7 Cyber-Bedrohungen während der Fußball-WM in Russland

Fußballbegeisterten drohen zur Fußball-WM 2018 in Russland eine Reihe an Cyber-Risiken. Nachfolgend werden die sieben größten Cyber-Bedrohungen für Fan zusammengefasst.


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Ab dem 14. Juni 2018 geht es ja los mit dem Spielen zur Fußball-WM in Russland. Solche Ereignisse sind auch immer ein gefundenes Fressen für Cyber-Kriminelle. Hier die sieben größten Cyber-Bedrohungen zur WM 2018.

  1. Spam-Versand mit gefälschten Tickets – Gefälschte E-Mails an Fußballanhänger werden mit hoher Wahrscheinlichkeit in Umlauf geraten, die vermeintliche (Final-)Tickets beinhalten, in denen sich in Wirklichkeit Malware verbirgt.
  1. Re-Direction / Highjacking – Kriminelle können gefälschte Webseiten bauen, die sich als legitime Seiten des Veranstalters ausgeben, um beispielsweise gefälschte Eintrittskarten zu verkaufen oder private Daten von den Opfern der Seiten zu sammeln. Ebenso können „offizielle Webseiten" rund um das Fußball-Turnier nachgebaut werden, bei denen die URL nur leicht verfälscht wird, wodurch dem Benutzer meist nicht auffällt, dass er auf keiner rechtmäßigen und offiziellen Seite unterwegs ist.
  1. Malvertisement / Fake-News – Verbreitet werden die nicht legitimen Seiten über Spam-Mails, das Einfügen von iFrames auf kompromittierten Websites, Malvertisement oder über Fake-News, die über soziale Medien wie Facebook oder Twitter in kürzester Zeit rasend schnell Verbreitung finden können – dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer auf die nicht rechtmäßigen Seiten hereinfallen und Opfer von Cyber-Kriminellen werden.
  1. Störung der Infrastruktur – Ein besonders hohes Schadenspotenzial besteht bei Angriffen auf die Verfügbarkeit kritischer Infrastrukturen, denen eine große Bedeutung für den reibungslosen Ablauf des Fußball-Turniers zugeschrieben wird. IoT-Geräte könnten für massive DDoS-Angriffe genutzt werden, um diese kritischen Infrastrukturen lahmzulegen, für Chaos zu sorgen oder beispielsweise Lösegeldbeträge zu fordern. Auch ein krimineller Eingriff in die vielen verschiedenen Transportsysteme der Austragungsstädte ist durchaus möglich.
  1. Manipulation der Ergebnisse – Kriminelle Bots können verwendet werden, um Tools und Geräte zu manipulieren, die für die Erstellung von Ergebnissen von Gewinnern und Verlierern verwendet werden. So ist es möglich, dass die Spielergebnisse des Turniers auf Anzeigetafeln oder diversen Webseiten verfälscht werden, was zur Verwirrung unter Fans führen kann.
  1. Angriffsziel: Gäste im Hotel – Ransomware und insbesondere das Schürfen von Kryptowährungen können sowohl für Touristen als auch für Sponsoren, den Unternehmen vor Ort oder für den Einzelhandel zu einem Problem werden. In Hotels sind die IT-Sicherheitsvorkehrungen meist erschreckend schwach organisiert und viele Touristen werden vor Ort das öffentliche WLAN mit Endgeräten wie Smartphones, Laptops oder Tablets nutzen. Das stellt ein Jagdrevier für Kryptominer dar, die das Endgerät eines Touristen kapern und so Kryptowährungen wie Bitcoins schürfen können.
  1. Internationale Hacker gegen Russland – Das Sommer-Fußballtunier in Russland könnte zum Schauplatz des Kräftemessens verschiedener Hackergruppierungen werden. Während russische Hacker in der Vergangenheit für Wanna Cry oder die Cyber-Attacke auf das deutsche Regierungsnetzwerk verantwortlich gemacht wurden, könnten dies konkurrierende Gruppierungen aus anderen Ländern als Anlass nehmen, um ihre Bedrohlichkeit unter Beweis zu stellen. Hierbei wäre die Manipulation der Ergebnisse ebenso denkbar wie die Störung kritischer Infrastrukturen sowie das Infizieren relevanter Systeme mit Ransomware, um das gesamte Sommer-Fußballtunier in Russland auf verschiedenen Ebenen zu torpedieren.

„Wir leben im Zeitalter des Cyber-Warfares – die große Aufmerksamkeit eines globalen Sportevents wie dieses ist prädestiniert dafür, dass diverse Hacker-Gruppierungen mit entsprechenden Mitteln ihre Macht demonstrieren und zeigen möchten, wie einfach es ist, russische Infrastrukturen zu stören. Sollte es während des Sommer-Fußballtuniers in Russland tatsächlich zu einem konkreten Cyber-Angriff mit schwerwiegenden Folgen kommen, sollte man beim Definieren der Tätergruppe mit Vorsicht vorgehen. Aus technischer Sicht ist nicht immer unmittelbar festzustellen, welche Tätergruppe hinter einem Cyber-Angriff steckt, zumal auch bewusst falsche Fährten gelegt werden – während viele Cyber-Attacken die Profit-Maximierung als Ziel haben, ist nicht auszuschließen, dass größere Angriffe auch politisch motiviert sein können und einer dritten Partei angehängt werden mit dem Ziel geopolitischer Destabilisierung.", so Helge Husemann von Malwarebytes.


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2 Antworten zu 7 Cyber-Bedrohungen während der Fußball-WM in Russland

  1. Dekre sagt:

    Reales Bedrohungsszenarium ist nicht nur der Cyber-Schnulli sondern die Regierungen und Parlamente in Deutschland. Das ist eine ganz irdische und noch realere Bedrohung. Bundesparlament und Landesparlamente haben wieder die Chance mal ganz schnell sinnferne Gesetze zu beschließen. Das wird bei allen Fußball-EMs und -WMs so gemacht. Ein Beispiel gefällig? Hier eines von der letzten Fußball-WM 2014, Quelle Deutschlandfunk:

    http://www.deutschlandfunk.de/ablenkungsmanoever-was-der-bundestag-waehrend-der-wm-alles.862.de.html?dram:article_id=289028

    Da kommt Einiges auf uns zu.

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