie es aussieht, erleben wir gerade, wie Microsofts Windows Mixed Reality Knall auf Fall absäuft und untergeht. Nichts mit glanzvollem Start, Produzenten, die auf solche Hardware gesetzt haben, dürften sich das nächst blaue Auge holen.


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Es sollte eine der Kernfunktionen in Windows 10 werden: Windows Mixed Reality wurde im März 2017 mit entsprechenden Head-Sets angekündigt. Mit dem für April 2017 erwarteten Windows 10 Creators Update sollte 3D und Virtual Reality einen Schub erhalten.
(Quelle: Microsoft)

Aber das Thema hat nicht so wirklich gezündet – außer in Blogs und News-Seiten, die das Ganze in zig Artikeln abfeierten. Vor einige Wochen hatte ich im Blog-Beitrag Windows Mixed Reality Headsets: War's das? schon mal die Frage gestellt, ob es das mit Mixed Reality unter Windows war.

Steam legt Daten vor

Anbieter Steam legt ja monatlich einen Hardware-Survey mit verschiedenen Informationen vor. Dort gibt es auch eine Rubrik zu Virtual Reality (VR)-Headsets. Und die Zahlen sind deprimierend – gerade im Spielebereich hätte ich erwartet, dass VR-Headsets signifikant vorhanden sind. Hier die Zahlen:

  • Oculus Rift: 0,20% (+0,06%)
  • HTC Vive: 0,18% (+0,05%)
  • Windows Mixed Reality: 0,01% (+0,01%)

Die nachfolgende Grafik macht das nochmals deutlich: Nur das zu Facebook gehörende Unternehmen Oculus kann mit seinem Oculus Rift ein wenig am Markt ausrichten. Und HTC punktet mit dem VIVE-Headset auf niedrigem Niveau, der Rest ist Statistik-Vieh.


(Quelle: Steam)

MS Power User hat das Ganze hier aufgegriffen, Microsoft hat es nicht gepackt, auf diesem Feld auch nur ansatzweise zu punkten. 

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6 Antworten zu Windows Mixed Reality am ‘absaufen’

  1. Paul Brusewitz sagt:

    Schade. Das eigentlich interessantere Thema Mixed Reality ist leider durch das Thema VR gleich mit abgeräumt worden.

    Dabei hätte Mixed oder Augmented Reality die sinnvolleren Nutzungsmöglichkeiten geboten.

    Irgendwann hatten die Leute eben die Nase voll und wollten nicht noch eine Achterbahn, noch ein Gruselkabinett, noch eine Baller-Demo. Und die Hardwareanforderungen/ Preise haben dann noch zusätzlich abgeschreckt.

    Ich denke, das Thema Augmented Reality wird aber weiter ein Thema sein und sich in den Bereichen technischer Support, Medizintechnik, industrielle Montage u.a. durchsetzen.

    Der Zug ist erst mal nur für Home-User abgefahren und natürlich für Microsoft.

    Das Thema Zukunftstechnologien und langer Atem scheint bei Microsoft abgehakt zu sein. Es zählen nur noch Windows, Office und Cloud …

    MfG P.B.

    • Rolf Dieter sagt:

      Windows zählt definitiv nicht mehr. Der Zug ist abgefahren. Oder haben Sie die letzte Entscheidung von Microsoft nicht mitbekommen?
      Nadella setzt nur auf die Cloud, und wird MS damit endgültig an die Wand fahren, siehe Cloud Act. Damit ist die MS Cloud ist für Europa gestorben.
      Wir haben jetzt alles bei uns auf Linux umgestellt, und huch, es funktioniert einwandfrei. Okay, es war nicht einfach. Wie auch immer.
      Was noch nicht richtig funktioniert, kommt bis es funktioniert, in Linux in eine W7 VM.
      Niemand, wirklich niemand braucht mehr MS.

      • Steter Tropfen sagt:

        Man muss schon äußerst begrenzten Software-Bedarf haben, um solche Behauptungen auszustoßen. Aber mit einem PC macht man heutzutage mehr als ein bisschen Office und Surfen.
        Im Multimedia-Anwendungsbereich kommt man mit den halbgaren Linux-Tools nicht weit, und da ist auch in Zukunft nichts Stabiles zu erwarten. Von benutzerfreundlichen, intuitiven Programmen für den Gelegenheits-Anwender ganz zu schweigen.
        Ich habe jahrelang immer wieder versucht, ein Linux für meinen Bedarf zu finden. Völlig aussichtslos. Lieber arbeite ich wieder mit Papier, Stift und Schere!

        • Rolf Dieter sagt:

          Eher nicht.
          Aber wir fischen wohl in anderen Teichen.
          MS-Server, ersetzt.
          MS-Exchange, ersetzt.
          MS-SQL, ersetzt.
          MS-Office, ersetzt.
          MS-Outlook, ersetzt
          AutoCAD, ersetzt
          Photoshop, ersetzt.
          und, und..
          Das reicht vollkommen um unseren Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten.
          Was fehlt Ihnen denn so dringend unter Linux?
          Nur weil man ein System nicht versteht, ist es nicht per se schlecht.
          Vieles könnte besser sein, keine Frage, aber es funktioniert.
          Und das besser als bei MS, wo das endgültige Ende in Sicht ist.
          Warum wohl öffnet sich denn MS für Linux, und baut immer mehr davon ein.
          MS hat fertig.

    • Günter Born sagt:

      @Paul: Technischer Support, Montage und Medizintechnik, da bin ich dabei. Aber das ist nicht Windows 10 Hampel VR/AR, sondern oft eine spezialisierte Lösung. Auch Hololens kommt da zum Einsatz (hatte letztens noch eine PM, die ich noch nicht im Blog berücksichtigt habe). Das macht teilweise Sinn. Allerdings kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies häufig auch Pilotanwendungen sind. Ist zwar ein viertel Jahrhundert her, seit ich in der Großchemie mit so was befasst war. Aber bestimmte Sachen ändern sich nicht oder sehr langsam. Denn machen wir uns nichts vor:

      a) Technische Dokumentation muss und wird auf Jahre hinaus imho immer noch in Papierform erstellt werden (interne Regularien, Behördenauflagen etc.). Die Bauzeichnung ist nach wie vor auf Papier, der Elektroplan genau so.
      b) Es müssen dann die VR-/AR-Anwendungen zusätzlich erstellt werden, was Zusatzaufwand bedeutet.
      c) Um Sinn zu machen, müsste das AR/VR-Zeugs flächendeckend in Firmen eingesetzt werden.

      An b und c wird die Sache scheitern. Akku-Laufzeiten von wenigen Stunden, eine Technik, die nicht für den harten Industriebetrieb geeignet ist etc. Der Ordner mit der Wartungsanleitung und den Schaltplänen für eine Industrieanlage ist schnell im MSR-Raum abgelegt. Aber wehe, der Akku der dollen VR/AR-Brille ist leer, wenn gerade eine Anlagenstörung passiert. Das Ganze hat den Charm von Schönwetterbetrieb – wo Cheffe dann auf Konferenzen seine Erfahrungen zum Besten gibt (wie toll man im Grunde man doch ist).

      Ist aber nur ein Schuss von mir ins Blaue. Vielleicht kreuzt ein Leser mit Erfahrungen aus der Praxis auf, der das Ganze widerlegt ('Born, Du bist so was von old school, das machen wir ganz anders') – ich lerne gerne dazu.

      Das obige sind aber gänzlich andere Baustellen, als das, was Microsoft da so für die Masse als Zwangsbeglückung vorgesehen hatte. Ok, ich muss fair sein: Sie haben es bei Microsoft zumindest versucht – wer es nicht versucht hat, wird es möglicherweise ein Leben lang bereuen ;-).

  2. Robert sagt:

    Mit einem Monitor-Ersatz auf der Nase und einem VR/AR-Aufkleber ist es nun mal nicht getan. Überraschend stellt man wohl nun fest, das der potentielle Kunde a: keinen leeren Raum hat, durch den er sich ohne Stolperfallen in einer virtuellen Realität bewegen kann, b: keine sinnvolle Kulisse für AR-Anwendung daheim hat und c: offenbar nicht bereit ist, sich einen AR-Manpack auf den Rücken zu schnallen, um außerhalb der eigenen Räumlichkeiten den AR-Spaß zu suchen.
    Kurz: Es fehlt nach wie vor die "Killer-App", die eben nicht nur stehend, sitzend oder liegend mit Monitor-Ersatz auf der Nase genutzt wird.

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