Schön gestorben, die Windows 10 Sets …

Beerdigt Microsoft die in früheren Insider Previews von Windows 10 mal getesteten Sets nun endgültig? So halboffiziell ist der Abschied von diesem Feature nur bestätigt.


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Sets waren ja der Versuch, mehrere Anwendungen unter einem Namen in einem Fenster zusammen zu fassen und in Tabs laufen zu lassen. Ich hatte das Thema nie wirklich auf dem Radar und Sets nie in Benutzung. Wenn ich Rich Tuners Blog-Beitrag richtig verstanden habe, wurde diese Funktion im Vorfeld des Windows 10 Oktober 2018 Updates in einigen Insider Previews zum Beispiel in der Powershell-Konsole getestet, dann aber wieder ausgebaut. In Windows 10 V1903 sind die Sets nicht mehr vorhanden.

Nun bestätigt Rich Tuner, Produkt-Manager bei Microsoft, so halboffiziell das Ende dieser Funktion. In obigem Tweet antwortet er auf eine entsprechende Nutzerfrage, wo festgestellt wird, dass die 'Tabbed console nicht in der Windows 10 V1903 zu finden seien, dass die Tabs in der Shell (also die Sets) nicht mehr 'hoch auf der To Do-Liste' ständen – Laut Martin Geuß, der den Microsoft-Sprech gerne mal übersetzt, und diesem MSPU-Artikel, sind 'die Dinger sind tot'.

Zeit zum Umdenken!

Gut, mich hat es nie sonderlich tangiert – und ich denke, bis auf einige wenige Insider haben auch andere Nutzer das kaum kennen gelernt. Für mich wieder ein Indiz, dass Microsoft nicht so richtig weiß, wo es mit Windows 10 hin will. Ständig kommen neue Features in Insider Previews, die dann kurze Zeit später wieder rausgekickt werden. Beispiele sind die My Peoples App oder die Timeline – Live Kacheln waren etwas länger aktiv, sind aber auch tot (siehe Sicherheit: Windows und die gekaperten Live-Kacheln).

Am Ende des Tages fehlen dann wichtige Ressourcen, um neue Betriebssystem-Releases stabil und möglichst ohne dicke Fehler rauszubringen. Die richtig spannende Frage ist daher: Wann zieht jemand im oberen Microsoft Management die Reißleine und stellt Windows 10 wieder vom Kopf auf die Beine. Maximal alle 2 Jahre ein Funktionsupdate, volle Kontrolle über die Updates sowie eine LTSC-Version ohne Telemetrie, Cortana und Apps auch für Einzellizenzen (meinetwegen Windows 10 Pro LTSC). Dann wäre eine Ablösung von Windows 7 eher kein Problem. Denn für meinen Geschmack entwickelt Microsoft seit 2012 (Windows 8) heftig am Bedarf der Anwender vorbei. Oder wie seht ihr das? 

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19 Antworten zu Schön gestorben, die Windows 10 Sets …

  1. Wolfgang sagt:

    S.g Herr Born,
    eine hervorragende Analyse. – Das mit dem "am Anwender vorbei" entwickeln.
    Diese Erkenntnis, zusammen mit der unglücklichen GWX-Aktion und den nachfolgenden Windows10-Dramen haben mich schon vor mehreren Jahren dazu bewegt, mich der Linux-Szene zuzuwenden und auch mein Umfeld dazu bewogen. Windows läuft bei uns nur mehr in virtuellen Maschinen, wenn es für eine Anwendung keinen Ersatz gibt. Und es gibt null, wirklich null Beschwerden damit. Die heutigen Systeme sind so ausgreift, dass das legendäre Linux-'Gefrickel' heute weitgehend Geschichte ist. Ausgenommen, man verwendet Hardware, die sich auf ein bestimmtes Windows-Verhalten verläßt oder so exotisch bzw. neu ist, dass sie nur mit herstellereigenen Treibern verwendbar ist.
    Alles Gute und Frohe Ostern!

  2. Roland Moser sagt:

    Wenn man mehrere Programme offen hat, und zwischen diesen mehr oder weniger häufig wechseln muss, wäre Sets aber eine gute Sache.
    Selbst mit der Benutzung von 2 oder 3 oder 4 Monitoren könnte man die Sache gebrauchen.
    Allerdings muss man davon ausgehen, dass nicht viele Benutzer davon gebrauchen machen würden.

  3. Andy sagt:

    Wir brauchen eine Windows 7 Nostalgie Edition mit 10 Jahren Support. OK! "Windows 7 Nostalgie Edition" wird der Name wohl nicht sein, aber vielleicht Windows 11. Die Windows Insider können ja die Zukunftsfeatures testen. Die Produktivanwender dürfen dann wieder arbeiten.

  4. Blupp sagt:

    " … für meinen Geschmack entwickelt Microsoft seit 2012 (Windows 8) heftig am Bedarf der Anwender vorbei. Oder wie seht ihr das? "

    Hängt vom Anwender ab, aber Das ist der Grund weshalb hier fast nur Linux läuft.
    Es ist nicht nur Geschmack, wie angesprochen ist es auch die Telemetrie und noch so ein paar Problemchen. Unterm Strich könnte man sagen, dass MS den Anwendern ihr System und dessen Pflege aus der Hand nimmt (Bei manchen Usern mag das sogar sinnvoll sein) Wenn man jedoch als erfahrener Anwender anfangen muss das eigene System zu "hacken" um die Verwaltung wieder selbst in der Hand zu haben um z.B. Fehler von MS-Updates irgendwie wieder auszubügeln, dann hört's schlicht auf. Nach dem Update ist ja immer vor dem Update oder der (Un)Segen des nächsten Patchdays kommt bestimmt.

    Telemetrie bzw, der Umgang mit den Daten der Anwender. MS spielt hier immer noch nicht mit offenen Karten, das schafft kein Vertrauen, das ist ein Nogo.

    Die Kachelei mag auf Smartphones gut sein, den PC wie ein Phone zu bedienen ist aber nicht unbedingt erstrebenswert. Mache mal wer eine Bauzeichnung mit Sowas, Maus und Tastatur sind am PC einfach optimal.

    Bei Windows war ich seit v3.1, davor war DOS das was auf den Maschinen lief und immer konnte man mit den MS-Systemen gut arbeiten. Das hat sich mit Version 8 drastisch geändert und es wird wohl immer noch schlimmer. Der Wechsel zu Linux war hier quasi eine Art Selbstschutz um weiterhin arbeitsfähig zu sein.

    Wünschen würde ich ein Ende von Win10 und ein Neuanfang, so dass man wieder selbst entscheidet was wie auf den Maschinen läuft und welche Daten über die Leitung gehen. Stellt sich nur die Frage warum man von einem System das einem das Gewünschte schon bietet wieder zurück zu Windows sollte.

    Frohe Ostern

  5. Tobias sagt:

    Hallo,

    bin ich der einzige der "..but adding tabs is high on our to do list." mit "die Einführung von tabs steht weit oben auf unserer to do liste" übersetzt?

    Nach meiner Lesart geht es um Tabs in der powershell, die in Windows 1903 nicht eingeführt werden. Ansonsten wird weiter daran gearbeitet.

    Gruß und schöne Ostern

    Tobias

  6. Alfred Neumann sagt:

    Bei Windows läuft halt alles darauf hinaus, das der Anwender entmündigt wird und dessen Rechner – scheinbar – als Eigentum von MS betrachtet wird.
    Daten werden ungefragt "nachhause Telefoniert", was genau ist bis heute unklar.
    Und zur Gänze deaktivieren kann man es auch nicht. Auch nicht mit den "Tipps", des BSI die kürzlich erschienen sind.

    Das es gute Alternativen im Linux Sektor gibt, besonders für den Produktiveinsatz, dürfte MS auch klar sein. Verteidigt seine "Machtposition" aber noch immer damit, das es die Plattform ist, für die die meisten Spiele entwickelt werden. Und diese "Machtposition" wird seitens MS schamlos ausgenutzt.

    Schlussendlich wird es aber darauf hinauslaufen, das Spiele nur noch gestreamt werden und MS ein ernsthaftes – vielleicht sogar existenzbedrohendes – Problem bekommt.

  7. Roland Moser sagt:

    Bei http://www.drwindows.de habe ich das gefunden: https://www.stardock.com/products/groupy/
    Kostet 30 Eier und Microsoft ist zu bescheuert, es auch zu können.

  8. DavidXanatos sagt:

    Also ich war bzgl der Sets von Anfang an sehr skeptisch, wobei ich auch Leute kenne die das ganz toll fanden, meinten wäre das beste seit geschnitten Brot.

    An sich muss ich auch sagen die Idee mehrere zu einer Tätigkeit zusammengehörige Fenster irgendwie zusammen fassen zu können oder gar zusammen auf/zu zu machen würde mir auch sehr gefallen.
    Aber eben nicht in Form von Tabs sondern als irgend eine Art von z.B. Hauptfenster mit Anwendungsfenstern innen drinnen.

    Tabs hier sind nur für Leute die ihre Anwendungen immer im Vollbild benutzen, was mir persönlich ein Graus ist, als stolzer Besitzer eines 30" Monitors und von 4 weiteren kleineren drumherum, ist bei mir die maximieren taste schon lange verkümmert. So zu sagen ein Relikt aller Zeiten wo man mit mich SVGA oder XGA unterwegs war.

    Sets in Tabs sind in etwa eine genau so tolle Umsetzung wie der Start Screen bei Windows 8. Auf einem Handy oder kleinem Tablett kann so was durchaus Sinn machen, aber auf einem Arbeits-PC oder Laptop, selbst schon auf einem Ultrabook ist das großer Misst.
    Was Windows groß gemacht hat ist Multitasking und dazu gehört mehrere Fenster bei einer Arbeit im Auge behalten zu können. Mit Sets kann man aber genau das nicht, man muss immer umschalten und bei Fenstern die zusammen gehören will man genau das ja nicht.

    • Roland Moser sagt:

      "…Mit Sets kann man aber genau das nicht, man muss immer umschalten und bei Fenstern die zusammen gehören will man genau das ja nicht…"

      Es kommt darauf an, was Du brauchst. Für mich wäre es gut, trotzdem ich auf meinem Haupt-PC 3 22 Zoll Monitore, einer davon hochformat, habe.

  9. Micha sagt:

    Windows 8.1 ist kein schlechtes Betriebssystem. Auf älteren Computern läuft das im Vergleich zu Windows 7 oder Windows 10 sehr flüssig. Ausfälle nach Updates gab es in den vergangenen Jahren auch keine. Ich installiere immer nur das Sicherheitsqualitätsupdate, Internet Explorer Update, Net Framework Updates, und zuletzt das Flash Player Update. Treiber die für Windows 7 programmiert wurden funktionieren meistens auch problemlos.

    Mit "Classic Shell" kann man es dann auch ganz normal bedienen.

    Solange eine Anwendung nicht zwingend Windows 10 voraussetzt werde ich wohl bei Windows 8.1 x64 bis 2023 bleiben.

    Ob ich Tabs im Explorer brauche ist eine andere Frage und wahrscheinlich von der Bildschirmauflösung und Monitorkonfiguration abhängig.

    • André sagt:

      ich werde 8.1 auch bis Support Ende nutzen, denn mit StartIsBack+ und Aero Glass ist es das bessere Windows und man kann wegen Updates auch halbwegs sicher sein, dass da nicht viel kaputt geht.

  10. Hans Thölen sagt:

    Meine Entscheidung ist endgültig gefallen : Auch nach dem Supportende bleibe
    ich bei Windows 7, egal was passiert. Den Windows 10 Schrott will ich nicht.
    Meine Hoffnung ist, daß viele der Windows 7 User, welche hier im Blog auftreten,
    mal ab und zu etwas Nützliches für die Sicherheit des supportlosen Windows 7
    finden, und Dieses hier veröffentlichen. Auch ich werde natürlich die Augen
    aufhalten.

    • Roland Moser sagt:

      Eine Internet-Security intallieren hilft sicher.
      Andere sagen, gegen Sicherheitslöcher helfe es nicht. Ich bezweifle das.

    • mike sagt:

      Kann aber Probleme bereiten, zum Beispiel bei Online-Banking. Die Finanzinstitute werden über kurz oder lang das Login mit Windows 7 verweigern, war nach dem Support-Ende von Win XP auch so, kann mich gut daran erinnern.

      Ich werde wohl auch bei Win7 bleiben, aber zumindest eine Kiste wird auf Windows 10 umgestellt.

  11. Roland Moser sagt:

    "…Maximal alle 2 Jahre ein Funktionsupdate, volle Kontrolle über die Updates sowie eine LTSC-Version ohne Telemetrie, Cortana und Apps auch für Einzellizenzen (meinetwegen Windows 10 Pro LTSC)…"
    Die Funktionsupdates stören mich als Normalverbraucher nicht. Aber man sollte die Installation verweigern können und später nachholen können. Zum Rest des Zitats kann ich ja sagen.
    Was mühsam ist, ist der Müll, der mitinstalliert wird, und den man selbst deinstallieren muss, und der Müll, den man nicht selbst deinstallieren kann.
    Windows ist zu einer Freak-Show verkommen. Was mich nicht erstaunt, wenn ich sehe, welche Hinterwäldler dort das sagen haben, nur weil sie keine Weisse sind.

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