HongMeng: Huaweis Android und Windows-Ersatz

Die Pläne des chinesischen Unternehmens Huawei für ein alternative Betriebssystem zu Android nehmen Gestalt an. Zumindest der Name HongMeng steht schon mal fest, da eine entsprechende Marke registriert wurde. Und HongMeng könnte auch als Desktop-Betriebssytem für Huaweis Notebooks herhalten.


Anzeige

Hong Meng ist eine eine Figur im daoistischen Text Zhuangzi und steht für die Urwelt, das Urchaos in chinesischen Schöpfungsmythen – aber es ist auch ein Wortspiel für 'Nebel des Chaos' oder ähnliches.

Die Marke HongMeng für ein Betriebssystem hat Huawei nun beim Markenamte der chinesischen National Intellectual Property Administration beantragt. Das belegen Dokumente, die kürzlich öffentlich wurden. Das Ganze wurde am 24. August 2018 eingereicht und am 14. Mai 2019 als Marke bis zum 13. Mai 2029 registriert, wie diese Seite berichtet.

Die Webseite Huwawei Central hat zum 24. Mai 2019 den Artikel Hongmeng: Here's everything you need to know about Huawei's Operating System veröffentlicht, der einige Hinweise zu den Plänen enthält. Das Betriebssystem ist seit 2012 in Entwicklung und wurde auf internen Huawei-Geräten seit längerem getestet. Dort findet sich die Information, dass das HongMeng auf Linux basiert und ein universelles Betriebssystem für verschieden Plattformen werden soll. Es soll auch auf Smartphones und Notebooks verwendet werden.

Laut Huaweis Consumer Business CEO Yu Chengdong wird das erste selbst entwickelte Betriebssystem von Huawei frühestens im Herbst dieses Jahres und spätestens im Frühjahr nächsten Jahres auf den Markt kommen. Interessanterweise wird das neue Huawei OS mit allen Huawei-Handys, Tablets, Fernsehern und tragbaren Geräten kompatibel sein. Zudem soll Huaweis Betriebssystem auch mit allen Android-Anwendungen und allen Web-Anwendungen kompatibel sein.

Dieser Artikel gibt an, dass ein Marktstart zuerst in China vorgesehen sei, eine Verfügbarkeit außerhalb Chinas ist erst für 2020 zu erwarten. Google Watchblog hat sich in diesem deutschsprachigen Bericht ebenfalls am Thema abgearbeitet und einige Gedankengänge veröffentlicht. So wird HongMeng 'nur für den chinesischen Markt' entwickelt und wäre kein vollständiger Android-Ersatz. Das Thema bleibt also spannende.


Cookies blockieren entzieht uns die Finanzierung: Cookie-Einstellungen

Dieser Beitrag wurde unter Software abgelegt und mit verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

5 Antworten zu HongMeng: Huaweis Android und Windows-Ersatz

  1. Dekre sagt:

    Es wäre auch schlimm, wen Huawei nicht schon längt am entwickeln ist.

    Die Marktmacht von Google muss gebrochen werden. Google gehört auf die Anklagebank und ist mit Boykott zu belegen und nicht Unternehmen, die sinnvolle Alternativen anbieten wollen.

    Leider ist Industriespionage mit allen Mitteln hier im Gange, sonst hätten wir schon längst ein oder mehrere alternative europäische Angebote.

  2. RUTZ-AhA sagt:

    Tja nun: Die Zeiten von Mao Tse Tung und den als rückständig belächelten Chinesen sind eben längst Geschichte.
    Der Westen war in der Vergangenheit so arrogant und dumm, den Chinesen, wie auch den Japanern alles Wissenswerte brühwarm auf dem Silbertablett zu servieren, was diese brauchten, um auf breiter Front aufzuholen und mit dem Westen gleich zu ziehen.

    Den Europäern stünde es gut zu Gesicht, eine vergleichbare Entwicklung hier bei uns zu forcieren, damit wir uns aus den unsäglichen Abhängigkeiten von den USA befreien.

    • baiki sagt:

      Blödsinn. Der auch durch Wiederholung nicht richtiger wird.
      Spionage gabs in Europa erheblich mehr, weil zB. viel längere Zeiträume. Da müssten die aus Chinesien aber noch jede Menge nachspionieren, um einigermaßen aufzuholen.
      Entscheidend ist vielmehr, sie haben auf- teils überholt, einfach weils sehr sehr viele sind.
      Man schaue sich nur mal die Absolventenzahlen der großen Unis Shenzhen für zB. Etechnik oder Maschbau an. Dagegen wirkt ne als europ. Kaderschmiede behauptete Einrichtung wie Aachen, wie ein Sandkästlein in der Nachbarschaft.
      Sie produzieren einfach – seit vielen Jahren – Unmengen an bestens ausgebildeten Menschen. Dass da zB. auch jede Menge exzellente Ingenieure drunter sind, normal. Aber eben nicht nur 21 pro Jahr, sondern Faktor 40 mehr. Das ist der eigentliche Unterschied. Es braucht seit langem keine Spio – mehr.

      • RUTZ-AhA sagt:

        "Blödsinn. Der auch durch Wiederholung nicht richtiger wird."

        Wer lesen und verstehen kann, ist eindeutig im Vorteil :-)

        Wo findest du in meinem Text etwas über Spionage???

        Und zum besseren Verständnis…. Mao Tse Tung war das Staatsoberhaupt eines Arbeiter und Bauernstaates vor 50 Jahren.

        Somit ist dein Kommentar voll daneben aber auch vorbei.

  3. Tom sagt:

    Europa hat anno Domino den Chinesen Seide, Schwarzpulver, Papier und noch vieles mehr per Industriespionage geklaut. Vor nicht zu langer Zeit haben dann gewisse Kolonialherren dem einstigen Reich den rest gegeben.
    Würde China nicht von einem Einparteien System mit frageürdigen Mittel regiert, sondern in einer Demokratie (wobei dies ein sehr langer Prozess eäre) dann würde es niemanden jucken. Nun muss der Westen endlich mal wieder liefern und nicht wie die letzten 50 Jahren sich ausruhen. Technologisch hat dich nicht viel geändert am Prinzip es wurde nur kleiner und schneller. Aber wirklich was neues wurde nicht geliefert…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Hinweis: Bitte beachtet die Regeln zum Kommentieren im Blog (Erstkommentare und Verlinktes landet in der Moderation, gebe ich alle paar Stunden frei, SEO-Posts/SPAM lösche ich rigoros). Kommentare abseits des Themas bitte unter Diskussion.